Betreff
Gutachten GPA NRW zur Beratung einer möglichen Fusion / Zusammenarbeit der Volkshochschulen: Zweckverband Ochtrup, Zweckverband Steinfurt Zweckverband Emsdetten, Städtische VHS Rheine
Vorlage
268/08
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der KA nimmt das GPA-Gutachten vom 26. Mai 2008 zur Kenntnis. Er sieht – mit Ausnahme der Intensivierung der Zusammenarbeit der vier Volkshochschulen im Kreis Steinfurt – keine Notwendigkeit, einen möglichen Fusionsprozess der Volkshochschule Rheine einzuleiten.

 


Begründung:

 

Die Strategie – und Finanzkommission hat den Auftrag erteilt, Fusionsmöglichkeiten mit den Volkshochschulen des Kreises Steinfurt zu prüfen. Daraufhin wurde der GPA der entsprechende Auftrag erteilt. Die Ergebnisse der GPA wurden am 15. Mai 2008 im Rathaus Steinfurt den Vertretern der vier beteiligten Kommunen vorgestellt.

 

Die GPA empfiehlt die kurzfristig umzusetzende Fusion der VHS Zweckverbände Ochtrup und Steinfurt inkl. Musikschule mit Sitz in Steinfurt.

 

Sie empfiehlt die Fortsetzung der Selbständigkeit und Verzahnung der kommunalen Volkshochschule Rheine zusammen mit ihrer Musikschule in einem Weiterbildungszentrum.

 

Sie empfiehlt die Intensivierung der kollegialen Zusammenarbeit der vier VHS-Schulen zur Erhöhung der Weiterbildungsteilnahme und zur Stärkung der kreisweiten Weiterbildungstransparenz.

 

Eine Gesamtbeurteilung des Gutachtens aus der Sicht der VHS Rheine sieht wie folgt aus: für die Förderansatzlinie des Landes NRW nach dem Weiterbildungsgesetz ist die VHS Rheine aktuell aus vier Perspektiven nachhaltig gut aufgestellt:

 

Personalstruktur:

3 HPM- und 1 Leitungsstelle VHS & Musikschule, 1 Verwaltungsleitung für VHS & Musikschule und 4 Verwaltungsmitarbeiterinnen mit 2,61 Stellenanteilen für VHS & Musikschule

 

Betriebswirtschaft:

Die drei Leistungsparameter Nutzungsgrad aller Kurse, Veranstaltungsmenge pro Halbjahr und differenziertes Teilnehmerentgeltsystem bewirken sich gegenseitig ausbalanciert.

 

Niedrigster kommunaler Zuschussbedarf trotz Landesmittelkürzung

Für den interkommunalen Vergleich ergibt sich für die VHS Rheine der Bestwert für die Kennzahl „Zuschussbedarf trotz Landesmittelkürzung“ im Vergleich:

 

VHS Ochtrup mit +24,4 %

VHS Steinfurt mit 6,0 %

VHS Emsdetten mit -11,5 %

VHS Rheine  mit -24,5 %

 

Bestwert in der Entwicklung der Teilnehmerzahlen

Die VHS Rheine nimmt den Spitzenplatz in der Teilnehmerentwicklung im Vergleich zu den von der GPA geprüften Volkshochschulen ein. Während die Volkshochschulen Emsdetten, Steinfurt und Ochtrup einen Teilnehmerrückgang verzeichnen, wird der VHS Rheine ein Entwicklungswert von 15,6 % im Zeitraum 2005-2007 beigemessen.

 

VHS Ochtrup mit -20,4 %

VHS Steinfurt mit -15,9 %

VHS Emsdetten mit -6,8 %

VHS Rheine  mit +15,6 %

 

Zu einem großen Teil rekrutiert sich die positive Teilnehmerentwicklung aus den Integrations-Deutsch-Sprachkursen. Anders als in den Vergleichsvolkshochschulen wird dieser Bereich in der VHS Rheine als ein Spezialarbeitsbereich durch 1 HPM vollständig betreut. Diese als beste Lösung anzusehende Aufgabenbewältigung hat konsequenterweise gute Arbeitsergebnisse zur Folge.

 

Die Systematik des GPA-Gutachtens spiegelt das Ziel der Landesregierung wider, eine förderunschädliche Finanzierung der Hauptberuflich-Pädagogischen MitarbeiterInnen (HPMs) über das Jahr 2010 fertig zustellen. Die Landesregierung will die Existenz der Weiterbildungseinrichtungen fördern und den Politikansatz der flächendeckenden Versorgung der BürgerInnen mit Weiterbildung sichern.

 

Die GPA-Ergebnisse im Detail:

Das GPA-Gutachten weist drei weiter zu verfolgende Ergebnisse aus:

 

Kurzfristige Fusion der VHS Ochtrup & Steinfurt inkl. Musikschulen, Sitz in Steinfurt.

Die Empfehlung einer kurzfristigen Umsetzung einer Fusion des Zweckverbandes VHS Ochtrup, des Zweckverbandes Musikschule Ochtrup mit dem Zweckverband VHS Steinfurt mit der Musikschule Steinfurt. Dafür werden Vorteile, Nachteile und Eckpunkte einer Umsetzung benannt, die sich auf die Rechtsform und Rechnungsführung, die Standortfrage, das Personal, die Berechnungsgrundlage der zweckverbandlichen Umlagefinanzierung, die EDV-Organisation und die Verwaltung beziehen.

 

Für eine Fusion sprechen zum einen ein förderunschädlicher Personalabbau aufgrund der aktuellen Alterstruktur und zum anderen die teilnehmerfreundlichen Entfernungsabstände der Unterrichtsorte im Zweckverbandsgebiet. In einer neuen und gemeinsamen Leitungsstruktur und gemeinsamen EDV-Verwaltung / Rechnungslegung werden kurzfristige Einsparpotenziale gesehen.

 

Fortsetzung der Selbstständigkeit und Verzahnung der VHS und Musikschule Rheine

Das GPA-Gutachten vom 26. Mai 2008 plädiert für die Selbstständigkeit und Verzahnung der VHS-Musikschule Rheine und empfiehlt die organisatorische und finanzielle Eigenständigkeit und das Modell der Weiterentwicklung der VHS Rheine und Musikschule in einem Weiterbildungszentrum.

Dafür sprechen die jüngst realisierte Personalstruktur in der gemeinsamen Verwaltung und Leitung, ferner das Programmprofil und die Auslastung, letztendlich die Gesamt-Finanzbilanz der VHS Rheine. Wichtig ist die bereits umgesetzte einheitliche EDV-Teilnehmerverwaltung / Rechnungslegung für VHS und Musikschule.

 

Als besonders nachteilig für die VHS Rheine ist ein Gutachterergebnis hervorzuheben:

Sollten alle vier Volkshochschulen eine Fusion eingehen, so würde dieser Zusammenschluss die Honorarhöhe der VHS Rheine um bis zu 3% steigern. Die Erhöhung des Honorars pro Unterrichtseinheit würde eine Erhöhung des Entgeltes zur Folge haben.

 

Intensivierung der Zusammenarbeit der vier VHSsen im Kreis Steinfurt

Die Intensivierung der Zusammenarbeit der vier Volkshochschulen bezieht sich auf Absprachen in geeigneten Programmbereichen und der Öffentlichkeitsarbeit.

Folgende Potenziale werden gesehen:

  • Absprache bei Einzelveranstaltungen wie z.B. Autorenlesungen
  • Aufnahme von Hinweisen der Nachbarvolkshochschulen in dem örtlichen VHS-Programm
  • Gemeinsame Bewerbung von Veranstaltungen auf der jeweiligen VHS-INTERNET-Seite