Beschlussvorschlag/Empfehlung:
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Der Kulturausschuss nimmt den Tätigkeitsbericht 2009 zur Kenntnis und stimmt den Planungen 2010 zu.
Begründung:
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I. Bericht der Städtischen Museen Rheine für
das Jahr 2009
Der Bericht behandelt in 7 Punkten die Haupttätigkeitsbereiche der Städtischen Museen:
1. Sonderprojekte
1.1 Einrichtung
1.2 Ausschreibung Bewachungsleistung Städtische Museen
1.3 Jahr der Grafik in NRW
2. Sammeln
2.1 Neuerwerbungen
2.2 Schenkungen und Leihgaben
3. Bewahren                  Â
3.1 Konservierungsmaßnahmen
3.2 Inventarisierung
3.3 Schimmelbefall im Magazin
4. Forschen
4.1 Aufbereitung archäologischer Funde am
4.2 Kreuzherren - Projekt
4.3 Krautwald-Projekt
4.4 Veröffentlichungen
5. Vermitteln
5.1 Ausstellungen 2009
5.2 Sonderaktionen
5.3 Museumspädagogik am Falkenhof im Museum Kloster Bentlage
und im Salinenpark
5.4 Fortbildung für den Museumspädagogischen Dienst und die Gäste-                        führer im Bentlager Dreiklang
6. Fördermittel
7. Besucherstatistik
II Planungen für das
Jahr 2010
I.
Bericht
der Städtischen Museen Rheine für das Jahr 2009
1. Sonderprojekte
1.1 Einrichtung
Bereits bei der Förderbewilligung der Einrichtungsmaßnahme „
Danach wurde der
Die bekannte Schimmelproblematik
im Hauptdepot der Städtischen Museen sowie im Depot des Stadtarchivs bewirken
nach wie vor einen erheblichen Rückstau der dringend erforderlichen
Magazinierungs- und aller davon abhängigen Arbeiten (siehe dazu Punkt 3.2). Zur
Lösung der Problematik ist das Architekturbüro Pfeiffer-Ellermann-Preckel 2008
mit einer Standortuntersuchung verschiedener Magazinvarianten beauftragt worden, die 2009 noch um den Standort „Baudenkmal Spinnereigebäude
Hermann Kümpers, Walshagenstraße“ erweitert wurde. Für dieses Objekt legt das
Büro Pfeiffer-Ellermann-Preckel ein Gutachten/Machbarkeitsstudie Zentralmagazin
Rheine vor. Seitens der Stadt Rheine wurde bei der Bezirksregierung ein Antrag
auf Gewährung eines Zuschusses aus dem Förderprogramm „Städtebaulicher
Denkmalschutz“ gestellt. Die Entscheidung hierzu ist noch ausstehend.Â
Dieses Verfahren
wurde mit dem LWL-Museumsamt als Förderer der Einrichtungsmaßnahme
1.2 Ausschreibung
Bewachungsleistung Städtische Museen
Seit dem 01.07.2007 wurde die Bewachungsdienstleistung bei den Städtischen Museen von der Firma ISW Industrieservice Wortmann ausgeführt.
Nach dem Tode der Geschäftsführerin Karin Wortmann sowie eines fehlenden Rechtsnachfolgers musste der Geschäftsbetrieb zum 31.07.2009 eingestellt werden.
Damit ist eine Neuausschreibung der Bewachungsdienstleistungen erforderlich, die aufgrund des Dienstleistungsumfanges öffentlich und bundesweit erfolgen muss. Um die Städtischen Museen in der Zwischenzeit nicht schließen zu müssen, wurde ein Interimsbewachungsvertrag mit der Wach- und Schließgesellschaft Münster, Schwarze GmbH und CoKG abgeschlossen.
Im Zuge dieser Ausschreibungsvorbereitung wurde ein erhöhter Stunden- und damit Finanzierungsbedarf für die Bewachungskosten für die Städtischen Museen ermittelt, der auf drei Faktoren beruht:
a. Kostensteigerung durch den erzwungenen Wechsel des Bewachungsinstitutes; b. Ausweitung der Öffnungszeiten im Museum Kloster Bentlage während der Winterzeit; c. Laufzeiten der Sonderausstellungen „Gastspiel im Grünen“ und „800 Jahre Kreuzherren“.
Im Zuge der Haushaltsplanberatungen wird eine Entscheidung über die für die Bewachung zur Verfügung stehenden Haushaltmittel beraten. Auf dieser Basis wird dann die Ausschreibung erfolgen.
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1.3
Jahr der Grafik in NRW
Gemeinsam und öffentlichkeitswirksam richteten 55 museale
Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen im Jahre 2009 das Projekt „Jahr der
Graphik in NRW“ aus. Das Ziel dabei war, auf die vielfältigen, kunst- und
kulturhistorisch bedeutsamen Arbeiten auf Papier in der Region aufmerksam zu machen. Dazu wurde ein umfangreiches
Programm erarbeitet, an dem sich das
Unter anderem mit der, vom Fachpublikum hoch gelobten,
didaktischen Ausstellung „Wo sind denn die Originale“ (vgl. Punkt 5.1), die im
Am 25. und 26. April 2009 wurde ein bundesweites
Graphikwochenende ausgerichtet, an dem sich das
Das „Kunstwerk der Woche“ war eine Aktion aller am Jahr der Graphik
beteiligten Museen in Nordrhein–Westfalen. Jedes der 55 Museen stellte den
Besuchern ein besonders grafisches Werk aus der eigenen Sammlung vor. Eine
wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums stellte in einer Sonderführung das
Kupferstichblatt „Allegorie des Frühlings“ von Magdalena van de Passe, vor.
Diese Graphik, ausgewählt aus der Sonderpräsentation „Wo sind denn die
Originale“, ist eines der wenigen Beispiele für eine Kupferstecherin des 17.
Jahrhunderts. Â
Als einen Höhepunkt im Jahr der Graphik in NRW zeigten die
55 beteiligten Museen vom 13. Juni bis zum 13. September in der Ausstellung
„Von Dürer bis Kiefer“ in der Kunsthalle Rotterdam eine Auswahl ihrer
bedeutendsten Blätter. Das
Den kulturellen Reichtum der grafischen Sammlungen
verdeutlicht der im Zuge dieses Projektes entstandene Führer: Graphische
Sammlungen in Nordrhein-Westfalen. Ein Führer zu verborgenen Schätzen.“, in dem
die Graphiksammlung des
2. Â Â Â Â Â Sammeln
2.1Â Â Â Neuerwerbungen
2.1.1 Stadtgeschichte
·
Gipsabguss der Bronzebüste des Franz Anton
Egells, geschaffen 1856 von Gustav Bläser
Der Abguss wurde für die Ausstellung „Von Angesicht zu Angesicht“ erworben
und zeigt ein Porträt des aus Rheine stammenden Kupferschmiedes,
Dampfmaschinenkonstrukteurs und Industriellen Egells.
·
Friedrich Stummel, drei farbige Entwürfe im
Maßstab 1:10 für die Aula des Gymnasiums Dionysianum in Rheine
·
Friedrich Stummel, vier Originalkartons im
Maßstab 1:1 für die 4 Chorfenster der Petrikirche in Rheine
Diese Arbeiten konnten von der Kunstglaserwerkstatt Derix in Kevelar
erworben werden. Der Ankauf der vier Originalzeichnungen zu den Chorfenstern
der St. Petri-Kirche ist dabei als stadthistorisch besonders wichtig
einzustufen, da sich die Originalfenster nicht erhalten haben.
·
C. Bartel, handgezeichnete Kopie einer
Landkarte der Saline Gottesgabe, 1744
·
A.Raters, handgezeichnete Landkarte der
Saline Gottesgabe, 1810
·
Reinking, handgezeichnete Landkarte eines
Kanalprojektes für die Salzgewinnung bei Bilk
Die drei handgezeichneten Landkarten, von denen eine von dem 1766 in
Rheine geborenen und 1819 in Burgsteinfurt verstorbenen Architekten und Offizier August Reinking
stammt, geben neue Aufschlüsse über die Salzgewinnung in Rheine.
·
Zwei Zinnteller und eine Schale
Die Schale komplettiert die Sammlung von Erzeugnissen heimischen
Zinngießer im Stadtmuseum.  Â
·
Grubenlampe aus Bronze
Sie bietet Anschauungsmaterial für die museumspädagogischen Programme
im Salzsiedehaus.
2.1.2
Kunst
·
Ludger Hinse: „Drei Menschenkreuze“, Skulpturengruppe
2008
·
Luger Hinse: „Weißes Kreuz“, Öl/Leinwand,
2008
Aus dem umfangreichen, in ganz NRW gezeigten Ausstellungs- projekt
„Ludger Hinse - Der Weg der Kreuze“ konnten diese Arbeiten aus der
Abschlusspräsentation, die im Museum Kloster Bentlage gezeigt wurden, direkt
vom Künstler erworben werden.
Â
·
Cees Andriessen: „Zwei Riesenholzschnitte“,
2008
Diese Arbeiten von Cees Andriessen sind die Ergebnisse seiner Auseinandersetzung
mit dem - für die Druckgrafik - sehr schwierigen Großformat. Die Holzschnitte
wurden im Hinblick auf umfangreiche Retrospektive anlässlich seines 70.
Geburtstages, die im Jahr 2010 im Falkenhof Museum ausgerichtet wird, angekauft.
Sie erweitern die schon bestehende Sammlung zu den Werken dieses bedeutenden zeitgenössischen
Graphikers.
·
Peter Jordaan: „Het protocol van de nietsnut“,
Siebdruck, 2009
·
Camiel Andriessen: „Drei Bentlager
Holzschnitte“, 2009
Als Ergebnisse des Künstlerworkshops, der im Rahmen des Ersten Bentlager
Drucksymposium stattfand, wurden diese Arbeiten direkt von den beiden Künstlern
erworben. Damit wird die umfangreiche Sammlung grafischer Arbeiten der
Städtischen Museen um wichtige Beispiele der zeitgenössischen Grafik erweitert.
2.2 Schenkungen
Im Juni 2009 erhielten die Städtischen Museen aus dem
Nachlass von Herrn Wolfgang Lenzing, Rheine zwei Arbeiten von Karl Wenzel. Es
handelt sich dabei um das Ölgemälde „Ems bei Listrup“ und ein Aquarell mit dem
Titel „Marktplatz in Rheine“.Â
Durch diesen Nachlass wird die vorhandene Sammlung der Städtischen Museen durch wichtige Stücke ergänzt, wobei dem Aquarell eine besondere stadthistorische Bedeutung zukommt. Das Ölgemälde war bereits als Leihgabe in der Ausstellung des Falkenhofes „Künstler sehen die Ems“ zu sehen.Â
3. Bewahren                Â
3.1
Konservierungsmaßnahmen
Für Ausleihen und Ausstellungen der Städtischen Museen wurden Reinigungs-, Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten (Reinigung und Neuauftrag von Firniss, Festigung und Ergänzung von Rahmenstuckaturen, Anbringen eines Rückwandschutzes) an Gemälden und Graphiken durchgeführt.
3.2 Inventarisierung
Im Rahmen der Inventarisierung der Schenkung der künstlerischen Fotografien von Joseph Krautwald wurden im Jahr 2009 alle 1980 Aufnahmen im A3-Format eingescannt. Als nächster Arbeitsschritt müssen diese Scans mit den bereits digital vorliegenden Inventarisationen verknüpft werden.
3.3 Schimmelbefall im
Magazin
An den mit Schimmel befallenen Gemälden, die im Tresorraum der ehemaligen LZB eingelagert sind, konnten bisher nur erste konventionelle, grobe Reinigungsmaßnahmen an den Verpackungen, Verglasungen und Rahmen durchgeführt werden. Die dringend erforderliche Reinigung der befallenen Gemäldeoberflächen, die mittels einer Absauganlage durch Restauratoren durchzuführen ist, steht noch aus. Sie kann nur erfolgen, wenn die gereinigten Objekte anschließend in einem klimatisch geeigneten Raum gelagert werden können. Nur so kann ein erneuter Ausbruch des Schimmels und die Kontaminierung gesunder Objekte vermieden werden. Der Tresorraum der LZB ist für eine Rückführung nicht geeignet, da er klimatechnisch nicht aufgerüstet werden kann.
Der Kulturausschuss hat die Verwaltung beauftragt, Standortalternativen für ein neues Magazin zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bleiben abzuwarten. (vgl. Punkt 1.1).
4. Forschen
4.1 Archäologische Funde
am Falkenhof
Das Projekt
Erfassung der archäologischen Funde aus dem unterirdischen Gangsystem am
Falkenhof wurde fortgeführt.
Mit der
Museumssoftware MuseumPlus wurden bis jetzt 65% der für einen Bestandskatalog
vorgesehen Funde inventarisiert und einer wissenschaftlichen Bearbeitung
unterzogen. Diese Inventarisierung der Funde ist die Grundlage für jede weitere
Forschungsarbeit mit dem gesamten Fundkomplex. Einzelne Fragestellungen lassen
sich so später ohne den zeitraubenden Rückgriff auf die große Menge der
Originalfunde beantworten. Von den insgesamt 5000 Fundobjekten sind etwa 1100
für den geplanten Katalog vorgesehen.
Um schnelle
Fundvergleiche durchführen zu können, wurde damit begonnen, ein digitales
Fotoarchiv aller Funde aus dem Gangsystem am Falkenhof anzulegen.Â
Da für eine
statistische Auswertung der gesamte Fundkomplex herangezogen werden muss,
wurden weitere Zeichnungen vor allem der Tonpfeifen und des Porzellans
angefertigt.
Die Bearbeitung der
Funde dient als Mittel, sozialökonomische Aspekte zu rekonstruieren, um
Hinweise über die ehemaligen Bewohner des Falkenhofes, den Benutzern der Keramik und Gläser, zu erlangen
und um Rückschlüsse auf die Verwendung der Gefäße am Falkenhof zu erzielen.
So lässt sich nach
jetzigem Forschungsstand feststellen, dass z.B. teures chinesisches Porzellan
frühestens zum Ende des 17. Jahrhunderts von den Bewohnern des Falkenhofes benutzt
wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde schon seit fast 100 Jahren Porzellan aus dem
ostasiatischen Raum nach Holland importiert und weiter nach Deutschland
verhandelt. Obwohl die Familie von Morrien zu den begüterten Familien Rheines
zählte, wurde dieses Porzellan erst sehr spät und fast ausschließlich als
Trinkgeschirr für die in Mode gekommenen Heißgetränke wie Tee und Kaffee
angeschafft. Für rein dekorative Gefäße aus chinesischem oder japanischem
Porzellan, die zum damaligen Zeitpunkt sehr begehrt waren, hat die Familie
offenbar kein Geld ausgegeben. Das Trinkgeschirr wurde auch nicht in großer
Stückzahl angeschafft. Ein Service bestand maximal aus vier Gedecken und das in
vielen Fällen auch nicht in bester Qualität.
2010
Die Inventarisierung
der Funde wird fortgeführt. Schwerpunkte werden die Gruppe der Porzellane und
vor allem die vielen Funde historischer Trinkgläser sein. Eine
wissenschaftliche Bearbeitung dieser Warengruppen wird sich anschließen.
Das Anlegen des
digitalen Fotoarchivs wird weitergeführt, um eine möglichst lückenlose
Dokumentation des Fundmaterials zu erhalten. Notwendig ist auch die weitere
zeichnerische Dokumentation. Viele Funde von Glasfragmenten können auf diese
Weise zu vollständigen Trinkgefäßen rekonstruiert und zur wissenschaftlichen
Bearbeitung herangezogen werden.
4.2 Kreuzherren -
Projekt
Im Zuge der Vorbereitungen zur Jubiläumsausstellung 2010 wurde die grenzüberschreitende Forschungsarbeit fortgesetzt. Die Sichtung der deutsch- und niederländischsprachigen Literatur wurde abgeschlossen und die Recherchen zu den Aufbewahrungsorten von Kreuzherrenkunst wurden fortgesetzt. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit der Veröffentlichung neuester historischer und kunsthistorischer Forschungsergebnisse im Ausstellungskatalog. Entwickelt wurde ein Konzept für ein zweiteiliges Buch, das einen Aufsatzteil und einen Objektteil enthält. Im Aufsatzteil sollen drei Artikel veröffentlicht werden: eine Einleitung von Dr. Mechthild Beilmann-Schöner (Deutschland), in der die Forschungssituation thematisiert und die Einbindung des Ausstellungsprojektes in nationale und internationale Netzwerke angesprochen wird. Ein Aufsatz zur Ordensgeschichte vom Ordensarchivar Dr. Roger Janssen (Belgien), in dem die national geprägte Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts überwunden wird. Und ein Aufsatz zum Kulturerbe der Kreuzherren von Dr. Mieke van Zanten (Niederlande), der die Ergebnisse des kürzlich abgeschlossenen Inventarisierungsprojektes zum Kulturerbe der Kreuzherren vorstellt. Im üppig bebilderten Objektteil, den Dr. Mieke van Zanten und Dr. Mechthild Beilmann-Schöner gemeinsam verfassen, werden die neuesten Informationen zu den Kunstwerken der Kreuzherren für den Leser aufbereitet.
4.3. Krautwald-Projekt
Die Inventarisierung
der Kunstwerke von Josef Krautwald wurde fortgesetzt. Schwerpunkt war in diesem
Jahr das Oldenburger Land. Unterstützung bei der Erfassung des künstlerischen
Werkes erhielten wir von Dr. Martin Feltes, Kunsthistoriker an der Katholischen
Akademie in Stapelfeld, der uns kenntnisreich bei unserem Besuch in Cloppenburg
begleitete. Das Inventarisierungsprojekt wird im nächsten Jahr weitergeführt.
4.4. Veröffentlichungen
·
„Wo sind denn
die Originale?“; Begleitheft zur Ausstellung; Hrsg: Stadt Rheine; Rheine 2009.
·
„Du sollst dir kein Bild
machen. – 30 Werke von Jan Claas“; Katalog zur Ausstellung; Hrsg: Stadt Rheine;
Rheine 2009.
·
„Von Angesicht zu Angesicht. –
Porträts aus Rheine“; Katalog zur Ausstellung; Rheine 2009.
·
Gaby Hülsmann: Beitrag für die
Festschrift zum 125jährigen Jubiläum der Niederdeutschen Bühne.
·
Ursula
Lütkemeyer: Städtische Museen – Falkenhof Museum. In: Graphische Sammlungen in
Nordrhein-Westfalen. Ein Führer zu verborgenen Schätzen. Goch 2009. S. 242-245.
5. Vermitteln
5.1 Ausstellungen
2009
Mit insgesamt sechs Sonderausstellungen inklusive Begleitprogramm wurde in diesem Jahr ein besonderer Arbeitsschwerpunkt auf diesen Bereich gelegt, um sowohl für das Falkenhof Museum als auch für das Museum Kloster Bentlage herausragende, nicht wiederkehrende Chancen zu nutzen.
„Der Weg der Kreuze“ (13.04. – 01.06.)
3.130 Besucher
Als Abschlusspräsentation des landesweiten Kunstprojekts „Das Kreuz mit dem Kreuz“ wurde im Museum Kloster Bentlage die Ausstellung „Der Weg der Kreuze“ mit Arbeiten des Künstlers Ludger Hinse gezeigt. Das ehemalige Kreuzherrenkloster bot den idealen Rahmen für diese Auseinandersetzung mit der aktuellen Bedeutung des christlichen Kreuzes in Religion und Gesellschaft. Durch Bewerbung der Ausstellung in den 77 projektbeteiligten Kirchengemeinden, Klöstern und Akademien und durch die umfangreiche, landesweite Presseberichterstattung konnten viele neue Besucher für Kloster Bentlage aus dem Umkreis von etwa 100 Kilometern gewonnen werden. Dazu trugen insbesondere auch die Eröffnungsveranstaltung mit einem Kreuzherrengottesdienst sowie die Künstlerführungen durch die Ausstellung bei. Das Projekt wurde durch den Ministerpräsidenten des Landes NRW finanziell gefördert.
„Wo sind denn die Originale“ (14.06. –
30.08.)
1.957 Besucher (bei 14-tägiger Schließung des Museums)
Als Beitrag zum ersten Bentlager Drucksymposium und zum Jahr der Grafik in NRW wurde erstmalig die eigene grafische Sammlung des Falkenhof Museums, die über 2.000 Werke aus 5 Jahrhunderten umfasst, in den Mittelpunkt eines Ausstellungsprojektes gestellt. Ziel war es, mit Beispielen von Dürer bis Picasso den hohen Rang druckgrafischer Kunst zu zeigen und gleichzeitig eine allgemein verständliche, anschauliche und abwechslungsreiche Einführung in die Welt druckgrafischer Kunst zu vermitteln. Vom Konzept und der Präsentation zeigten sich auch die am Grafiksymposium teilnehmenden Künstler und Wissenschaftler beeindruckt.
Besonders gelungen war die Kombination der Eröffnungsveranstaltung mit der neuen Veranstaltung „Falkenhof kulinarisch“, die mit fünf Köchen und drei Bands bis in die späten Abendstunden zur Belebung des Falkenhof-Vorplatzes und des Museums führte.
Gut angenommen wurden ebenfalls die Druckvorführungen des Künstlers Andreas Gorke und die Führungen mit dem Grafiker Manfred Wölk. Das didaktische Begleitheft zur Ausstellung wird über den Ausstellungszeitraum hinaus als Einführung zu druckgrafischer Kunst angeboten.
„Jan Claas: Du sollst Dir kein Bild machen“
Ab 28. Juni 2009
Als public-private-partnership mit einer Projektförderung in Höhe von Euro 27.000,- wurden die Ausstellung mit 30 Bildern von Jan Claas und der wissenschaftliche Katalog realisiert. Beides stieß auf großes Interesse in der Fachwelt, da Jan Claas zu den wenigen Künstlern gehört, die medizinische Bilddaten (CT und MRT) neuester Technologie künstlerisch verarbeiten. Der Kern der Ausstellung, die besondere Inszenierung der Werke in unmittelbarer Nähe zu den Bentlager Reliquiengärten, wird noch bis zum 11. Juli 2010 im Museum Kloster Bentlage zu sehen sein.
„Gastspiel im Grünen“ (16.08.2009 bis
11.07.2010)
5.750 Besucher bis 31.12.09
Künstler wie Paula Modersohn-Becker, Edvard Munch, Ernst Ludwig Kirchner, August Macke, Franz Radziwill und Andy Warhol sind seit August 2009 im Museum Kloster Bentlage vertreten. Es ist gelungen, die Kooperation mit dem LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte dahingehend auszuweiten, dass das Münsteraner Museum erstmalig in seiner Geschichte ein Konvolut von 40 hochkarätigen Meisterwerken der Moderne entliehen hat.
Diese Gemälde aus einer der spannendsten Epochen europäischer Kunstgeschichte treten in einen anregenden Dialog mit den Gemälden der Westfälischen Galerie, die bereits seit 1996 die Vertreter der Moderne in Westfalen dokumentiert.
Mit dem Klosterfest am 16. August wurden die Meisterwerke der Moderne von den Besuchern in der ländlichen Atmosphäre am Kloster Bentlage begrüßt. Kunstscouts, die einzelne Bilder vorstellten, ein Quiz für Erwachsene und eine Tanzgruppe trugen zum Eröffnungsprogramm bei. Wesentlicher Bestandteil dieses Kooperationsprojektes ist das umfangreiche Vermittlungsprogramm, das u.a. mit den Bentlager Salongesprächen, den Bentlager Kultursalons und der achtteiligen Veranstaltungsreihe für Senioren („Bentlager Momente“) neue Akzente gesetzt hat (wird in 2010 fortgesetzt).
Felix Nienkemper (20.09. – 08.11.)
671 Besucher
Mit der Ausstellung im Falkenhof Museum wurde der ehemalige Kulturdezernent Felix Nienkemper gewürdigt, der seit Jahrzehnten Aquarelle, Linolschnitte, Gemälde und Skulpturen geschaffen hat, darunter zahlreiche Werke mit Stadtmotiven aus Rheine. Die Präsentation, die sich über das Grafikkabinett und den Wechselausstellungsbereich erstreckte, setzte die Ausstellungsreihe mit regionalen Künstlern bzw. stadtgeschichtliche Themen erfolgreich fort.
Von Angesicht zu Angesicht (26.11.2009 –
31.01.2010)
1.322 Besucher
Ein weiteres interessantes stadtgeschichtliches Thema wurde mit der Ausstellung „Von Angesicht zu Angesicht. Porträts aus Rheine“ aufgegriffen, die auf Initiative des Rotary Club Rheine anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens entstanden ist. In Bildnissen des 16. bis 19. Jahrhunderts wurden Persönlichkeiten vorgestellt, die das Leben in der Stadt Rheine auf unterschiedliche Wiese geprägt haben. Ihre Lebensgeschichten werden ausstellungsbegleitend in einem neuen Buch von Reiner Wellmann vorgestellt. Besonders erwähnenswert ist, dass zwanzig Leihgeber ihre – zum Teil noch nie zuvor öffentlich gezeigten - Bilder für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt haben.
5.2 Sonderaktionen
Heinrich Brabender: Christus vor Pilatus und
Evert van Roden: Epitaph für Bernt Holtappel und seine Schwester
Elisabeth
Seit dem 29.03.2009 bereichern zwei bedeutende Leihgaben aus dem LWL- Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte Münster die Sammlung mittelalterlicher Skulpturen im Museum Kloster Bentlage. Die mehrteilige Skulpturengruppe Heinrich Brabenders „Christus vor Pilatus“ sowie das doppelseitige „Epitaph für Bernt Holtappel und seine Schwester Elisabeth“ von Evert Roden, einem Zeitgenossen Heinrich Brabenders,
stehen in einem inhaltlichen Bezug zur ständigen Sammlung im Museum Kloster Bentlage und verdeutlichen die Leistungen der Kreuzherren als Auftraggeber herausragender spätmittelalterlicher Kunstwerke.
Während des 1. Bentlager Salongesprächs, das zur Eröffnung der Saison 2009 zwischen dem Direktor des Landesmuseums und der Leiterin des Museums Kloster Bentlage stattfand, erläuterte der Mittelalterspezialist Dr. Hermann Arnhold, dass die empfindlichen Sandsteinskulpturen nur aufgrund der langjährigen, vertrauensvollen Zusammenarbeit der Häuser sowie der in Bentlage gewährleisteten Sicherheits- und Klimabedingungen für die Zeit des Umbaus des Landesmuseums entliehen werden konnten.Â
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5.3 Museumspädagogik
am Falkenhof im Museum Kloster Bentlage
     und im Salinenpark
Insgesamt haben 5104
Besucher an den museumspädagogischen Programmen des Falkenhof-Museums und des
Museums Kloster Bentlage teilgenommen.
Zu den immer gut
besuchten Standartprogrammen gehören öffentliche Sonntagsführungen, Tage der
Offenen Tür, Beteiligungen an den Familiensonntagen und dem Klosterfest in
Bentlage. Speziell für Kinder gehören die Bentlage-Rallye durch den
Salinenpark, die Beteiligung an der Kinder- und Jugenduni der Volkshochschule
und das Kinderferienparadies dazu.
Zwei Workshops zum
Thema Glas und mittelalterlicher Buchbindetechniken hatten vor allem Erwachsene
als Zielgruppe. Die eigene Herstellung von Glasperlen war so gefragt, dass die
Warteliste nur mit zwei zusätzlichen Terminen gemindert werden konnte.
Drei Schulprogramme
wurden nicht nur von Schulen aus Rheine sondern auch von Schulen aus
umliegenden Gemeinden verstärkt gebucht.
- Den Klassiker „Mittelalterliche
Schreibwerkstatt“ im Falkenhof- Museum erlebten 1081 SchülerInnen mit Begleitpersonen. Das fächerübergreifende
Programm wurde für drei Wochen angeboten und musste wegen der starken
Nachfrage um zwei Wochen verlängert werden.
- Zur Graphikausstellung „Wo sind denn die
Originale“ im Falkenhof Museum wurde ein spezielles Schulprogramm
entwickelt, um SchülerInnen Einblicke
in die druckgraphische Kunst zu ermöglichen. Vermittelt werden konnten das
Prinzip der Herstellung einer Druckplatte und die Anfertigung von Abzügen.
Das Programm „Was steckt in der Schublade“ haben insgesamt 350 Schulkinder
besucht.
- Im Museum Kloster Bentlage konnten zu
dem Schulprogramm „Großen Künstlern auf der Spur“ 311 SchülerInnen begrüßt werden. Dieses
Angebot wurde speziell zu der Ausstellung „Gastspiel im Grünen“ entwickelt
und förderte kreatives Arbeiten am Beispiel künstlerischen Wirkens aus der
Zeit der klassischen Moderne.
Sowohl von Familien,
als auch von Kindergärten und Schulen werden verstärkt Programme gewünscht, die
eigene Aktivitäten erfordern. Mit der „Museumsraupe Julius“ im Museum Kloster
Bentlage und dem „Museumsgeist Cerbus“ im Falkenhof Museum können die jungen
Besucher mit ihren Eltern auf spannende Weise die Geschichte der beiden Häuser
kennenlernen.
Um auch älteren
Kindern einen Museumsbesuch schmackhaft zu machen, wurde ein besonderes
Detektivspiel entwickelt, das die Bedeutung des Falkenhofes als Keimzelle der
Stadt Rheine zum Thema hat. In dem Programm „Falkenauge ermittelt“ müssen die
jungen BesucherInnen mit Detektivkoffern ausgestattet, codierte Botschaften,
Geheimschrifträtsel und versteckte Hinweise entschlüsseln. Es werden
gruppenweise Aufgaben gelöst, die mit der Geschichte des Hauses in Verbindung
stehen. Dieses Angebot buchten sowohl Schulen als auch Familien für
Kindergeburtstage.
Fast 1000 Besucher
konnten zur Nacht der Museen an den beiden Standorten Falkenhof und Museum
Kloster Bentlage begrüßt werden. Die besondere nächtliche Atmosphäre eines
Museumsbesuches an einem Samstagabend führte auch vermehrt junge Erwachsene in
die beiden Häuser. Diese Zielgruppe zwischen 17 und 25 Jahren ist sonst
allgemein nur sehr schwer für museale Kultur zu gewinnen.
Inszenierte
Führungen, in denen Schauspieler als Vermittler von Geschichte und Kunst in
Aktion treten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Dieser Trend wird auch
von den Städtischen Museen gerne aufgenommen. Zu den bereits seit einigen
Jahren erfolgreich laufenden Angeboten „Bruder Heinrich…“ als abendliche
Fackelführung am Museum Kloster Bentlage und den „Lebenden Bildern“ am
Falkenhof Museum wurden jetzt die Bentlager
Geschichte(n) ins Leben gerufen. Gedacht als eine Reihe inszenierter Führungen
zur Geschichte des Klosters wurde der erste Teil mit einem Schauspieler in der
Rolle des ehemaligen Gutsverwalters des Fürsten von Looz-Corswarem am Schloss
Bentlage entwickelt. Während der Führung „In Diensten des Fürsten“ plauderte
der Geheimrat Franz Josef von Piton über historische Begebenheiten in Bentlage
und brachte die Besucher dabei manchmal zum Schmunzeln.
2010
Die Bentlager
Geschichte(n) werden weitergeführt.
- Mit „Frau Trude“ soll die wechselvolle
Geschichte des historischen Ortes einmal aus weiblicher Sicht in
Augenschein genommen werden.
Als inszenierte Führung kann eine Schauspielerin mit spitzer Zunge und
Staubwedel die altehrwürdigen Mauern von den Spinnweben der Vergangenheit
befreien und Besuchern auf vergnügliche Art und Weise die Vergangenheit des
Klosters Bentlage nahebringen.
- Die Reliquienschreine des Museums setzen
Besucher immer wieder in Erstaunen, stoßen in heutiger Zeit aber häufig
auf Unverständnis. Durch eine spezielle Form der Vermittlung soll die
Reihe der Bentlager Geschichte(n)Â
mit „Tatort Paradies“ Besucher auf ungewöhnliche Weise an das
christliche Verständnis des Mittelalters heranführen.
Museumspädagogik im
Salinenpark
Insgesamt haben 3.359 Besucher an den museumspädagogischen Programmen der Salzwerkstatt und des Josef-Winckler-Hauses teilgenommen.
82 Gruppen - mehr als je zuvor - haben in diesem Jahr museumspädagogische Programme in der Salzwerkstatt gebucht und das Gelände der ehemaligen Saline Gottesgabe dadurch kennengelernt. Darunter stellen die Schulklassen mit 40 Buchungen den größten Teilnehmerkreis dar. Das Programm für die 3. und 4. Klasse wurde in diesem Jahr überarbeitet, um die unterirdische Solegewinnung spannender zu vermitteln und neue Mitmachelemente zu integrieren. Weiterhin stark nachgefragt war das „Badesalzprogramm“ für Erwachsenengruppen, das sich mit dem historischen Kur- und Badebetrieb beschäftigt.
Zum Salinenfest und zu den Bentlager Familiensonntagen wurden wiederum offene Programme angeboten. Dabei werden bislang jedes Jahr neue Themenschwerpunkte erschlossen. So konnte z. B. im Oktober eine Programmeinheit zur Vorratshaltung und Konservierung von Lebensmitteln vor etwa 100 Jahren angeboten werden. Zum ersten Mal war die Salzwerkstatt am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ vertreten, der in diesem Jahr unter dem Motto „Stätten des Genusses“ einen besonderen Fokus auf historische Gasthäuser, Freizeit- und Kureinrichtungen richtete. An diesem Tag konnten erfolgreich Zeitzeugen-Befragungen zum ehemaligen Kur- und Badebetrieb durchgeführt und wertvolle Fotodokumente gesammelt werden.
Die gegenüber dem Vorjahr etwas geringeren Besucherzahlen in der Salzwerkstatt an den Bentlager Familiensonntagen sind wahrscheinlich wetterbedingt.
Möglichkeiten zum Ausbau des Programmangebots zeigte eine Veranstaltung mit 45 Schülerinnen und Schülern der Don-Bosco-Schule und ihren portugiesischen Austauschschülern auf, die einen gesamten Vormittag, betreut von drei Museumsführerinnen, auf dem Gelände der Saline Gottesgabe und in der Salzwerkstatt verbrachten.
Im Josef-Winckler-Haus wurden das Führungsprogramm und die Beteiligung an den Bentlager Familiensonntagen fortgesetzt.
5.4 Fortbildung für
den Museumspädagogischen Dienst und die Gästeführer im Bentlager Dreiklang
Die
MuseumsführerInnen der Städtischen Museen wurden in die Themen der
Wechselausstellungen sowie in das Leben und Werk der Künstler Ludger Hinse, Jan
Claas, Felix Nienkemper eingeführt.
Zum Jahr der Graphik
2009 wurde eine Fortbildung zu den verschiedenen Techniken der Druckgrafik
durchgeführt. Das Falkenhof-Museum nutzte mit der Ausstellung „Wo sind denn die
Originale?“ das große Potential an Graphiken aus eigenem Bestand sowie
anspruchsvoller Leihgaben, für die Vermittlung von Wissenswertem rund um das
Thema Druckgraphik.
Für die Ausstellung
„Gastspiel im Grünen“ wurden mehrere Fortbildungstermine angesetzt, bei denen
besonders auf die verschiedenen Stilrichtungen der Kunst in der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts eingegangen wurde. Hier wurden Kenntnisse vermittelt, die
auch besonders für Museumsführungen in der Westfälischen Galerie im Museum
Kloster Bentlage vertiefend wirken sollten.
Die Fortbildungen
für die Gästeführer des Bentlager Dreiklangs wurden ebenfalls fortgesetzt. Da
die Kulturroute dahingehend erweitert wurde, dass die Gästeführer die jeweils
aktuellen Sonderausstellungen im Kloster Bentlage einbeziehen, fanden
insbesondere für die Kulturroutenführer mehrere Schulungen zu Sonderausstellungen
statt, so z. B. zu den Ausstellungen „Wang Quingsong“ und „Gastspiel im
Grünen“. Für alle Gästeführer wurde im Mai eine Exkursion zum Moormuseum
Groß-Hesepe angeboten, mit der die Reihe „Wie andere Führer führen“ fortgesetzt
wurde. Das Ziel war die Aufmerksamkeit für die Qualität der eigenen Führungen
weiter zu schulen.
Mit den
Salzroutenführern wurde die Zusammenarbeit beim Salinenfest und den Bentlager
Familiensonntagen fortgesetzt.
6. Fördermittel
2009 konnten Fördermittel in Höhe von 38.448,80€ für die Städtischen Museen abgerechnet werden:
- 5.059,18 € = LWL-Museumsamt für die Einrichtung des Falkenhof Museums
- 5.000 € = Bezirksregierung Münster für die Ausstellung „Ludger Hinse. Der Weg der Kreuze“
-
1.389,62 =
LWL-Museumsamt für die Restaurierung von Graphiken für die Ausstellung „Wo sind
denn die Originale?
-
25.000 € = Firma artscan für die Ausstellung Jan
Claas
-
  2.000 € = Firma Siemens für die Ausstellung
Jan Claas
7. Â Besucherstatistik
Besucherentwicklung
Jahr |
Besucher
Falkenhof |
Besucher
Museum Kloster Bentlage |
Besucher
Josef Winckler Haus |
Besucher
Salzwerk- statt |
Total |
Anmerkungen |
1995 |
9.160 |
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9.160 |
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1996 |
14.500 |
20.019 |
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34.519 |
Eröffnung Museum Kloster Bentlage (April) |
1997 |
8.209 |
10.832 |
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19.041 |
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1998 |
10.417 |
6.379 |
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16.796 |
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1999 |
9.374 |
13.061 |
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22.435 |
Eröffnung Nordflügel Bentlage (500
Jahre Schädelschrein) |
2000 |
7.966 |
15.092 |
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23.058 |
Eröffnung Gesamtanlage Kloster Bentlage |
2001 |
10.253 |
16.940 |
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27.193 |
Picasso Ausstellung im Museum Kloster Bentlage und Murdfield Ausstellung im Falkenhof |
2002 |
6.781 |
10.715 |
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17.496 |
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2003 |
1.694 |
11.057 |
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12.751 |
Falkenhof ab März 2003 wegen Umbau geschlossen |
2004 |
18.946 |
13.469 |
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32.415 |
REGIONALE 2004: Falkenhof bis 12.09.2004 wegen Umbau geschlossen; aber: Funde, Baustellenführungen und Kulturprogramm Umfeld Falkenhof |
2005 |
11.405 |
9.773 |
593 |
3.720 |
25.491 |
Eröffnung Salzwerkstatt (Mai), Josef-Winckler-Haus (Nov.) |
2006 |
7.913 |
11.980 |
3.762 |
3.708 |
27.363 |
August Macke Joseph Krautwald |
2007 |
8.931 |
8.751 |
1.176 |
4.036 |
22.894 |
Krautwald, Natur im Blick, Charlier |
2008 |
6.428 |
14.651 |
1.945 |
3.923 |
26.947 |
Weischer, Schumacher, Rohlfs, Assaulenko |
2009 |
7.947 |
12.160 |
1.278 |
3.315 |
24.700 |
Wegen Bewachungswechsel
und technischer Aufrüstung im Museum Kloster Bentlage mussten das
Falkenhof-Museum und Museum Kloster Bentlage vom 01.08. und das
Josef-Winckler-Haus vom 01.08.bis zum 01.09. geschlossen werden. Ausstellungen: Hinse, Claas, Gastspiel im Grünen; Wo sind denn die Originale; Nienkemper; Von Angesicht zu Angesicht |
II Planungen für das
Jahr 2010
1. Arbeits- und Projektplanung 2010 -
Ãœbersicht
Sammeln |
Bewahren |
Forschen |
Vermitteln |
Administration |
Ankäufe Leihgaben Schenkungen |
Einrichtung Falkenhof -
Rundgang -
Vitrinen -
Graphikmagazin Magazinsituation Sammlungsbetreuung |
Archäologie Kreuzherren |
Ausstellungen: -
Von Angesicht zu AngesichtÂ
(Abbau,  Transporte) -
Cees Andriessen -
Hermann Willers -
Gastspiel im Grünen -
Du sollst Dir kein Bild machen (Abbau) -
800 Jahre Kreuzherren Museumspädagogik: -
außerschulische Lernorte Falkenhof, Bentlage, Salzwerkstatt -
Betreuung museumspädagogischer Dienst Angebote: -
öffentliche Führungen -
Führungen auf Anfrage Führungsangebote: -
Lebende Bilder -
Cerbus -
Falkenauge ermittelt -
Großeltern-Enkeltag -
Bruder Heinrich -
Piton -
Julius -
Badesalz Schulprogramme: -
Zurück in die Steinzeit -
Großen Künstlern auf der Spur -
Haben die Kreuzherren auch Pizza gegessen? -
Ferien-Kinder-Kunstakademie -
Salzwerkstatt: Schulprogramme u. Mit- Â machprogramme Workshops -
Kreatives Schreiben (Gastspiel im Grünen) -
Glasperlenherstellung -
Ex Libris – Mittelalterliches Buchbinden Sonderveranstaltungen: -
Falkenhof kulinarisch -
Bentlager Familiensonntage -
Begleitveranstaltungen „Gastspiel imÂ
Grünen“ -
Bentlager Salongespräche -
Nacht der Museen Sonderaktionen zur Kreuzherren-Ausstellung: -
Vorbereitung der Räumlichkeiten - Abbau, Renovierung -
Ausstellungsaufbau -
Katalog -
Aufbau eines Gästeführernetzwerkes    Â
Bentlage/TerApel/Gravenhorst (Begegnung, Schulungen, Durchführung) -
Kriminalspiel für junge Erwachsene -
Bentlager Geschichte(n): Frau Traude -
Vorträge -
Salongespräche -
Symposium Kulturelle Bildung: -
Kinderkulturpass 3. Jahrgang -
Stadtkonferenz 2010 „Jugend und Kultur“ -
Kooperation Dreiklang Marketing und Öffentlichkeitsarbeit: -
Kooperationsprojekte mit LM -
museumspädagogisches Jahresprogramm -
Anzeigenkampagne „Kultur Pur“ -
Öffentlichkeitsarbeit Kreuzherrenausstell. - Flyer Führungsangebote / Eröffnung Café
Falkenhof |
-
Ausschreibung Bewachungsleistung |
Jahresschwerpunkt 2010:
Im Mittelpunkt der Aktivitäten 2010 steht die Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung „In Cruce Salus. 800 Jahre Kreuzherrenkunst in Westeuropa.“ Die Inhalte und Finanzierungsmodelle wurden dem Kulturausschuss in verschiedenen Sitzungen bereits ausführlich vorgestellt. Daher sei an dieser Stelle ein kurzer Sachstandsbericht gegeben:
Der Kreuzherrenorden
ist eine international tätige Ordensgemeinschaft und einer von sieben
verbliebenen mittelalterlichen Orden der Welt. 2010 feiert er sein achthundertjähriges
Jubiläum. Im Laufe ihrer Geschichte haben die Kreuzherren ein bedeutendes
Kulturerbe geschaffen, das heute in alle Winde zerstreut ist. Unter ihnen
befinden sich erlesene mittelalterliche Kunstwerke, etwa die Bentlager
Reliquiengärten, die im Münsterland entstanden sind und als einzigartige
Zeugnisse frühneuzeitlicher Reliquienverehrung europäischen Rang einnehmen.
Das
bedeutende Kulturerbe der Kreuzherren erstmals wissenschaftlich zu erforschen
und zu dokumentieren und zusammenfassend einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren,
ist das Ziel des Ausstellungsprojektes. Â Neben einheimischen Besuchern und
Kulturtouristen sollen vor allem Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene angesprochen
werden.
Die hohe
Qualität münsterländischer Klosterkultur und ihre Einbettung in überregionale
und internationale Zusammenhänge wird damit am Beispiel Bentlage nachprüfbar
gemacht. Eine nachhaltige Wirkung versprechen sich die Akteure für das Image
des Münsterlandes, die Identifikation der Münsterländer mit „ihrer“ Region und
die nachhaltige Vernetzung der Akteure diesseits und jenseits der deutsch-niederländischen
Grenze.
Inzwischen
konnten bedeutende Leihgaben eingeworben werden. So werden einer der
spätmittelalterlichen Chorteppiche aus Angers, der Chormantel aus Kloster Ehrenstein
aus der Zeit um 1500 sowie eine neu entdeckte Handschrift aus Kloster Bentlage
aus dem 15. Jahrhundert und vieles andere mehr zu sehen sein.
Anlagen: Produktbeschreibung für Städtische Museen