Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Kulturausschuss nimmt die Ausführungen zur Kooperation der Stadtbibliothek mit der MHR zur Kenntnis.
Begründung:
Seit der
erfolgreichen Zusammenarbeit mit der MHR zur Gründung einer Fachhochschule gibt
es weitere Kooperationenansätze. Einer dieser Kooperationsansätze ist die
Zusammenarbeit im Bereich „Bibliothek“. In den letzten Tagen haben weitere
Gespräche zur Präzisierung der Teilthemen einer solchen Kooperation stattgefunden.
Die aktuellen Ergebnisse werden nachfolgend vorgestellt:
1. Weiterführung der derzeitigen Kooperationen und Angebote
Mit dem
Vorlesungsbeginn zum Wintersemester 2009/2010 ist die MHR verpflichtet, ein
Bibliothekswesen (wissenschaftliche Bibliothek
Die MHR hat dabei
deutlich gemacht, welche Vorteile sie in einer Kooperation mit der Stadt Rheine
sieht. Dies sind:
- Verankerung der Studierenden
in der Stadt
- Imagegewinn durch
zukunftsorientierte Zusammenarbeit von privaten und kommunalen Stellen
- Beitrag zum Bildungsstandort
Rheine
- Erweiterung des
Nutzerspektrums der Stadtbibliothek durch Erweiterung des wissenschaftlichen
Angebotes
Diese Überlegungen
hat die Bibliotheksverwaltung aufgegriffen und mit der MHR eine erste
Dienstleistungspalette vereinbart, die auch weiterhin in dem beschriebenen Umfang
angeboten werden soll und später ggf. auch ausgebaut werden kann.
Folgende
Dienstleistungen wurden zwischen Stadt und MHR vereinbart und werden derzeit
von der Bibliothek erbracht:
·
Einführung
in die Bibliotheksbenutzung für Studierende
·
Schulung
der Studierenden: Datenbankrecherche
·
Beschaffung
wissenschaftlicher Literatur (Fernausleihe
·
Zentrale
Abrechnung der Benutzungsgebühren für Studierende (Abrechnung mit MHR
·
Vermittlung von bibliothekarischem Fachwissen bzw.
Fachleuten (fachlicher Rat – nicht als faktische Arbeit
Diese Angebote
sollen als Kooperationsgrundlage weiterhin bestehen bleiben.
2. Beschaffung einer gemeinsamen
Bibliothekssoftware
(Ausleih- und Verwaltungssoftware
Im Rahmen der
Kooperation wurde der MHR angeboten, sich an einer Bibliothekssoftware, die von
der Stadt Rheine im Rahmen des Projektes „Bibliotheksvernetzung“ (siehe KulturA
vom 10. März 2010 – Arbeitsplanung
Vorgesehen war,
diese Software nach Sichtung der Anbieter möglichst noch in diesem Jahr zu
beschaffen, um die MHR sofort einzubinden. Dieser Termin kann jedoch nicht
eingehalten werden, so dass die MHR gezwungen ist, eine eigene Lösung zu
installieren.
Der primäre Grund für die Verschiebung des Einsatzes der neuen Software
ist damit zu begründen, dass die Softwarefirma, deren Produkt eingesetzt werden
soll, wegen eines Großauftrags Kapazitätsprobleme hat, sodass eine Umsetzung im
Jahr 2010 nicht möglich ist.
Daher muss das Projekt zum Budgetjahr 2011 zur Finanzierung angemeldet
werden.
Eine Einbindung der MHR in das bestehende Bibliotheks-
Die MHR hat jedoch
erklärt, dass sie weiterhin an einer Einbildung in die neue Verwaltungssoftware
interessiert ist. Die Kompatibilität der von der Verwaltung favorisierten
Software mit der von der MHR jetzt zu installierenden Software ist gewährleistet.
Die
Weiterentwicklung des Projektes wird im Laufe des Jahres 2010 so rechtzeitig
erfolgen, dass das Projekt zum Budget 2011 angemeldet werden kann. Bis dahin werden
alle interessierten Nutzer einschließlich der MHR in das Projekt einbezogen. Die
Beteiligungsbedingungen werden in diesem Zeitraum mit der MHR in der bestehenden
Arbeitsgruppe verhandelt. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Gesamtprojektes
den Ratsgremien zur Entscheidung vorgelegt.
3. Erwerb von Lizenzen
Die MHR hat der
Stadtbibliothek angeboten, bei entsprechender Kostenbeteiligung die von der MHR
zu erwerbenden Datenbanklizenzen für die Stadtbibliothek zu nutzen zu nutzen.
Die Stadtbibliothek hat derzeit kein Interesse an der Nutzung der von
der MHR zu erwerbenden Datenbanklizenzen.
4. Präsenz- und Ausleihbibliothek (3 Standorte
Im Rahmen eines Workshops „Bibliotheks-Kooperationskonzept“ in der MHR mit Prof. Umlauf wurde darüber
diskutiert, ob Bestände der MHR in die Stadtbibliothek zur Ausleihe integriert
werden können.
Die Übernahme von Fachliteratur in die Bestände der Stadtbibliothek ist
ohne Umbaumaßnahmen im Gebäudebestand nicht möglich. Dies wurde auch im Workshop
mit Prof. Umlauf deutlich gemacht. Ohne einen Umbau (räumliche Kapazitätserweiterung
Der Umbau/die
Erweiterung der Bibliothek ist als neues Projekt zu bewerten. Unter Beachtung
der gegebenen Budgetverhältnisse der Stadt ist die Finanzierung eines Umbaus
nicht möglich, da das Projekt weder bei der Aufstellung des Budgets 2010 noch
in der mittelfristigen Finanzplanung angemeldet ist.
Unter Beachtung der derzeitigen Rahmenbedingungen ist die räumliche
Erweiterung der Stadtbibliothek sowohl für die MHR als auch für die Stadt ein
Ziel, das langfristig gesehen oder sogar als Vision betrachtet werden muss.
Die Stadt Rheine nimmt das grundsätzliche Interesse der MHR zur
Kenntnis und wird bei entsprechenden Ausbauplänen der Stadtbibliothek auf die
MHR zukommen.
5.
Ausweitung der Öffnungszeiten der
Stadtbibliothek
Unter Hinweis auf die Nutzung der Stadtbibliothek durch die
Studierenden der MHR hat die MHR den Wunsch geäußert, die Öffnungszeiten zu
erweitern.
Eine Ausweitung der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek ist unter
Würdigung der derzeitigen öffentlichen Rahmenbedingungen nicht möglich. Dies
wird auch von der MHR so bewertet. Eine Ausweitung der Öffnungszeiten ist nur
im Zusammenhang mit der Erweiterung der Stadtbibliothek und den damit
verbundenen Zeithorizonten denkbar (siehe Ziffer 4
6.
Rechtliche Grundlagen der Kooperation mit der
MHR
Unter dem Eindruck
des Verbotes der Beteiligung der Stadt Rheine an der Trägergesellschaft der MHR
hat das Rechtsamt der Stadt geprüft, inwieweit die Stadt Rheine und die MHR
Vereinbarungen (Verträge, Absichtserklärungen, Absprachen
Im Bereich „Kooperation Bibliothek“ können die Stadt und die MHR
Vereinbarungen abschließen, weil der Betrieb einer Bibliothek eine Aufgabe der
örtlichen Gemeinschaft darstellt. Es ist jedoch zu beachten, dass die Lasten
der Kooperation auf die Partner wirtschaftlich angemessen gestaltet sein müssen.