Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Ausschuss
für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz nimmt den Sachstandsbericht zur
Konzeption des „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept Schotthock“
zur Kenntnis.
Die
Verwaltung wird beauftragt, die Konzeption zu konkretisieren und bzgl. der
Städtebauförderung mit der Bezirksregierung Münster sowie dem Ministerium für
Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen in
Kontakt zu treten.
Begründung:
A. Ausgangssituation
Der Rat der
Stadt Rheine hat 2010 beschlossen, für den Stadtteil Dorenkamp ein integriertes
Handlungskonzept (IHK) erstellen zulassen. Das IHK wurde 2011 durch den Rat der
Stadt Rheine beschlossen und im gleichen Jahr erfolgte nach erfolgreicher
Antragstellung die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“.
Der Stadtteil
Schotthock stand 2010 ebenfalls zur Diskussion für die Erarbeitung eines IHK,
jedoch hatte die Stadt Rheine bereits exemplarisch mit dem Stadtteil Dorenkamp
an dem landesweiten Projekt „Nachhaltiges kommunales Flächenmanagement“
teilgenommen.
Vor dem
Hintergrund des demografischen Wandels hatten bereits zahlreiche Akteure für
den Stadtteil Dorenkamp erste konkrete Maßnahmen und konzeptionelle Ideen
entwickelt. Somit entschieden sich die Verwaltung und der Rat der Stadt Rheine
gemeinsam für den Stadtteil Dorenkamp.
Die positiven
Erfahrungen und Entwicklungen, die die Stadt Rheine bisher im Stadtteil
Dorenkamp mit dem Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ gemacht hat, werden
nun auch im Stadtteil Schotthock Anwendung finden. Auf Grundlage eines
Beschlusses des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz
(Vorlage STUK 089/17) wurde ein externes Planungsbüro (WohnBund-Beratung NRW)
zur Unterstützung der Erarbeitung eines „Integrierten städtebaulichen
Entwicklungskonzeptes Schotthock“ beauftragt.
Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz wurden am
16.12.2020 erste Ergebnisse der Sozialraumanalyse sowie der städtebaulichen
Analyse vorgestellt. Des Weiteren wurden bis dahin getätigte Arbeitsschritte
vorgestellt sowie ein Ausblick auf die anstehende Bürgerbeteiligung als
Präsenzveranstaltung gegeben.
B. Bürgerbeteiligung
Aufgrund der anhaltenden Corona-Thematik zur Durchführung von größeren
Präsenzveranstaltungen hat die Stadt Rheine – in Absprache mit dem beratenden
Büro WohnBund-Beratung sowie der Bezirksregierung Münster – den Fokus auf eine
breit angelegte „hybride Bürgerbeteiligung“ gesetzt.
1) Projekthomepage www.quartier-schotthock.de
Zur Aktivierung einer breiten Öffentlichkeit wurde eine Projekthomepage
erstellt und zunächst vorrangig mit bereits in Umsetzung befindlichen Projekten
sowie der Bürgerbeteiligung zur Erstellung des ISEK Schotthock gefüllt.
Abb. 1: Projekthomepage
Quartier Schotthock
Quelle:
www.quartier-schotthock.de
Neben Projekten der Stadtteilentwicklung (Fußverkehrschecks,
Kreisverkehre Lingener Damm oder bspw. Baumpflanzungen) werden auch Themen und
Beratungsangebote des Fachbereiches Jugend und Soziales vorgestellt.
2) INKA-Plattform zur Bürgerbeteiligung
Wie im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz am
01.07.2021 vorgestellt, wird im Zuge der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger
im Schotthock eine interaktive Kartendarstellung für Bürgerbeteiligungen
angeboten. Auf einem Stadtplan bzw. Luftbild können Ideen und Anregungen als
Pin verortet und mit Text versehen werden. Darüber hinaus können Nutzerinnen
und Nutzer in den Dialog treten oder Ideen positiv und negativ bewerten. Ziel
ist eine Ideensammlung- und –auswertung, vergleichbar mit einer
Auftaktveranstaltung oder einem Bürgerforum.
Abb. 2: Erste Ergebnisse der Onlinebeteiligung
Quelle: www.quartier-schotthock.de (Stand Mitte
Januar 2022)
Die Resonanz auf die Online-Beteiligung ist durchweg positiv. Seitens der
Bürgerinnen und Bürger wird eine intuitive Bedienung bescheinigt. Darüber
hinaus können Bürgerinnen und Bürger Informationen schriftlich oder als E-Mail
an die Stadtverwaltung senden und die Ideen und Anregungen werden seitens des Projektteams
in die INKA-Plattform eingetragen.
Abb. 3: Anzahl eingereichter Ideen und Anregungen /
Themenfelder
Quelle: www.quartier-schotthock.de (Stand Mitte
Januar 2022)
Insgesamt wurden über 100 Ideen und Anregungen von den Bürgerinnen und
Bürgern in das INKA-Portal eingetragen (Stand Mitte Januar 2022, das Portal
wird noch betrieben). Die Ideenvielfalt sowie die Qualität der eingebrachten
Eingaben sind zielführend für die Entwicklung von Konzeptionen und Maßnahmen
für das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“.
3) Bürgersprechstunden im Stadtteil
Schotthock
Im November 2021 wurde ein Bürgerforum für die Vorstellung der Ergebnisse
der Onlinebeteiligung sowie Diskussion neuer Ideen und Anregungen geplant.
Aufgrund der damaligen Corona-Lage wurde von einer größeren
Präsenzveranstaltung abgesehen und alternativ Bürgersprechstunden angeboten
(insgesamt drei Tage mit variierenden Uhrzeiten).
Die Bürgersprechstunden wurden vor Ort im Ludgerus-Forum durchgeführt. In
persönlichen Gesprächen oder auch in Kleingruppen konnten Ideen vorgetragen und
diskutiert werden. Ziel war es hierbei, noch über die Onlinebeteiligung hinaus
Bürgerinnen und Bürger zu aktivieren und ein weiteres Beteiligungsformat
anbieten zu können.
C. Ausblick
Die vorläufigen Ergebnisse der Bürgerbeteiligung werden seitens
WohnBund-Beratung aufbereitet und im STUK am 09.02.2022 vorgestellt. Die
Prüfung und die Entwicklung von Maßnahmen werden daraufhin zusammen von den
Fachbereichen Planen und Bauen sowie Jugend und Soziales erfolgen.
Darauf aufbauend sollen eine erste Bestandsanalyse sowie Maßnahmenvorschläge
der Bezirksregierung Münster vorgestellt werden und im Anschluss – nach
positiver Einschätzung der BezReg – mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales,
Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen diskutiert werden. Der
Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz wird laufend über die
Erarbeitung des „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes Schotthock“
informiert. Ziel ist eine Antragsstellung für Mittel der Städtebauförderung in
2022.