Betreff
Bericht zur Arbeit der Jugendkunstschule Rheine
Vorlage
265/21
Aktenzeichen
BDB-06-dy
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

Der Kulturausschuss / Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht über die Arbeit der Jugendkunstschule zur Kenntnis.

 


Begründung:

Die Arbeit der Jugendkunstschule nimmt weiter Fahrt auf. Inzwischen ermöglicht die aktuelle Coronaschutzverordnung in Verbindung mit den entsprechenden Erlassen des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) und dem Corona-FAQ der Landesjugendämter die Durchführung von Angeboten der jugendkulturellen Bildung und Betreuung in Kleingruppen (5 Personen in Innenräumen, 20 Personen im Freien). Dies ermöglicht der Jugendkunstschule seit dem 31.05. bis zum 01.07.2021ein kulturelles Nachmittagsangebot im ARTandTECH.space an der Lindenstraße anzubieten.

 

Als erstes Angebot der jugendkulturellen Bildung fand in der Zeit vom 28.05. bis 30.05.2021 das Kulturrucksackprojekt „Kulturcamp Bentlage“ als Kooperationsprojekt mit dem Jugend- und Familiendienst, dem katholischen Jugendwerk, dem Stadtjugendring, dem Kloster Bentlage und den städt. Museen statt.

 

Für das zweite Halbjahr 2021 gilt es nun, Entwicklung und Profilbildung der Jugendkunstschule weiter voranzutreiben. In diesem Kontext ist beabsichtigt, die bereits vorher vom Kulturservice wahrgenommenen Aufgabenbereiche Kindermatinee (4 bis 10-Jährige) und Kulturrucksack (10 bis 14-Jährige) als Angebote der jugendkulturellen Bildung in das Gesamtangebot der Jugendkunstschule zu integrieren. 

 

Jugendkunstschulen vernetzen die kommunale Bildungslandschaft. Dieser von der bjke (Bundesverband der Jugendkunstschulen und Kulturpädagogischen Einrichtungen) formulierte Anspruch, gilt auch für die Jugendkunstschule Rheine. Sie legt Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den anderen in Rheine vertretenen Einrichtungen der Kinder/Jugendarbeit. Bereits jetzt gibt es eine Vielzahl von Kooperationen mit Einrichtungen der freien Jugendhilfe und Jugendzentren in Rheine. Schwerpunkt bildet hier die Zusammenarbeit im Kulturrucksack NRW, die bereits seit vielen Jahren im Kulturservice koordiniert wird. Neu hinzugekommen ist die Beteiligung am Landesprogramm „Kulturelle Angebote für junge Geflüchtete“, das von den Jugendkunstschulen in NRW getragen wird. Hier gibt es bereits im zweiten Jahr eine erfolgreiche Kooperation mit dem Jugend- und Familiendienst. Hinzugekommen ist in diesem Jahr als zweite Maßnahme die Zusammenarbeit mit dem Begegnungszentrum Mitte 51. Die Jugendkunstschule entwickelt sich so immer mehr als komplementärer Anbieter mit der speziellen Aufgabe der Förderung von kultureller Bildung für Kinder- und Jugendliche in der Stadt.

 

ARTandTECH.space

Die Jugendkunstschule ist ein Baustein in der Konzeption des ARTandTECH.space Rheine. Mit dieser Konzeption wurde im Dezember 2020 ein wichtiger Meilenstein durch die Aufnahme des ARTandTECH.space, als gemeinsamer Raum für kulturelle und technische Bildung, in das Förderprogramm Dritte Orte erreicht. Mit dieser Aufnahme ist die Gewährung eines Landeszuschusses über drei Jahre mit einer Gesamthöhe von 450.000 € verbunden. Der Förderbescheid des Landes NRW liegt inzwischen vor.

 

Zeitgleich wurde der ARTandTECH.space im Ideenwettbewerb 2020 der NRW Bank als eines von 7 Gewinnerprojekten ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung ist ein Ideenmining mit Expertinnen und Experten der Westfälischen Wilhelms-Universität verbunden, um das vorhandene Konzept noch detaillierter auszuarbeiten.

 

Die Verbindung von jugendkultureller Bildung mit dem Makermovement wie es im Projektlabor Berufskolleg gelebt wird, ermöglichte es darüber hinaus, dass der ARTandTECH.space sich um Aufnahme in das Programm zur Förderung regionaler Cluster für die MINT-Bildung von Jugendlichen (Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung) bewerben konnte. Eine Entscheidung der Auswahljury über die tatsächliche Aufnahme liegt noch nicht vor.

 

 

Personelle Ausstattung und Finanzierung der Jugendkunstschule

Die inhaltliche Arbeit der Jugendkunstschule ist durch die unbefristete Einstellung einer kulturpädagogischen Fachkraft sichergestellt. Zu ihrer Unterstützung war eine Verwaltungskraft mit 0,5-Stelle vorgesehen. Diese Stelle konnte allerdings bisher nicht besetzt werden. Zur Überbrückung wurden die absolut notwendigen Verwaltungsaufgaben im Rahmen eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses (6 Stunden/Woche) sowie durch zusätzliche Belastung der übrigen Mitarbeitenden des Kulturservice aufgefangen. Dies ist derzeit nur möglich, weil die normalen Tätigkeiten im Aufgabenbereich des Kulturservice durch die Corona-Pandemie teilweise geringer ausfielen. Die derzeitige Entwicklung der Corona-Pandemie sowie die Fortschritte in der Impfkampagne lassen allerdings die Hoffnung zu, dass im Laufe des Sommers die Aufnahme eines regelmäßigen Jugendkunstschulangebotes sowie der Wiederaufnahme des normalen Kulturbetriebes möglich sein wird. Um die mit der Rückkehr in den „Normalbetrieb“ verbundenen Verwaltungsaufgaben bewältigen zu können, wird die Besetzung der Verwaltungsstelle für die Jugendkunstschule jetzt mit Nachdruck vorangetrieben.

Die Stelle wurde inzwischen öffentlich ausgeschrieben, die Bewerbungsfrist endete am 30.05.2021. Das Auswahlverfahren wird jetzt durchgeführt mit dem Ziel, die Stelle schnellstmöglichst zu besetzen.

 

Kooperation Jugendamt, Bereich Kinder- und Jugendarbeit

Die kulturpädagogische Fachkraft sollte sich an der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendarbeit gemäß §78 SGB VIII beteiligen. So könnten die Aspekte zum Thema Kinder- Jugendkulturarbeit entsprechend der Umsetzung des verabschiedeten Kinder- und Jugendförderplanes, in Vernetzung mit dem Jugendamt/dem Bereich Kinder- und Jugendarbeit gewährleistet werden.