Beschlussvorschlag/Empfehlung:
1)
Der
Jugendhilfeausschuss beschließt, dem Antrag des katholischen Jugendwerkes
Rheine e. V., der die zukünftige Nutzung des Pfarrheimes St. Michael für
die offene Kinder- und Jugendarbeit vorsieht, zuzustimmen.
2) Der Jugendhilfeausschuss beschließt, dem Antrag des Kath. Jugendwerks Rheine e. V. zur Übernahme der Renovierungskosten der Räumlichkeiten des ehemaligen Pfarrheims St Michael in Höhe von 92.900 € zuzustimmen. Die Verwaltung wird beauftragt, die Mittel im Umfang von 71.900 € in 2022 aus den Budgets des Sonderbereichs 2- Jugend und Bildung - zur Verfügung zu stellen.
3) Der Sozialausschuss wird gebeten, die Restsumme für die barrierefreie Sanierung der Sanitäranlage in Höhe von 21.000 € aus den barrierefreien Mitteln zur Verfügung zu stellen.
4) Der Jugendhilfeausschuss stimmt der geplanten Mitnutzung von Räumlichkeiten durch die AWO für eine LSBTI-Beratung/Treff zu.
5) Der Jugendhilfeausschuss beschließt, die zusätzlichen jährlichen Mietkosten (Kaltmiete) für die Anmietung der Räumlichkeiten in Höhe von rund 25.100 € ab dem Haushaltsjahr 2023 im Produkt 2104 zu veranschlagen.
Begründung:
zu 1)
Der offene Treff „Café Elsbeth“ des Kath. Jugendwerks Rheine e. V. war bis Ende
2021 im Maximilian-Kolbe-Haus an der Elisabethkirche verortet. Nach dem Abriss
des Gebäudes wird dort der Neubau eines Gemeindehauses entstehen. Im neuen
Gemeindehaus ist die Unterbringung des offenen Treffs nicht eingeplant. Da
auf einen offenen Treff für Kinder und Jugendliche im Stadtteil Dutum/Dorenkamp
nicht verzichtet werden kann, soll nach umfangreichen Gesprächen mit dem
Katholischen Jugendwerk e. V. ein neuer Treff im ehemaligen Pfarrheim St.
Michael eingerichtet werden. Sowohl der Standort im Quartier als auch das
Gebäude werden vom Katholischen Jugendwerk Rheine e. V. als auch vom Jugendamt
der Stadt Rheine als sehr geeignet eingestuft. Auch der Kinder- Jugendförderplan
priorisiert eine flächendeckende quartiersbezogene Kinder- und Jugendarbeit für
die gesamte Stadt Rheine. Auf S. 53, Punkt 4.1.1 wird folgendes Ziel gesetzt:
„Angebote der (offenen) Kinder- und Jugendarbeit sind so über das Stadtgebiet
verteilt, dass sie für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersgruppen
niedrigschwellig, also zu Fuß oder mit dem Fahrrad, erreichbar sind.“ Laut
Angaben der Statistikstelle der Stadt Rheine ist der Anteil der unter
25jährigen Einwohner im Stadtgebiet Dutum-Dorenkamp-Hörstkamp mit 3.904
Personen am höchsten von allen Stadtgebieten (Stand 31.12.2021).
zu 2) und 3)
Die Wohnungsgesellschaft der Stadt Rheine befindet sich aktuell in Kaufverhandlungen mit der Kirchengemeinde St. Dionysius, um das Michaelzentrum zu erwerben. Der Kauf der Immobilie durch die Wohnungsgesellschaft wurde im Aufsichtsrat beschlossen. Nach Abschluss des Kaufvertrages wird die Wohnungsgesellschaft die Räumlichkeiten des ehemaligen Pfarrheims und auch die Kellerräume (ehemaliger Jugendtreff St Michael) an das Jugendamt der Stadt Rheine vermieten. Das Jugendamt der Stadt Rheine wird die Räumlichkeiten entsprechend an das Katholische Jugendwerk Rheine e. V. untervermieten. Aktuell ist geplant, einen Raum der AWO für eine LSBTI-Beratung/Treff zur Verfügung zu stellen. Das Jugendamt plant die Räumlichkeiten im derzeitigen (nichtrenovierten) Zustand dem Träger mit einem abzustimmenden Renovierungsauftrag zwischen Träger und Jugendamt zu überlassen.
Das Kath. Jugendwerk Rheine e. V. hat den Anforderungskatalog des Renovierungsbedarfes für die Räume im Erdgeschoss einer fachlichen Bewertung unterzogen und mit Fachunternehmen eine Preisprüfung bzw. Angebote eingeholt. Mit den beteiligten Unternehmen wurde der Sanierungsbedarf vor Ort geklärt. Im Anschluss wurde eine vereinfachte Gewerke-Liste erstellt (s. Anlage 2).
Nach vorausgegangenen Beratungsgesprächen und auch aufgrund der derzeitigen Finanzsituation sollte zunächst mit der Renovierung im Erdgeschoss begonnen werden. Ein zweiter Renovierungsabschnitt mit einer konkreten Finanzplanung soll für das Haushaltsjahr 2024 geplant werden.
Die Verwaltung
empfiehlt, dem Förderantrag des Kath. Jugendwerks Rheine e. V. (s. Anlage 1)
zur Übernahme der Renovierungskosten des Pfarrheimes St. Michael in Höhe von
rund 92.900 € für den ersten
Renovierungsabschnitt (Erdgeschoss) zuzustimmen.
Mit den
Renovierungsarbeiten könnte bereits in diesem Jahr begonnen werden, da
entsprechend der Personalkostenabrechnungen 2021 für das Katholische Jugendwerk
Rheine e. V. ein Erstattungsbetrag von Seiten des Trägers an die Stadt Rheine
in Höhe von 62.489,49 € erfolgt ist.
Zusätzlich ist
geplant, eine barrierefreie Sanierung der Sanitäranlage durchzuführen. Hier
würden zusätzliche Kosten in Höhe von rund 21.000 € entstehen, die aus dem Budget barrierefreie
Mittel finanziert werden könnten, da es sich um ein städtisches Gebäude handeln
wird. Da diese Mittel jedoch in der Zuständigkeit des Sozialausschusses
verortet sind, ist ein entsprechender Beschluss im Sozialausschuss zu erwirken (vgl.
Vorlage 281/22).
Darüber hinaus
geht die Verwaltung davon aus, dass in den Produkten 2104, 2401 und 2402
Einsparungen bzw. zusätzliche Einnahmen realisiert werden, so dass der noch
fehlende Betrag von rund 9.400 € abgedeckt wäre.
Eine Realisierung
der Maßnahme wäre somit im Jahre 2022 möglich.
Die Räumlichkeiten
im Kellerbereich des Gebäudes sollen in einem zweiten Bauabschnitt renoviert
werden.
Zu bedenken ist,
dass die Angebote im April 2022 eingeholt wurden. Bei den aktuellen
Preissteigerungen muss mit höheren Kosten im Bereich der Renovierung gerechnet
werden.
zu 4)
Schon seit Jahren sucht die AWO im Bereich der LSBTI-Beratung nach geeigneten Räumlichkeiten im Kreis Steinfurt und besonders in Rheine. Durch die jährlich stattfindenden Projekte in Schulen und in Zusammenarbeit mit den Trägern der Kinder- und Jugendarbeit ist das Thema LSBTI ein wichtiger Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit geworden. Durch die nun mögliche räumliche Vernetzung würde die Beratung einen zusätzlichen Bedarf in der Kinder- und Jugendarbeit abbilden.
zu 5)
Die städtische Wohnungsgesellschaft hat der Stadt Rheine einen Mietvertragsentwurf zur Verfügung gestellt. Das Jugendamt der Stadt Rheine wird die Räumlichkeiten entsprechend des vorliegenden Mietvertrages an das Kath. Jugendwerk Rheine e. V. untervermieten. Laut Mietvertragsentwurf beträgt der Mietzins für das gesamte Mietobjekt monatlich 6,00 € je qm Nutzfläche. Die Fläche beträgt aktuell 348 qm. Dies ergibt eine Kaltmiete in Höhe 2.088,00 € monatlich. Die Nebenkosten werden über den vertraglich vereinbarten Betriebskostenzuschuss, den die Stadt Rheine dem Kath. Jugendwerk Rheine e. V. zur Verfügung stellt, abgedeckt.
Die zusätzlichen Aufwendungen für Mietkosten in Höhe von rund 25.100 € pro Jahr sind im Haushalt 2023 entsprechend zu veranschlagen.
Anlagen:
Anlage 1: Antrag
KJW Rheine e. V.
Anlage 2: Kostenschätzung Bauarbeiten