Betreff
Entfernung von Linden an der Dorenkampstraße
Vorlage
397/09
Aktenzeichen
TBR -Grün
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Bauausschuss stimmt der von den Technischen Betrieben Rheine AöR vorgesehenen Entfernung von insgesamt 8 Lindenbäumen in der Dorenkampstraße zu.

Als Ersatz sollen in den fünf vorhandenen Baumbeeten zwischen der Breiten Straße und dem Wohnhaus Dorenkampstraße 6 insgesamt 5 Säulen-Eichen und in den beiden Grünbeeten vor den Grundstücken Talstraße 29 und Dorenkampstraße 20 jeweils eine Linde neu angepflanzt werden.


Begründung:

 

In der Dorenkampstraße stehen zu beiden Seiten der Fahrbahn insgesamt 24 Linden-Bäume. Durch die überwiegend 16-18 m hohen Straßenbäume besitzt die nur etwa 190 m lange Dorenkampstraße einen durchgehenden Alleecharakter.

 

Bereits im Sommer 2008 hatten sich mehrere Anlieger der Dorenkampstraße in einem Schreiben an die Stadt Rheine gewandt und eine Entfernung der Straßenbäume und die anschließende Neuanpflanzung kleinerer Bäume gefordert. Es fand daraufhin im September 2008 auch bereits ein Ortstermin der Anlieger mit den zuständigen Mitarbeitern der Technischen Betriebe statt.

 

Die Anlieger begründeten Ihre Eingabe damit, dass Sie über das ganze Jahr hinweg mit den Absonderungen der Linden und sonstigen von den großkronigen Straßenbäumen verursachten Beeinträchtigungen zu kämpfen hätten. Im Einzelnen wurde insbesondere auf den umfangreichen Fall von Lindenblüten, Blättern und Fruchtständen hingewiesen, durch die die Dachrinnen regelmäßig verstopft würden. Es wäre notwendig viermal jährlich die Dachrinnen zu reinigen, was an den zweigeschossigen Wohngebäuden teilweise nur noch durch zu beauftragende Fachbetriebe gewährleistet werden könnte. Teilweise seien bereits erhebliche Schäden an den Dächern unter den dichten Baumkronen aufgetreten und zu reparieren gewesen. Im Herbst müssten die Anlieger fast täglich fegen und große Mengen Blätter und Zweige vor den Häusern beseitigen. Zudem äußerten die Anlieger die Befürchtung, die hohen, unmittelbar an den Wohngebäuden stehenden Bäume könnten bei Sturm umbrechen. Sie könnten sich daher bei Stürmen nur noch mit Angst in ihren Häusern aufhalten.

 

Nach objektiver, fachkundiger Beurteilung sind die größtenteils etwa 60-80 Jahre alten Lindenbäume insgesamt in einem guten, vitalen und verkehrssicheren Zustand. Die geschlossene, alleeartige Baumkulisse ist als stadtbildprägend und besonders erhaltenswert zu beurteilen.

Eine Entfernung des gesamten Straßenbaumbestandes in der Dorenkampstraße kann aufgrund des guten Zustandes der Bäume und unter Berücksichtigung des öffentlichen Interesses nicht befürwortet werden. Es ist auch festzustellen, dass tatsächlich nur ein Teil der Anwohner diese Maximalforderung unterstützt.

Über die „normalen“ und von den Anliegern hinzunehmenden Beeinträchtigungen durch den üblichen Blüten-, Frucht- und Laubfall der Straßenbäume hinaus gehende, besonders schwerwiegende Einwirkungen auf die privaten Grundstücke und Wohngebäude, sind tatsächlich nur in Teilbereichen der Dorenkampstraße festzustellen.

 

Im südlichen Teil der Dorenkampstraße, bis zu Haus Nr. 8, sind besonders erhebliche Beeinträchtigungen durch die vorhandenen Lindenbäume für die unmittelbar an der Straßengrenze stehenden, zumeist zweigeschossigen Wohngebäude zu sehen. Die Baumstämme weisen hier nur einen Abstand von maximal 2,5 m zur straßenseitigen Fassade auf. An den Traufkanten sind häufig nur noch 1,5 m Abstand zum Stamm gegeben. Die Baumkronen ragen somit zwangläufig um mehrere Meter über die Dachflächen. Hieraus resultieren besonders starke Belastungen der Dachflächen und Dachrinnen durch Falllaub, Früchte etc., sehr weit gehende Schattenwirkung für die Wohnräume und ein erhöhtes Gefährdungspotenzial, sollte es bei Sturm ggf. zu Astausbrüchen kommen.

 

Die Baumkronen lassen sich, dort wo die Wohngebäude unmittelbar an der Straßengrenze, stehen auch nicht durch fachlich vertretbare Schnittmaßnahmen soweit einkürzen, dass die geschilderten Beeinträchtigungen hiermit tatsächlich wirksam vermindert werden könnten.

 

Die Technischen Betriebe Rheine AöR beabsichtigen daher, im kommenden Winterhalbjahr die von der Breiten Straße aus gesehen ersten 6 Lindenbäume zu entfernen.

 

Zudem sollen noch 2 Lindenbäume in den beiden Grünbeeten am nördlichen Ende der Dorenkampstraße, angrenzend an die Grundstücke Talstraße 29 und Dorenkampstraße 20 entfernt werden. Hierdurch soll insbesondere die sehr starke Beschattung des Wohngebäudes an der Ecke Talstraße effektiv vermindert werden.

In den fünf vorhandenen Baumbeeten zwischen der Breiten Straße und dem Wohnhaus Dorenkampstraße 6 sollen unmittelbar nach Entfernung der Lindenbäume insgesamt 5 Säulen-Eichen neu angepflanzt werden. Die neuerliche Anpflanzung von breitkronig wachsenden Lindenbäumen ist hier aufgrund des geringen Abstandes zu den Fassaden und Dachflächen nicht mehr vertretbar, bzw. würde bereits in wenigen Jahren wieder die bekannten Probleme verursachen. 

 

Der Baumstandort vor dem Wohnhaus Dorenkampstraße 8 soll ganz aufgegeben werden, da er sich unmittelbar an der Grundstückseinfahrt befindet. Im Gegensatz zu den anderen Standorten ist hier kein unterpflanztes Grünbeet vorhanden, sondern die Baumscheibe bereits weitestgehend zugepflastert worden.

 

In den beiden Grünbeeten vor den Grundstücken Talstraße 29 und Dorenkampstraße 20 soll wieder jeweils eine Linde neu angepflanzt werden, da hier ein ausreichender Freiraum für die langfristige Kronenentwicklung vorhanden ist. Zusammen mit einzelnen, bereits in den letzten Jahren erfolgten Nachpflanzungen von Linden im mittleren Teil der Dorenkampstraße kann somit auch eine teilweise Verjüngung des Baumbestandes, jedoch bei weitgehender Erhaltung der raumwirksamen Baumkulisse geschaffen werden.

 

 


Anlagen:

 

Lageplan Dorenkampstraße

mit Darstellung der Baumstandorte, der gem. Beschlussvorschlag zu entfernenden Bäume und der vorgesehenen Ersatzanpflanzungen