Betreff
Projekt "Kinderstark - NRW schafft Chancen"
Vorlage
469/20
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Ausführungen zur Projekt „Kinderstark – NRW schafft Chancen“ zur Kenntnis.

 

 


Begründung:

 

1. Entwicklung „Kinderstark NRW schafft Chancen“

 

Der Aufbau von Präventionsketten aus Fördermitteln vom Land NRW besteht seit 2012. In den Jahren 2012 bis 2016 gab es 18 Modellkommunen für den Aufbau von Präventionsketten. Im Jahr 2017 gab es erneut einen Aufruf, wobei 22 Kommunen mit dem Aufbau von Präventionsketten begonnen haben. Auf Grundlage der Modellkommunen und einer durchgeführten Evaluation wurde ein Konzept für den Bereich der Präventionsketten erarbeitet, welches für den erneuten Aufruf im Jahr 2020 eine verbindliche Basis darstellt. Es wurde durch das Land NRW 14,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Verteilung der Gelder auf die Kommunen erfolgte hinsichtlich der 3- bis 17-Jährigen, die sich im Jahr 2019 im ALG II-Bezug befanden. Für die Stadt Rheine wurden auf der Grundlage von Zahlen von IT-NRW 1378 Kinder und Jugendliche bei der Berechnung der Förderhöhe berücksichtigt.

 

Nach Bekanntgabe des landesweiten Fördervorhabens hat auch die Stadt Rheine einen Antrag bei Landesjugendamt Münster gestellt und einen Förderbescheid erhalten. Im September 2020 hat die Stadt Rheine dazu die Projektarbeit und das Vorhaben, ein Netzwerk auf die Bedürfnisse der Stadt Rheine aufzubauen, aufgenommen. Dazu ist eine Koordinationsstelle mit einem Stellenanteil von 19,5 Stunden zwischenzeitlich eingerichtet worden. Diese Stelle ist organisatorisch angebunden an den Stab im Verwaltungsvorstandsbereich 2.

Begleitet wird das Projektvorhaben durch das Institut für Soziale Arbeit e.V. (ISA) in Form von regelmäßigen Onlinefortbildungen und Vernetzungen der beteiligten Kommunen.

Die Fortbildungsinhalte basieren auf der konzeptionellen Umsetzungsstrategie für die Kommunen, die in vier Bereiche aufgeteilt sind,

·         der Entwicklung einer Vision & eines Leitbildes,

·         die strategische Steuerung & Zielentwicklung,

·         die Zielkonkretisierung & -umsetzung sowie

·         der Reflexion & Neuausrichtung.

Dies ist die verbindliche Basis für den Aufbau eines präventiven Netzwerkes.

 

2. Bedeutung und Hintergrund des Landesförderprogramms „Kinderstark NRW schafft Chancen“

 

„Kinderstark NRW schafft Chancen“ ist ein Förderprogramm vom Land NRW für Kommunen, um Kinder, Jugendliche und Familien Bildungs- und Teilhabechancen sowie ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen. Die Unterstützungssysteme sollen sich besser und dichter verknüpfen. Die kommunale Präventionskette „Kinderstark NRW schafft Chancen“ stellt einen Aufbau auf die Frühen Hilfen dar. Das bedeutet, dass eine Präventionskette für Kinder ab dem 4. Lebensjahr bis zum Übergang von der Schule in das Berufsleben geschaffen werden soll.

 

Neben dem präventiven Netzwerkaufbau können Angebote initiiert werden, wie

·         Familiengrundschulzentren (eine Unterstützungsstruktur für die Schnittstelle Schule/OGS und Sorgeberechtigte),

·         Lotsendienste in Geburtskliniken, in Kinder- und Jugendarztpraxen oder gynäkologischen Praxen (Angebot zur Vermittlung in Unterstützungssysteme) sowie

·         kommunale Familienbüros (Service- und Informationsstelle für Familien) und

·         aufsuchende Angebote, insbesondere für benachteiligte Zielgruppen in besonders zu fördernden Stadtteilen oder Quartieren.

 

 

3. Präventionsnetzwerk Stadt Rheine

 

Im Jahr 2020 hat die Stadt Rheine finanzielle Mittel für den Aufbau von Präventionsketten vom Land NRW erhalten. Basis für das Jahr 2020 ist der organisatorische Aufbau der Koordinierungsstelle, die Einarbeitung in die Konzepte des ISAs, als wissenschaftlichen Hintergrund sowie die Erarbeitung eines Workshops als Basis für die Ziel- und Leitbildentwicklung der Stadt Rheine, welche im Sommer 2021 abgeschlossen sein soll.

 

Zum aktuellen Zeitpunkt werden die im Rahmen der Fortschreibung für den Familienbericht erhobenen Daten durch die GEBIT ausgewertet. Im Sommer hat es eine quantitative Forschung in Form von Fragebögen für Familien in Rheine zu aktuellen Angeboten vor Ort gegeben. Zudem wurden die Träger aus Rheine gebeten, die aktuellen Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien aufzulisten, um den IST-Stand zu erheben. Das Ziel ist es, neben den vorhandenen Daten die Perspektive der Fachkräfte zu erhalten, die in dem Workshop erhoben werden sollen. 

 

 

 

4. Ziele der Stadt Rheine für das Projekt

 

Neben den Zielen zu unterschiedlichen Schwerpunkten in dem Leitbild, die 2021 erarbeitet werden sollen, gibt es projektbezogene Ziele für die Stadt Rheine:

 

a)     Bis spätestens Sommer 2021 ist ein passgenaues und tragfähiges Leitbild auf die Bedürfnisse von Kindern ab 4 Jahren bis zum Übergang Schule – Beruf für die Stadt Rheine erarbeitet.

 

b)     Die Stadt Rheine hat mit den unterschiedlichen Trägern und Organisationen  ein Präventionsnetzwerk zur Verbesserung von Chancengleichheit und gesellschaftlicher Teilhabe über die Frühe Hilfen hinaus geschaffen.

 

c)     Die Akteure entwickeln in dem Gesamtprozess eine gemeinschaftliche Verantwortung und gehen weg von dem Zuständigkeitsdenken.

 

d)     Es existieren ein Gesamtüberblick über die bereits vielfältig bestehendem präventiven Leistung, deren Zielsetzung und Wirkungen in Rheine sowie Empfehlungen zum weiteren Ausbau wirkungsvoller präventiver Angebote für Rheine.

 

 

5. Finanzielle Auswirkungen

 

Für das Jahr 2021 ist ein Antrag für das Projekt „Kinderstark - NRW schafft Chancen“ in Vorbereitung.

 

Bei einer Zusage wird mit Gesamtsumme von 52.088,40 Euro kalkuliert, die sich aus 43.407 Euro (80%) Fördergeldern vom Land NRW und 8.681,40 Euro (20 %) Eigenanteil der Stadt Rheine zusammensetzen. Im Haushaltsplanentwurf 2021 sind die Mittel für das Projekt bereits veranschlagt worden.

 

Ein Großteil dieser Fördermittel wird auch in 2021 in der Projektkoordinierung Verwendung finden.