Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Jugendhilfeausschuss
nimmt die Ausführungen zur Projekt „Kinderstark – NRW schafft Chancen“ zur
Kenntnis.
Begründung:
1. Entwicklung „Kinderstark
NRW schafft Chancen“
Der Aufbau von
Präventionsketten aus Fördermitteln vom Land NRW besteht seit 2012. In den
Jahren 2012 bis 2016 gab es 18 Modellkommunen für den Aufbau von
Präventionsketten. Im Jahr 2017 gab es erneut einen Aufruf, wobei 22 Kommunen
mit dem Aufbau von Präventionsketten begonnen haben. Auf Grundlage der
Modellkommunen und einer durchgeführten Evaluation wurde ein Konzept für den
Bereich der Präventionsketten erarbeitet, welches für den erneuten Aufruf im
Jahr 2020 eine verbindliche Basis darstellt. Es wurde durch das Land NRW 14,3
Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Verteilung der Gelder auf die
Kommunen erfolgte hinsichtlich der 3- bis 17-Jährigen, die sich im Jahr 2019 im
ALG II-Bezug befanden. Für die Stadt Rheine wurden auf der Grundlage von Zahlen
von IT-NRW 1378 Kinder und Jugendliche bei der Berechnung der Förderhöhe
berücksichtigt.
Nach Bekanntgabe des
landesweiten Fördervorhabens hat auch die Stadt Rheine einen Antrag bei Landesjugendamt
Münster gestellt und einen Förderbescheid erhalten. Im September 2020 hat die
Stadt Rheine dazu die Projektarbeit und das Vorhaben, ein Netzwerk auf die
Bedürfnisse der Stadt Rheine aufzubauen, aufgenommen. Dazu ist eine
Koordinationsstelle mit einem Stellenanteil von 19,5 Stunden zwischenzeitlich
eingerichtet worden. Diese Stelle ist organisatorisch angebunden an den Stab im
Verwaltungsvorstandsbereich 2.
Begleitet wird das
Projektvorhaben durch das Institut für Soziale Arbeit e.V. (ISA) in Form von
regelmäßigen Onlinefortbildungen und Vernetzungen der beteiligten Kommunen.
Die Fortbildungsinhalte
basieren auf der konzeptionellen Umsetzungsstrategie für die Kommunen, die in
vier Bereiche aufgeteilt sind,
·
der Entwicklung
einer Vision & eines Leitbildes,
·
die strategische
Steuerung & Zielentwicklung,
·
die
Zielkonkretisierung & -umsetzung sowie
·
der Reflexion &
Neuausrichtung.
Dies ist die verbindliche
Basis für den Aufbau eines präventiven Netzwerkes.
2. Bedeutung und Hintergrund
des Landesförderprogramms „Kinderstark NRW schafft Chancen“
„Kinderstark NRW schafft
Chancen“ ist ein Förderprogramm vom Land NRW für Kommunen, um Kinder,
Jugendliche und Familien Bildungs- und Teilhabechancen sowie ein gesundes
Aufwachsen zu ermöglichen. Die Unterstützungssysteme sollen sich besser und
dichter verknüpfen. Die kommunale Präventionskette „Kinderstark NRW schafft
Chancen“ stellt einen Aufbau auf die Frühen Hilfen dar. Das bedeutet, dass eine
Präventionskette für Kinder ab dem 4. Lebensjahr bis zum Übergang von der
Schule in das Berufsleben geschaffen werden soll.
Neben dem präventiven
Netzwerkaufbau können Angebote initiiert werden, wie
·
Familiengrundschulzentren
(eine Unterstützungsstruktur für die Schnittstelle Schule/OGS und
Sorgeberechtigte),
·
Lotsendienste in
Geburtskliniken, in Kinder- und Jugendarztpraxen oder gynäkologischen Praxen
(Angebot zur Vermittlung in Unterstützungssysteme) sowie
·
kommunale
Familienbüros (Service- und Informationsstelle für Familien) und
·
aufsuchende
Angebote, insbesondere für benachteiligte Zielgruppen in besonders zu
fördernden Stadtteilen oder Quartieren.
3. Präventionsnetzwerk Stadt
Rheine
Im Jahr 2020 hat die Stadt
Rheine finanzielle Mittel für den Aufbau von Präventionsketten vom Land NRW
erhalten. Basis für das Jahr 2020 ist der organisatorische Aufbau der
Koordinierungsstelle, die Einarbeitung in die Konzepte des ISAs, als
wissenschaftlichen Hintergrund sowie die Erarbeitung eines Workshops als Basis
für die Ziel- und Leitbildentwicklung der Stadt Rheine, welche im Sommer 2021
abgeschlossen sein soll.
Zum aktuellen Zeitpunkt
werden die im Rahmen der Fortschreibung für den Familienbericht erhobenen Daten
durch die GEBIT ausgewertet. Im Sommer hat es eine quantitative Forschung in
Form von Fragebögen für Familien in Rheine zu aktuellen Angeboten vor Ort
gegeben. Zudem wurden die Träger aus Rheine gebeten, die aktuellen Angebote für
Kinder, Jugendliche und Familien aufzulisten, um den IST-Stand zu erheben. Das
Ziel ist es, neben den vorhandenen Daten die Perspektive der Fachkräfte zu
erhalten, die in dem Workshop erhoben werden sollen.
4. Ziele der Stadt Rheine
für das Projekt
Neben den Zielen zu
unterschiedlichen Schwerpunkten in dem Leitbild, die 2021 erarbeitet werden
sollen, gibt es projektbezogene Ziele für die Stadt Rheine:
a)
Bis spätestens
Sommer 2021 ist ein passgenaues und tragfähiges Leitbild auf die Bedürfnisse
von Kindern ab 4 Jahren bis zum Übergang Schule – Beruf für die Stadt Rheine
erarbeitet.
b)
Die Stadt Rheine hat
mit den unterschiedlichen Trägern und Organisationen ein Präventionsnetzwerk zur Verbesserung von
Chancengleichheit und gesellschaftlicher Teilhabe über die Frühe Hilfen hinaus
geschaffen.
c)
Die Akteure
entwickeln in dem Gesamtprozess eine gemeinschaftliche Verantwortung und gehen
weg von dem Zuständigkeitsdenken.
d)
Es existieren ein
Gesamtüberblick über die bereits vielfältig bestehendem präventiven Leistung,
deren Zielsetzung und Wirkungen in Rheine sowie Empfehlungen zum weiteren
Ausbau wirkungsvoller präventiver Angebote für Rheine.
5. Finanzielle Auswirkungen
Für das Jahr 2021 ist ein
Antrag für das Projekt „Kinderstark - NRW schafft Chancen“ in Vorbereitung.
Bei einer Zusage wird mit
Gesamtsumme von 52.088,40 Euro kalkuliert, die sich aus 43.407 Euro (80%)
Fördergeldern vom Land NRW und 8.681,40 Euro (20 %) Eigenanteil der Stadt
Rheine zusammensetzen. Im Haushaltsplanentwurf 2021 sind die Mittel für das
Projekt bereits veranschlagt worden.
Ein Großteil dieser
Fördermittel wird auch in 2021 in der Projektkoordinierung Verwendung finden.