Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Jugendhilfeausschuss fasst folgende
Beschlüsse:
1)
Im Rahmen der
Planungsverantwortung nach § 80 SGB VIII werden zum 01.08.2022 eine zusätzliche
Gruppenform II und eine zusätzliche Gruppenform III im Planungsgebiet rechts
der Ems geschaffen. Dazu wird die Kita Herz-Jesu von 2 auf 4 Gruppen erweitert.
2)
Der Träger der
Kita Herz-Jesu, die kath. Pfarrgemeinde St. Antonius von Padua, Bevergerner
Str. 25 in 48429 Rheine, erhält zur Realisierung des Ersatzbaus bei
gleichzeitiger Erweiterung der Kita Herz-Jesu einen Investitionskostenzuschuss
in Höhe von 1.623.950 €.
3) Der Investitionskostenzuschuss steht unter dem Vorbehalt, dass die Erweiterungsmaßnahme mit Bundes- bzw. Landesmitteln in Höhe von 945.000 Euro gefördert wird und dass bei den anstehenden Haushaltsplanberatungen der notwendige Eigenanteil der Stadt Rheine bereitgestellt wird.
Begründung:
Mit dem größten
Kita-Träger rechts der Ems, der kath. Kirchengemeinde St. Antonius von Padua,
hatte das Jugendamt im November 2017 grundsätzlich vereinbart, den dringend
notwendigen Ausbau der Gruppenformen II voranzutreiben. An den Kitas St.
Lamberti, St. Ludgerus, St. Antonius und St. Bonifatius wurde schon je eine
Gruppenform II geschaffen bzw. ist in Bau.
In der letzten
Kindergartenbedarfsplanung wurde nochmals deutlich aufgezeigt, dass
insbesondere im Planungsbezirk rechts der Ems weitere Betreuungsplätze für die
U3 aber auch für die Ü3-Kinder neu zu schaffen sind. Die bislang nur
zweigruppig geführte Kita Herz-Jesu bietet sich auf Grund ihrer Lage in
direkter Nachbarschaft zum großen Neubaugebiet „Eschendorfer Aue“ (vgl. Skizze
auf der Folgeseite) für eine Erweiterung geradezu an.
Der Träger der Kita, die kath. Kirchengemeinde St. Antonius von Padua, hat die Genehmigung vom Bistum Münster erhalten, zwei zusätzliche Gruppen einrichten zu dürfen. Diese Genehmigung ist ausdrücklich zu betonen, weil in der Stadt Rheine die kath. Kitaträger überproportional viele Betreuungsplätze anbieten und eine Ausweitung der Plätze nicht vorgesehen ist. Wegen des großen Bedarfes an dem Standort hat das Bistum Münster dennoch ausnahmsweise der Gruppenausweitung zugestimmt, wenn diese Ausweitung mit einem kompletten Neubau auf dem Grundstück mit der Herz-Jesu Kirche verbunden wird.
(Auszug
aus dem Stadtplan mit Lage der heutigen Kita, dem Grundstück mit der Herz-Jesu
Kirche und der benachbarten „Eschendorfer Aue“.)
Eine Erweiterung des bisherigen Kita-Gebäudes an der Esperlohstr. 9 um 2 Gruppen wäre aus folgendem Grund auch nicht möglich. Die Grundstückgröße beträgt nur 2.128 qm und reicht damit für eine 4-gruppige Kita nicht aus. Man müsste dann zwingend das alte Gebäude abreißen und eine zweigeschossige neue Kita bauen. Zusätzlich müssten während der Neubauzeit beide Kitagruppen ausgelagert werden.
Stattdessen plant der Träger einen Neubau in direkter Nachbarschaft auf seinem eigenen Kirchengrundstück.
Da die Kita damit grundsätzlich im Eigentum des Trägers verbleibt, können für die beiden zusätzlichen Gruppen Fördermitteln des Landes NRW in Höhe von 945.000 € (35 x 27.000 €) abgerufen werden.
Sowohl das Bistum Münster als auch die Kirchengemeinde haben ein großes Interesse an der Sanierung des Gebäudebestandes durch einen Neubau und sind bereit, mit 750.000 € die Finanzierung zu unterstützen.
Die Kostenberechnung für den Neubau weist 2.373.948,57 € aus, die wie folgt finanziert werden sollen:
·
Der Träger
bringt einen Eigenanteil von 750.000 € ein.
·
Für die beiden
zusätzlichen Gruppen werden Bundes- bzw. Landesmittel beantragt:
35 Plätze x 30.000 € und davon 90 % Fördersatz = 945.000 €.
·
Die Stadt
Rheine trägt den verbleibenden Rest von 678.948,57 €*.
(* Im
Beschlussvorschlag wurde der Betrag analog der Darstellung im Haushaltsplan
gerundet.)
Die Verwaltung unterstützt den Ersatzbau für die Kita Herz-Jesu bei gleichzeitiger Erweiterung von 2 auf 4 Gruppen aus mehreren Gründen:
·
Durch die
Erweiterung im Eigentümermodell ist es möglich, die genannten Fördermittel des
Landes zu akquirieren. Ansonsten müssten diese Betreuungsplätze an einem
anderen Standort durch eine Kita-Neugründung im langfristig teureren
Investorenmodell geschaffen werden.
·
Nach der
Kitabedarfsplanung steht rechts der Ems mindestens noch eine Kita-Neugründung
aus, für die derzeit noch ein passendes Grundstück gefunden werden muss. Bei
einem Verzicht auf die Ersatzbauoption auf dem Grundstück der kath.
Kirchengemeinde St. Antonius von Padua müsste ein weiteres Grundstück gefunden
werden.
·
Bei der
Erweiterung der Kita Herz-Jesu wird der zusätzliche Bedarf an Betreuungsplätzen
in dem Stadtteil aufgefangen, wo er auch entsteht.
·
Die Kita
Herz-Jesu befindet sich seit 1953 im Gebäude an der Esperlohstr. 9. Auch wenn
im Rahmen der U3-Ertüchtigung 2011/12 ein Schlafraum angebaut wurde, reicht das
Raumprogramm heutigen Ansprüchen kaum noch aus. Die Kita verfügt weder über
einen Mehrzweckraum noch über einen Personalraum. Auch wären statt des einen
2011/12 geschaffenen Schlafraumes zwei Schlafräume notwendig, um nicht nur 8
U3-Kinder, sondern die maximal zulässigen 12 U3-Kinder dort betreuen zu können.
·
Mit dem
Ersatzbau sind langfristig keine Investitionen für die Sanierung und Verbesserung
des Raumprogrammes der Kita Herz-Jesu mehr notwendig.
·
Die
Zweckbindung aus dem Bewilligungsbescheid für die U3-Ertüchtigung 2011/12 kann
dann ohne finanziellen Schaden auf den Ersatzbau übertragen werden.
Die baufachliche Prüfung der städtischen Hochbauverwaltung hat bestätigt, dass die Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit der Planung und Konstruktion, sowie der Angemessenheit der Kosten gegeben sind. Die konkrete Planung ist als Anlage beigefügt.
Finanzierung:
Für den Ersatzbau der
Kita Herz-Jesu bei gleichzeitiger Erweiterung war bislang erst im Finanzplan
des Jahres 2022 ein Eigenanteil von 500.000 € eingeplant. Das Projekt kann bis
dahin nicht aufgeschoben werden, da die zusätzlichen Plätze dringend benötigt werden.
Der kommende Haushaltsplanentwurf sieht deswegen vor, dass ein Eigenanteil der Stadt Rheine in Höhe von 475.000 € schon in das Jahr 2021 vorgezogen wird und die restlichen 204.000 € dann im Jahr 2022 bereitgestellt werden.
Anlagen