Betreff
Stadtbibliothek: Jahresbericht 2008, Arbeitsplanung 2009
Vorlage
030/09
Aktenzeichen
FB 1-SB-wi
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss nimmt die Ausführungen zum Jahresbericht 2008 und zur Arbeitsplanung 2009 zustimmend zur Kenntnis.


Begründung:

 

 

Stadtbibliothek Rheine

 

Jahresbericht 2008

Arbeitsplanung 2009

 

Die Stadtbibliothek blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück:

 

Höhepunkte

 

-     6. Mai:                                          Medienausstellung zum Thema Städtepartnerschaft

-     7. Mai:                                          Beginn der Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Vorleserinnen und Vorlesern

-     18. Juni:                                        Eröffnung von Himmel und Höhle  im  Kinderbereich

-     18. Juni:                                        Beginn der regelmäßigen Vorlesestunden am Mittwochnachmittag

-     26. Juni bis 8. August:                    Sommerleseclub für Schülerinnen und Schüler

-     30. August:                                   Abschlussparty des Sommerleseclubs

 

-     1. September:                               Verlängerung der Öffnungsstunden auf 35 Stunden in der Woche

-     9. Oktober:                                   Freigabe von PC und Internetzugang für Sehbehinderte

-     21.Oktober:                                  erste Vereinbarungen mit Schulen zur Bildungspartnerschaft Bibliothek und Schule

-     24. Oktober bis 31. Oktober:         Aktionswoche „Deutschland liest“, täglich Vorlesestunden für Kinder

-     24. Oktober:                                 Lesung mit Tomas Venclova

 

-     29. Oktober:                                 Lesung Duo ReciTour liest Texte von Nelly Sachs

 

Das laufende Geschäft

 

Geprägt war das Jahr nicht nur durch besondere Ereignisse, sondern vor allem durch eine kontinuierlich steigende Nutzung der Dienstleistungen. Beim Vergleich der Jahresergebnisse wird auch auf das Jahr 2006 zurückgeblickt, da das Umzugsjahr 2007 als Vergleichsjahr nicht ganz geeignet ist.

 

Die Anzahl der Entleihungen ist sehr deutlich gestiegen, gegenüber 2007 um 32 %, im Vergleich zu 2006 um 30 %. Ähnlich positiv hat sich die Zahl der Besuche entwickelt. Gegenüber 2007 wurden 58 % mehr Besuche registriert, gegenüber 2006 sogar 79% mehr.

Auffällig ist die Steigerung bei der Anzahl der Veranstaltungen, 2008 wurde die Zahl der Veranstaltungen gegenüber 2006 fast verdoppelt (+94%). Der Vergleich zu 2007 weist eine Steigerung von 230% auf, die sich dadurch erklärt, dass im zweiten Halbjahr 2007 keine Klassenführungen mehr angeboten werden konnten.

 

Der Medienbestand der Stadtbibliothek wächst deutlich an. Gegenüber den Vorjahren stehen mit 83.028 Medien rund 14% mehr Medien zur Verfügung. Bis zum Jahr 2018 soll der Bestand auf 100.000 Medieneinheiten wachsen.

 

Immer mehr Menschen nehmen die Dienstleistungen der Stadtbibliothek in Anspruch. 7.384 Kinder und Erwachsene, Männer und Frauen, Rheinenser und Auswärtige haben im vergangen Jahr einen Bibliotheksausweis genutzt und Medien entliehen. Das sind 27% mehr als 2006, bzw. 20% mehr als 2007. Und die Zahl der Leserinnen und Leser nimmt immer noch zu. 2008 haben sich 2.561 Menschen neu angemeldet, das sind täglich rund 10 Neuanmeldungen. Gegenüber 2006 ist damit eine Steigerung von 57% (gegenüber 2007 von 17%) zu verzeichnen.

s. Detaillierte Zahlen s. Anlage 1: Produktplan - Ergebnisse

 

 

Anspruch und Wirklichkeit

 

Nachdem die Stadtbibliothek ein volles Jahr am neuen Standort verbracht hat, soll mit diesem Jahresbericht auch überprüft werden, ob sich die Erwartungen, die mit dem Umzug verbunden waren, erfüllt haben.

Im  „Konzept 2007 – Stadtbibliothek für Rheine“, das im Jahr 2004 in Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Henning von der Hochschule der Medien, Stuttgart, erarbeitet worden ist, wurden Grundsätze für die neue Bibliothek formuliert.

 

Anhand dieser Grundsätze wird nun das Jahr 2008 betrachtet.

 

Die Stadtbibliothek Rheine ist eine Informations-, Bildungs-, Kultur- und Freizeiteinrichtung der Stadt Rheine und Teil eines weltweiten, historisch gewachsenen und für die Bedürfnisse der Informationsgesellschaft unverzichtbaren Netzwerkes von Bibliotheken.

 

Als so beschriebene Einrichtung bietet die Stadtbibliothek einen differenzierten Medienbestand, der 83.028 Medien umfasst. Der Medienbestand ist gegenüber dem Vorjahr um mehr als 10.000 Medien gewachsen. Den größten Anteil am Bestand nehmen Sachmedien mit über 40.000 Büchern, Zeitschriften, CDs, CD-ROMs und DVDs ein. Für Kinder und Jugendliche stehen  zusammen (Kinderwelt und Transit) mehr als 24.000 Medien zur Verfügung, fast 14.000 Romane und Biografien sind vorhanden, ein Bestand von ca. 5.000 Hörspiele und Spielfilme runden den Bestand ab.

Der Bestand ist durchschnittlich 4,7-mal im Jahr entliehen worden. Dieser Wert ist hoch und zeugt von guter Nutzung der Bestände. Insgesamt wurden fast 400.000 Ausleihen registriert, das sind 100.000 Entleihungen mehr als im Jahr zuvor. Den höchsten Umsatz hat die kleine Gruppe der AV-Medien (Hören und Sehen) erzielt; mit einem Umsatz von über 6 Entleihungen pro Medium folgt der Kinder- und Jugendbestand. Die höchste Nachfrage ist bei den Sachmedien zu verzeichnen, die 122.000 Entleihungen erzielten.

 

(Siehe graphische Darstellung Bestand und Entleihungen in Anlage 2.)

 

 

Die Stadtbibliothek Rheine ist ein Ort der Begegnung und Kommunikation und bietet allen Interessierten leichten Zugang zu Information, Bildung und Kultur. Die Nutzer sollen sich in den Räumlichkeiten wohl fühlen und alle Möglichkeiten einer modernen Bibliothek nutzen können.

 

Die Besucherinnen und Besucher der Bibliothek fühlen sich wohl. Das wird in Gesprächen immer wieder betont. Ganz besonders gelobt wird das „Dreieck“, der Lesebereich, in dem die aktuellen Zeitschriften und Zeitungen ausliegen. Dieser Ort strahlt Muße und Ruhe aus, was von den Besuchern sofort wahrgenommen und dankbar angenommen wird. Aber auch die klare Ordnung der Medien, die großzügigen Bewegungsflächen, die Arbeits- und Ruheplätze, die überall in der Bibliothek zu finden sind, werden sehr geschätzt.

Kinder und Jugendliche besuchen die Bibliothek ebenfalls gerne. Die Kinder sind ganz begeistert von dem zur Höhle umgebauten Tresor. Dieser ungewöhnliche Ort wird als Rückzugsraum gern in Anspruch genommen. Die Jugendlichen haben ihr orangenes Sofa im Transitbereich entdeckt und nutzen es gern.

 

In Zahlen lässt sich die Zufriedenheit auch ausdrücken. 2008 wurden über 150.000 Besuche gezählt, das sind rund 55.000 Besuche mehr als 2007 und sogar 66.000 Besuche mehr 2006, dem letzten vollständigen Jahr im Sträterschen Haus.

 

 

Die Stadtbibliothek Rheine versteht sich als kundenorientierter Servicebetrieb und als lebendige Organisation, die sich aktuellen Entwicklungen stellt und sich permanent entwickelt. Ihre Mitarbeiterinnen zeichnen sich durch ein hohes Interesse an ihrem anspruchsvollen Beruf und durch großes Engagement aus. Sie orientieren sich bei ihrer Arbeit an den Bedürfnissen bisheriger und potentieller Nutzerinnen und Nutzer. Sie sind Spezialisten auf den Gebieten der Medien- bzw. Informationsvermittlung und verfügen über breites Wissen, das die Qualität der Arbeit sichert.

 

Kundenorientierung war bei der Planung der Stadtbibliothek ein besonderes Anliegen. Obwohl so viel mehr Menschen ins Haus kommen, so viel mehr Medien ausgeliehen werden, wird die Freundlichkeit des Personals von Besucherinnen und Besuchern immer wieder betont. Die einfachen Buchungsvorgänge, die in einer Bibliothek anfallen, werden seit dem Umzug mit Hilfe von Automaten durch die Entleiher selbst durchgeführt. Das geht schnell und einfach, so dass langes Warten und Schlangestehen nicht mehr vorkommt. Die Mitarbeiterinnen, die sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss der Bibliothek tätig sind, können sich auf die Fragen der Besucher einstellen und schnell und kompetent weiterhelfen.

Zum Service gehört es auch, dass Besucher beim Zeitunglesen im Dreieck eine Tasse Kaffee oder Tee trinken können. Im Laufe des Jahres wurde ein Kaffeeautomat aufgestellt, der mit wachsender Begeisterung in Anspruch genommen wird.

 

 

Die Stadtbibliothek Rheine möchte mit ihrem Angebot so viele Menschen wie möglich ansprechen. Sie berücksichtigt den demographischen Wandel. Ein aktuelles und qualitativ hochwertiges Angebot ist auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Altersgruppen, Lebensstile und Kulturen ausgerichtet. Gezielte Beratung zur Medienauswahl erleichtert den Zugang zu allen Medien.

 

Die Bibliothek ist eine Einrichtung, die Angebote für alle Lebenslagen bereithält. Deshalb wurden Medien, die in speziellen Phasen des Lebens benötigt werden, in Sonderregalen präsentiert. Beginnend mit der Abteilung „Lernen“, die schulbegleitende Informationen bietet, folgen die Abteilungen  „Beruf und Karriere“ und „Eltern werden“; die Abteilung „Aktiv bleiben“ richtet sich an ältere Menschen, die sich auf mehr Freizeit nach der Zeit der Berufstätigkeit einstellen wollen.

Diese Medienbereiche werden besonders gut genutzt, hier allen voran der Bereich „Eltern werden“.

 

Eine Hilfestellung für die Nutzung der Bestände gibt es seit dem Sommer 2008 für sehbehinderte Menschen. Ein PC, auf dem der Bestandskatalog abrufbar ist, ist mit besonderer Software ausgestattet worden, so dass sowohl eine Vorlesefunktion als auch eine Vergrößerungsfunktion angeboten werden kann. Einer der Internetzugänge der Bibliothek ist ebenfalls mit einem größeren Bildschirm ausgestattet worden, hier ist die Vergrößerung des Schriftbildes ebenfalls leicht  und schnell herzustellen.

 

 

Die Stadtbibliothek Rheine kooperiert mit anderen Einrichtungen ihres Umfelds ganz besonders dann, wenn es um die Vermittlung von Lesekompetenz geht. Denn der Umgang mit dem Informationsreichtum, der unsere Zeit auszeichnet, ist gebunden an Medienkompetenz, die wiederum nur mit Lesekompetenz erreicht werden kann.

 

Die Vermittlung von Lesekompetenz war die Schwerpunktaufgabe des Jahres 2008.

Hierbei ist die Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen von besonderer Bedeutung. Im Herbst des Jahres wurden die ersten zwei Vereinbarungen mit Grundschulen zur kontinuierlichen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet verabschiedet, mit der Paul-Gerhardt-Schule und mit der Ludgerusschule Schotthock. Für diese Schulen wurde eine Autorenlesung mit dem Jugendbuchautor Uli Schubert organisiert, die in den Schulen stattfand. Die Stadtbibliothek war vor Ort präsent. Darüber hinaus wurde aber, wie in den Jahren zuvor, mit allen Schulen zusammengearbeitet, die auf die Stadtbibliothek zukamen. 2008 wurden insgesamt 64 Klassenführungen durchgeführt. Alle Schulformen waren vertreten.

 

Der Sommerleseclub fand wieder mit großer Resonanz in den Sommerferien statt. Die Teilnahme an dieser Leseförderungsmaßnahme konnten sich die Schülerinnen und Schüler auf dem Zeugnis bestätigen lassen. Bemerkenswert ist, dass diese Aktion nun schon seit fünf Jahren von Rheiner Unternehmen durch Spenden gefördert wird.

 

In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt wurde die Kindermatinee in der Stadtbibliothek durchgeführt. Neun Theatervorführungen fanden in der Bibliothek für die Kleinen statt, in der Kulturetage wurde parallel dazu ein Programm für größere Kinder angeboten.

 

Ganz besonders herauszuheben ist die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Damen und Herren, die seit dem Sommer regelmäßig jeden Mittwoch in der Stadtbibliothek vorlesen. Unter der Überschrift Sternstunde oder Sternstündchen sind Kinder eingeladen, sich in der angenehmen Umgebung des „Himmels“ im Kinderbereich aus Klassikern der Kinderliteratur vorlesen zu lassen - ein ganz besonderes Vergnügen für die Zuhörer, ihre Begleiter ebenso wie für die Vorleserinnen und Vorleser. Zur Vorbereitung auf die neue Aufgabe nahmen alle Vorleserinnen und Vorleser an einer Fortbildungsveranstaltung teil, die von der Stadtbibliothek organisiert worden war. Die Schulung  konnte dank einer auf mehrere Jahre angelegten Sponsoringvereinbarung mit der Volksbank Nordmünsterland durchgeführt werden. In den nächsten Jahren können daher weitere Fortbildungen stattfinden.

 

 

Die Stadtbibliothek Rheine arbeitet in einem Netzwerk der Bibliotheken mit. Über das Internet erhalten die Nutzer Zugang zu den Bibliotheksbeständen der Bibliotheken des Münsterlandes, Nordrhein-Westfalens, der Bundesrepublik und des Auslands. Der „Leihverkehr der Deutschen Bibliotheken“ macht eine Beschaffung der Bestände für die Rheinenser möglich.

 

Informationsbeschaffung kann optimal nur gewährleistet werden, wenn Bibliotheken zusammenarbeiten. Die Stadtbibliothek ist dem Leihverkehr der Deutschen Bibliotheken angeschlossen. Im Jahr 2008 wurden 711 Fachpublikationen aus anderen Bibliotheken für Rheinenser beschafft und entliehen. Diese Dienstleistung wird stärker in Anspruch genommen, seit die Recherchemöglichkeit für jeden über die Homepage der Stadtbibliothek leicht zugänglich gemacht worden ist. Inzwischen kann Fachliteratur vom heimischen PC aus zur Fernausleihe bestellt werden. Gegenüber 2006 ist die Nutzung der Fernleihabteilung der Bibliothek um 45 % gestiegen, schon 2007 war eine starke Zunahme zu verzeichnen, demgegenüber gab es 2008 eine 15%ige Steigerung.

 

Arbeit im Netzwerk der Bibliotheken bedeutet auch, dass Fachwissen weitergegeben wird. Die neue Bibliothek in Rheine hat  weit über die Stadtgrenzen hinaus Aufmerksamkeit hervorgerufen, insbesondere wegen der innovativen technischen Ausstattung.  Insgesamt 30 Fachbesuchergruppen haben im Laufe des Jahres die Bibliothek besichtigt und zum Teil Anregungen  für eigene Bibliotheksplanungen eingeholt. Zu den Besuchergruppen gehörten  Vertreter aus 16 Bibliotheken, auch aus Großstadtbibliotheken wie Düsseldorf, Bochum, Duisburg und Münster; außerdem waren zwei bibliothekarische Arbeitsgruppen hier. Der Kulturausschuss der Stadt  Hattingen wurde vom stellvertretenden Bürgermeister Ortel in der Bibliothek begrüßt.

 

 

 

Resümee

 

Der Umzug der Stadtbücherei aus dem Sträterschen Haus ins Rathauszentrum hat sich gelohnt. Durch die zentrale Lage werden viele Menschen erst  jetzt auf dieses kulturelle Angebot der Stadt aufmerksam. Für Einige wird ein Besuch erst jetzt möglich, weil die Stadtbibliothek behindertenberecht ausgestattet ist, der Weg zum Busbahnhof kurz ist und die Öffnungszeiten kundenfreundlich erweitert wurden.

Die Teilhabe am kulturellen Leben wird durch die Stadtbibliothek für viele Menschen möglich. Die hohen Besuchszahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Die großzügigen Räumlichkeiten ermöglichen neue Formen der Leseförderung. Die Einbindung von Ehrenamtlichen erweitert und bereichert das Spektrum der Bibliothek. Am alten Ort wäre dies aus Platzmangel nicht möglich gewesen.

 

Die Voraussetzungen für die Stadtbibliothek sind gut, ihre Aufgaben zur Literaturversorgung für Aus-, Fort- und Weiterbildung, Beruf und Freizeit zu erfüllen.

 

Als Besuchsmagnet trägt die Bibliothek dazu bei, die Innenstadt zu beleben und die Stadt als liebenswerten Ort wahrzunehmen.

 

 

 

Arbeitsplan 2009

 

·         Basisarbeit

 

Im kommenden Jahr sollen folgende  Zahlen erarbeitet werden:

 

Anzahl Entleihungen                                                               410.000

Anzahl Besuche                                                                      190.000

Anzahl Neuerwerbungen                                                           10.300

Anzahl Aussonderungen                                                           10.000

Anzahl Bibliotheksführungen                                                          120

Anzahl Kinderveranstaltungen                                                          20

Anzahl Vorlesestunden für Kinder                                                     60

Anzahl Erwachsenenveranstaltungen                                                  4

Anzahl Medienverzeichnisse                                                               5

Anzahl Flohmärkte                                                                            3

 

Nachdem die Ergebniszahlen für das Jahr 2008 vorliegen sind einige Planzahlen gegenüber der längerfristigen Planung leicht anzupassen. Die Zahl der Entleihungen wird 2009 wohl die 400.000-Marke übersteigen und wird daher mit 410.000 statt 390.000 angegeben. Die  Besuchszahlen waren zu optimistisch geschätzt und werden daher mit 190.000 kalkuliert. Die Anzahl der Neuerwerbungen bleibt konstant, da der 10-Jahres-Plan zur Erreichung des Bestandsziels 100.000 Medieneinheiten ausgeführt wird. Aussonderungen konnten 2008 nicht im nötigen Maße durchgeführt werden, die Soll-Zahl für 2009 wird daher nach oben angepasst.

Bei der Anzahl der Bibliotheksführungen wird gegenüber dem Vorjahr eine starke Steigerung angestrebt, die sich daraus ergeben wird, dass 2009 mehr Bildungspartnerschaften mit Schulen abgeschlossen werden sollen.

 

·         Schwerpunkte der Arbeit 2009:

 

Bildungspartnerschaft Bibliothek und Schule

 

Im Jahr 2008 wurden die ersten beiden Kooperationsvereinbarungen mit Grundschulen zur kontinuierlichen Zusammenarbeit von Schule und Bibliothek mit dem Ziel der Leseförderung geschlossen. 2009 werden weitere Kooperationsvereinbarungen mit allen Grundschulen und den weiterführenden Schulen angestrebt.

Bei diesen Kooperationsvereinbarungen wird festgelegt, in welchem Rhythmus die Schulklassen einen Besuch in der Stadtbibliothek absolvieren können. Vor Ort werden  Schülerinnen und Schülern die Angebote der Stadtbibliothek altersgerecht erläutert und der selbstständige Umgang mit der Bibliothek eingeübt. Die Schulen binden diese Besuche in ihre Lehrpläne ein, das erworbene Wissen wird so systematisch aufgebaut und vertieft.

Darüber hinaus stellt die Bibliothek den Schulen Medienboxen zu Unterrichtsthemen für die Nutzung im Klassenverband zur Verfügung.

In Kooperation mit den Schulen können Autorenlesungen an den Schulen durchgeführt werden. Die Bibliothek übernimmt die Organisation im Rahmen der Kooperationsvereinbarungen.

Die Zielvorgabe für Klassenführungen ist auf Grund dieser Vereinbarungen stark erhöht worden. Limitiert wird die Anzahl möglicher Führungen auf drei pro Woche.

 

 

Bibliotheksnetz Rheine, Kooperation mit anderen Büchereien der Stadt

 

In Rheine wird allgemeine bibliothekarische Versorgung neben der Stadtbibliothek durch Schülerbüchereien und durch kirchliche Büchereien (KÖB) geleistet.

Die Stadt unterstützt Bestrebungen, eine Fachhochschulen zu etablieren. Fachhochschulen haben besondere Anforderungen an die bibliothekarische Versorgung für ihre Studentinnen und Studenten und müssen Angebote vorhalten.

 

Kooperationsmöglichkeiten zwischen Stadtbibliothek und anderen bibliothekarischen Einrichtungen sollen gesucht und umgesetzt werden. Dazu wird in Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Dr. Umlauf eine Bestandsaufnahme erstellt, die konkrete Handlungsempfehlungen enthalten wird.

 

 

 

Zur Mitfinanzierung der Schwerpunktarbeit des Jahres 2009 ist ein Antrag auf Landesförderung gestellt worden. Das Projekt, das die Vernetzung der Bibliotheken mit dem Ziel der Leseförderung zum Inhalt hat, hat ein Finanzvolumen von 24.000 €. 10.000 € müssen aus Eigenmittel bereitgestellt werden. Dieser Finanzbedarf ist aktuell nicht im Haushalt abgebildet (Vorlage 033/09).

 

 

Weitere Themen:

 

Dem Schwerpunktthema der letzten beiden Jahre, der Leseförderung, wird auch 2009 wieder besondere Aufmerksamkeit gewidmet.

Der Sommerleseclub wird in den Sommerferien wieder durchgeführt als Angebot an die Schülerinnen und Schülern, die freie Zeit sinnvoll zu gestalten. Das Projekt „Sternstunden/Sternstündchen“ mit Vorlesestunden, die von geschulten ehrenamtlichen Vorleserinnen und Vorlesern durchgeführt werden, wird 2009 weitergeführt. Die beliebten Vorlesestunden werden weiterhin wöchentlich durchgeführt. Zu besonderen Anlässen wie dem „Tag des Vorlesens“ am 20. November u. ä.  werden zusätzliche Vorlesestunden angeboten. Für die ehrenamtlichen Vorlesekräfte wird eine Fortbildungsveranstaltung organisiert.

In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt finden für kleinere Kinder  Theatervorführungen im Rahmen der Kindermatinee statt. In den Sommerferien werden 3 Veranstaltungen im Rahmen des Kinderferienparadieses angeboten.

Ab 2009 strebt die Bibliothek an, Autorenlesungen für Kinder in den Schulen zu organisieren um so in Zusammenarbeit mit den Schulen auch bildungsferne Kinder an Kultur und Literatur heranführen zu können. Die Bibliothek wird diese Lesungen nutzen, ihre Dienstleistungen in den Schulen vorzustellen und zu bewerben.

 

Im Frühjahr und im Herbst, passend zu den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt, wird die Bibliothek literarische Veranstaltungen für Erwachsene durchführen. Im Herbst werden diese Veranstaltungen während  der landesweiten Aktion „Nacht der Bibliotheken“ gebündelt, die 2009 parallel mit der deutschlandweiten Aktion „Deutschland liest, Treffpunkt Bibliothek“  in der ersten Novemberwoche stattfinden. Das diesjährige Motto lautet: Bibliotheken bauen Brücken.

 

Die Stadtbibliothek Rheine wird zusammen mit den Architekturbüro leistungsphase in der Zeit vom 2. bis 5. Juni 2009 auf dem Bibliothekartag in Erfurt von den Erfahrungen mit der Neueinrichtung einer öffentlichen Bibliothek berichten.

 

·       Kulturausschuss

 

5. Februar 2009:            Jahresbericht 2008, Arbeitsplanung 2009

23. April 2009:               Sachstandsbericht bibliothekarische Versorgung in Rheine

                                      Bibliotheksnetz Rheine

27. August 2009:           Ergebnisse des Bibliotheksvergleichs BIX


Anlagen:

 

Anlage 1:     Produktplan – Ergebnisse

Anlage 2:     graphische Darstellung Bestand und Entleihungen