Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Bau- und Mobilitätsausschuss nimmt den Ausbauentwurf zur Kenntnis und beschließt dessen Offenlage in den Diensträumen der Mobilitäts- und Verkehrsplanung
im Neuen Rathaus.
Begründung:
Im Zuge des
Rückbaus des ehemaligen Hertie-Kaufhauses wird auf diesem Gelände der Bau eines
neuen Hotels geplant. In diesem Zusammenhang entsteht zwischen dem
Rathauszentrum und dem neuen Hotel eine sog. „Fuge“ als neue verbindende Verkehrsfläche
zwischen der Matthiasstraße und dem Staelschen Hof/Klosterstraße im Norden.
Diese anstehenden
Baumaßnahmen erfordern einen Umbau der Matthiasstraße für eine optimierte
Anbindung der geplanten Hochbau- und Tiefbaumaßnahmen im Umfeld des Staelschen
Hofes.
1. Einfügung in das Straßennetz:
Die Matthiasstraße
übernimmt im Verkehrsnetz eine sammelnde und verteilende Funktion der Verkehre.
Insbesondere werden hier die anliegenden Parkhäuser angefahren.
Im Bereich vor dem
geplanten Hotel gabelt sich die Matthiasstraße in einen westlichen und einen
östlichen Fahrbahnverlauf auf.
In westlicher
Richtung werden die Tiefgaragen Rathauszentrum, Volksbank und die geplante
Tiefgarage des Hotels angefahren.
In östlicher
Richtung verläuft die Matthiasstraße als Kolpingstraße und leitet den Verkehr
als Einbahnstraße zum Parkhaus Köpi bzw. zur Münsterstraße.
Die zu überplanenden
Verkehrsflächen beschränken sich auf den Bereich Rathauszentrum, Hotel und
Staelscher Hof.
2. Bestandssituation
Die Matthiasstraße
ist in dem geplanten Bereich im Separationsprinzip mit Fahrbahn und durch eine
Bordanlage getrennte Nebenanlagen hergestellt. Im Kreuzungspunkt zum
Kardinal-Galen-Ring, der als lichtsignalgeregelte Kreuzung ausgebaut ist, ist
eine separate Linksabbiegerspur vorhanden.
Vor dem geplanten
Hotel befindet sich ein Grünbeet mit Baumbepflanzung. In diesem Bereich gabelt
sich die Straße in zwei Fahrtrichtungen auf.
Radfahrer werden,
vom K-G-R kommend auf die Fahrbahn geleitet. Diese Führung des Radfahrers, die
im Bereich der Gabelung erfolgt, birgt Gefahrenpotential, da die Fahrtrichtung
des Radfahrers vom Kraftfahrer nicht immer eindeutig erkannt werden kann.
In Richtung K-G-R
werden die Radfahrer von der Fahrbahn auf den benutzungspflichtigen Radweg
geleitet, der dann entlang des Ringes verläuft.
Für Fußgänger sind
beidseitig Gehwege vorhanden.
3. Notwendige Breiten / Ausbaumerkmale
Durch die
Änderungen im Umfeld der Matthiasstraße sind drei wesentliche Abschnitte
überplant worden:
-
Matthiasstraße/K-G-R
-
Matthiasstraße/Kolpingstraße
-
Matthiasstraße/Klosterstraße (neue Fuge)
3.1
Matthiasstraße/K-G-R
In diesem
Abschnitt, der sich von der Kreuzung mit dem K-G-R bis zur Zufahrt des
geplanten Hotels erstreckt, wird die Matthiasstraße im Separationsprinzip ausgebaut
und die Verkehrsarten getrennt geführt.
Die Fußgänger erhalten
im Bereich der westlich gelegenen Volksbank einen ca. 2 m – 2,25 m breiten
Gehweg, der im Wesentlichen im aktuellen Bestand erhalten bleibt.
Auf der anderen
Seite wird der Fußgänger über die Grüninsel geführt und dann weiter entlang des
geplanten Hotels. In Laufrichtung zum Staelschen Hof kann der Fußgänger einen
Fußgängerüberweg/Zebrastreifen nutzen.
Die Radfahrer erhalten
einen separaten Radweg, der beidseitig auf der Bordanlage geführt wird.
Hierdurch kann er zwischen dem Bereich der neuen Fuge, die im Mischprinzip
ausgebaut wird, und dem K-G-R auf einem Höhenniveau sicher fahren. Insbesondere
im Bereich des Abzweigs in Richtung Kolpingstraße ist die Radfurt erhöht
eingebaut, so dass die Kfz über einen Rampenstein in die Kolpingstraße fahren
werden.
Von der
Fuge/Klosterstraße kommend und in Richtung Kolpingstraße fahrend, erhält der
Radfahrer eine eigene Linksabbiegespur, um auf direktem Weg, mit Befahrung der
Grüninsel, zur Kolpingstraße zu gelangen.
Die Kraftfahrzeuge
werden durch die Neugestaltung der Nebenanlagen insgesamt weniger
Verkehrsraum zur Verfügung haben, da den Fußgängern und Radfahrern mehr Breite
zugestanden wird. Grundsätzlich bleibt die neu zu asphaltierende Fahrbahn in der
Aufteilung mit Geradeaus-Rechts-Spur und Linksabbiegerspur im Bereich des K-G-R
wie im Bestand
3.2
Matthiasstraße/Kolpingstraße
Dieser
Ausbaubereich wird geprägt durch die neue Anbindung des geplanten Hotels. Die
bestehende Grüninsel wird hier so erhalten, dass sie als eine Art
Mittelinsel von Fahrzeugen, die an dem Hotel vorfahren möchten, umfahren wird.
Die Gestaltung der
Insel erfolgt so, dass noch Raum für einen Fußweg und einen Radweg
untergebracht werden kann.
Der Verkehrsraum wird
insgesamt im weichen Separationsprinzip ausgebaut. Dies bedeutet, dass Fahrbahn
und Gehweg zwar durch eine Bordanlage getrennt, aber die Bordanlage lediglich
eine Höhe von rd. 3 cm haben wird. Der Übergang von der Matthiasstraße erfolgt
durch einen Rampenstein, um ein anderes Höhenniveau zu erzielen.
Die Fußgänger
werden auf den rd. 2,5 m breiten beidseitigen Gehwegen geführt.
Radfahrer werden im Mischprinzip mit dem Kfz die
Fahrbahn befahren.
Die Oberfläche der
5,0 bis 6,0 m breiten Fahrbahn wird in Pflasterbauweise ausgeführt.
3.3
Matthiasstraße/Klosterstraße (neue Fuge)
Dieser
Ausbauabschnitt befindet sich vor den beiden TG-Zufahrten (RHZ, Hotel) und wird
niveaugleich als Mischfläche gepflastert. So entsteht ein höhengleicher
Anschluss der Fuge mit den umliegenden bestehenden Pflasterungen.
Im
Übergangsbereich von der Matthiasstraße, die im Separationsprinzip ausgebaut
ist, wird über einen Rampenstein das andere Höhenniveau erreicht.
Die Fußgänger
können hier über die beidseitigen Gehwege zu dieser Platzfläche gelangen.
Radfahrer erhalten im Übergangsbereich eine rote
Pflasterung im Bereich der TG Zu-Ausfahrt des geplanten Hotels.
Kraftfahrer können über diesen Verknüpfungspunkt die
Tiefgarage des Rathauszentrums ansteuern. Die Zu –Abfahrt erhält hier
beidseitig Grünbeete, um die den Abstand insbesondere beim Ausfahren aus der
Garage zu erhöhen und die Sichtbeziehung zu verbessern.
Im Bereich vor der
Volksbank werden zwei Parkplätze eingeplant, die später für die Nutzung als
Stellplätze für Car-Sharing-Fahrzeuge incl. Ladestation genutzt werden können.
4. Entwässerung
Die
Verkehrsflächen werden über Sinkkästen und Anschlussleitungen an den
bestehenden öffentlichen
Mischwasserkanal angeschlossen.
5. Beleuchtung
Für den Ausbau der Straßen sind neue energieeffiziente LED- Leuchten mit einer Licht-punkthöhe von 6,0 m – 8,0 m in angemessenen Abständen vorgesehen
6. Bürgerbeteiligung
Die vorgeschlagene Offenlage der Planunterlagen wird für erforderlich gehalten, um den An-liegern die Gelegenheit zu geben, sich zu den Herstellungsmerkmalen zu äußern.
7. Abrechnung der Baukosten
Die Baukosten sind
vollständig durch die Stadt zu finanzieren. Einnahmen können nicht erzielt
werden.
8. Ausbauzeitpunkt
Als
Ausbauzeitpunkt ist zurzeit das Jahr 2025 vorgesehen. Dies kann noch variieren,
da ein Umbau der Matthiasstraße in Abhängigkeit des Baufortschritts des
geplanten Hotelneubaus umgesetzt werden wird.
9. Finanzierung
Im Haushaltsplanentwurf
für 2023 sind erstmalig investive Mittel im Projekt 53014-02019
„Matthiasstraße“ in Höhe von 600.000 € für das Jahr 2025 eingeplant.
Die Verwaltung
prüft, ob dann zu dem Ausführungsjahr Fördermittel (für die
Radverkehrsmaßnahmen) zu generieren sind.
10. Auswirkungen auf den kommunalen Klimaschutz
Der Ausbau der Matthiasstraße,
die durch Änderung des Straßenquerschnitts den Fußgänger- und Radverkehr
fördern wird, führt zu einer verringerten Nutzung des Kfz, wodurch die CO2-Belastung der
Umwelt reduziert wird. Zudem trägt die Einplanung von Grünbeeten zur
Verbesserung des Klimas bei.
Anlagen:
Anlage 1: Lageplan Matthiasstraße