Betreff
Antrag des Caritasverbandes auf Anteilsfinanzierung einer 0,25 Stelle im Projekt "Dolmetscher der Kulturen"
Vorlage
139/10
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Sozialausschuss lehnt den Antrag des Caritasverbandes vom 31.07.2009 auf Anteilsfinanzierung einer 0,25 Stelle im Rahmen seines Projekts „Dolmetscher der Kulturen“ ab.

 

Er verweist den Caritasverband auf interne personelle Umstrukturierungsmöglichkeiten.

 


Begründung:

 

Mit Schreiben vom 31.07.2009 beantragte der Caritasverband die finanzielle Förderung einer 0,25 Stelle einer hauptamtlichen Kraft zur professionellen Begleitung von Ehrenamtlichen in seinem Projekt „Dolmetscher der Kulturen“.

 

Auf den Inhalt des als Anlage beigefügten Schreibens des Caritasverbandes wird verwiesen.

 

Wie der Caritasverband ist auch die Verwaltung der Ansicht, dass die Arbeit mit Ehrenamtlichen einer Begleitung durch hauptamtliches Fachpersonal bedarf, wenn sie gut auf ihre Aufgaben vorbereitet und zielgerichtet und effektiv eingesetzt werden sollen. Besonders die Schulung und die Einsatzkoordination stehen hierbei im Vordergrund, weniger das Ersetzen der Ehrenamtlichen im Verhinderungsfall durch Hauptamtliche. Dieses würde dem Grundgedanken eines Ehrenamtlichkeitsprojekts widersprechen. Hieran werden aber auch die Grenzen des Einsatzes von Ehrenamtlichen deutlich, die ja aus persönlichen Gründen jederzeit ihr Engagement beenden können.

 

Die Verwaltung vertrat am 22.10.2009 in ihrem Antwortschreiben gegenüber dem Caritasverband die Ansicht, dass die Qualität der Migrationsarbeit in der Stadt Rheine von einer steten bedarfsgerechten Anpassung der Aufgabeninhalte der bestehenden Stellen abhängig ist. Die Stellenprofile der von der Stadt bereits geförderten Stellen bei den Caritas-Migrationsdiensten sind daher von vornherein entsprechend breit angelegt.

 

Beim Caritasverband werden zurzeit eine Stelle „Flüchtlingsberatung“, eine 0,75 Stelle „Aussiedlerberatung“, eine 0,25 Stelle „Raduga“ und eine 0,65 Stelle im Centro S. Antonio durch die Stadt finanziell gefördert. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in den Migrationsdiensten, die nicht aus städtischen Mitteln co-finanziert werden.

 

Aus diesem Stellenpool müsste die in Rede stehende 0,25 Stellen organisatorisch herauszuarbeiten sein.

 

Auch in einem persönlichen Gespräch, das zwischen Vertretern des Caritasverbandes und der Verwaltung am 21.01.2010 im Caritashaus geführt wurde, ergab sich für die Verwaltung dieses Bild.

 

Danach könnten zum Beispiel eine Reduzierung der Aussiedlerberatung und der Flüchtlingsberatung einer Unterstützung der Dolmetscher der Kulturen zu Gute kommen. Immerhin ist der Neuzuzug von Spätaussiedlern nach Rheine fast völlig beendet und auch die Zuweisung neuer Flüchtlinge ist im Umfang erheblich zurück gegangen. Die von der Altfallregelung begünstigten ehemaligen Flüchtlinge sind zwischen 10 und 20 Jahren in Rheine, so dass eine intensive spezielle Flüchtlingsberatung weniger notwendig geworden sein müsste. Die in den Übergangswohnheimen verbliebenen problembehafteten Familien werden zudem engmaschig von den pädagogischen und haustechnischen Kräften der Fachstelle Migration betreut, so dass auch hier bei den Caritas-Migrationsdiensten eine Entlastung spürbar sein müsste.

 

Auch angesichts der angespannten städtischen Haushaltslage ist eine Finanzierung einer weiteren Stelle aus städtischen Mitteln nicht angezeigt.

 


Anlagen:

Antrag Kulturdolmetscher