Beschlussvorschlag/Empfehlung:
1. Der Sportausschuss begrüßt die im Siegerentwurf dargestellte Raumplanung einer neuen Dreifachsporthalle für die Elsa-Brändström-Realschule, einschließlich der entwickelten Ideen im sogenannten Liberoteil.
2. Der Sportausschuss beschließt die Erweiterung des bisherigen Raumprogramms um die im Liberoteil angedachten Räume:
- zusätzlich Gymnastikraum klein
- Raum für Innentrendsportarten
- zusätzlich Gymnastikraum groß
- Sportcafé und Kantine, incl. Vorbereitung
einschließlich der ggf. erforderlichen Zusatzräume wie Umkleiden, Geräteräume und Technik auf einer Gesamtfläche von max. 788 m².
3. Der Sportausschuss beauftragt die Verwaltung mit der Weiterentwicklung des Entwurfskonzeptes durch die Architekten.
4. Der Sportausschuss beauftragt die Verwaltung mit der Entwicklung eines Nutzungs- und Betriebskonzeptes für die gemeinschaftliche Nutzung der Sporthalle durch Schule und Vereine.
5. Der Sportausschuss beauftragt die Verwaltung mit der Entwicklung eines Betreiberkonzeptes insbesondere für den Bereich des Sportcafés.
Begründung:
Allgemeine Beschlusslage:
Anfang 2020 wurde die Standortentscheidung für den Neubau der Elsa-Brändström-Realschule auf dem Gelände des heutigen Emslandstadions gemeinsam im Schulausschuss, dem Sportausschuss und dem Bauausschuss getroffen. Mit den Vorlagen 214/20 und 214/20/1 beschlossen die drei Ausschüsse im Juni 2020 dann u. a. die Systematik der Wettbewerbsunterlagen.
Die Siegerbeiträge des Wettbewerbs wurden in einer Jurysitzung am 24. Februar 2021 ermittelt. Den Stand des Wettbewerbsverfahrens und das weitere Vorgehen wurde anschließend dem Haupt-, Digital- und Finanzausschuss (Vorlage 127/21) erläutert und zur Kenntnis genommen.
Sportfachliche Beschlusslage
Im Februar 2020 wurde im Sportausschuss vereinbart, eine Beteiligungsrunde durchzuführen, um - über den Schulsport hinaus - weitere mögliche „sportliche“ Bedarfe für die Nutzung der geplanten Dreifachsporthalle zu ermitteln.
Sportvereine des Quartiers und Mehrspartenvereine sowie die Elsa-Brändström-Realschule haben sich im März 2020 an einer entsprechenden Abfrage beteiligt. Die Ergebnisse wurden in der Sitzung des Sportausschusses am 4. Juni 2020 beraten. Es wurden zusätzlich zur Berücksichtigung eines Gymnastikraumes und eines separaten Lagerraumes für Sportvereine die Einplanung einer Tribüne, einer Schnitzelgrube sowie einer Tageslichtbeleuchtung, die die Ausübung von Sportarten nicht be- oder verhindert, empfohlen.
Abgleich mit den Ergebnissen aus der Beteiligungsrunde
mit den Sportvereinen
Im
Raumprogramm zum Wettbewerb enthaltene Empfehlungen des Sportausschusses |
im
Siegerentwurf |
Fläche im |
Hinweise |
Gymnastikraum
für Schul- und Vereinssport |
√ |
197 m² |
|
separater
Lagerraum für Sportvereine |
√ |
28 m² |
|
Tribüne |
√ |
282 m² |
|
Schnitzelgrube |
√ |
133 m² |
außerhalb der
Sportbodenfläche, um den Schulsport nicht zu behindern |
Weitere
Anregungen der Sportvereine, außerhalb des Raumprogramms |
|||
Kletterwand
(„Bouldern“) |
√ |
In Fläche um
Schnitzelgrube enthalten |
wäre im
Kontext der späteren Geräteausstattung zu konkretisieren und umzusetzen |
Sozialer
Anlaufpunkt im Quartier (flexible Sporträume, Cafeteria, …) als 2.
Bauabschnitt |
√ |
788 m² |
Liberoteil |
Erläuterungen:
Neben der Kernaufgabe Schulsport und verschiedenen weiteren sportfachlichen Belangen (siehe oben), beinhaltet der Siegerentwurf in seinem Ideenteil umfangreiche Vorstellungen zur Weiterentwicklung des Sportstandortes am Emslandstadion. Zusätzlich zu den im Raumprogramm abgefragten Flächen werden auf 788 m² weitere Nutzungsmöglichkeiten skizziert:
zusätzlicher
Gymnastikraum, klein |
55 m² |
Raum für
Innentrendsportarten |
80 m² |
zusätzlicher
Gymnastikraum, groß |
198 m² |
Sportcafé und
Kantine, incl. Vorbereitung |
455 m² |
Summe |
788 m² |
In der Ideenskizze des Liberoteils sind die für diese Räume ggf. erforderlichen weiteren Umkleidebereiche, Geräteräume oder Technikbereiche nicht enthalten. Sollte der Schul- und Vereinssport zeitgleich erfolgen, wären dann weitere Stellplätze erforderlich (1 Stellplatz je 15 m² Gymnastikfläche, 1 Stellplatz je 9 m² Gastronomie).
Um das durch den Liberoteil bereits erhöhte Gesamtbauvolumen zu strukturieren bzw. zu fixieren und um gleichzeitig den Planungsstart nicht zu verzögern, wird vorgeschlagen, die Gesamtfläche von max. 788 m² den Architekten als Planungsgrundlage zu beauftragen.
Die Integration des Ideenteils in das Erdgeschoss der Sporthalle macht die bauliche Umsetzung bereits im 1. Bauabschnitt erforderlich. Der Gesamtentwurf lässt auch Fragen offen, wie z. B. zeitgleiche Nutzungsmöglichkeiten von Verein/Schule/Stadion, interne Logistik, Zugänglichkeit für den Stadionsport, erforderliche Stellplätze.
Aus sportfachlicher Sicht ist die Umsetzung der im Siegerentwurf für das Erdgeschoss vorgeschlagenen Eingangssituation zum Außengelände mit der Verknüpfung von Kantine und Außengastronomie bereits als wichtiger Baustein für das Ziel, am Standort neben der primären Sicherstellung des Schulsports ein quartiersbezogenes Sport- und Aufenthaltszentrum zu schaffen, zu sehen. Der Siegerentwurf enthält innerhalb der Libero-Leistungen bereits gute Ansätze, die als Grundlage für eine später zu führenden Diskussion zu einem möglichen weiteren Bauabschnitt (Schwerpunkt Sportaußengelände) dienen könnten.
Beteiligung Sportvereine
Neben der oben erwähnten Beteiligungsrunde im Vorfeld der Wettbewerbsausschreibung wurden die Vereine im Juli 2021 auch über den Siegerentwurf des Wettbewerbs und der damit verbundenen Raumplanung der Dreifachsporthalle informiert. Sie wurden gebeten, Anregungen und Hinweise - besonders zu den im Ideenteil des Wettbewerbs skizzierten zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten - zu geben.
Über die Rückmeldungen
der Vereine wird in der Sitzung informiert.
Ausblick
Der zurzeit vorliegende Wettbewerbsentwurf wird baulich und räumlich weiter zu entwickeln sein. Parallel werden zeitnah die Nutzungskultur für Schule und Vereine und das Betreiberkonzept für das Sportcafé konzeptionell zu entwickeln sein.
Die Beteiligungen und Beratungen für einen zweiten Bauabschnitt mit dem Fokus Sport- und Bewegungsräume im Außenbereich des Geländes (Sportplatz, Umlaufbahn, „kleinteilige“ Sport- und Bewegungsangebote, …) folgen zu einem späteren Zeitpunkt.
Fazit
Die Raumplanung des Siegerentwurfs entspricht der Beschlusslage des Sportausschusses und den Anregungen aus der damaligen Beteiligungsrunde mit den Sportvereinen. Die Vorgaben wurden gelungen in die Gesamt-Raumplanung integriert und enthalten darüber hinaus zusätzliche Elemente, die zukünftig flexible und vielfältige Nutzungen ermöglichen.
Profiteur des Liberoteils ist dabei im wesentlich der Vereinssport, in Teilbereichen auch der Schulsport. Die vorgelegte Planung bietet große Chancen für die Zusammenarbeit und Kooperationen von Schule, Sportvereinen und anderen lokalen Akteursgruppen im Handlungsfeld „Sport und Bewegung“.
Anlagen:
Anlage 1: Grundriss EG mit Flächendarstellung
Anlage 2: Grundriss 1. OG mit Flächendarstellung
Anlage 3: Raumprogramm SOLL-IST