Betreff
Offene Ganztagsgrundschulen, Finanzielle Auswirkungen durch Qualitätsoffensive
Vorlage
078/09
Aktenzeichen
II-1-40-ree
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

1.     Der Schulausschuss empfiehlt dem Rat, im Zuge der im Schulausschuss am 26. November 2008 beschlossenen 3-jährigen Qualitätsoffensive für das Schuljahr 2009/10 zusätzliche Stunden für Hausaufgabenbetreuung für die offenen Ganztagsschulen bereitzustellen.

 

Vorschlag A:          zusätzlich 2400 Stunden = 24.000,00 €

Vorschlag B:          zusätzlich 4800 Stunden = 48.000,00 €

 

 

2.     Der Schulausschuss beauftragt die Verwaltung, ein Konzept für die Ausweitung und Verbesserung der Musik- und Kunstangebote für das Schuljahr 2010/11 zu erstellen und die Kosten zu ermitteln.

 

3.     Der Schulausschuss beauftragt die Verwaltung, ein Konzept zur Verbesserung der pädagogischen Qualität und Betreuung für das Schuljahr 2011/12 zu erstellen und die Kosten zu ermitteln.


Begründung:

 

In der Sitzung am 26. November 2008 wurde der Schulausschuss darüber informiert, dass sich der Qualitätszirkel der Rheiner offenen Ganztagsgrundschulen in der Sitzung am 13. November 2008 für die Umsetzung von Maßnahmen in einem Dreijahresprogramm mit folgender Priorität ausgesprochen hat:

 

  • Ausweitung und Verbesserung der Hausaufgabenbetreuung
  • Ausweitung und Verbesserung der Musik- und Kunstangebote
  • Zusätzliche Stunden für Erzieherinnen und Küchenhilfen

 

 

 

1. Hausaufgabenbetreuung

 

Es sollte geprüft werden, ob die Träger der Hausaufgabenbetreuung die bisher durch die Stadt Rheine refinanzierte Hausaufgabenbetreuung auf Honorarbasis umstellen können auf eine Hausaufgabenbetreuung auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung (400-Euro-Basis). Die freien Träger sollten mitteilen, welche Kosten ihnen hierfür entstehen.

 

Die Abfrage hat ergeben, dass bei 400 €-Kräften aufgrund der Arbeitgeberkosten (30 % Knappschaft, 3 % für BG, Kosten für Urlaubs- und Krankheitsvertretung)  sich der Stundensatz um ca. 70 % erhöht. Deshalb empfiehlt die Verwaltung, die bisherigen Sätze für die Hausaufgabenbetreuung an die damit beauftragten freien Träger zu zahlen und gleichzeitig zur besseren Differenzierung und zur Ausweitung der Hausaufgabenbetreuungszeiten zusätzliche Mittel entsprechend Vorschlag 1 oder Vorschlag 2 bereitzustellen.

 

 

Übersicht:

 

Derzeitige Situation:

 

Kosten Hausaufgabenbetreuung 2008

auf Honorarbasis (ca. 8.500 Stunden)                                   85.000 €

 

Vorschlag 1:

 

Kosten Hausaufgabenbetreuung 2009

auf Honorarbasis bei Erhöhung um

0,5 Std. täglich pro Gruppe

8.500 Std. plus 2.400 Std.= 10.900 Std.

85.000 € plus 24.000 € =                                                   109.000 €

 

Mehrkosten: 24.000 €

 

 

 

Vorschlag 2:

 

Kosten Hausaufgabenbetreuung 2009

auf Honorarbasis bei Erhöhung um

1,0 Std. täglich pro Gruppe

8.500 Std. plus 4.800 Std.= 13.300 Std.

85.000 € plus 48.000 € =                                                   133.000 €

 

Mehrkosten: 48.000 €

 

 

Die Hausaufgabenbetreuerinnen und –betreuer erhalten aus dem obigen Stundenkontingent die Zeiten aus der Teilnahme an schulischen Sitzungen und Besprechungen zum gleichen Stundensatz wie für die Hausaufgabenbetreuung vergütet.

 

Die Verwaltung schlägt vor, die Schulen selbst entscheiden zu lassen, ob sie die zur Verfügung gestellten Mittel zur Verbesserung der Schüler-/Betreuer-Relation bei gleichbleibender Gruppengröße oder zur Verringerung der Gruppengröße einsetzen.

 

2. Musikangebote

 

Mit der Thematik Musikangebote hat sich ein Arbeitskreis unter Federführung der musikpädagogischen Fachleitung der Musikschule der Stadt Rheine befasst. Im Rahmen dieser Qualitätsoffensive sollte erreicht werden, dass – neben der Teilnahme der Lehrkräfte an entsprechenden Fortbildungen – schwerpunktartig hauptamtliche Musikschullehrer in der OGS eingesetzt werden.

 

Die Einführung der offenen Ganztagsschule hat die bisherige Struktur der außerschulischen Musikerziehung erheblich verändert und wird sie künftig noch mehr verändern. Der Bereich „musikalische Betreuung in der offenen Ganztagsgrundschule“ nimmt immer stärker zu, und die Musikschule stellt hier eine kompetente und leistungsfähige Partnerin für die Grundschulen dar. 

 

Die Musikschule Stadt Rheine als Mitgliedschule des VdM ist eine öffentliche Einrichtung, die einem musikalischen Bildungsauftrag verpflichtet ist. Darüber hinaus ist die Musikschule erfahren und organisatorisch in der Lage, die vielfältigen Möglichkeiten zur Kooperation mit den Grundschulen zu begleiten. Dies bietet eine unschätzbare Gelegenheit zur Bereicherung und Belebung der Musikkultur an den allgemeinbildenden Schulen.

 

Der Umgang mit Musik, sei es das Singen, Tanzen oder das Spielen eines Instruments, fördert die Kinder in ihrer musikalischen, emotionalen und sozialen Entwicklung. Die Kinder bekommen so einen Zugang zur vielfältigen Welt der Musik und damit zu kulturellem Erleben. Musik schafft Gemeinsamkeiten und Gemeinschaft.

 

Ziel ist es, jedem Grundschulkind die Möglichkeit des aktiven Musizierens zu bieten, unabhängig von Bildung, Kultur oder sozialem Stand.

 

Ein erstes Treffen zum Gedankenaustausch mit den Schulleitungen aller Rheiner OGS-Grundschulen hat am Dienstag, 10. Februar 2009, stattgefunden. Die Verwaltung wird hierzu in der Sitzung berichten.

 

Ziel ab 2010:

 

Der Gedankenaustausch zwischen Schulverwaltung, Kulturservice, Musikschule und den Schulleitungen aller Rheiner OGS-Grundschulen soll regelmäßig fortgeführt werden und in einem gemeinsamen Konzept münden. Im Sinne der vom Schulausschuss am 26. November 2008 beschlossenen Qualitätsoffensive OGS wird der Themenkreis „Musik und offene Ganztagsgrundschule“ den Schwerpunkt beim zweiten Jahr des Dreijahresplans (2010) einnehmen.

 

Auch für Kunstangebote wird im Rahmen der OGS im Jahr 2010 ein Konzept vorgelegt.

 

 

 

3. Stunden für Erzieherinnen und Küchenhilfen

 

Im Sinne der Qualitätsoffensive offener Ganztag wird es 2011 darum gehen, die Erzieherinnen von jeglicher Hilfstätigkeit zu entlasten, um die pädagogische Qualität und die Betreuung zu verbessern. Ein Konzept wird rechtzeitig erarbeitet und zur Diskussion wie zur Beschlussfassung gestellt.

 

Derzeit stellt sich die Situation wie folgt dar:

 

Die Zahl der Stunden für Küchenhilfen wurde aufgrund der erheblichen gestiegenen Zahl der OGS Kinder zu Beginn der Schuljahre 2007/08 und 2008/09 erhöht. Derzeit sind pro OGS-Schule täglich Küchenhilfen mit insgesamt 2 – 3 Stunden im Einsatz.

 

Zum Schuljahresbeginn 2011/12 soll entschieden werden, ob die Stunden für Küchenhilfen weiter erhöht werden sollen. Eine wesentliche Erhöhung ist nicht notwendig, da – wie in der Vorlage 455/08 vom 26. November 2008 ausgeführt –  im Schuljahr 2011/12 maximal 635 Kinder in die OGS aufgenommen werden können.

 

 

 

4. Kein Kind ohne Mahlzeit

 

Es ist gelungen, einen Betrag in einen sog. Feuerwehrfonds einzustellen, auf den die Kindergärten und die Schulen zugreifen können, wenn Kinder eine Mahlzeit einnehmen möchten und die Eltern aus besonderen Umständen heraus die nötigen Mittel nicht aufbringen können. Hier sind Erzieherinnen und Lehrer(innen) in der Verantwortung, den Bedarf im Einzelfall zu prüfen.