Beschlussvorschlag/Empfehlung:

Der Betriebsausschuss stimmt der Ausschreibung und der Auftragsvergabe eines Ident-systems für die Abfallsammlung mit einer voraussichtlichen Gesamtsumme in Höhe von 350.000 € in 2022 zur Lieferung in 2023 zu.

Begründung:

Für 2023 ist die Einführung eines Identsystems in der Abfallsammlung geplant. Aufgrund der aktuellen Marktlage und langen Lieferzeiten für Elektronikbauteile sollen Ausschreibung und Vergabe für die Installation des Identsystem bereits in 2022 erfolgen. Der Liquiditätsabgang erfolgt in 2023.

Bei dem Identsystem handelt sich um eine Investitionsmaßnahme. Die Chip-Ausrüstung ermöglicht eine effizientere Verwaltung der mehr als 70.000 im Stadtgebiet bereitgestellten Abfallbehälter. Es ermöglicht grundsätzlich eine effizientere Abfuhrplanung, bessere Auslastung der Sammelfahrzeuge, dadurch weniger CO²-Ausstoß und eine Verbesserung des Kundenservice.

Funktionsprinzip:

Jede in Rheine registrierte Restmüll-, Bio- und Papiertonne wird mit einem Transponder-Chip ausgestattet. Auf diesem ist ein eindeutiger Nummerncode hinterlegt, die sogenannte Behälter-ID. Mit einem speziellen Lesegerät, das am Müllwagen installiert wird, kann diese dann ausgelesen und jeder Behälter künftig direkt einem Objekt/Grundstück zugeordnet werden. Weitere Daten werden nicht gespeichert, so dass datenschutzrechtliche Bedenken unbegründet sind.

Beim Aufnehmen der Tonne wird per Funk die Transpondernummer ausgelesen und die Leerungsdaten über den Bordcomputer im Müllfahrzeug mit den bei den TBR registrierten Behälterdaten abgeglichen. Das System erkennt so automatisch nicht registrierte oder auch am selben Tag mehrfach zur Abfuhr bereitgestellte Mülltonnen. Abfallbehälter ohne Chip werden künftig nicht mehr geleert. Doppeltleerungen werden ebenfalls blockiert und können nur im Einzelfall durch Quittierung vom Fahrer freigegeben werden. Auch falsch befüllte, übervolle oder nicht bereitgestellte Behälter können die Fahrer registrieren.

Die über den Bordcomputer ausgelesenen Leerungsdaten werden dann in Echtzeit direkt an die Behälterverwaltung bei den TBR übertragen und dort mit den Objektdaten (Adresse und Eigentümer) verknüpft und weiterbearbeitet.

Vorteile:

·                     Eindeutige Zuordnung der Abfalltonnen zum jeweiligen Grundstück.

·                     Mehr Gebührengerechtigkeit: Nach vollständiger Systemeinführung werden nur noch veranlagte Abfalltonnen geleert, die mit einem Chip ausgerüstet sind.

·                     Verbesserter Bürgerservice: Es ist jederzeit nachvollziehbar, ob und wann ein Behälter entleert wurde, schnellere Bearbeitung von Reklamationen.

·                     Effizientere Abfuhrplanung.

·                     Inventarisierung der Abfallbehälter und optimierte Behälterverwaltung.