Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Kulturausschuss nimmt den Arbeitsbericht 2008 und die Planung 2009 zustimmend zur Kenntnis.
Begründung:
1. Arbeitsbericht
2008
1.1 Vorbemerkung
Das Jahr 2008 war geprägt von großen Veränderungen im Schuljahr durch die Fusion mit der Volkshochschule. Die Umbaumaßnahmen verlangten von Kindern, Eltern und insbesondere den Lehrkräften viel Flexibilität und eine Portion Gelassenheit. Inzwischen sind die Renovierungsmaßnahmen beendet und das Josef-Wickler-Zentrum erstrahlt in neuem Glanz. Eine gemeinsame Anmeldung und Verwaltung von VHS und Musikschule steht nun zur Verfügung.
Einschneidende Änderungen gab es im personellen Bereich.
Der Verwaltungsleiter der Musikschule wechselte zum 01.04.2008 zum FB 3. Musikschulleiter Dirk von der Ehe trat zum 31. Oktober 2008 in den Ruhestand, die musikpädagogische Fachleitung wurde zum 01. November 2008 Carolin Krüselmann übertragen (Anlage 1). Raija-Liisa von der Ehe nahm zum 01. November 2007 das Angebot der Stadt Rheine, in die vorgezogene Altersteilzeit gehen zu können, an. Als Honorarkräfte konnten für das Instrument Violine Nadine Henrichs und für das Instrument Klavier Anna Tyksinska gewonnen werden.
1.2 Veranstaltungen
im Jahr 2008
Höhepunkte des Jahres waren:
· Musical „Mahlzeit“, Kooperation mit der Paul-Gerhardt-Schule
gefördert durch das Kultursekretariat Gütersloh,
Präsentation anlässlich der „Stadtkultur-Konferenz“ und Entsendung auf Empfehlung der Staatskanzlei zum NRW-Tag in Wuppertal
· Kooperationskonzert mit dem Blechbläserensemble Rheine im
Rahmen der „Jugendmusiktage des Kreises Steinfurt“
· Musical „Magical Dreamworld Theatre“ mit der EUREGIO Gesamtschule,
gefördert durch die Landesregierung NRW
· Präsentation von Ausschnitten beider Musicals anlässlich des
„RegionalesBildungsNetzwerk“ Kreis Steinfurt in der Stadthalle
Rheine
Wie auch in den vergangenen Jahren haben die Lehrkräfte der Musikschule mit vorbildlichem Engagement mit ihren Schülerinnen und Schülern bei Klassenvorspielen, Schülerkonzerten und der Mitgestaltung repräsentativer Anlässe an die 10.000 Menschen erreicht.
Zum zweiten Halbjahr 2008 ist die Musikschule erstmals in dem „Halbjahresprogramm der VHS für 2/2008 umfassend präsentiert worden. Neben den traditionellen Musikschulangeboten sind 16 Workshops und 13 „Schnupperkurse“ bzw. Projekte veröffentlicht. Mit diesen zeitlich begrenzten Angeboten, die neben dem Kernbereich der Musikschularbeit ein weiteres Standbein bilden, öffnet sich die Musikschule noch intensiver nach außen. In ungezwungener Atmosphäre kann man erste Bekanntschaft mit dem gewünschten Instrument machen, Haltung und Spielweise kennen lernen. Auf Wunsch wird dann im Anschluss an den Schnupperkurs der reguläre Unterricht in der Musikschule aufgenommen. Kurse im Bereich „Musikproduktion“, „Stimmbildung“ und „Ensemblespiel“ vervollständigen das Programm. Eine Auswertung dieses neuen Angebotes wird nach dem 31.12.2008 vorgenommen.
Musikschule im Wandel!
Die Einführung der offenen Ganztagsschule hat die bisherige Struktur der außerschulischen Musikerziehung erheblich verändert und wird sie künftig noch mehr verändern. Dies gilt in besonderem Maße auch für die Musikschule. Wenn sich die Anwesenheit der Kinder und Jugendlichen in den allgemein bildenden Schulen bis 16.00 Uhr ausdehnt, wird der zeitliche Rahmen für Instrumental- und Vokalunterricht sowie das Musizieren in größeren Gruppen eingeengt. Dies führt unweigerlich dazu, dass die Musikschule und die allgemein bildenden Schulen in Kooperation nach neuen und evaluierbaren Gesamtkonzepten suchen müssen.
Der Bereich „musikalische Betreuung in der offenen Ganztagsgrundschule“ expandiert. So konnten neben der Ludgerusschule Schotthock, der Johannesschule Eschendorf und der Annetteschule die beiden Mesumer Grundschulen und die Michaelschule in den Kanon aufgenommen werden. Die Musikschule hat im laufenden Jahr ein umfangreiches Konzept entwickelt, um diesem noch relativ neuen Aufgabenbereich gerecht zu werden. Dieses Konzept ist in vier Bereiche gegliedert:
- Warum eine Kooperation mit der Musikschule Stadt Rheine?
- Welche Möglichkeiten einer Kooperation stehen zur Verfügung?
- Welche Voraussetzungen benötigt eine erfolgreiche Kooperation?
- Wie geht es nach dem Beginn der Kooperation weiter?
Neben einem Konzept (Anlage 2) ist die Vorbereitung der Lehrkräfte auf diese neue Aufgabe von großer Wichtigkeit. Sowohl die ElementarlehrerInnen als auch die InstrumentallehrerIinnen benötigen die Möglichkeit der Weiterbildung, damit wir für die Zukunft fit sind.
Um den kommenden Bedarf kompetent abdecken zu können, werden 2009 verstärkt Lehrerfortbildungsmaßnahmen durchgeführt. Die Landesmusikakademie Heek bietet in Kooperation mit dem Landesverband deutscher Musikschulen entsprechende Veranstaltungen an. Die erste Phase findet im Frühjahr 2009 statt.
1.3 Statistik
Die Fortschreibung der „Schülerzahlen im Jahresdurchschnitt weist eine erfreuliche Kontinuität aus.
Den Kernbereich der
städtischen Musikschule besuchten 2007:
Elementar |
Saiten |
Tasten |
Bläser |
Früherziehung 136 Grundausbildung 68 |
Gitarre 63 E-Gitarre 42 E-Bass 13 Violine 91 Viola 1 Violoncello 17 Kontrabass 3 |
Klavier 171 Keyboard 91 E-Orgel 4 Schlagzeug 98 |
Sopranflöte 103 Altflöte 17 Saxophon 96 Klarinette 50 Querflöte 52 Fagott 3 Trompete/Horn 34 |
Summe 204 |
230 |
365 |
355 |
Verteilung der
Unterrichtsstunden (JWStd.) bezogen auf die Unterrichtsformen im Jahr 2007:
Unterrichtsform |
JWStd. |
Früherziehung |
27,63 |
Grundausbildung |
12,00 |
Einzelunterricht 45 Minuten |
38,00 |
Einzelunterricht 30 Minuten |
127,66 |
2er Gruppe |
119,50 |
2er Gruppe Klavier |
34,00 |
3er Gruppe |
58,33 |
4er Gruppe |
29,50 |
5er Gruppe |
18,67 |
6er Gruppe |
8,67 |
7er Gruppe |
3,00 |
Ergänzungsfächer |
26,00 |
Summe |
502,96 |
Die Auslastung der TvöD-Lehrkräfte ist zu 100 % gegeben.
Die statistische Belegung einer Unterrichtsstunde mit durchschnittlich 2,8 Schülern ist positiv zu werten.
Die Vorgabe der Stadt, nicht mehr als 10% der SchülerInnen im Einzelunterricht auszubilden, ist bei weitem nicht ausgeschöpft. Zurzeit erhalten 38 Mädchen und Jungen Einzelunterricht, das entspricht 3,05 %.
Am Beispiel der „Modifizierten Grundausbildung“ in der Paul-Gerhardt-Schule ist zu erkennen, dass die Musikschule mit ihren speziell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Schule zugeschnittenen Angeboten den Auftrag der kulturellen Bildung in besonderem Maße erfüllt. Von 66 Kindern, die bis zum Unterrichtsbeginn noch keine Ausbildung in der Musikschule bekommen haben (Elementar/Instrumental), gab es 18,6% Weitermeldungen für den Instrumentalunterricht. Diese Kinder wären ohne das spezielle Angebot der Grundausbildung vor Ort nicht erreicht worden. In der Gertrudenschule gab es von 94 Kindern 13 Weiterführungen, das entspricht 13,8 %.
1.4 Planung
2009
· Mit dem „Programm der Musikschule & VHS Rheine, 2009, 1.
Halbjahr, wird das Angebot der Kurse, Workshops und
Schnupperkurse fortgesetzt.
· Im Falkenhof Rheine gibt es vier Termine „Musikschüler kon-
zertieren“. (01. März, 10. Mai, 06. September, 22. November)
· Drei Termine „Stunde der Musik“ im Kloster Bentlage werden
konzertant durch die Schülerinnen und Schüler der städti-
schen Musikschule gestaltet (15. Februar, 19. April, 15. No-
vember). Anders als in der Vergangenheit findet die „Stunde
der Musik“ nicht mehr in Verbindung mit dem Familiensonntag
statt.
· Der Elementarbereich lädt am 11. Oktober, dem letzten Fa-
miliensonntag 2009, wieder zum beliebten „Käsken – Tanzen
um die Burg“ ein.
· Die Ensembleklassen veranstalten in Kooperation mit der
Herz Jesu Kirche Rheine am 13. Dezember ihr adventliches
Musizieren.
· Mit einem Vertreter des Emslandgymnasiums haben erste
Gespräche zum Thema „Klassenmusizieren“ stattgefunden.
Geplant ist, im Sommer 2009 in Zusammenarbeit mit der Mu-
sikschule für die Fünftklässler eine Bläserklasse anzubieten.
· Im Bereich „Musikalische Betreuung in der offenen Ganz-
tagsgrundschule“ haben nachstehende Schulen ihr Interesse
bekundet:
Edith-Stein-Schule
Marienschule Hauenhorst
Johannesschule Eschendorf
Johannesschule Mesum
Annetteschule
Ludgerusschule Schotthock
Paul-Gerhardt-Schule
Bodelschwinghschule
Gertrudenschule
Michaelschule
Südeschschule
Franziskusschule Mesum
· Es liegen Projektanfragen von folgenden Schulen vor:
Bonifatiusschule
Christopherusschule
Ludgerus Schule Schotthock
Anlagen:
Organigramm der Musikschule und Volkshochschule Rheine
Projektarbeit der Musikschule