Betreff
Schulwegsicherheit in Rheine
Vorlage
331/23
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zum Thema Schulwegsicherheit an den städtischen Schulen zur Kenntnis.

 

 


Begründung:

Unter Schulwegsicherheit versteht die Verkehrspädagogik das nach Schutzmaßnahmen verbleibende Gefährdungsrisiko für Kinder und Jugendliche auf ihren Wegen zwischen Elternhaus und Schulgelände. Es handelt sich um eine relative Sicherheit, die den Sachstand nach Ausschluss aller vermeidbaren Risiken repräsentiert.

Der Begriff wird meist auf die vom Straßenverkehr ausgehenden Bedrohungen reduziert. Sie betreffen jedoch im Alltagsgeschehen auch weitere Gefahren, die aus Gewalthandlungen der Schüler untereinander oder aus Übergriffen Erwachsener entstehen.

 

Grundsätzlich gilt, der tägliche Schulweg zwischen Wohnung und Schule oder dem sonstigen Ort einer schulischen Veranstaltung unterliegt grundsätzlich nicht der Aufsichtspflicht der Schule. Aufsichtspflichtig sind hier die Eltern. Allerdings sind Schüler an öffentlichen Schulen über die gesetzlichen Unfallversicherungen versichert.

 

Kinder sollten früh und altersgerecht an den Straßenverkehr herangeführt werden und den Schulweg selbstständig absolvieren. Risikobewusstsein und Verständnis für den Straßenverkehr entwickeln sie allerdings nicht, wenn sie von den Eltern regelmäßig mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Wenn der Nachwuchs den Schulweg hingegen sicher selbst bewältigt, ist das auch ein Beitrag zur Verkehrssicherheit.

 

Unfallprävention bedeutet für die Eltern, gemeinsam mit dem Kind den künftigen Schulweg bereits frühzeitig festzulegen und einzuüben.

 

In den ersten Wochen nach dem Schulstart sollten Eltern ihre Kleinen auf dem Schulweg begleiten.

Die neue Umgebung und der Straßenverkehr können Kinder überfordern. Verkehrsreiche Kreuzungen, unübersichtliche Straßen und andere Gefahrenpunkte sollten daher kein Teil des Schulwegs sein.

Außerdem gilt: Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste.

 

Schulwegsicherheit lässt sich am besten in Zusammenarbeit von Verwaltung, Polizei, Politik, Schulen und Eltern erreichen. Daher arbeitet die Stadt Rheine in vielen Bereichen bereits an der Schulwegsicherheit für alle Schüler/innen.

 

An allen Schulstandorten gilt in den Anfahrbereichen ein Tempolimit von 30 km/h. Dies wird regelmäßig durch mobile Radargeräte an den verschiedenen Standorten geprüft.

 

Die Polizei führt bereits in den Kindergärten Informationsveranstaltungen für Kinder und Eltern durch.

Alle Schulkinder erhalten zur Einschulung die sogenannte Verkehrsfibel, diese soll Eltern und Kindern Hilfestellungen geben um den sicheren Schulweg zu üben. Der Kreis Steinfurt stellt gelbe Caps zur Verfügung, die die Kinder im Straßenverkehr sichtbarer machen.

Sobald die Kinder eingeschult werden, erhalten Sie in der Schule nochmal ein Verkehrssicherheitstraining mit dem Verkehrspolizisten. Dort werden Gefahrenstellen um die Schule in Augenschein genommen und die Bewältigung geübt. Eltern werden auf den Elternabenden darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig die eigene Bewältigung des Schulweges für das Kind in der Entwicklung ist.

 

Eltern haben die Möglichkeit die Schulen auf Gefahrenstellen aufmerksam zu machen. An diesen Stellen werden Markierungen für Kinder aufgesprüht, um auch an diesen Stellen sichere Umgangsmöglichkeiten aufzuzeigen (gelbe Füße).

Auf Wunsch der Schule können digital Karten für sichere Schulwege erstellt werden. Dies wurde erstmalig im letzten Jahr für die Bodelschwinghgrundschule durchgeführt.

 

Die Stadt Rheine führt regelmäßig Begehungen von Schulwegen in Stadtteilen durch um dort Gefahrenstellen aufzuzeigen. An diesen Begehungen nehmen neben der Schulverwaltung, das Ordnungsamt, das Straßenverkehrsamt und die Polizei teil. Ebenso haben interessierte Eltern oder Anwohner die die Möglichkeit den Fussverkehrscheck zu begleiten. Gemeinsam werden Möglichkeiten zur Bewältigung der Gefahrenstellen für Kinder erarbeitet. Hierbei werden auch die unterschiedlichsten saisonalen Witterungsbedingungen berücksichtigt. Die Termine werden hierzu auf der Homepage der Stadt Rheine veröffentlich und in den betroffenen Stadtteilen publik gemacht.

 

Ein großes Problem stellen nach wie vor die Elterntaxis vor den Schulen dar. Diese führen häufig zu Gefahren für andere Verkehrseilnehmer. Eingerichtete Elternhaltestellen werden nur wenig frequentiert. Auch sichtbare Banner vor den Schulen, die Auffordern von den Elterntaxi Abstand zu nehmen, zeigen bisher keine Wirkung. Die Verkehrspolizei ist gerade zu Schulbeginn abwechselnd an Schulstandorten vertreten und spricht die betroffenen Eltern direkt an. Leider haben diese Maßnahmen bisher noch keinen ausreichenden Erfolg gebracht.

Die Schulverwaltung wird Elternvertreter der Stadtschulpflegschaft, Vertreter der Grundschulen und weiterführenden Schulen und der Polizei zu einem Runden Tisch einladen, um über weitere Sensibilisierungs- und Aufklärungsmaßnahmen zu beraten. Diese sollen dann verpflichtend an allen Grund- und weiterführenden Schulen Anwendung finden.

 

Nur in Zusammenarbeit aller Beteiligten kann eine Verbesserung der Verkehrssituationen an Schulen sicher für alle Schüler/innen werden.