Betreff
Kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche - Planungen 2008
Vorlage
089/08
Aktenzeichen
II-1-ck
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss nimmt die Planungen für kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche für das Jahr 2008 zustimmend zur Kenntnis.


Begründung:

 

Im Jahr 2007 wurde die kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche erstmalig als eigener Aufgabenbereich in der Stadt Rheine etabliert. Damit soll dieser Bereich - entsprechend den kulturpolitischen Leitlinien und dem Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept 2020 - nachhaltig gestärkt und gefördert werden.

 

Eine Arbeitsgemeinschaft von 17 Mitwirkenden aus der Stadtverwaltung und von freien Trägern erstellte ein „Kommunales Gesamtkonzept für kulturelle Bildung“, mit dem sich die Stadt Rheine am gleichnamigen Landeswettbewerb des Landes Nordrhein-Westfalen beteiligt hat.

 

Zur großen Freude aller Beteiligten wurde die Bewerbung der Stadt Rheine im Oktober von der nordrhein-westfälischen Landesregierung mit einem Preis in Höhe von 20.000 € ausgezeichnet.

 

Mit dem Jahr 2008 beginnt nun die Umsetzungsphase des Konzepts, für die das Preisgeld eingesetzt wird.

 

Das Konzept beschreibt die kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche als eine gesamtstädtische Aufgabe von hoher Priorität. Ziel ist es, langfristig alle Kultureinrichtungen so weiterzuentwickeln, dass sie dauerhaft ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Angebot für die Kinder und Jugendlichen anbieten, das deren aktive Teilhabe an Kultur in den Mittelpunkt stellt.

 

Ein Kerngedanke ist dabei die Vernetzung sowie die verbesserte Kooperation der Institutionen und Bildungsträger, die sich in der Stadt Rheine für die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen engagieren.

 

Als konkrete Maßnahmen sind die dauerhafte Einrichtung einer „Stadtkonferenz für kulturelle Bildung“ und ein Kulturpass für Kinder vorgesehen.

 

 

Zur Umsetzung des Konzepts wurde mit Jahresbeginn eine Lenkungsgruppe für den Bereich kulturelle Bildung eingerichtet.

In der Lenkungsgruppe sind folgende Einrichtungen vertreten: VHS, Kulturservice, Städtische Museen, Kloster Bentlage, Jugendamt, Fachdienst Migration und Stabsstelle Ehrenamt. Die Lenkungsgruppe hat ihre Arbeit am 10. Januar 2008 aufgenommen. Sie bereitet aktuell die erste Stadtkonferenz für kulturelle Bildung vor und entwickelt den Rahmen für das Projekt „Kinder-Kulturpass“.

 

 

Durchführung der ersten Stadtkonferenz für kulturelle Bildung

 

Die erste Stadtkonferenz für kulturelle Bildung soll am Samstag, dem 19. April 2008, im Josef-Winckler-Zentrum stattfinden. Angesprochen sind insbesondere kommunale und freie Kultureinrichtungen, Schulen und andere Bildungsträger, Lehrer(innen), Erzieher(innen), Schulpflegschaften, Mitglieder des Rates und der Fachausschüsse.

 

Geplant ist, die Stadtkonferenz im jährlichen Rhythmus zu veranstalten und jeweils neue Schwerpunktthemen in den Mittelpunkt zu stellen.

 

Erstmalig ermöglicht diese Konferenz, dass Vertreter aller Einrichtungen, die sich für die kinder- und jugendkulturelle Bildung in Rheine engagieren, zusammentreffen und die zukünftige Entwicklung diskutieren

 

Schwerpunktthema 2008 ist das Projekt „Kinder-Kulturpass“. Vorangestellt wird ein einführendes Referat, das die hohe Bedeutung und die positiven Wirkungen von kultureller Bildung darlegt. Nach einer Präsentation des Projekts „Kinder-Kulturpass“ werden die Teilnehmer in verschiedenen Arbeitsgruppen einzelne Aspekte (z. B. Interkulturelles, Ehrenamt, Koordination und Vernetzung) behandeln. Aufführungen von Kindergruppen werden ebenfalls Bestandteil des künstlerischen Tagungsprogramms sein.

 

 

Kinder-Kulturpass

 

Der Kinder-Kulturpass ist ein Ausweis für Grundschüler(innen), in dem Besuche von Kultureinrichtungen und eigene musische und künstlerische Aktivitäten der Kinder dokumentiert werden.

 

Wie im Kinderausweis wird der Name eingetragen und ein Passbild eingeklebt. Der Kulturpass wird jedoch nicht für Fernreisen gebraucht, sondern er ist Wegbegleiter ins Land der Fantasie.

 

Vom Kinder-Kulturpass soll eine Signalwirkung für die kulturelle Kinder- und Jugendbildung ausgehen. Vorgesehen ist, in der Anfangsphase jedes Kind in einem kompletten Jahrgang  aller Grundschulen in Rheine mit dem Kinder-Kulturpass auszustatten. Schon in zwei bis drei Jahren könnten dann alle Grundschüler in Rheine einen eigenen Kulturpass für Kinder besitzen.

 

Gedacht ist an ein System verschiedenfarbiger Sammelmarken, mit denen alle nachhaltigen Kulturkontakte der Kinder ausgezeichnet und in einem Heft dokumentiert werden, so beispielsweise ein Theaterbesuch, die Teilnahme an einem museumspädagogischen Schul- oder Ferienprogramm, bei den Kinder-Kulturtagen oder an den Kursen der Musikschule, der Besuch der Bentlager Familiensonntage oder der Stadtbibliothek. Insbesondere sollen auch Angebote freier Träger einbezogen werden, wobei die Anzahl der beteiligten Einrichtungen nach und nach erhöht werden sollte.

 

Dieses Projekt erreicht seine Adressaten – die Kinder im Alter von ca. 7 bis 10 Jahren – direkt.

Das Projekt eignet sich darüber hinaus in besonderem Maße, die Träger der kulturellen Bildung enger zu vernetzen und die kulturelle Kinder- und Jugendbildung als Zukunftsaufgabe auch nach außen hin sichtbar zu machen. Anbieter und Nutzer von Kulturangeboten für Kinder und Jugendliche werden mit dem Kinder-Kulturpass zusammengeführt.

 

Die Kinder können mit ihrem Pass selbst erfahren, was Kultur eigentlich ist und welches kulturelle Angebot ihnen Spaß macht. Sie sehen ihre Erfolge, Erinnerungswerte werden geschaffen.

 

Eltern und Lehrerinnen und Lehrer erkennen die Vielfalt des Angebots in der eigenen Stadt und bekommen einen detaillierten Einblick, welche Kinder mit welchen Angeboten erreicht werden. Eine Bestandsaufnahme wird erstmals ermöglicht, verbunden mit der Chance, beim Erkennen von Schwachpunkten zukünftig gezielt Verbesserungen herbeiführen zu können.