Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Schulausschuss
nimmt die Ausführungen der Verwaltung zum Thema Schulwegsicherheit an den
städtischen Schulen zur Kenntnis.
Begründung:
Unter Schulwegsicherheit versteht
die Verkehrspädagogik das nach Schutzmaßnahmen verbleibende
Gefährdungsrisiko für Kinder und Jugendliche auf ihren Wegen zwischen
Elternhaus und Schulgelände. Es handelt sich um eine relative Sicherheit, die
den Sachstand nach Ausschluss aller vermeidbaren Risiken repräsentiert.
Der Begriff wird meist auf die vom
Straßenverkehr ausgehenden Bedrohungen reduziert. Sie betreffen jedoch im
Alltagsgeschehen auch weitere Gefahren, die aus Gewalthandlungen der Schüler
untereinander oder aus Übergriffen Erwachsener entstehen.
Grundsätzlich
gilt, der tägliche Schulweg zwischen Wohnung und Schule oder dem sonstigen Ort
einer schulischen Veranstaltung unterliegt grundsätzlich nicht der
Aufsichtspflicht der Schule. Aufsichtspflichtig sind hier die Eltern.
Allerdings sind Schüler an öffentlichen Schulen über die gesetzlichen
Unfallversicherungen versichert.
Kinder sollten
früh und altersgerecht an den Straßenverkehr herangeführt werden und den
Schulweg selbstständig absolvieren. Risikobewusstsein und Verständnis für den
Straßenverkehr entwickeln sie allerdings nicht, wenn sie von den Eltern
regelmäßig mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Wenn der Nachwuchs den
Schulweg hingegen sicher selbst bewältigt, ist das auch ein Beitrag zur
Verkehrssicherheit.
Unfallprävention
bedeutet für die Eltern, gemeinsam mit dem Kind den künftigen Schulweg bereits
frühzeitig festzulegen und einzuüben.
In den ersten
Wochen nach dem Schulstart sollten Eltern ihre Kleinen auf dem Schulweg
begleiten.
Die neue Umgebung
und der Straßenverkehr können Kinder überfordern. Verkehrsreiche Kreuzungen,
unübersichtliche Straßen und andere Gefahrenpunkte sollten daher kein Teil des
Schulwegs sein.
Außerdem gilt: Der
kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste.
Schulwegsicherheit
lässt sich am besten in Zusammenarbeit von Verwaltung, Polizei, Politik,
Schulen und Eltern erreichen. Daher arbeitet die Stadt Rheine in vielen
Bereichen bereits an der Schulwegsicherheit für alle Schüler/innen.
An allen
Schulstandorten gilt in den Anfahrbereichen ein Tempolimit von 30 km/h. Dies
wird regelmäßig durch mobile Radargeräte an den verschiedenen Standorten
geprüft.
Die Polizei führt
bereits in den Kindergärten Informationsveranstaltungen für Kinder und Eltern
durch.
Alle Schulkinder
erhalten zur Einschulung die sogenannte Verkehrsfibel, diese soll Eltern und
Kindern Hilfestellungen geben um den sicheren Schulweg zu üben. Der Kreis
Steinfurt stellt gelbe Caps zur Verfügung, die die Kinder im Straßenverkehr
sichtbarer machen.
Sobald die Kinder
eingeschult werden, erhalten Sie in der Schule nochmal ein
Verkehrssicherheitstraining mit dem Verkehrspolizisten. Dort werden
Gefahrenstellen um die Schule in Augenschein genommen und die Bewältigung
geübt. Eltern werden auf den Elternabenden darauf aufmerksam gemacht, wie
wichtig die eigene Bewältigung des Schulweges für das Kind in der Entwicklung
ist.
Eltern haben die
Möglichkeit die Schulen auf Gefahrenstellen aufmerksam zu machen. An diesen
Stellen werden Markierungen für Kinder aufgesprüht, um auch an diesen Stellen
sichere Umgangsmöglichkeiten aufzuzeigen (gelbe Füße).
Auf Wunsch der
Schule können digital Karten für sichere Schulwege erstellt werden. Dies wurde
erstmalig im letzten Jahr für die Bodelschwinghgrundschule durchgeführt.
Die Stadt Rheine
führt regelmäßig Begehungen von Schulwegen in Stadtteilen durch um dort
Gefahrenstellen aufzuzeigen. An diesen Begehungen nehmen neben der
Schulverwaltung, das Ordnungsamt, das Straßenverkehrsamt und die Polizei teil.
Ebenso haben interessierte Eltern oder Anwohner die die Möglichkeit den
Fussverkehrscheck zu begleiten. Gemeinsam werden Möglichkeiten zur Bewältigung
der Gefahrenstellen für Kinder erarbeitet. Hierbei werden auch die
unterschiedlichsten saisonalen Witterungsbedingungen berücksichtigt. Die Termine
werden hierzu auf der Homepage der Stadt Rheine veröffentlich und in den
betroffenen Stadtteilen publik gemacht.
Ein großes Problem
stellen nach wie vor die Elterntaxis vor den Schulen dar. Diese führen häufig
zu Gefahren für andere Verkehrseilnehmer. Eingerichtete Elternhaltestellen
werden nur wenig frequentiert. Auch sichtbare Banner vor den Schulen, die
Auffordern von den Elterntaxi Abstand zu nehmen, zeigen bisher keine Wirkung.
Die Verkehrspolizei ist gerade zu Schulbeginn abwechselnd an Schulstandorten
vertreten und spricht die betroffenen Eltern direkt an. Leider haben diese
Maßnahmen bisher noch keinen ausreichenden Erfolg gebracht.
Die
Schulverwaltung wird Elternvertreter der Stadtschulpflegschaft, Vertreter der
Grundschulen und weiterführenden Schulen und der Polizei zu einem Runden Tisch
einladen, um über weitere Sensibilisierungs- und Aufklärungsmaßnahmen zu
beraten. Diese sollen dann verpflichtend an allen Grund- und weiterführenden
Schulen Anwendung finden.
Nur in
Zusammenarbeit aller Beteiligten kann eine Verbesserung der Verkehrssituationen
an Schulen sicher für alle Schüler/innen werden.