Beschlussvorschlag/Empfehlung:
1.
Der
Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
2.
Der
Schulausschuss nimmt zur Kenntnis, dass auf Basis der vorgelegten Planungen die
Zügigkeiten der Grundschulen für folgende Schulen ab dem Schuljahr 2023/24
grundsätzlich wie folgt festgelegt werden könnten:
·
Südeschschule 3-Zügig
·
Annetteschule 4-Zügig.
3.
Die
Verwaltung wird beauftragt, die Umsetzungen der Zügigkeiten im Rahmen des
Musterraumprogramms für Grundschulen an der Südeschschule und Annetteschule zu
prüfen und die finanziellen Auswirkungen zu ermitteln.
Begründung:
Der Rat der Stadt
Rheine hat in der Sitzung vom 09.07.2019 die Zügigkeit der Südeschschule ab dem
Schuljahr 2023/24 neu festgelegt. Ab dem genannten Schuljahr sollen in der
Südeschschule 4 Züge beschult werden. Im Rahmen der Grundschuloffensive ist in
diesem Zusammenhang das standardisierte Raumprogramm (Vorlage 096/17 und
373/21) umzusetzen. Dementsprechend wurden Machbarkeitsstudien durch die
Hochbauverwaltung erstellt und einer politischen Arbeitsgruppe vorgestellt. Die
Entwicklung der Varianten zeigte unter anderem, dass die Größenordnung der
Erweiterung am Standort Südeschschule bei weitem die bisherigen
Grundschulerweiterungen im Rahmen der Grundschuloffensive in Bezug auf die
Fläche und die finanziellen Auswirkungen übersteigt. Dies nahm der Bau- und
Mobilitätsausschuss in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Schulausschuss am
09.09.2021 zur Kenntnis und beauftragte die Verwaltung die Zügigkeiten der
Schulen in dem betroffenen Stadtbezirk im Hinblick auf deren Erweiterbarkeit zu
untersuchen. (vgl. Vorlage 417/21).
Die Südeschschule
besteht aus einem Hauptstandort an der Elter Str. 145 und dem Nebengebäude
Konradschule Elter Str. 285. Der Nebenstandort Konradschule bezieht seine
Schülerschaft hauptsächlich aus dem Stadtteil Südesch und ist stabil 1-zügig.
Der Hauptstandort der Südeschschule wird hauptsächlich von Schülern aus dem
Stadtteil Eschendorf Nord besucht.
Zurzeit werden am Hauptstandort grundsätzlich 2 Züge unterrichtet. In
dem gleichen Stadtteil des Hauptstandortes der Südeschschule sind zwei weitere
Grundschulen verortet, die Johannesschule Eschendorf und die Annetteschule.
Die Zügigkeiten
der Grundschulen stellen sich entsprechend dem Ratsbeschluss vom 09.07.2019 wie
folgt dar:
Annetteschule 3-zügig
Johannesschule
Eschendorf 3-zügig
Südeschschule 4-zügig (ab SJ
23/24)
Im Rahmen der
Grundschuloffensive wurde die Johannesschule Eschendorf bereits für eine
3-Zügigkeit ausgebaut. Die Baumaßnahme wurde 2021 abgeschlossen.
Bei der
Untersuchung der Zügigkeiten in den betroffenen Stadtteilen sind grundsätzlich
4 Szenarien möglich:
1.
Ausbau
des Hauptstandortes der Südeschschule für eine 2-zügige Grundschule und
gleichzeitiger Ausbau des Nebengebäudes Konradschule für eine 2-zügige
Grundschule
2.
Aufgabe
der bisherigen Standorte der Südeschschule und Neubau einer 4-zügigen
Grundschule an einem neuen Standort im Stadtteil
3.
Aufgabe
der bisherigen Standorte der Südeschschule und Nutzung freistehender
Schulgebäude im Stadtteil
4.
Ausbau
des Hauptstandortes der Südeschschule für eine 2-zügige Grundschule, Ausbau des
Nebenstandortes Konradschule für eine 1-zügige Grundschule und Erweiterung
eines Zuges an einer Grundschule im Stadtteil.
*Ausbau bezieht sich auf die Umsetzung des
beschlossenen Musterraumprogramms für Grundschulen (vgl. Vorlage 096/17 und
373/21)
Zu 1.:
Für die Umsetzung
des Raumprogramms einer 2-zügigen Grundschule würde sich die anzubauende Fläche
im Vergleich zu den erstellten Entwürfen erheblich verringern. Dementsprechend
würden die Kosten auch geringer ausfallen. Für die Konradschule wurde bereits ein
Entwurf für den Ausbau zu einer 1-zügigen Grundschule nach dem
Musterraumprogramm erstellt. Die Kosten hierfür wurden mit 5 Mio. Euro
kalkuliert. Durch die Umsetzung eines weiteren Zuges sind mit entsprechend
höheren Kosten zu rechnen. Zudem müsste ggf. bei der Einrichtung eines zweiten
Zuges an der Konradschule Räume für Betreuungsmöglichkeiten und eine Mensa
geschaffen werden. Hierfür sind zusätzliche Flächen und weitere finanzielle
Mitte notwendig.
Zu 2.:
Bei Aufgabe des
Schulgrundstückes des bisherigen Standortes wäre eine Vermarktung nach Abriss
möglich. Die bestehenden Gebäudeteile sind alle noch nutzbar. Eine Nutzung im
Istzustand ist aber für Dritte nicht attraktiv.
Zu Umsetzung eines
Neubaus einer 4-zügigen Grundschule ist ein vergleichbar großes Grundstück
notwendig. Neben dem Schulgebäude müsste eine Sporthalle, die für den
Schulbetrieb ausreichend ist (min. 2-fach Halle) geschaffen werden. In
unmittelbarer Nähe zur Südeschschule befindet sich das Neubaugebiet Eschendorf
Aue. Alle Grundstücke sind bereits in der Vermarktung. Es wurden lediglich
Flächen für Kindergartenneubauten berücksichtigt. Demnach steht in diesem
Gebiet kein geeignetes Grundstück zur Verfügung. Auch im weiteren Umfeld des
bisherigen Standortes bzw. im Stadtteil befinden sich keine freien Flächen, die
für einen Schulneubau geeignet sind.
Zu 3.:
Im Stadtteil
Eschendorf Nord befindet sich das Schulgebäude der ehemaligen Overbergschule.
Die Overbergschule wurde seinerzeit als 3-zügige Hauptschule geführt. Das
Gebäude wurde im Jahr 2020 für eine 2-zügige Grundschule digital ausgebaut und
renoviert. Aktuell findet dort bis zum Beginn des Schuljahres 2022/23 der
Schulbetrieb der Paul-Gerhardt-Schule statt. Zudem sind Gebäudeteile an die
freie Waldorfschule Rheine e.V. vermietet. Die Walddorfschule wurde im Jahr
2017 gegründet und befindet sich im Aufbau. Der Mietvertrag mit der Stadt
Rheine sichert der Waldorfschule eine sukzessive Nutzung des gesamten
Schulgebäudes zu. Die Anmeldezahlen der Waldorfschule zeigen, dass die Schulform
von Eltern und Schüler/innen angenommen wird und die Vielfältigkeit der
Schullandschaft in Rheine bereichert.
Grundsätzlich
könnte das Gebäude der ehemaligen Overbergschule als Standort für die
Südeschgrundschule in Betracht gezogen werden. Als Übergangsstandort für die
Paul-Gerhardt-Grundschule wurde der Gebäudeteil A für eine zweizügige
Grundschule bereits auf der Grundlage des standardisierten Raumprogramms für
Grundschulen ertüchtigt. Weitere Ertüchtigungen müssten in Bezug auf aktuell an
die Freie Schule Rheine e.V. (Waldorfschule) vermieteten Gebäudeteile erfolgen.
Dem entgegen steht der aktuell geschlossene Mietvertrag mit dem Verein, der
entsprechend der Bedarfe der Schule die Anmietung weiterer Flächen der
ehemaligen Overbergschule zusagt. Ein alternativer Standort könnte dem Verein
derzeit nicht angeboten werden. Eine Aufkündigung des Mietverhältnisses hätte
somit erheblichen Einfluss auf die Weiterentwicklung oder gar das Fortbestehen
der Schule in Rheine.
Zu 4.:
Ein Ausbau des
Hauptstandortes der Südeschschule wird auf Punkt 1 verwiesen. Ein Ausbau des
Gebäudes Konradschule für eine 1-zügige Grundschule ist entsprechend des
Musterraumprogramms möglich. Die Kosten belaufen sich nach Kostenschätzung auf
5 Mio. Euro.
Für die
Auslagerung eines Zuges an eine andere Grundschule kommen im Stadtteil die
Annetteschule und die Johannesschule Eschendorf in Frage.
Die Johannesschule
Eschendorf liegt ca. 1,7 km und die Annetteschule 2,5 km entfernt von dem
Hauptstandort der Annetteschule.
Im Grundschulbereich
ist es aus pädagogischen Gründen in vieler Hinsicht sinnvoll, dass Kinder die
Grundschule fußläufig erreichen können. Im Sinne der
Schülerfahrkostenverordnung gilt ein Fußweg von bis zu 2 km für einen
Grundschüler/in als zumutbar. Betrachtet man das Umfeld von 2 km um die Schulen
stellt sich das mögliche Gebiet wie folgt dar:
Der Radius der
Schulen zeigt verschiedene Überschneidungen. Es wird unter anderem deutlich,
dass auch das Neubaugebiet Eschendorf Aue fußläufig von der Annetteschule und Johannesschule
Eschendorf erreichbar ist.
Die folgende
Grafik zeigt zudem die Wohnorte der bisher geborenen Kinder, die zukünftig die
Schulen besuchen werden. Zuzüge sind in diesem Zusammenhang nicht
berücksichtigt.
Eine
entsprechendes PDF Dokument ist der Vorlage als Anlage 1 Übersichtskarte
beigefügt. Individuelle Filtermöglichkeiten und Ansichten für alle Schulen sind
hier möglich.
Die Graphik zeigt,
dass ein Großteil der Schüler/innen in den überschneidenden Flächen wohnt.
Unter Berücksichtigung eines zumutbaren Schulweges (kurze Füße-kurze Wege) ist
eine Umleitung eines weiteren Zuges an eine andere Grundschule im Stadtteil
möglich.
Die Johannesschule
Eschendorf wurde im Rahmen der Grundschuloffensive bereits angebaut. Die
Fertigstellung erfolgte in 2021. Durch die Baumaßnahme wurde die 3-Zügigkeit
ermöglicht. Eine Unterbringung eines weiteren Zuges ist im Bestandsgebäude
nicht möglich. Hierfür wäre eine weitere Baumaßnahme, die neben dem
Schulgebäude auch die Betreuungsräumlichkeiten erweitert notwendig.
Die Annetteschule
wurde bisher noch nicht im Rahmen der Grundschuloffensive umgebaut.
Entsprechend der beschlossenen Priorisierung ist die Umsetzung des
Raumprogramms nach Abschluss der Paul-Gerhardt-Schule geplant. Neben einem
Anbau kommt bei der Annetteschule alternativ ein möglicher Kauf von geeigneten
Gebäuden in unmittelbarer Nähe zur Schule in Betracht. Hierdurch wäre eine
Umsetzung bereits zum Schuljahr 2023/24 möglich.
In Abwägung der
beiden möglichen Standorte scheint ein weiterer Anbau an der Johannesschule
Eschendorf nicht wirtschaftlich. Eine Installation eines weiteren Zuges an der
Annetteschule ist durch Ankauf von Räumlichkeiten und ggf. kleineren
Baumaßnahmen möglich.
Fazit:
Die Schülerzahlen
sind für die kommenden Jahre steigend prognostiziert. Daher wurde für die
Südeschschule eine neue Zügigkeit festgelegt. Aufgrund der Schülerströme wäre
es grundsätzlich möglich, die Zügigkeit der Südeschschule ab dem Schuljahr
2023/24 auf 3 Züge zu begrenzen und die Zügigkeit der Annetteschule auf 4 Züge
zu erhöhen. Die Verwaltung empfiehlt daher, die Umsetzungen der Zügigkeiten im
Rahmen des Musterraumprogramms für Grundschulen an der Südeschschule und
Annetteschule zu prüfen und die finanziellen Auswirkungen zu ermitteln und dem
Schulausschuss zur Beratung und Beschlussfassung vorzulegen.
Anlagen:
Anlage 1: Übersichtskarte