Betreff
Lernen in Gemeinschaft
Vorlage
228/23
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

1)      Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen zum Projekt „Lernen in Gemeinschaft“ zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung mit der Durchführung eines Wirkungsdialogs für das Projekt. 

 

2)      Der Schulausschuss stimmt der Finanzierung der Weiterführung des Projekts für den Jahrgang sieben im ersten Halbjahr des Schuljahres 2023/2024 zu und bewilligt die Mittel in Höhe von 85.000 € aus dem Budget 850, Mehrerträge durch zusätzliche Fördermittel „Aufholen nach Corona“.  

 

3)      Der Schulausschuss beauftragt die Verwaltung, einen Vorschlag für die Ausweitung des Projektes und dessen Finanzierung für die Haushaltsplanberatungen 2024 ff. zu erstellen.

 


Begründung:

 

Zu 1)

Das Pilotprojekt „Lernen in Gemeinschaft“ konnte zum Schuljahr 2022/2023 an den Start gehen. An der Alexander-von-Humboldt-Schule und an der Nelson-Mandela-Schule werden seitdem jeweils eine Klassenassistenz für den 5. und den 6. Jahrgang eingesetzt. An der Euregio Gesamtschule werden für den 5. und 6. Jahrgang jeweils zwei Klassenassistenzen eingesetzt. 

 

Die Rücksprache mit den Koordinierungskräften der Klassenassistenzen und auch den Klassenassistenzen selbst an den Schulen hat ergeben, dass die Klassenassistenzen nach einer Orientierungs- und Eingewöhnungsphase (die sehr kurz war, da die eingesetzten Kräfte zum großen Teil die Schulen schon aus ihrer Tätigkeit als Schulassistenz kannten) eine gute Struktur entwickeln konnten, wie sie im Jahrgang eingesetzt werden. Trotzdem könne ein hohes Maß an Flexibilität gewährleistet werden, so dass die Unterstützung an den Stellen ankomme, wo sie gebraucht werde.

Im Schulalltag ergeben sich für Schülerinnen und Schüler, aber auch für Lehrkräfte verschiedene Herausforderungen, kein Tag ist wie der andere. Der Umgang mit den unterschiedlichen Herausforderungen überfordert junge Menschen oftmals, was zu Stresssituationen und Konflikten führt.

Die Klassenassistenzen können einerseits vorbeugend in den Klassen agieren durch Strukturierung des Alltags, aber auch individuell reagieren, was Lehrkräften im Schulalltag nicht immer möglich ist. Deshalb sind die Tätigkeiten der Klassenassistenzen sehr vielseitig: Sie unterstützen Kinder bei der Organisation des Materials und beim Aufholen versäumter Inhalte, sie helfen Kleingruppen beispielsweise bei Gruppenarbeiten. Sie pflegen einen intensiven Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern des jeweiligen Jahrgangs und unterstützen bei der Bewältigung von Streitigkeiten und Konflikten.

Durch regelmäßigen Austausch im multiprofessionellen Team mit den Lehrkräften, die weiterhin Hauptbezugspersonen der Schülerinnen und Schüler bleiben, und den Sozialpädagogen wird gewährleistet, dass die Klassen die Unterstützung bekommen, die benötigt wird.

Gerade der enge Kontakt zu den Klassen ermöglicht es den Klassenassistenzen, eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen unabhängig von Wissensvermittlung und Notengebung. Beziehungsarbeit benötigt eine Langfristigkeit um nachhaltige Erfolge im Sozial- und Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler zu erarbeiten. Für eine langfristige Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern ist eine Weiterführung in den siebten Jahrgang nötig, so dass die Klassenassistenzen in ihren Jahrgängen bleiben können und die Betreuung und Unterstützung durch dieselbe Person Kontinuität erreichen kann.

Deshalb sieht die Verwaltung den Ausbau des Projekts „Lernen in Gemeinschaft“ fachlich und pädagogisch für sinnvoll und notwendig. Ein Wirkungsdialog im ersten Halbjahr des Schuljahres 2023/2024 durch die Koordinationsstelle Schulsozialarbeit soll weitere Indikatoren für die Wirksamkeit des Projekts liefern.

 

 

Zu 2+3)

Der Schulausschuss hat in seiner Sitzung am 8. März 2023 die Verwaltung beauftragt, ein Konzept über die Weiterführung des Projekts „Lernen in Gemeinschaft“ für die siebten und achten Klassen zu erstellen. Dies bedeutet eine Ausweitung des Projekts auf das Schuljahr 2023/2024 und das Schuljahr 2024/2025. 

 

Der aktuell gültige Beschluss des Schulausschusses sieht eine Durchführung des Projekts im Schuljahr 2023/2024 für die Jahrgänge fünf und sechs vor. Eine Weiterführung des Projekts für die Jahrgangsstufe sieben würde eine zusätzliche Finanzierung in Höhe von 170.000 € für das gesamte Schuljahr 2023/2024 benötigen, eine weitere Ausweitung in den Jahrgang acht im Schuljahr 2024/2025 weitere 170.000 €. Ein entsprechender Vorschlag auf Basis der Ergebnisse der Evaluation wird für die Haushaltsplanberatungen 2024 ff. vorbereitet.

 

Um die Wirksamkeit des Projekts und deren Nachhaltigkeit überprüfen zu können, bedarf es einer Ausweitung. Die Ausweitung für das erste Halbjahr des Schuljahres 2023/2024 bedarf einer Erhöhung der Finanzierung in Höhe von 85.000 €. Diese können im aktuellen Haushaltsjahr bereitgestellt werden aus dem Budget 850, da dort Mehrerträge aufgrund zusätzlicher Fördermittel aus dem Topf „Aufholen nach Corona“ zu verzeichnen sind.