Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

1.      Der Schulausschuss beschließt die Durchführung des Projektes „Rheine lernt Schwimmen“.

 

2.      Für das laufende Haushaltsjahr wird das Projekt aus vorhandenen Fördermitteln finanziert.

 

3.      Die Verwaltung wird beauftragt, für das Haushaltsjahr 2024 die Kosten in der Haushaltsplanung zu berücksichtigen und dafür mit Projektträger den notwendigen Zeitanteil für die Projektleitung (aktuell 15 Std. Woche) zu prüfen und dem Schulausschuss einen entsprechenden Vorschlag vorzulegen.

 

Begründung:

 

Der Stadtsportverband Rheine stellte in Kooperation mit dem TV Jahn-Rheine 1885 e.V. den Antrag, das Projekt „Rheine lernt Schwimmen“ im Schulausschuss zu beraten und die Finanzierung des Projekts ab dem Schuljahr 2023/2024 zu gewährleisten.

 

Seit Jahren besteht für das Schulschwimmen sowie Nichtschwimmerkursen im Rahmen der offenen Ganztagsschule eine bewährte Kooperation mit verschiedenen Sportvereinen der Stadt Rheine. Der jeweilige Sportverein unterstützt die Lehrkräfte der Rheiner Schulen mit zusätzlichen Fachkräften im Schwimmunterricht. Auf diese Weise können nicht nur die Lehrerinnen und Lehrer entlastet werden, sondern auch der Unterricht optimal auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerschaft ausgerichtet werden. Mit dem OGS-Nichtschwimmerkurs wurde ein weiteres Kursangebot geschaffen, um der wachsenden Zahl an Nichtschwimmer-Kindern entgegenzuwirken. Mit dem Projekt „Rheine lernt Schwimmen“ sollen diese Angebote ergänzt werden, um allen Schüler-/Innen in Rheine das Erlernen der Schwimmfähigkeit zu ermöglichen.

 

Das Projekt besteht aus neun Bausteinen:

1.      Begleitung SchulSchwimmen / OGS Nichtschwimmerangebot

2.      Vorbereitungskurse / Wassergewöhnung für Nichtschwimmer in den Sommerferien

3.      Ergänzungskurse – Wassersicherheit zum Ende der Grundschulzeit

4.      Qualifizierung von „ehrenamtlichen“ Helfern

5.      Qualifizierung von Kursleitungen

6.      Qualitätszirkel Rheine lernt Schwimmen

7.      Qualifizierung Lehrerpool

8.      Schwimmkurse (eigeninitiativ)

9.      Projektleitung

 

Alle Bausteine sowie weitere Hintergründe sind detailliert in der Projektskizze „AGENDA 2023 – Rheine lernt Schwimmen“ (Anlage 2) beschrieben.

 

 

Zielsetzung

 

Mit der Agenda 2023 soll die Schwimmfähigkeit der Schülerinnen und Schüler der Grundschulen in Rheine verbessert werden. Dieses Ziel soll durch die Synergie der einzelnen Bausteine verfolgt werden. Als langfristiges Ziel über das Schuljahr 2023/2024 hinaus wird von den Beteiligten Vereinen angestrebt, dass alle Kinder in Rheine die Grundschule als sichere Schwimmer verlassen. Durch einen Qualitätszirkel soll während eines Schuljahres geprüft werden, welche Bausteine sich etablieren lassen und welche angepasst werden sollten.

 

 

Finanzierung

 

Das Projekt soll ohne eine Kostenbeteiligung der Teilnehmer/innen finanziert werden. Für das Schuljahr 2023/2024 sollen folgende Mittel zur Verfügung gestellt werden:

 

Baustein	Position	SJ 23/24
Begleitung Schulschwimmen	Personalkosten	41.124, 30 €
Begleitung Schulschwimmen	Materialkosten	1.000,00 €
Vorbereitungskurse	Personalkosten	2.100,00 €
Vorbereitungskurse	Helferkosten	1.500,00 €
Vorbereitungskurse	Raumnutzungen Schwimmbad	3.600,00 €
Vorbereitungskurse	Materialkosten	600,00 €
Ergänzungskurse	Personalkosten	560,00 €
Ergänzungskurse	Helferkosten	400,00 €
Ergänzungskurse	Raumnutzungen Schwimmbad	960,00 €
Ergänzungskurse	Materialkosten	200,00 €
Qualifizierung Helfer	Referentenkosten	1.800,00 €
Qualifizierung Helfer	Fahrtkosten	300,00 €
Qualifizierung Helfer	Raumnutzungen Schwimmbad	480,00 €
Qualifizierung Helfer	Raumnutzung TV Jahn	200,00 €
Qualifizierung Kursleiter	Teilnahmegebühren	1.600,00 €
Qualifizierung Kursleiter	Fahrtkosten	1.200,00 €
Qualitätszirkel	Referentenkosten	400,00 €
Qualitätszirkel	Fahrtkosten	120,00 €
Qualitätszirkel	Raumnutzung TV Jahn	60,00 €
Qualitätszirkel	Materialkosten	300,00 €
Projektleitung	Personalkosten	23.400,00 €
Projektleitung	Fahrtkosten	528,00 €
Overhead	Overhead (10 %)	8.268,23 €
Ergebnis		90.950,53 €

 

Im Haushaltsjahr 2023 stehen aus verschiedenen Förderpaketen ausreichend Mittel für die Durchführung zur Verfügung.  Für das Haushaltsjahr 2024 würden entsprechende Mittel im Budget 8520 „Zentrale Leistungen für Schüler/innen“ eingeplant werden. Ob im Jahr 2024 ebenfalls Fördermittel zur Verfügung stehen würden, wird geprüft. Diese sind vorranging zu verwenden.

Zugleich schreibt der Projektträger, dass der Koordinierungsaufwand durch die Projektleitung im ersten Jahr als höher anzusehen als in der Folge. Daher schlägt die Verwaltung vor, mit dem Projektträger im Rahmen der regelmäßigen Evaluation des Projektes auch die Frage des Umfangs der Projektleitung zu besprechen und dem Ausschuss einen entsprechenden Vorschlag vorzulegen.

 

Bedeutung:

 

Die Zahl der Kinder ohne sichere Schwimmfähigkeit in Deutschland nimmt zu. Wie den Ausführungen der Projektskizze zu entnehmen ist, komme es vermehrt zu tödlichen Badeunfällen. Ein entscheidender Faktor sei ein nicht ausreichendes Angebot an Nichtschwimmerkursen.

 

Auch das Einkommen der Eltern spielt laut einer Studie des DLRG eine Rolle bei der Erlangung der Schwimmfähigkeit der Kinder. „Die Hälfte (49%) der Kinder aus Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 2.500 Euro kann nicht schwimmen. Hingegen sind es bei einem Haushaltsnettoeinkommen über 4.000 Euro zwölf Prozent.“ Einzelne Grundschulen berichten, dass teilweise bis zu 90% der Erstklässler nicht schwimmen können, wenn sie in die 1. Klasse kommen.

 

Diesem Faktor könnte durch die Schaffung von möglichst kostenfreien Angeboten entgegengewirkt werden, ohne in Konkurrenz mit den bestehenden Angeboten der unterschiedlichen Vereine und Anbieter zu treten.

 

Anlagen:

 

Anlage 1: Antrag des SSV Rheine zum Projekt „Rheine lernt Schwimmen“

Anlage 2: Projektidee: AGENDA 2023 – RHEINE LERNT SCHWIMMEN