Betreff
Sachstandsbericht Jugendkulturelle Bildung
Vorlage
172/11
Aktenzeichen
II-1-mu
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur jugendkulturellen Bildung zur Kenntnis.


Begründung:

 

Der Arbeitsbereich jugendkulturelle Bildung wurde im Jahr 2010 wie vorgesehen inhaltlich erweitert. Zuvor konzentrierte sich die Arbeit darauf, die kulturelle Bildung von Kindern im Grundschulalter zu koordinieren und zu fördern. Im Jahr 2010 wurde zusätzlich der Arbeitsschwerpunkt „Jugendliche und Kultur“ gesetzt. Diesem Thema war die zweite Stadtkonferenz für kulturelle Bildung am 23. April 2010 gewidmet, die mit einem Teilnehmerkreis von mehr als hundert Jugendlichen und Erwachsenen verdeutlichte, dass die Themen Jugendkultur und kulturelle Bildung für Jugendliche wichtige Zukunftsaufgaben für die Stadt Rheine sind.

 

In den Arbeitsgruppen auf der Konferenz und bei einer großen Postkartenaktion im Vorfeld wurde ein umfangreiches Meinungsbild mit Vorschlägen der Jugendlichen erstellt. Bereits wenige Monate später konnten die ersten Projekte umgesetzt werden, u. a.  im Rahmen des NRW-Förderprogramms „Ab in die Mitte“.

 

Parallel dazu wurde in Zusammenarbeit von vierzehn Mitwirkenden aus dem FB 1, dem FB 2 sowie dem Jugend- und Familiendienst e. V. erneut eine Bewerbung beim Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte für kulturelle Bildung“ eingereicht. Diese Gemeinschaftsaktion erfuhr eine sehr positive Bestätigung. Zum zweiten Mal wurde die Stadt Rheine in Düsseldorf für ihr umfangreiches und auf Kontinuität und Nachhaltigkeit angelegtes Engagement für die kulturelle Bildung mit dem Preis der Ministerpräsidentin ausgezeichnet.

 

Das Preisgeld in Höhe von 10.000 € ermöglicht es, im Jahr 2011 – über die Förderung von drei Projekten - weitere Maßnahmen jugendkultureller Bildung umzusetzen, und zwar in genau den Bereichen, die viele Jugendliche selbst als ihre besondere Interessen formuliert haben: Konzerte und Festivals in der eigenen Stadt zu erleben, Auftrittmöglichkeiten und Wettbewerbe für junge, lokale Bands zu erhalten und unter professioneller Anleitung selbst Theater zu spielen.

 

Das bereits etablierte Trosse-Kult Open Air Festival in Mesum wird durch die Förderung gestärkt. Insbesondere wird Jugendlichen aus Rheine durch die Einrichtung eines Bus-Shuttles ermöglicht, das Festival sicher und problemlos zu erreichen und den Nachhauseweg ebenso zu gestalten.

 

Der Schüler-Band-Wettbewerb der städtischen Musikschule soll durch Qualifikationsangebote für die Mitglieder junger Bands (z. B. Bandcoaching, Stimm- und Atembildung, Percussion, Bühnentechnik) weiter ausgebaut werden.

 

Der Jugend- und Familiendienst e. V. erhält eine Projektförderung, um das Projekt „Unsichtbares Theater“ fortzusetzen, das im vergangenen Jahr mit Aktionen im öffentlichen Raum in Rheine, Lingen und Hamburg auch in den Medien viel Beachung fand. Eine bereits bestehende, sehr motivierte Theatergruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter Leitung einer Theaterpädagogin und einer Deeskalationstrainerin kann so für ein weiteres halbes Jahr die Arbeit fortsetzen. Der JFD beantragt darüber hinaus Fördermittel des Landes, um eine weitere, neue Theatergruppe für Jugendliche zu gründen.

 

Das Preisgeld aus dem Landeswettbewerb ermöglichte außerdem eine nahtlose Fortsetzung des Projekts „Kinder-Kulturpass Rheine“. Nach Ablauf der Erprobungsphase mit zwei Jahrgängen von Zweitklässlern hat im Herbst ein dritter Jahrgang den Kinder-Kulturpass erhalten. Weiterhin beteiligen sich alle Grundschulen in Rheine sowie die Grüterschule als Förderschule, so dass das Projekt mit drei Jahrgängen von Grundschülern nun über 2.000 Teilnehmer zählt.