Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der
Haupt- und Finanzausschuss beschließt, den Haushaltsansatz 2008 für die Kosten
der Nutzung der Bäder durch die Schwimmsport treibenden Vereine nicht zu
erhöhen.
Eine
Erstattung der bereits im Jahr 2007 durch die Schwimmsport treibenden Vereine
gezahlten Beträge scheidet auf Grund der Jährlichkeit des städtischen Haushaltes
aus.
Begründung:
Die
Schwimmsport treibenden Vereine DLRG, Schwimmverein, TV Jahn und
Behindertensportverein (nicht beteiligt ist die Triathlonabteilung des SC Altenrheine
Bereits
im Jahr 2003 setzte die Bäder GmbH eine 12 %ige Preissteigerung für die Nutzung
der Bäder durch. Auch zu diesem Zeitpunkt reichte der Haushaltsansatz nicht
aus, die Nutzungszeiten der Schwimmsport treibenden Vereine in vollem Umfang zu
bezahlen. Gemeinsam mit den Vereinen und der Bäder GmbH einigte man sich dann darauf,
die Gesamtstunden für alle Vereine um jährlich rund 130 Stunden zu kürzen. Eine
weitere Preiserhöhung fand zum 01.02.05 statt, dieser Mehraufwand konnte aus
dem Sportbudget ohne Auswirkungen für die Vereine aufgefangen werden.
Am
23. November 2006 teilte die Bäder GmbH schriftlich mit, dass mit Wirkung vom
01. Januar 2007 sich die Stunden-Pauschale für die Nutzung der Bäder von bisher
47,03 auf 53,79 € (14,3 %
Zu
diesem Zeitpunkt war bereits der Eckdatenbeschluss für das Haushaltsjahr 2007
gefasst. Es bestand somit keine Möglichkeit mehr zur Deckung aus dem laufenden
Budget. Auch eine schriftliche Eingabe an die Bäder GmbH, diese Preiserhöhung zurückzunehmen,
führte zu keinem Erfolg.
Für
die Nutzung der Bäder durch die Schwimmsport treibenden Vereine steht der
Verwaltung ein Betrag von gut 41.000 € jährlich zur Verfügung, der jährlich
voll ausgeschöpft wird. Eine Abrechnung fand bis dahin direkt zwischen der
Bäder GmbH und der Verwaltung statt.
Es
blieben letztendlich nur zwei Möglichkeiten, dem Problem der nicht gedeckten
Kosten zu begegnen:
a)
Die Anzahl der
Gesamtjahresstunden zu verringern
b)
Die Mehrkosten
auf die Schwimmsport treibenden Vereine zu verteilen.
Mit
Schreiben der Verwaltung vom 19. Dezember 2006 wurde allen beteiligten Vereinen
der Sachverhalt mitgeteilt. Gleichzeitig wurden ihnen die Nutzungszeiten direkt
durch die Bäder GmbH in Rechnung gestellt. Auf Antrag erstattete die Verwaltung
den Vereinen den bisherigen Stundensatz. So konnten sie selber entscheiden,
ihre Trainingszeiten zu kürzen oder für den Mehraufwand aufzukommen.
Da
die Einführung eines Nutzungsentgeltes für die Nutzung städtischer Sportanlagen
vorgesehen war, sollte diese Regelung zunächst nur bis zu diesem Zeitpunkt
gelten. Wäre das Nutzungsentgelt eingeführt worden, wäre der Eigenanteil bei
den Schwimmsport treibenden Vereinen verrechnet worden. Es war nicht
vorgesehen, dass die Stadt die gesamten Kosten der Nutzung der Bäder dann
wieder übernehmen würde. Ein Kostenbeitrag wäre auch dann noch durch die
Schwimmsport treibenden Vereine zu tragen gewesen. Dieser wäre voraussichtlich
deutlich höher ausgefallen als die jetzt von ihnen zu tragenden Mehrkosten in
Höhe von 6,76 € pro Stunde.
Wegen
der noch nicht geklärten steuerrechtlichen Problematiken hat der Sportausschuss
Ende November letzen Jahres beschlossen, die Einführung eines Nutzungsentgeltes
zum 1. Januar 2008 nicht umzusetzen, sodass die o. a. Regelung noch immer Bestand
hat.
Exemplarisch
betrug die jährliche Belastung für den Schwimmverein e.V. nach eigenen Angaben
knapp 3.000 €. Bei 807 Mitgliedern (Stand 31.01.07
Nach
Ansicht der Verwaltung besteht ein sachlicher Grund, nur den Schwimmsport mit
einem Eigenanteil zu belasten.
Die
Schwimmvereine beziehen sich in ihrem o.a. Schreiben auf Kosten der städtischen
Sporteinrichtungen. Auch hier fielen Kosten und Preissteigerungen an, bei denen
die nutzenden Vereine nicht beteiligt würden. Sie möchten genauso behandelt
werden wie die anderen Nutzer der städtischen Sportstätten.
Städtische
Sporteinrichtungen sind fast ausschließlich Schulsportstätten und deshalb ständig
von der Stadt zu unterhalten. Die Nutzung der Sportvereine ist hierbei völlig
untergeordnet.
Entscheidend
für die Verwaltung ist vielmehr die Kostensituation.
Bei
der Diskussion über die Einführung eines Nutzungsentgeltes für städtische
Sporteinrichtungen wurden die Kosten ermittelt, die die Sportvereine zusätzlich
zu den Kosten der schulischen Nutzung verursachen. Hier erechnete sich ein
Stundensatz für eine Einfeldhalle in Höhe von gut 4,50 € und für einen
Sportplatz in Höhe von 24,83 €. Bei der Nutzung der Bäder wird ein Stundensatz
von 53,79 € durch die Bäder GmbH berechnet.
Die
Kosten der Bädernutzung sind im Vergleich zu einem Sportplatz mehr als doppelt
so hoch, im Vergleich zu einer Einfeldhalle betragen sie mehr als das
Zehnfache. Der finanzielle Aufwand der Stadt Rheine durch die Wassersport
treibenden Vereine liegt zwischen 53,8 % und 91,6 % höher als für alle anderen
Sportarten.
Die
Verwaltung hält daher die verhältnismäßig geringe Beteiligung der Schwimmsport
treibenden Vereine für die Nutzung der Bäder in Höhe von 6,76 € pro Stunde
(entspricht 12,6 % der tatsächlichen anfallenden Kosten