Betreff
Ausbau der Matthiasstraße (von Zufahrt TG Rathauszentrum bis Kardinal-Galen-Ring) Offenlage der Ausbauplanung
Vorlage
305/22
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Bau- und Mobilitätsausschuss nimmt den Ausbauentwurf zur Kenntnis und beschließt dessen Offenlage in den Diensträumen der Mobilitäts- und Verkehrsplanung

im Neuen Rathaus.

 


Begründung:

 

Im Zuge des Rückbaus des ehemaligen Hertie-Kaufhauses wird auf diesem Gelände der Bau eines neuen Hotels geplant. In diesem Zusammenhang entsteht zwischen dem Rathauszentrum und dem neuen Hotel eine sog. „Fuge“ als neue verbindende Verkehrsfläche zwischen der Matthiasstraße und dem Staelschen Hof/Klosterstraße im Norden.

 

Diese anstehenden Baumaßnahmen erfordern einen Umbau der Matthiasstraße für eine optimierte Anbindung der geplanten Hochbau- und Tiefbaumaßnahmen im Umfeld des Staelschen Hofes.

 

 

1. Einfügung in das Straßennetz:

 

Die Matthiasstraße übernimmt im Verkehrsnetz eine sammelnde und verteilende Funktion der Verkehre. Insbesondere werden hier die anliegenden Parkhäuser angefahren.

Im Bereich vor dem geplanten Hotel gabelt sich die Matthiasstraße in einen westlichen und einen östlichen Fahrbahnverlauf auf.

In westlicher Richtung werden die Tiefgaragen Rathauszentrum, Volksbank und die geplante Tiefgarage des Hotels angefahren.

In östlicher Richtung verläuft die Matthiasstraße als Kolpingstraße und leitet den Verkehr als Einbahnstraße zum Parkhaus Köpi bzw. zur Münsterstraße.

 

Die zu überplanenden Verkehrsflächen beschränken sich auf den Bereich Rathauszentrum, Hotel und Staelscher Hof.

 

 

2. Bestandssituation

 

Die Matthiasstraße ist in dem geplanten Bereich im Separationsprinzip mit Fahrbahn und durch eine Bordanlage getrennte Nebenanlagen hergestellt. Im Kreuzungspunkt zum Kardinal-Galen-Ring, der als lichtsignalgeregelte Kreuzung ausgebaut ist, ist eine separate Linksabbiegerspur vorhanden.

Vor dem geplanten Hotel befindet sich ein Grünbeet mit Baumbepflanzung. In diesem Bereich gabelt sich die Straße in zwei Fahrtrichtungen auf.

Radfahrer werden, vom K-G-R kommend auf die Fahrbahn geleitet. Diese Führung des Radfahrers, die im Bereich der Gabelung erfolgt, birgt Gefahrenpotential, da die Fahrtrichtung des Radfahrers vom Kraftfahrer nicht immer eindeutig erkannt werden kann.

In Richtung K-G-R werden die Radfahrer von der Fahrbahn auf den benutzungspflichtigen Radweg geleitet, der dann entlang des Ringes verläuft.

Für Fußgänger sind beidseitig Gehwege vorhanden.

 

3. Notwendige Breiten / Ausbaumerkmale

 

Durch die Änderungen im Umfeld der Matthiasstraße sind drei wesentliche Abschnitte überplant worden:

-          Matthiasstraße/K-G-R

-          Matthiasstraße/Kolpingstraße

-          Matthiasstraße/Klosterstraße (neue Fuge)

 

3.1 Matthiasstraße/K-G-R

 

In diesem Abschnitt, der sich von der Kreuzung mit dem K-G-R bis zur Zufahrt des geplanten Hotels erstreckt, wird die Matthiasstraße im Separationsprinzip ausgebaut und die Verkehrsarten getrennt geführt.

Die Fußgänger erhalten im Bereich der westlich gelegenen Volksbank einen ca. 2 m – 2,25 m breiten Gehweg, der im Wesentlichen im aktuellen Bestand erhalten bleibt.

Auf der anderen Seite wird der Fußgänger über die Grüninsel geführt und dann weiter entlang des geplanten Hotels. In Laufrichtung zum Staelschen Hof kann der Fußgänger einen Fußgängerüberweg/Zebrastreifen nutzen.

Die Radfahrer erhalten einen separaten Radweg, der beidseitig auf der Bordanlage geführt wird. Hierdurch kann er zwischen dem Bereich der neuen Fuge, die im Mischprinzip ausgebaut wird, und dem K-G-R auf einem Höhenniveau sicher fahren. Insbesondere im Bereich des Abzweigs in Richtung Kolpingstraße ist die Radfurt erhöht eingebaut, so dass die Kfz über einen Rampenstein in die Kolpingstraße fahren werden.

Von der Fuge/Klosterstraße kommend und in Richtung Kolpingstraße fahrend, erhält der Radfahrer eine eigene Linksabbiegespur, um auf direktem Weg, mit Befahrung der Grüninsel, zur Kolpingstraße zu gelangen.

Die Kraftfahrzeuge werden durch die Neugestaltung der Nebenanlagen insgesamt weniger Verkehrsraum zur Verfügung haben, da den Fußgängern und Radfahrern mehr Breite zugestanden wird. Grundsätzlich bleibt die neu zu asphaltierende Fahrbahn in der Aufteilung mit Geradeaus-Rechts-Spur und Linksabbiegerspur im Bereich des K-G-R wie im Bestand

 

3.2 Matthiasstraße/Kolpingstraße

 

Dieser Ausbaubereich wird geprägt durch die neue Anbindung des geplanten Hotels. Die bestehende Grüninsel wird hier so erhalten, dass sie als eine Art Mittelinsel von Fahrzeugen, die an dem Hotel vorfahren möchten, umfahren wird.

Die Gestaltung der Insel erfolgt so, dass noch Raum für einen Fußweg und einen Radweg untergebracht werden kann.

Der Verkehrsraum wird insgesamt im weichen Separationsprinzip ausgebaut. Dies bedeutet, dass Fahrbahn und Gehweg zwar durch eine Bordanlage getrennt, aber die Bordanlage lediglich eine Höhe von rd. 3 cm haben wird. Der Übergang von der Matthiasstraße erfolgt durch einen Rampenstein, um ein anderes Höhenniveau zu erzielen.

Die Fußgänger werden auf den rd. 2,5 m breiten beidseitigen Gehwegen geführt.

Radfahrer werden im Mischprinzip mit dem Kfz die Fahrbahn befahren.

Die Oberfläche der 5,0 bis 6,0 m breiten Fahrbahn wird in Pflasterbauweise ausgeführt.

 

3.3 Matthiasstraße/Klosterstraße (neue Fuge)

 

Dieser Ausbauabschnitt befindet sich vor den beiden TG-Zufahrten (RHZ, Hotel) und wird niveaugleich als Mischfläche gepflastert. So entsteht ein höhengleicher Anschluss der Fuge mit den umliegenden bestehenden Pflasterungen.

Im Übergangsbereich von der Matthiasstraße, die im Separationsprinzip ausgebaut ist, wird über einen Rampenstein das andere Höhenniveau erreicht.

Die Fußgänger können hier über die beidseitigen Gehwege zu dieser Platzfläche gelangen.

Radfahrer erhalten im Übergangsbereich eine rote Pflasterung im Bereich der TG Zu-Ausfahrt des geplanten Hotels.

Kraftfahrer können über diesen Verknüpfungspunkt die Tiefgarage des Rathauszentrums ansteuern. Die Zu –Abfahrt erhält hier beidseitig Grünbeete, um die den Abstand insbesondere beim Ausfahren aus der Garage zu erhöhen und die Sichtbeziehung zu verbessern.

 

Im Bereich vor der Volksbank werden zwei Parkplätze eingeplant, die später für die Nutzung als Stellplätze für Car-Sharing-Fahrzeuge incl. Ladestation genutzt werden können.

 

 

4. Entwässerung

 

Die Verkehrsflächen werden über Sinkkästen und Anschlussleitungen an den bestehenden  öffentlichen Mischwasserkanal angeschlossen.

 

 

5. Beleuchtung

 

Für den Ausbau der Straßen sind neue energieeffiziente LED- Leuchten mit einer Licht-punkthöhe von 6,0 m – 8,0 m in angemessenen Abständen vorgesehen

 

 

6. Bürgerbeteiligung

 

Die vorgeschlagene Offenlage der Planunterlagen wird für erforderlich gehalten, um den An-liegern die Gelegenheit zu geben, sich zu den Herstellungsmerkmalen zu äußern.

 

 

7. Abrechnung der Baukosten

 

Die Baukosten sind vollständig durch die Stadt zu finanzieren. Einnahmen können nicht erzielt werden.

 

 

8. Ausbauzeitpunkt

 

Als Ausbauzeitpunkt ist zurzeit das Jahr 2025 vorgesehen. Dies kann noch variieren, da ein Umbau der Matthiasstraße in Abhängigkeit des Baufortschritts des geplanten Hotelneubaus umgesetzt werden wird.

 

 

9. Finanzierung

 

Im Haushaltsplanentwurf für 2023 sind erstmalig investive Mittel im Projekt 53014-02019 „Matthiasstraße“ in Höhe von 600.000 € für das Jahr 2025 eingeplant.

Die Verwaltung prüft, ob dann zu dem Ausführungsjahr Fördermittel (für die Radverkehrsmaßnahmen) zu generieren sind.

 

10. Auswirkungen auf den kommunalen Klimaschutz

 

Der Ausbau der Matthiasstraße, die durch Änderung des Straßenquerschnitts den Fußgänger- und Radverkehr fördern wird, führt zu einer verringerten Nutzung des Kfz, wodurch die CO2-Belastung der Umwelt reduziert wird. Zudem trägt die Einplanung von Grünbeeten zur Verbesserung des Klimas bei.

 


Anlagen:

 

Anlage 1: Lageplan Matthiasstraße