Beschlussvorschlag/Empfehlung:
des Antragstellers:
1. Der Betriebsausschuss „Kulturelle Begegnungsstätte Kloster Bentlage“ fordert die Verwaltung auf, eine Denkmalbereichssatzung nach § 10 DSchG NRW unter Einbeziehung der oberen Denkmalschutzbehörde, der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur, für die gesamte Barocke Auffahrt von der Saline Gottesgabe her – unter Einschluss des Salzkamps als Keimzelle der gesamten Bentlager Entwicklung, der Schäferei, des Schürkamps, des Hogenkamps und des Winterkamps sowie des nördlich davon gelegen Waldstreifens mit dem Fischteich bis zum Kloster Bentlage – zu erstellen und damit das bisherige Schutzgebiet des 2 zweiten und dritten Aktes der barocken Zuwegung um den ersten Akt und die essentiell zum ersten und zweiten Akt zählenden offenen und geschlossenen „Raumkulissen“ zu erweitern.
2. Inwieweit es sinnvoll ist, die bisher getrennten Denkmalbereiche des Historischen Kulturdenkmals Kloster Bentlage und des Technischen Kulturdenkmals Saline Gottesgabe sowie der beantragten gesamten Barocken Auffahrt durch Hinzunahme der Weide zwischen dem ehemaligen Kinderheim und dem Braaken sowie dem Gehölzstreifen des Braakens selbst zu einem zusammenhängenden Denkmalbereich zu arrondieren, soll im Zuge der Denkmalwert-Diskussion ermittelt werden.
der Verwaltung:
Der Bau- und
Mobilitätsausschuss beschließt, eine erneute Überprüfung der Barocken Auffahrt
von der Saline Gottesgabe bis zum Kloster Bentlage abzulehnen, da aus
denkmalfachlicher Sicht hierfür kein Erfordernis erkennbar ist.
Begründung:
des Antragstellers:
Es wird auf den
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (siehe Anlagen 1 und 2) verwiesen.
der Verwaltung:
Da die
Zuständigkeit bezüglich Denkmalschutz beim Bau- und Mobilitätsausschuss liegt,
wird der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in Abstimmung mit der
Antragstellerin in diesem Ausschuss beraten. Der Betriebsausschuss
„Kulturelle Begegnungsstätte Kloster Bentlage“ wird über diese Verfahrensweise
informiert.
Am 07.01.1992 - mit
Nachtrag vom 04.05.1992 - haben die damaligen Ehrenamtlich Beauftragten für
Boden- und Baudenkmalpflege, Herr Karl-Ludwig Mengels und Herr Rudolf Breuing,
einen Antrag auf Unterschutzstellung der historischen Kulturlandschaft um
Kloster/Schloss Bentlage in den Grenzen zwischen Bahndamm, Ems und Salinenkanal
bis zur Einmündung in die Ems gestellt (siehe Anlage 3-1, 3-2, 3-3 sowie Anlage
4 Abgrenzungsbereich).
Im Kataster der historischen
Kulturlandschaftsteile im Umfeld des Klosters Bentlage zu diesem Antrag (siehe
Anlage 3-2, S. 19ff) wurden folgende Bestandteile aufgeführt:
3.1 Wölbäcker - zwischen Salinenkanal und
Bentlager Weg
3.2 Bentlager Weg – parallel zur Ems
3.3 Bildstock – Am Bentlager Weg in der Höhe
des Sternbuschs
3.4 Sternbusch – zwischen Bentlager Weg und Im
Braaken
3.5 Kloster/Schloss Bentlage mit den beiden
Torhäusern
3.6 Ökonomie von Kloster/Schloss Bentlage
3.7 Bauerngarten – östlich des emsseitigen Ökonomiegebäudes
3.8 Obstwiese – östlich des emsseitigen
Ökonomiegebäudes
3.9 Winterlake – zwischen Obstgarten und Ems
3.10 Eiskeller – südöstlich des Eiskellerweges auf
dem Uferwall in der Nähe der Winterlake
3.11 Wegefächer
– am schlossseitigen Ausgang des “Bentlager Busches” – Erschließung des
Hochwaldes zwischen Schloss, Ems und der Niederung der Wöste
3.12 Schwedenschanze
– im Hochwald zwischen “Fensterweg” und “Schleusenweg”
3.13 Schleuse
Bentlage/3. Schleuse – am Schleusenkanal unterhalb der Einmündung des
Salinenkanals
3.14 Wallhecken
in Bentlage – wegebegleitende Anlagen am Schlossweg und Im Braaken
3.15 Hochacker
“Hogenkamp” – westlich des Schlosses am Schlossweg
3.16 Forellenteich
– am Schlossweg zwischen Schloss und dem “Hogenkamp”
3.17 Tanzlinde
– vor dem Haus des Salinendirektors
3.18 Salzsiedehaus
3.19 Gradierwerk
3.20 Salinenkanal
3.21 Gertrudenweg
am Salinenkanal zwischen Bahndamm und Gradierwerk
3.22 Eisenbahndamm
– Grenzlinie zwischen Ems und Salinenkanal
Im Nachtrag vom
04.05.1992 wurde, bezugnehmend auf Punkt 3.15, folgende Ergänzung vorgenommen:
3.15 sowie
“Schlossweg” – vom Kloster/Schloss Bentlage zum Salzsiedehaus
Daraufhin
fand am 14.05.1992 mit Vertretern des Fördervereins Kloster/Schloss Bentlage,
dem Leiter des Westfälischen Amts für Denkmalpflege, Herrn Dr. Grunsky, sowie
der dort zuständigen Leiterin für die Inventarisation von Denkmälern, Frau Dr.
Quednau, eine gemeinsame Begehung der Bentlager Kulturlandschaft statt.
Mit Schreiben
vom 09.07.1992 empfiehlt das Westfälische Amt für Denkmalpflege das
Kloster/Schloss Bentlage mit den im Schreiben näher bezeichneten Teilen a) bis
i) als ein Denkmal – auch wenn es aus mehreren Teilen besteht – in die
Denkmalliste aufzunehmen (siehe hierzu auch Anlage 6 => Auszug aus der
Vorlage 66/92 des Bauausschusses vom 10.09.1992). Dem o. g. Schreiben wurde der
in Anlage 5 hinterlegte Plan, mit den Abgrenzungen des Baudenkmals, beigefügt.
Die Eintragung in die Denkmalliste erfolgte am 15.01.1993 unter der lfd. Nr.
109 mit den einzelnen Teilen a) bis i) in den empfohlenen Grenzen.
Eine
Überprüfung des gesamten Areals auf seinen Denkmalwert/Denkmalbereich hat somit
bereits 1992 stattgefunden (siehe Anlage 7). Das Westfälische Amt für
Denkmalpflege hat damals keinen einzutragenden Denkmalbereich erkannt. Da sich
seit 1992 keine neuen Erkenntnisse hinsichtlich des Denkmalwertes der bislang
nicht unter Schutz gestellten Bereiche ergeben haben, ist eine erneute
Überprüfung des Gesamtbereiches durch das Westfälische Amt für Denkmalpflege
nicht angezeigt.
Anlagen:
Anlage 1: Antrag Bündnis 90/Die Grünen Bentlage Denkmalschutz
Anlage 2: Antrag Bündnis 90/Die Grünen Bentlage Denkmalschutz Anlage
Anlage 3: Antrag Unterschutzstellung Bentlage aus 1992
Anlage 4: Antrag Unterschutzstellung Bentlage aus 1992 Anlage Abgrenzungsbereich
Anlage 5: Abgrenzung Eintragung Baudenkmal Bentlage
Anlage 6: Vorschlag Denkmalumfang LWL
Anlage 7: Vermerk OT Mai 1992 LWL Vertreter Förderverein