Betreff
Projekt „kinderstark - NRW schafft Chancen" – Aktueller Sachstand
Vorlage
277/23
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

1.      Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Ausführungen zum Projekt „kinderstark – NRW schafft Chancen“ zur Kenntnis.

 

2.      Die Verwaltung wird beauftragt, die erarbeiteten und in der Vorlage benannten Meilensteine umzusetzen.

 


Begründung:

Die Stadt Rheine nimmt seit 2020 an dem Landesförderprogramm „kinderstark – NRW schafft Chancen“ teil und erhält jährliche Fördergelder vom Landschaftsverband Westfalen Lippe (weitere Ausführungen zu den Rahmenbedingungen und bisherigen Umsetzungsschritten sind aus den Vorlagen 469/20 und 278/22 zu entnehmen).

 

Nach der letzten Berichterstattung im Jugendhilfeausschuss 2022 wurde das Projekt Bunte Brücke über den Kinderschutzbund planmäßig nach 2 Jahren einvernehmlich beendet. Initiiert wurde das Projekt während der Coronazeit, um Eltern sowie Kindern während der Coronapandemie eine Ansprechperson und Entlastung zu bieten. Es zeigte sich in den Auswertungsgesprächen mit dem Träger, dass der Bedarf eines eigens vorzuhaltenden Brückenschlusses nicht wie anfangs vermutet vorhanden war.

 

Im Jahr 2023 wurde daraufhin in Kooperation mit der Netzwerkkoordinatorin Schulsozialarbeit der Stadt Rheine ein Projekt an der Annetteschule als Elternschulung initiiert, welches sich aktuell im Aufbau befindet und bisher sowohl von den Eltern als auch von den Lehrern und Kindern gut angenommen wird.

 

„Bildungs- und Beratungseinrichtungen in Rheine bieten unterschiedliche Angebotsformen zur Verbesserung der Erziehungskompetenz an, um Eltern in ihrer Erziehungsfähigkeit zu begleiten, zu unterstützen und zu schützen“

 

 

Nach den Sommerferien werden regelmäßige themenspezifische Elternschulungen stattfinden, zu denen bei Bedarf Referenten eingeladen werden. Der erste Elternabend wird das Thema Medienkonsum haben. Zudem sollen Elterncafes stattfinden, in denen Projekte der Kinder vorgestellt werden. Dieser Zugang wird genutzt, um Eltern bei Bedarf niedrigschwellig Beratung anzubieten, um die Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken sowie auf weitere bestehende Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten hinzuweisen. Weitere Schwerpunkte wird die reguläre Einzelelternberatung sein sowie ein Newsletter, der den Eltern über die Schul-App zur Verfügung gestellt wird.

 

Finanziert werden die Personalkosten, die anteilig von den Fördergeldern des Landes stammen. Zudem wurde der Stundenumfang der Projektkoordination im Jahr 2022 reduziert, um weitere finanzielle Ressourcen für die Zielumsetzung/Projekte zu haben.

 

 

Nächste Planungsschritte in 2023/24

Im Jahr 2024 ist geplant, die Familien-App der Frühen Hilfen auf die Altersstufe 4. Lebensjahr bis zum Übergang Schule-Beruf zu erweitern. Ziel wird es sein, dass der Meilenstein

 

„Rheine lässt eine App für Kinder, Jugendliche und Familien programmieren und unterhält diese, um niedrigschwellig und barrierearm Informationen (Bildung, Beratung, Veranstaltungen, Betreuung) zu verbreiten bzw. zur Verfügung zu stellen“

bis 2024 bearbeitet ist. Dieses Anliegen wurde in den unterschiedlichen Arbeitsgruppen zum Leitbild- und Zielprozess unabhängig voneinander benannt. Die Familien-App wird in einzelnen Schritten in Leichter Sprache übersetzt werden.

 

„Alle Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien werden regelmäßig in einfacher Sprache publiziert, um von allen Zielgruppen wahrgenommen zu werden und Teilhabe an den Angeboten zu ermöglichen“

 

Die Erweiterung der Familien-App ist abhängig von der Bewilligung der Fördergelder des Landes. Die Antragsstellung erfolgt im Herbst/Winter 2023. Die Bewilligungen werden in der Regel im ersten Quartal des Folgejahres an die Kommunen geschickt.

 

Zudem ist der Wunsch aufgekommen analog zu dem Netzwerk der Frühen Hilfen ein Netzwerk ab dem 4. Lebensjahr aufzubauen. Die Netzwerkpartner/-innen werden vorab mit der Steuerungsgruppe erarbeitet. Das Netzwerk kann sich wie in den Frühen Hilfen zweimal jährlich zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten treffen.

Ein Ziel kann es sein, dass zu Beginn u.a.

 

„eine Übersicht der bereits bestehenden Netzwerke [erarbeitet wird], um keine Doppelstrukturen aufzubauen“

 

oder aber die gemeinsame Erarbeitung und Umsetzung der Arbeitsinhalte der Erweiterung der Familien-App

 

„[…] im interdisziplinären Netzwerk „kinderstark“ […] über die einzelnen Netzwerkakteure multipliziert und öffentlichkeitswirksam dargestellt [werden], um in der Fachwelt sichtbar zu sein“.

 

Die genauen Themenschwerpunkte und Bedarfe könnten in dem ersten Termin mit den Fachkräften erarbeitet werden.

 

 

Finanzielle Auswirkungen

Für das Jahr 2023 wurden vom LWL Fördergelder in Höhe von 39.307,00 Euro (80%) bewilligt. Nach den Förderrichtlinien müssen mindestens 20% aus Eigenmitteln zur Verfügung gestellt werden. Die Stadt Rheine hat für das Jahr 2023 einen Eigenanteil von 13.799,76 Euro geleistet, der mit nicht benötigten Mitteln innerhalb des Sonderbereichs 2 gedeckt wird.

Die Fördermittel finden in der Projektkoordinierung und für das Projekt an der Annetteschule Verwendung.

 

Für das Jahr 2024 wird erneut ein Antrag im dritten/vierten Quartal 2023 gestellt (abhängig von der Möglichkeit der Antragstellung vom LWL).

 

Die Verwaltung beabsichtigt die bestehende Steuerungsgruppe „Kinderstark – NRW schafft Chancen“ zum Jahresübergang 2023/24 mit dem Ziel der Abstimmung und Umsetzung  der Meilensteine in 2024 zu einer Sitzung einzuladen.