Beschlussvorschlag/Empfehlung:
1. Der
Sozialausschuss nimmt die Informationen zum Projektstudium „Die Umsetzung der
‚Leichten Sprache‘ in der Stadtverwaltung Rheine“ zur Kenntnis.
2. Der
Sozialausschuss beauftragt die Stadtverwaltung, beginnend mit den Bereichen SGB
XII und SGB II, sukzessive für die Bürger(innen) relevante Dokumente in
„Leichte Sprache“ zu übersetzen und bereit zu stellen.
3. Die
Verwaltung wird beauftragt, ein entsprechendes Verfahrenskonzept zu erstellen.
Begründung:
1. Im Zeitraum vom 20.04. bis 21.06.2021 setzten sich 10 Studierende der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung mit dem Thema „Die Umsetzung der ‚Leichten Sprache‘ in der Stadtverwaltung Rheine“ auseinander. Die Stadtverwaltung Rheine hatte dieses Thema zuvor bei der Hochschule eingereicht.
Ziel sollte sein, dass die Studierenden sich zunächst theoretisch mit dem Thema „Leichte Sprache“ auseinandersetzen und mit der konkreten Umsetzung/Übersetzung im Bereich der Hilfen nach dem SGB XII beginnen.
Neben der theoretischen Aufarbeitung des Themas, führten die Studierenden Interviews mit Vergleichskommunen durch, die zum Teil in der Umsetzung schon weiter vorangeschritten sind. Zum Thema der Rechtssicherheit befragten sie außerdem das städtische Rechtsamt. Weiter eruierten sie in Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen der Stadt Rheine im Bereich SGB XII, welcher Unterstützungsbedarf dort bei der Umsetzung vorhanden ist, sowie welche Dokumente vorrangig in „Leichte Sprache“ übersetzt werden sollten.
Im Ergebnis übersetzten die Studierenden bereits einige Dokumente in „Leichte Sprache“, die zukünftig von der Verwaltung / SGB XII genutzt werden können. Außerdem erarbeiteten sie eine Broschüre, die die Mitarbeiter(innen) der Stadtverwaltung Rheine über „Leichte Sprache“ informiert und Handlungsempfehlungen zur weiteren Umsetzung bei der Stadt Rheine.
Die Handlungsempfehlungen
aus dem Projekt lassen sich wie folgt zusammenfassen:
-
Mit den weiteren Übersetzungen in „Leichte
Sprache“ sollten externe Dienstleister beauftragt werden.
-
Die Mitarbeiter(innen) sollten sukzessive, da wo
mit Übersetzungen begonnen wird, zum Thema „Leichte Sprache“ geschult werden.
Dabei könnte mit dem Konzept von sogenannten Multiplikatoren gearbeitet werden.
- Alle Mitarbeiter(innen) sollten über das Thema „Leichte Sprache“ informiert werden. Es fehlt vielen Mitarbeiter(inne)n noch an konkretem Wissen über das Thema. Hierfür wurde durch die Studierenden eine Informationsbroschüre erarbeitet. Außerdem solle es Informationsveranstaltungen geben, um die Thematik publik zu machen und zu bewerben und so die Motivation zur Umsetzung zu steigern.
Der gesamte Projektbericht mit allen Ergebnissen befindet sich im Anhang.
2. Verschiedene Gesetze bilden die Grundlage für die Einführung der „Leichten Sprache“ in der Verwaltung.
Am wichtigsten ist hier das Behindertengleichstellungsgesetz NRW, §§ 8 + 9 (siehe Anhang).
Auch im Sinne des fortzuschreibenden Aktionsplans Inklusion hat das Thema „Leichte Sprache“ für alle Bereiche, wie Bildung, Wohnen, etc. eine enorme Bedeutung.
Die Stadtverwaltung Rheine möchte das Thema „Leichte Sprache“ weiter umsetzen. Dieses soll zunächst in den Bereichen SGB XII und SGB II geschehen. Diese Bereiche haben einen hohen Bürger(innen)kontakt. Das Verständnis der dortigen Bescheide ist für die Bürger(innen) außerdem von existenzieller Bedeutung.
Die
Stadtverwaltung erhält, beginnend mit den Bereichen SGB XII und SGB II, den
Auftrag, sukzessive alle
für die Bürger(innen) relevanten Dokumente in „Leichte Sprache“ zu übersetzen
und bereit zu stellen.
3. Ein
entsprechendes Verfahrenskonzept, das sowohl inhaltliche, finanzielle,
zeitliche und personelle Aspekte enthält soll erarbeitet werden.
Es folgt die Vorlage in Leichter Sprache:
Der Bürgermeister
Sonderbereich 2 – Jugendamt
Vorlage für den Sozial-Ausschuss am 24. August
2021 Thema: Leichte Sprache bei der Stadt Rheine
Projekt-Arbeit
über Leichte Sprache |
||||
|
Im Frühling haben Studenten bei der Stadt Rheine eine Projekt-Arbeit
gemacht. Die Studenten haben überlegt, wie die Stadt Rheine mehr Texte in Leichte Sprache übersetzen kann. |
|||
|
Zuerst haben die Studenten aufgeschrieben: -
Was ist Leichte Sprache? -
Was sind die Regeln von Leichter -
Warum ist Leichte Sprache wichtig? |
|||
|
Dann haben die Studenten mit anderen
Städten gesprochen. Die Städte haben schon viele Texte in Leichte Sprache übersetzt. Die Studenten haben gefragt: -
Wie habt ihr das gemacht? -
Habt ihr Tipps für uns? |
|||
|
Die Studenten haben mit einer Anwältin gesprochen. Sie wollten wissen: Gelten Texte in Leichter Sprache auch
vor dem Gericht? |
|||
|
Dann haben die Studenten einige Texte in
Leichte Sprache übersetzt. Die Stadt Rheine kann diese Texte jetzt
den Bürgern geben. |
|||
|
Die Studenten haben eine Information für
die Mitarbeiter der Stadt Rheine
geschrieben. In der Information steht: -
Was ist Leichte Sprache? -
Warum ist Leichte Sprache für |
|||
|
Zuletzt haben die Studenten Tipps mehr Texte in Leichte Sprache übersetzen kann: 1.
Die Übersetzungen sollen Übersetzungs-Büros machen. 2.
Die Mitarbeiter sollen mehr über Leichte Sprache informiert werden. 3.
Manche Mitarbeiter sollen eine |
|||
|
Die Studenten haben alles, was sie
gemacht haben, in einen Projekt-Bericht geschrieben. Der Projekt-Bericht ist sehr lang. Der Bericht hat fast 400 Seiten. |
|||
|
Was
soll der Sozial-Ausschuss machen? |
|||
|
Der Sozial-Ausschuss bestätigt: Wir haben die Info über die
Projekt-Arbeit |
|||
|
|
|||
Leichte
Sprache bei der Stadt Rheine |
||||
|
Im Gesetz steht, dass die Städte mehr
Texte in Leichter Sprache machen sollen. |
|||
Aktionsplan Inklusion |
Die Stadt Rheine arbeitet an einem Plan
für mehr Inklusion. Der Plan heißt: Aktionsplan Inklusion Für diesen Plan ist es wichtig, dass es
mehr Texte in Leichter Sprache gibt. |
|||
|
Die Stadt Rheine möchte anfangen, mehr
Texte in Leichte Sprache zu übersetzen. Zuerst möchte die Stadt Rheine Texte in
diesen Bereichen übersetzen: -
Im Bereich Arbeitslosen-Geld 2 -
Im Bereich Grund-Sicherung Viele Menschen bekommen
Arbeitslosen-Geld Sie brauchen dieses Geld zum Leben. Aber viele Menschen verstehen die Texte vom Amt nicht. Sie wissen nicht, was sie machen sollen. Sie wissen nicht, was ihre Rechte und Pflichten sind. Deshalb ist Leichte Sprache dort sehr
wichtig. |
|||
|
Die Stadt Rheine möchte einen Plan
machen, wie sie mehr Texte in Leichte Sprache übersetzt. In dem Plan soll stehen: -
Wie will die Stadt Rheine die Übersetzungen machen? -
Wie viele Mitarbeiter braucht die Stadt für die Übersetzungen? -
Was kosten die Übersetzungen? |
|||
|
Was
soll der Sozial-Ausschuss machen? |
|||
|
Der Sozialausschuss gibt der Stadt
Rheine diese Aufträge: 1.
Die Stadt Rheine soll mehr Texte 2.
Die Stadt Rheine soll mit den Übersetzungen in den Bereichen
Arbeitslosen-Geld 2 3.
Die Stadt Rheine macht einen Plan, wie sie |
|||
Anlagen:
Anlage 1: Projektbericht
Anlage 2: BGG NRW §§ 8+9