Betreff
Sachstandsbericht Sozialplan Alter
Vorlage
519/09
Aktenzeichen
FB 2-5020-hf
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Sozialausschuss nimmt den Sachstandsbericht zum Sozialplan Alter zur Kenntnis.


Begründung:

 

Aufgrund des Beschlusses des Sozialausschusses vom 4. Dezember 2008 hat die Verwaltung das Forschungsinstitut Geragogik (FoGera) mit der Erstellung eines Altenhilfeplanes beauftragt.

 

Die ersten Abstimmungsgespräche erfolgten im März 2009. Das FoGera wird ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt liefern, dessen integrativer Bestandteil die Anwendung partizipativer Methoden sein wird. Ziel dieses Ansatzes ist es, die Stadt Rheine bei der Weiterentwicklung der kommunalen Altenarbeit und Altenhilfe zu begleiten und zu unterstützen. Entsprechend der städtischen Vorgaben, werden die wesentlichen Felder der städtischen Altenhilfeplanung  und – politik in die Erhebungen, Analysen und Maßnahmenempfehlungen einbezogen.

 

Besonderes Anliegen des Forschungsinstituts ist es, die wesentlichen Perspektiven der Altenhilfe und Altenarbeit integrativ zusammenzuführen und insbesondere partizipative Prozesse einzubinden. Dabei gilt es die „Dualität“ der kommunalen Seniorenpolitik in den Blick zu nehmen und die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen. D. h. neben der Ermittlung von Defiziten und den Hilfebedarfen älterer Menschen auch die Potenziale und Ressourcen des Alters zu erheben und zu fördern. Zur Verdeutlichung sei angemerkt, dass weniger als 10 Prozent der über 60-Jährigen pflegebedürftig sind und die Zahl qualifizierter, selbstbewusster, älterer Menschen stetig zunimmt.

 

Der Sozialplan Alter wird bis zum 30. April 2010 erstellt.

 

Folgende Eckpunkte sind laut Angebot FoGera enthalten:

 

1.   Einleitung: Moderne Seniorenpolitik – Chancen im Wandel

 

2.   Aufbereitung sozialdemografischer Daten

 

Die demografischen und sozialen Indikatoren der Bevölkerungszusammensetzung und –entwicklung werden untersucht und beschrieben. Die sozialräumlichen Wohn- und Lebensbedingungen der kommunalen Teilgebiete werden erhoben.

 


3.   Infrastrukturanalyse

 

Die Infrastruktur, Angebote, Dienste und Einrichtungen der Stadt Rheine werden gesamtstädtisch analysiert. Berücksichtigt werden insbesondere Indikatoren, die besondere Bedeutung im Altern haben: Mobilität und Erreichbarkeit (Verkehr, ÖPNV, Öffnungszeiten), Art der Dienste und Angebote des alltäglichen Lebens (Post, Bank, pharmazeutische und medizinische Vorsorgung, Kultur- Bildungs- und Sportvereine, Kirchengemeinden) und Qualität. Bestehende Partizipationsformen sowie Organisation- und Kooperationsstrukturen der Altenhilfe auf gesamtstädtischer Ebene werden erhoben

 

4.   Bedarfsanalyse

 

Ermittlung der Bedarfe hinsichtlich der Angebote und Dienstleistungen, in den wichtigen Feldern der städtischen Altenhilfeplanung und –politik. Insbesondere die Nutzeradäquanz der Angebote sowie Versorgungs- und Funktionsdefizite der Altenhilfe werden einbezogen.

Bereiche, die thematisiert worden sind:

 

*  Beratungsdienste, die im Alter Bedeutung haben

*  Wohnen und Wohnformen im Alter

*  Gesellschaftliche Teilhabe und Bürgerschaftliches Engagement

*  Ambulante Haushalt-, Unterstützungs- und Pflegedienste

*  Organisatorische Verankerung der Altenhilfe in den gesamtstädtischen Abstimmungs- und Koordinationsstrukturen

 

5.   Entwicklung von Leitzielen

 

Vorstellung und Diskussion von Teilergebnissen und Formulierungen von Leitzielen für eine demografiefreundliche Stadtentwicklung in Rheine in Kooperation mit der Steuerungsgruppe (siehe Erläuterungen).

 

6.   Handlungsempfehlungen für die politischen Gremien

 

Ergänzungen:

 

Stadtteilbezogene Analyse

Eine stadtteilbezogene Analyse kann nachgereicht werden, hierfür entstehen zusätzliche Kosten in Höhe von 2.000 € pro Stadtteil. Eine Entscheidung, ob exemplarisch für zwei bis drei Stadtteile diese Analyse erfolgen soll, wird nach der Datenanalyse stattfinden.

 


Steuerungsgruppe

Um die wesentlichen Perspektiven der Altenhilfe und Altenarbeit zusammenzuführen, wurde eine Steuerungsgruppe aus verschiedenen Experten aus den Bereichen Seniorenbeirat, Arbeitskreis Senioren, Pflegeheim, ambulante Pflege, Stadtentwicklung, Migration, Wohnen, Bildung und FB 2 zusammengerufen. Aufgabe dieser Steuerungsgruppe ist es, ihr Fachwissen bei der Erstellung des Sozialplanes Alter einzubringen.


Beim ersten Treffen der Steuerungsgruppe wurde geklärt, welche Anforderungen die einzelnen Mitglieder der Gruppe an den Sozialplan stellen. Daraus ergaben sich 10 Themenblöcke mit folgenden Überschriften und erkenntnisleitenden Fragen:

 

1.         Offene Altenarbeit – Quo vadis?

2.         Transparenz / Stadtteilorientierung

3.         Qualität & Quantität

4.         Rahmenbedingungen (des Sozialplanes)

5.         Vernetzung

6.         Partizipation

7.         Seniorengerechte Sozialplanung

8.         Wohnen und Leben im Alter?

9.         Vielfalt des Alters

10.      Bildung & Kultur im Alter

 

Anhand der v.g. Themenbereiche hat das FoGera eine Befragung für die Senioren „60 plus“ entwickelt und mit der Steuerungsgruppe abgestimmt. Der als Anlage 1 beigefügte Fragebogen wurde am 13. November 2009 an 2038 Senioren „60 plus“ und an 400 Kontrollpersonen (Personen zwischen 50 und 59 Jahren) mit einem entsprechenden Begleitschreiben versandt. Die Rücksendung der Befragung soll bis Ende November 2009 erfolgen. In der Sozialausschusssitzung wird die genaue Rücklaufquote bekannt gegeben.

Bis Januar 2010 erfolgt die Auswertung der Rückläufer, so dass die Ergebnisse der Erhebung ab Februar 2010 dem Sozialausschuss präsentiert werden können. Der Endbericht Sozialplan Alter wird im Mai 2010 erscheinen.


Anlagen:

 

Anlage 1:     Fragebogen