Betreff
Übersicht Übergangsstatistik Grundschulen
Vorlage
270/23
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen zu den Übergangsquoten der Grundschulen zum Schuljahr 2023/24 zur Kenntnis.

 

Begründung:

 

Aus den Anmeldezahlen der weiterführenden Schulen ergibt sich bezüglich der Übergangsquoten folgende Übersicht zu den einzelnen Schulformen:

 

Sekundar-
schulen

Gesamt-
schule

Realschule

Gymnasien

Förder-
schulen

Sonstige

Ge-
samt

Schule

SuS

Quote

SuS

Quote

SuS

Quote

SuS

Quote

SuS

Quote

SuS

Quote

SuS

Annette-
schule

7

15,9%

17

38,6%

9

20,5%

9

20,5%

1

2,3%

1

2,3%

44

Bodel-
schwingh
-schule

12

24,0%

9

18,0%

17

34,0%

12

24,0%

0

0,0%

0

0,0%

50

Canisius-
schule
(inkl. Teil
standort)

0

0,0%

3

7,0%

8

18,6%

27

62,8%

0

0,0%

5

11,6%

43

Edith-Stein-
Schule

6

16,7%

8

22,2%

9

25,0%

12

33,3%

0

0,0%

1

2,8%

36

Franzis-kus-
schule

7

19,4%

8

22,2%

11

30,6%

4

11,1%

0

0,0%

6

16,7%

36

Gertruden-
schule

2

5,0%

3

7,5%

6

15,0%

27

67,5%

0

0,0%

2

5,0%

40

Johannes-
schule
Eschen-
dorf

5

9,1%

12

21,8%

9

16,4%

29

52,7%

0

0,0%

0

0,0%

55

Johannes-
schule
Mesum
(inkl. TS)

11

19,6%

4

7,1%

10

17,9%

11

19,6%

0

0,0%

20

35,7%

56

Kardinal-
von-Galen-
Schule

1

2,1%

2

4,2%

7

14,6%

30

62,5%

0

0,0%

8

16,7%

48

Ludgerus-
schule
Schott-
hock

9

26,5%

13

38,2%

6

17,6%

6

17,6%

0

0,0%

0

0,0%

34

Marien-
schule
Hauen-
horst

3

7,3%

2

4,9%

9

22,0%

13

31,7%

0

0,0%

14

34,1%

41

Michael-
schule

5

9,6%

13

25,0%

8

15,4%

19

36,5%

1

1,9%

6

11,5%

52

Paul-
Gerhardt-
Schule

2

4,2%

8

16,7%

10

20,8%

27

56,3%

0

0,0%

1

2,1%

48

Südesch-
schule
(inkl. NS)

15

15,6%

33

34,4%

19

19,8%

27

28,1%

2

2,1%

0

0,0%

96

Gesamt

85

12,5%

135

19,9%

138

20,3%

253

37,3%

4

0,6%

64

9,4%

679

 

 

 


Diese Zusammenfassung spiegelt ein differenziertes Bild bezüglich der Übergänge innerhalb unseres Stadtgebietes von den Grundschulen zu den weiterführenden Schulen wieder.

In der Detailbetrachtung fällt auf, dass die Übergangsquoten von den jeweiligen Grundschulen in das weiterführende System eine deutliche Spannbreite aufweisen:

 

·         Abweichungen der Übergangsquoten zu einem Gymnasium bei bis zu 56,4% (geringste Übergangsquote 11,1%, höchste Übergangsquote 67,5%)

·         Abweichungen der Übergangsquoten zu einer Realschule bei bis zu 19,4% (niedrigste Übergangsquote 14,6%, höchste Übergangsquote 34%)

·         Abweichungen in den Übergangsquoten zu einem integrierten System bei bis zu 34,4% (Sekundarschulen: niedrigste Übergangsquote 0%, höchste Übergangsquote 26,5%; Gesamtschule: niedrigste Übergangsquote 4,2%, höchste Übergangsquote 38,6%)

 

Es ist unklar, ob es für die große Spannweite schulspezifische, strukturelle oder geografische Gründe gibt.

 

Im Vergleich mit dem Durchschnitt im Land NRW ergibt sich folgende Ansicht:

 

 

 

Beobachtungen

1. Strukturelle Gemeinsamkeiten der Grundschulen mit ähnlichen Übergangsquoten

Im Folgenden werden Grundschulen, welche unter- bzw. überdurchschnittlich viele Schüler/-nnen an weiterführende Schulstandorte abgeben genauer beschrieben und genannt, ob diese Grundschulstandorte ggfls. Gemeinsamkeiten aufweisen.

 

Übergangsquoten Sekundarschulen

Lediglich 2,1 % oder weniger der Schulabgänger der Canisiusschule sowie der Kardinal-von-Galen-Schule wechseln auf die Sekundarschulen der Stadt Rheine. Diese erhalten im Grundschulbereich vor allem Zulauf von der Ludgerusschule Schotthock, der Bodelschwinghschule, der Johannesschule Mesum/Elte, der Franziskusschule sowie der Annetteschule.

 

Übergangsquoten Gesamtschule

Zur Euregio-Gesamtschule wechseln unterdurchschnittlich wenige Schülerinnen und Schüler der Kardinal-von-Galen-Schule, der Gertrudenschule, der Johannesschule Mesum/Elte sowie der Marienschule Hauenhorst. Die Ludgerusschule Schotthock und die Südeschschule geben mit jeweils über 34 % einen überdurchschnittlichen Anteil ihrer Schülerinnen und Schüler an die Gesamtschule ab.

 

Übergangsquoten Realschule

Einen unterdurchschnittlichen Zulauf erhält die Elsa-Brändström-Realschule von der Kardinal-von-Galen-Schule, der Gertrudenschule, der Michaelschule sowie der Johannesschule Eschendorf. Eine überdurchschnittliche Anzahl an Schulwechslern kommt dagegen von der Bodelschwinghschule sowie der Franziskusschule.

 

 

 

 

Übergangsquoten Gymnasien

Unterdurchschnittlich viele Schülerinnen und Schüler wechseln von der Franziskusschule, der Johannesschule Mesum/Elte sowie der Ludgerusschule Schotthock an die städtischen Gymnasien.

Die Gertrudenschule, die Canisiusschule sowie die Kardinal-von-Galen-Schule gaben mit über 60 % einen überdurchschnittlichen Anteil ihrer Schülerinnen und Schüler an die städtischen Gymnasien ab.

 

2. Aufteilung nach Stadtteilen

In einem weiteren Schritt wird die Lage der einzelnen Schulstandorte im Stadtgebiet in Bezug auf Regionalität und die Vera Standorttypen betrachtet.

 

Bei Vera Standorttypen werden die Grundschulen unter Berücksichtigung von Faktoren wie Migrationshintergrund der Schüler/innen, Anteil der Schüler/innen die Sozialleistungen beziehen und der Berücksichtigung des Wohnumfeldes einer Stufe von 1 bis 5 zugeordnet.

 

Schotthock

Die Bodelschwinghschule sowie die Ludgerusschule Schotthock haben beide den Verastandorttyp 5. Die Bodelschwinghschule weist überdurchschnittliche Übergangsquoten in Richtung der Realschule und der Sekundarschulen vor, sowie eine unterdurchschnittliche Anzahl an Übergängen in Richtung der Gymnasien. Die Übergangsquoten an der Ludgerusschule Schotthock weichen in Teilen deutlich nach oben hin ab. Es liegt eine überdurchschnittliche Übergangsquote in Richtung der Sekundarschulen und der Gesamtschule vor, sowie eine deutlich unterdurchschnittliche Anzahl an Übergängen in Richtung der Gymnasien. Die räumliche Nähe zur Nelson-Mandela-Schule (0,2 km Entfernung) sowie zur Elsa-Brändström-Schule (2,4 km Entfernung) kann hier mit ein Grund sein.

 

Eschendorf

Im Stadtteil Eschendorf befinden sich die Grundschulen Annetteschule und die Johannesschule Eschendorf mit Standorttyp 4 sowie die Südeschschule mit Standorttyp 3. Überdurchschnittliche Übergangsquoten sind von der Annetteschule und Südeschschule in Richtung der in der Nähe gelegenen Euregio-Gesamtschule und den Sekundarschulen erkennbar, unterdurchschnittliche in Richtung der Gymnasien. Die Johannesschule gibt mit  52,7 % überdurchschnittlich viele Schüler/-innen an die Gymnasien ab, nahezu alle wechseln an das in der Nachbarschaft gelegene Kopernikus-Gymnasium. Unterdurchschnittlich wenige SuS wechseln an die Realschule.

 

Altenrheine/Rodde

Die Canisiusschule wird dem Standorttyp 1 zugeordnet und weist eine unterdurchschnittliche Übergangsquote von 0% in Richtung der Sekundarschulen und mit 7 % Richtung der Gesamtschule auf, sowie mit 62,8 % eine deutlich überdurchschnittliche hinsichtlich der Wechsel an die Gymnasien. Zwei Drittel der SuS, die auf ein Gymnasium wechseln, besuchen das Kopernikus-Gymnasium.

 

Wietesch

Die Gertrudenschule und die Paul-Gerhardt-Schule haben beide den Standorttyp 3 und weisen überdurchschnittliche Übergangsquoten in Richtung der Gymnasien auf. Davon wechselt ein Großteil der Schüler/innen auf das nahe gelegene Gymnasium Dionysianum.

 

 

 

Dutum

Die Michaelschule mit Standorttyp 5 und die Kardinal-von-Galen-Schule mit Standorttyp 2 unterscheiden sich angesichts der vorliegenden Daten strukturell erheblich voneinander – Die Michaelschule liegt überwiegend etwa im Durchschnitt, weist allerdings eine leicht überdurchschnittliche Übergangsquote in Richtung der Gesamtschule und eine leicht unterdurchschnittliche Übergangsquote in Richtung der Realschule auf. Die Kardinal-von-Galen-Schule hingegen weist eine deutlich unterdurchschnittliche Übergangsquote von 2,1% in Richtung der Sekundarschulen und 4,2 % in Richtung der Gesamtschule auf und hat mit 62,5 % eine deutlich überdurchschnittliche Übergangsquote in Richtung der Gymnasien, davon wechseln nahezu alle Schüler/innen an das ortsnahe Emsland-Gymnasium.

 

Dorenkamp

Die Edith-Stein-Schule hat den Standortfaktor 5 und liegt hinsichtlich ihrer Übergangsquoten überwiegend etwa im Durchschnittsbereich.

 

Mesum/Elte

Die Franziskusschule Mesum mit Standortfaktor 2 sowie die Johannesschule Mesum/Elte mit Standortfaktor 1 weisen beide unterdurchschnittliche Übergangsquoten in Richtung der Rheiner Gymnasien auf, sowie überdurchschnittliche Übergänge Richtung der nahegelegenen Sekundarschule. Auffällig ist hier die Übergangsquote der Johannesschule Mesum/Elte in Richtung auswärtiger Schulstandorte, hier allen voran das Arnold-Jansen-Gymnasium in St. Arnold.

 

Hauenhorst

Die Marienschule Hauenhorst hat den Standortfaktor 2 und weist eine deutlich unterdurchschnittliche Übergangsquote in Richtung der Gesamtschule auf. Ansonsten liegt sie mit ihren Werten und Übergangsquoten weitestgehend im Durchschnittsbereich. Auch die Summe der an auswärtige Schulen wechselnden Schülerinnen und Schüler weicht deutlich nach oben hin ab. Gleich viele Schüler/-innen wechseln an das Arnold-Jansen-Gymnasium in St. Arnold als auch an die Emmy-Noether-Gesamtschule in Neuenkirchen.

 

Fazit:

 

Es wird deutlich, dass bei der Schulwahl im weiterführenden Bereich die Regionalität eine Rolle spielt. Ein Großteil der Grundschüler wechselt auf eine weiterführende Schule die im Stadtteil vorhanden ist. Ebenso orientieren sich Schüler/innen aus dem Südraum aufgrund der räumlichen Nähe auch an Schulen in den Nachbarkommunen.

 

Ebenso wird deutlich, dass Schulen mit einem niedrigen Standorttyp überdurchschnittliche Wechsel zu den Gymnasien aufweisen. Schulen mit einem hohen Standorttyp geben häufig eine unterdurchschnittliche Anzahl an Schüler/innen an die Gymnasien ab.

Um eine Chancengleichheit für alle Schüler/innen zu gewährleisten ist es notwendig, alle Grundschulen entsprechend des beschlossenen Musterraumprogrammes gleichwertig auszustatten. So werden gleiche Lehr- und Lernmöglichkeiten durch den Schulträger geboten.

 

Schulen mit einem hohen Standorttyp sollten zudem durch gezielte Maßnahmen der Schulsozialarbeit unterstützt werden um alle Kinder entsprechend ihrer Potentiale zu fordern und fördern (vgl. Vorlage 458/22).