Beschlussvorschlag:
Grundsatzbeschluss
Der Ausschuss für Stadtentwicklung,
Umwelt und Klimaschutz der Stadt Rheine beauftragt die Verwaltung, auf
Grundlage des vom Mathias-Spital vorgelegten Nutzungskonzeptes die Entwicklung
des Standortes „Alte Straßenmeisterei“ an der Neuenkirchener Straße und die
Einleitung eines Aufstellungsverfahrens Bebauungsplan für diesen Bereich
vorzubereiten.
Begründung:
Die nördlich
angrenzend an der Neuenkirchener Straße gelegenen Flächen der „Alten
Straßenmeisterei“ (Gemarkung Rheine l. d. Ems, Flur 10, Flurstück 350; siehe
Lageplan in Anlage 1) sind seit Jahren weitestgehend ungenutzt. Sie
befinden sich im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben AöR und sind
– wenngleich nicht ehemals militärisch genutzt – eine Konversionsfläche, für
die es eine standortadäquate Wiedernutzung zu entwickeln gilt.
Die Flächen sind
Bestandteil des Allgemeinen Siedlungsbereiches des Regionalplanes und im
Flächennutzungsplan der Stadt Rheine als gewerbliche Bauflächen dargestellt.
Ein Bebauungsplan existiert nicht. Der FNP enthält zudem eine Kennzeichnung als
Fläche, die erheblich mit umweltgefährdeten Stoffen belastet ist. Hierzu gibt
es entsprechende Bodenuntersuchungen seitens des Eigentümers zu vorhandenen
Altlablagerungen, diese werden zzt. noch weiter untersucht.
Aufgrund der
verkehrsgünstigen Lage der Flächen und der begrenzten Verfügbarkeit von nicht
genutzten gewerblichen Bauflächen im Stadtgebiet schlägt die Verwaltung vor,
hier gewerbliche Nutzungen zuzulassen, soweit sie mit der im Umfeld vorhandenen
Wohnbebauung vereinbar sind.
Nun ist die
Mathias-Stiftung des Mathias-Spitals mit der Fragestellung an die Stadt
herangetreten, Flächen für einen zentralen Logistik-Standort im Stadtgebiet
Rheine zu entwickeln.
Insgesamt werden
bauliche Anlagen für Flächen in der Größenordnung von 6.000 bis 6.500 m²
benötigt, die z. T. ebenerdig bzw. teilweise zwei-geschossig gestaltet sein
sollen. Nach den aktuellen Überlegungen umfassen diese:
Apotheke
(Arbeiten, Verwaltung, Lager) ca. 700
– 800 m²
Zentrale Küche ca.
1.800 – 2.000 m²
Zentrales Lager ca.
2.800 - 3.000 m²
Verwaltung und
Nebennutzungen ca. 350
– 400 m²
Hinzu kommen
Außenanlagen für Stellplätze und Anlieferung.
Die „Alte
Straßenmeisterei“ mit einer Gesamtflächengröße
von rd. 1,4 ha ist aufgrund ihres Standortes nach Ansicht des Spitals für die
Ansiedlung dieser Nutzungen prädestiniert. Adäquate Standortalternativen für
dieses Vorhaben stehen in Rheine zzt. nicht zur Verfügung.
Seine Überlegungen
hat das Mathias-Spital in einer Nutzungsbeschreibung zur Entwicklung des
Logistik-Standortes zusammengefasst. Diese sind der Vorlage als Anlage 2
beigefügt.
Bezüglich einer
eigentumsrechtlichen Verfügbarkeit der Flächen ist die Stadt Rheine in
Gesprächen mit dem Eigentümer BImA. Es ist angedacht, die Flächen in jedem
Falle im Zuge der Wahrnehmung des Erstzugriffsrechtes für die Stadt Rheine zu
sichern.
Um die weiteren
Fragestellungen zur Flächenentwicklung ziel- und zeitgerecht betreiben zu
können, empfiehlt die Stadtverwaltung dem Ausschuss für Stadtentwicklung,
Umwelt und Klimaschutz, einen Grundsatzbeschluss zu fassen, der die Ermittlung
von Erfordernissen und Parametern für die Vorbereitung einer Einleitung eines
entsprechenden Aufstellungsverfahrens Bebauungsplan ermöglicht.
Dabei sind neben
der Vorlage eines abgestimmten städtebaulichen Konzeptes insbesondere auch
Fragen der Umwelt- und Umfeldverträglichkeit (Lärm, Verkehr, Artenschutz,
vorhandene Grünstrukturen etc.) und der Flächennutzbarkeit (Bodenverhältnisse,
Altablagerungen etc.) zu behandeln.
Ziel im Falle
eines positiven Beschlusses ist die Vorlage entsprechender Grundlagen für einen
Aufstellungsbeschluss zum Ende dieses bzw. Anfang kommenden Jahres.
Auswirkungen auf den kommunalen
Klimaschutz
Dem kommunalen Klimaschutz wird bei der Entwicklung Rechnung getragen, indem das Ziel besteht, eine zzt. untergenutzte innerstädtische Fläche wieder einer angemessenen (Aus- )Nutzung zuzuführen (Innenentwicklung statt Außenbereichsinanspruchnahme, Prinzip der kurzen Wege). Die Flächen sind zudem bereits teilweise versiegelt und bebaut.
Dennoch bereiten die Planungen die Zulässigkeit eines Vorhabens vor, durch das sowohl im Zuge der erforderlichen Rückbau- und Neubaumaßnahmen als auch durch die geplante Nutzung als gewerbliche Fläche Bebauungen und Versiegelungen zulasten vorhandener Freiflächen und Grün-/Baumstrukturen zu erwarten sind.
Aufgrund der speziellen örtlichen Gegebenheiten sowie der städtebaulichen Planungsziele in diesem Planverfahren ist jedoch nicht mit einer erheblich erhöhten CO2 Produktion sowie erheblich nachteiligen Auswirkungen auf die klimatische Situation im innerstädtischen Bereich zu rechnen. Im Rahmen der weiteren Planungen sind Maßnahmen zur Verbesserung des Klimaschutzes zu prüfen und zur berücksichtigen.
Anlagen:
Anlage 1: Lageplan „alte Straßenmeisterei“
Anlage 2: Beschreibung „Entwicklung Logistik“, Mathias-Spital