Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Kulturausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur jugendkulturellen Bildung zur Kenntnis.
Begründung:
Der Arbeitsbereich
jugendkulturelle Bildung wurde im Jahr 2010 wie vorgesehen inhaltlich
erweitert. Zuvor konzentrierte sich die Arbeit darauf, die kulturelle Bildung
von Kindern im Grundschulalter zu koordinieren und zu fördern. Im Jahr 2010 wurde
zusätzlich der Arbeitsschwerpunkt „Jugendliche und Kultur“ gesetzt. Diesem
Thema war die zweite Stadtkonferenz für kulturelle Bildung am 23. April 2010 gewidmet,
die mit einem Teilnehmerkreis von mehr als hundert Jugendlichen und Erwachsenen
verdeutlichte, dass die Themen Jugendkultur und kulturelle Bildung für
Jugendliche wichtige Zukunftsaufgaben für die Stadt Rheine sind.
In den
Arbeitsgruppen auf der Konferenz und bei einer großen Postkartenaktion im
Vorfeld wurde ein umfangreiches Meinungsbild mit Vorschlägen der Jugendlichen
erstellt. Bereits wenige Monate später konnten die ersten Projekte umgesetzt werden,
u. a. im Rahmen des NRW-Förderprogramms
„Ab in die Mitte“.
Parallel dazu wurde
in Zusammenarbeit von vierzehn Mitwirkenden aus dem FB 1, dem FB 2 sowie dem
Jugend- und Familiendienst e. V. erneut eine Bewerbung beim Landeswettbewerb
„Kommunale Gesamtkonzepte für kulturelle Bildung“ eingereicht. Diese
Gemeinschaftsaktion erfuhr eine sehr positive Bestätigung. Zum zweiten Mal
wurde die Stadt Rheine in Düsseldorf für ihr umfangreiches und auf Kontinuität
und Nachhaltigkeit angelegtes Engagement für die kulturelle Bildung mit dem
Preis der Ministerpräsidentin ausgezeichnet.
Das Preisgeld in
Höhe von 10.000 € ermöglicht es, im Jahr 2011 – über die Förderung von drei
Projekten - weitere Maßnahmen jugendkultureller Bildung umzusetzen, und zwar in
genau den Bereichen, die viele Jugendliche selbst als ihre besondere Interessen
formuliert haben: Konzerte und Festivals in der eigenen Stadt zu erleben,
Auftrittmöglichkeiten und Wettbewerbe für junge, lokale Bands zu erhalten und
unter professioneller Anleitung selbst Theater zu spielen.
Das bereits
etablierte Trosse-Kult Open Air Festival in Mesum wird durch die Förderung
gestärkt. Insbesondere wird Jugendlichen aus Rheine durch die Einrichtung eines
Bus-Shuttles ermöglicht, das Festival sicher und problemlos zu erreichen und
den Nachhauseweg ebenso zu gestalten.
Der
Schüler-Band-Wettbewerb der städtischen Musikschule soll durch Qualifikationsangebote
für die Mitglieder junger Bands (z. B. Bandcoaching, Stimm- und Atembildung,
Percussion, Bühnentechnik) weiter ausgebaut werden.
Der Jugend- und
Familiendienst e. V. erhält eine Projektförderung, um das Projekt „Unsichtbares
Theater“ fortzusetzen, das im vergangenen Jahr mit Aktionen im öffentlichen
Raum in Rheine, Lingen und Hamburg auch in den Medien viel Beachung fand. Eine
bereits bestehende, sehr motivierte Theatergruppe von Jugendlichen und jungen
Erwachsenen unter Leitung einer Theaterpädagogin und einer Deeskalationstrainerin
kann so für ein weiteres halbes Jahr die Arbeit fortsetzen. Der JFD beantragt
darüber hinaus Fördermittel des Landes, um eine weitere, neue Theatergruppe für
Jugendliche zu gründen.
Das Preisgeld aus
dem Landeswettbewerb ermöglichte außerdem eine nahtlose Fortsetzung des
Projekts „Kinder-Kulturpass Rheine“. Nach Ablauf der Erprobungsphase mit zwei
Jahrgängen von Zweitklässlern hat im Herbst ein dritter Jahrgang den
Kinder-Kulturpass erhalten. Weiterhin beteiligen sich alle Grundschulen in Rheine
sowie die Grüterschule als Förderschule, so dass das Projekt mit drei
Jahrgängen von Grundschülern nun über 2.000 Teilnehmer zählt.