Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Â
Der Kulturausschuss nimmt die vorgelegten Erläuterungen zum VHS-Programm 2012 zur Kenntnis und genehmigt ihn in seinen Grundzügen.
Begründung:
Â
Nach § 5b der
Satzung der Volkshochschule (VHS) hat der Kulturausschuss die Grundzüge des VHS-Programms
zu genehmigen.
1.     „Highlights“
der geplante Einzelveranstaltungen
         (eine ausführliche Aufzählung der
Einzelveranstaltungen ist als
Anlage 1 angefügt)
1.1
Ausstellungen
Fotografie trifft Musik                                   Hans-Peter
Ebel
1.2
Lesungen/Kabarett
Die unerhörte Leichtigkeit des Beins              „Kopflos“
Damenkarusell                                             Jule
Vollmer
Brigitte Koch
„Stille Nacht – heitere Nacht                         Thomas
Rosteck
1.3
Rund um den/die BürgerIn
Islamphobie? Der Islam in den                      PD
Dr. Dirk Halm
deutschen Medien
Pflegebedürftigkeit – was tun?                      Markus
Karpinski
1.4
Stadtgeschichte
125 Jahre Synagoge in Rheine                     Hartmut
Klein
         Die niederländische
Partnerstadt         Alfred Franz,
         Borne und die Euregio                                  Jules
Vleugels
1.5
Länderkunde
Island – Feuer, Eis und Erde                         Ludger
Albers
1.6
Gesundheit
Darmkrebs 2012 – Wo stehen wir?              Dr.
med. Ralf Keller
2.
Informationen zur Arbeit der Volkshochschule
(VHS)
2.1.  Allgemeines
Der öffentliche
Bildungsauftrag der Volkshochschulen (VHS) wird auf der Grundlage des
nordrhein-westfälischen Weiterbildungsgesetzes definiert und von der Stadt
Rheine umgesetzt. Das aktuelle VHS-Programm für das Veranstaltungsjahr 2012
stützt sich auf das Weiterbildungsgesetz NRW vom 01.01.2006 und regelt in §
11.2 die Angebotsstruktur. Der Auftrag besteht darin, ein umfassendes
Weiterbildungsangebot für die gesamte Bevölkerung zu unterbreiten.
Das
Weiterbildungszentrum Volkshochschule ist Lernort, Gestaltungsraum und kultureller
Treffpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger in unserer Kommune. Bildung für alle
ist zu einer der wichtigsten Herausforderungen moderner Gesellschaften geworden,
„Lebenslanges Lernen“ zu einer
Notwendigkeit für jeden von uns. „Lebenslanges Lernen“ ist heute national wie
international die bildungspolitische
Leitkategorie.
Globalisierung, Internationalisierung und Migration,
kulturelle Vielfalt, demografischer Wandel, Informatisierung und
Medialisierung, Flexibilisierung der Arbeit und Variabilität der
Beschäftigungsverhältnisse, Reformierung der sozialen Sicherungssysteme,
Individualisierung und ihre Folgen für den sozialen Zusammenhalt, ökologische
Krisenerscheinungen und Klimawandel: Die
Gegenwart ist von tiefgreifenden Veränderungen geprägt.
Zum Programm gemacht
wird das „Lebenslange Lernen“, um den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und
kulturellen Veränderungen besser begegnen zu können.
Die VHS Rheine steht
für qualitativ hochwertige und bezahlbare Bildungsangebote und für
lebenslanges, generationsübergreifendes Lernen. Im Fokus der Volkshochschule
steht neben Angeboten der beruflichen Bildung insbesondere auch die kulturelle,
gesundheitliche und politische Bildung.
Volkshochschulen
sind keine auf Gewinn ausgerichteten Institutionen, sondern dem Gemeinwohl
verpflichtet.
Das breite Programm
der Volkshochschule enthält vielfältige Anschlussstellen für Kooperationen und
Vernetzungen weit über den Bildungsbereich hinaus, z. B. mit Kultur- und
Jugendhilfeeinrichtungen oder mit Migrantenorganisationen.
Die Volkshochschule Rheine in öffentlicher
Verantwortung ist ein Ort
gesellschaftlicher Integration und ganzheitlichen Lernens, nicht mit
homogenen, sondern heterogenen Lerngruppen, mit unterschiedlichen
Ausgangspositionen und Bildungsbedürfnissen. Gemeinsam lernen ist kein Slogan,
sondern Praxis mit dem Anspruch der individuellen Förderung und der
Differenzierung im Unterricht. Für die einen beginnt es mit einem
Alphabetisierungskurs, für die anderen mit Sprachenlernen oder Interesse an
modernen Medien, Gesundheits- oder Umweltbildung.
Lernen in der
Volkshochschule beruht auf Freiwilligkeit, der Freiheit, das zu wählen, was dem
individuellen Bildungsbedürfnis entspricht oder als dringliche Notwendigkeit
angesehen wird.
Alltagskompetenzen
Auch das
„Alltagslernen“ verändert sich: Tradiertes Erfahrungswissen ist – u. a. infolge
der Individualisierung – nicht mehr selbstverständlich. Neue Schübe von Technisierung,
Verwissenschaftlichung und Verrechtlichung machen die Lebensführung komplexer.
Wer heute gesund leben will, wer mit Geburt und Erziehung von Kindern, Umwelt,
neuer Technik, Recht und Wirtschaft verantwortlich umgehen und dabei
handlungsfähig bleiben möchte, braucht neue Alltagskompetenzen. Dies begründet
die Alltagsorientierung der Volkshochschule und ihrer Programme.
Multikulturell
geprägte Nachbarschaften und Geschäftsbeziehungen erfordern ein Grundwissen
über unterschiedliche kulturell geprägte Verhaltensweisen von der Begrüßung bis
hin zum Umgang miteinander.
2.2. Â Alphabetisierung
und Grundbildung
Chancenungleichheit
im Sinne einer auffälligen Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen
und ethnischen Herkunft ist in unserer Gesellschaft kein Randphänomen, sondern
Ausdruck einer Spaltung, die auch die wirtschaftliche Entwicklung
beeinträchtigt. Seit einigen Jahren verzeichnet die Alphabetisierungsarbeit der
VHS kontinuierliche Zuwächse. An diesen Angeboten lässt sich exemplarisch
aufzeigen, wie wichtig und erfolgreich die Arbeit der VHS mit
Bildungsbenachteiligten ist. Solche Bildungsarbeit ist jedoch personalintensiv
und verlangt einen Mehraufwand, z. B. für kleine Lerngruppen mit Teamteaching,
für Lernberatung, zielgruppengerechte Öffentlichkeitsarbeit, neue Lernzugänge,
innovative Methoden und mediendidaktische Unterstützung der Lernenden.
Nur dauerhaft
gesicherte und ausreichende Bildungsangebote versprechen Erfolg im Kampf gegen Bildungsungerechtigkeit. Dies ist nicht zuletzt
auch ökonomisch und gesamtgesellschaftlich von grundlegender Bedeutung.
In Zeiten wachsender
Integrationsanforderungen stellt die Volkshochschule der Stadt Rheine einen
wichtigen Ort der Kommunikation zwischen Generationen, Nationalitäten und
Kulturen dar und ermöglicht so auf kommunaler Ebene mehr Chancengleichheit.
2.3.
Gesellschaft,
Politik, Umwelt
Eine Planungsübersicht aus dem Fachbereich Gesellschaft, Politik und Umwelt ist aus der Anlage 1 „Übersicht der Einzelveranstaltungen 2012“ von Punkt 1-6 ersichtlich.
Umwelt und Natur
Der Themenbereich „Umwelt und Natur“ wird regional mit Veranstaltungen wie(Auszug):
- Der ökologische Fußabdruck – welche Spuren hinterlasse ich persönlich“
- Klimaschutz zu Hause, in Rheine und in der Welt
- Stromverbrauch senken
- Regenwasser nutzen und Wasserkosten sparen etc.
bis überregional durch eine Multivisionsshow von Markus Mauthe „Europas wilde Wälder“ präsentiert.
Politik und
Gesellschaft
In dem Themenbereich „Politik und Gesellschaft“ werden verschiedene Kooperationsprojekte, wie (Auszug):
- 125 Jahre Synagoge in Rheine
- Die niederländische Partnerstadt Borne und die Euregio
- Mit den eigenen Karten spielen
- Frauenstammtisch etc.
genauso angeboten wie auch das politisch aktuelle Thema im Vortrag von PD Dr. D. Halm zur „Islamphobie? Der Islam in den deutschen Medien“ – und wie sich das medial vermittelte Bild des Islams in Deutschland in den letzten Jahren gewandelt hat und welche Auswirkungen dieser Wandel auf das Zusammenleben von Muslimen und Mehrheitsgesellschaft in Deutschland hat.
Ebenso werden Vorträge, die von allgemeinem Interesse für die BügerInnen in Rheine sind, wie z. B.:
- Pflegebedürftigkeit – was tun?
- Vorsorgekonzept – Vermögensvollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung
- Moderne Haustechnik
- Energieberatung und Energieausweis etc. angeboten.
Der Schwerpunktbereich „Länderkunde“ informiert im Programm 2012 über ein breites Spektrum verschiedener Länder. Hier finden sich auch verstärkt die Vorträge wieder, die die VHS kostenfrei in Altenheimen und Pfarrgemeinden zeigt, um möglichst vielen BürgerInnen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, eine gesellschaftliche Teilnahme zu ermöglichen.
Ein Auszug der Vorträge:
- Durch den Nordosten der Türkei zum schwarzen Meer
- Kroatien – Auf Entdeckungsreise in einer traumhaften Landschaft
- Costa Rica – Eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt
- Von Istanbul auf griechisch-römischen Spuren in der Westtürkei
- Island – Feuer, Eis und Erde (s. a. Anlage 1, Punkt 6)
Ausstellung „Fotografie
trifft Musik“
Besonders hervorzuheben ist die dritte und letzte Ausstellung „Fotografie trifft Musik“ von Hans-Peter Ebel. Nach den ersten beiden Fotoausstellungen – Blasinstrumente 2009, Streichinstrumente 2010 – soll im Programmjahr 2012 der Fachbereich „Rock-Pop“ folgen. Diese Ausstellungsfolge macht den „Zusammenklang“, die Fusion von VHS und Musikschule, auf eine eigene, unverwechselbare Weise „sichtbar“ und in der Eröffnungsveranstaltung am 2. September 2012 auch „hörbar“.
2.4. Â Wirtschaftlichkeit
Die VHS Rheine nutzt
Steuerungselemente wie Kosten- und Leistungsrechnung, Budgetierung und
Controlling. Im Management der Volkshochschule wird deshalb ständig zwischen
wirtschaftlicher Notwendigkeit, Anspruch an Qualität und Professionalität sowie
gesellschaftlicher Relevanz der Angebote abgewogen.
Zur Verdeutlichung
wird in der folgenden Tabelle eine Zusammenfassung der wichtigsten Kennzahlen
aus den Jahren 2007 bis 2010 dargestellt.
Vergleich Zahlen VHS 2007 -
2010
|
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
Anzahl Veranstaltungen
gesamt |
989 |
1.113 |
1.017 |
1.094 |
Anzahl Teilnehmer
gesamt |
12.154 |
13.834 |
12.968 |
14.336 |
Anzahl U-Stunden
gesamt |
20.303 |
20.694 |
22.004 |
23.102 |
|
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
Gebühreneinnahmen |
363.426 € |
384.117 € |
388.629 € |
473.776 € |
Landesmittel
gesamt |
180.585 € |
176.285 € |
170.922 € |
177.439 € |
Zuschuss Stadt |
265.800 € |
283.950 € |
214.301 € |
194.702 € |
Die VHS Rheine hat in den letzten Jahren die Anzahl der Veranstaltungen
von 989 im Jahre 2007 auf 1.094 im Jahr 2010 erhöht. Das ergibt eine Steigerung
der Veranstaltungen um insgesamt 10,62 % innerhalb der letzten 4 Jahre.
Bei den TeilnehmerInnen und geleisteten Unterrichtsstunden ist die
prozentuale Steigerung sogar noch höher. Während 2007 insgesamt 12.154
TeilnehmerInnen die VHS Rheine besuchten, stieg die Teilnehmerzahl im Jahr 2010
auf 14.336 TeilnehmerInnen. Das ergibt eine prozentuale Steigerung von 17,93 %.
Bei der Anzahl der geleisteten Unterrichtsstunden ergibt sich eine Steigerung
um 13,79 %. Im Jahre 2007 betrugen die geleisteten Unterrichtsstunden 20.303,
im Jahre 2010 waren es bereits 23.102.
Während sich die Höhe der Landesmittel für die VHS Rheine nur
geringfügig verringert haben (von 180.585 € im Jahre 2007 auf 177.439 € im
Jahre 2010, entspricht einem minus von 1,74 %), wurde der Zuschuss der Stadt
Rheine für die VHS Rheine in den letzten 4 Jahren um insgesamt 26,75 %
reduziert. Im Jahre 2007 betrug der Zuschuss der Stadt Rheine noch 265.800
Euro, im Jahre 2010 waren es nur noch 194.702 Euro.
Bei den Gebühreneinnahmen erwirtschaftete die VHS Rheine im Zeitraum
2007 – 2010 sogar eine Steigerung um 30,36 %. Konkret heißt das, dass im Jahre
2010 insgesamt 110.350 Euro mehr eingenommen wurden als im Jahre 2007.
Die VHS Rheine trägt
zur kulturellen Vitalität des Gemeinwesens bei und macht es für seine
Bevölkerung attraktiver. Eine attraktive Kommune hat einen wirtschaftlichen
Mehrwert, bedeutet eine Standortstärkung der Kommune und damit eine Stärkung
der kommunalen Wettbewerbsfähigkeit.
2.5.  Kontinuierliche Qualitätsentwicklung im Verfahren LQW (Lernerorientierte Qualitätsentwicklung
in der Weiterbildung)
Im Jahr
2012 wendet die VHS das Verfahren zur Qualitätsentwicklung und –testierung LQW im Rhythmus von vier Wochen in
einer gesonderten LQW-Dienstbesprechung an.
LQW hat
seinen Ausgangs- und Bezugspunkt im konkreten Lernprozess. Der LQW- Leitfaden für die Praxis ist für
alle VHS-MitarbeiterInnen die wichtigste Arbeitshilfe im Qualitätsprozess. Die
Qualitätsbereiche mit ihren Spezifikationen und Anforderungen sowie die
jeweiligen Erläuterungen leiten die Arbeitspraxis an.
2.6. Â Wissenschaftliche Umfrage zur Internetnutzung in Rheine -
Umfrageergebnisse und Handlungskonzeption der
VHS
Als ein Ergebnis der
Umfragestudie wird im Programmkatalog 2012 ein neues Kursangebot für Senioren
veröffentlicht. Das neue Kurskonzept ABC des Personalcomputers und Internet -
speziell für Frauen über 65 Jahre – stellt ein Ergebnis dieser wissenschaftlich
geleiteten Umfrage in Rheine dar.
Aus der Vielzahl der
Umfrageergebnisse hat die VHS eine Handlungskonzeption für einen ganz
spezifischen Bedarf in der Bevölkerung von Rheine entwickelt: vor allen anderen Altersgruppen hat die
Gruppe der Frauen über 65 Jahre den Zugang zum Internet noch nicht gefunden.
Dieses konkrete Umfrageergebnis setzt die VHS in ein spezielles Kursangebot im
Programm 2012 und in den Folgejahren um.
Hervorzuheben ist,
dass die wissenschaftliche Begleitung in der zukunftsorientierten
Angebotsorientierung der VHS vollkommen gebührenfrei durch das ERCIS Institut
Münster angeboten wurde. Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves und Team führten im Zeitraum
September bis November 2010 eine schriftliche Befragung durch. Per Brief wurden
5000 zufällig ausgewählte BürgerInnen mit einem Fragebogen angesprochen. Zudem
wurden 500 Fragebögen an Kursteilnehmende direkt verteilt. Öffentlich ausgelegt
in der Stadtbücherei und im Rathausfoyer wurden weitere 500 Fragebögen.
Die Rückläuferquote
beträgt 11,37% (54,7% Frauen, 45,3% Männer).
Überblick über fünf
weitere Umfrageergebnisse:
Die Nutzung des
Internets passt zu meinem Lebensstil. |
77,8% |
Durch das Internet
kann ich viele Dinge mehr erledigen, bin persönlich produktiver. |
65,1% |
Ein hoher Anteil
meines sozialen Umfelds nutzt das Internet. |
93,4% |
Meine Bekannten
denken, ich soll das Internet nutzen. |
63,1% |
Die
Berichterstattung im Fernsehen legt mir nahe, dass ich das Internet nutzen
sollte. |
59,6% |
Zwei weitere
Umfrageergebnisse nimmt die Volkshochschule besonders in den Fokus der weiteren
Qualitätsentwicklungsarbeit für 2012:
Für 67,9% der Ü-65-jährigen ist
der gedruckte VHS-Programmkatalog die vorrangige Informationsquelle.
Für 13,1% der Ü-65-jährigen ist
die Homepage www.vhsrheine.de eine Informationsquelle
für das internetbezogene Kursangebot.
Die Weiterbildung
für die demografisch wachsende Altergruppe 60+ befindet sich in einem komplexen
Umstrukturierungsprozess. Die VHS hat und wird dieses in die Konzeption des
„Lebenslangen Lernens“ kontinuierlich und bedarfsorientiert integrieren.
Das Leben nach dem
Berufsleben stellt steigende Anforderungen an die Weiterbildung der
Volkshochschule. Verschiedene Milieus, unterschiedliche Zeitstrukturen und
unterschiedliche Lernniveaus müssen immer mehr in die Gestaltung des Planens,
Durchführens und Auswertens eingebunden werden.
Um zu
teilnehmergerechten, passgenauen, anspruchsvollen und modernen Planungsergebnissen
zu kommen, kommuniziert die VHS direkt mit den Teilnehmenden und den
Kursleitenden über Bedarfe und Bedürfnisse, damit das persönliche Lernen
gelingt.
Zusammengefasst: Die Studie Internetnutzung in Rheine –
Umfrageergebnisse und Handlungsbedarfe – markiert einen Baustein, den die
Planenden in der VHS für ein situationsbezogenes, nachfrageorientiertes,
forschungsabhängiges und teilnehmergebundenes VHS-Weiterbildungsprogramm
aufnehmen. Es wird deutlich, dass die VHS-Weiterbildung sich als Dienstleisterin
für die BürgerInnen der Stadt Rheine einbringt. Internet-Nutzung soll keine Frage des Alters sein!
3.     Arbeitswelt
und Wirtschaft
Fremdsprachen
3.1.Â
Im Programmzeitraum
Januar bis Dezember 2012 wird erwartet, dass 150
Die Kursauswertungen
zeigen immer häufiger, dass in Firmen die Büroarbeitsplätze wieder neu
strukturiert werden. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass es zur
Selbstverständlichkeit wird, dass Angestellte über die Kompetenz verfügen
sollten, zwei und drei Softwareprogramme zu beherrschen. Das Kursangebot und
die Durchführung des
3.2.  Fremdsprachenkurse
im Jahr 2012
Das eingeführte
Kurskonzept Easy Conversation plus Words
and Grammar erweist sich als eine sehr gut angenommene Kurskonzeption.
Dieser Kurstyp im Englischangebot wendet sich an Interessenten mit schulischen
Vorkenntnissen.
Der aktuelle Beruf
und das berufliche Fortkommen fordern von MitarbeiterInnen und BewerberInnen
sichere Englischkenntnisse auf der Niveaustufe B1-B2. Mittels eines
Einstufungstests werden Interessenten gezielt informiert und beraten. Die
Kursleitenden bieten Erwachsenen einen pädagogisch anspruchsvollen und kommunikativen
Sprachunterricht in den atmosphärisch gut ausgestatteten Unterrichtsräumen an.
Die VHS bietet zwölf
Fremdsprachen im neuen Kursjahr an.
3.3.  Erwachsenenpädagogische
Ausbildung der KursleiterInnen mit EPQ-Ausbildungsprogramm des Landesverbandes
der Volkshochschulen in NRW
Aus der VHS Rheine
nehmen zwei Kursleiterinnen an der Erwachsenenpädagogischen Qualifizierung EPQ
teil. Eine Sprach- und eine
-
Lernpsychologie
-
Gesprächsführung
und interkulturelle Kommunikation
-
Didaktik
und Methodik
-
Moderne
Unterrichtsmedien und
-
Lernerfolgskontrolle.
In die Ausbildung
integriert sind Hospitationen und eine Unterrichtsabschlussprüfung, die durch
die FachbereichsleiterInnen der beteiligten Volkshochschulen begleitet werden.
Die Absolventen erhalten das Zertifikat
Erwachsenenpädagogische Qualifikation als Nachweis einer einjährigen
Ausbildung.
Hervorzuheben ist,
dass die Volkshochschulen das EPQ in Zusammenarbeit mit der Universität
Münster, Lehrstuhl Erwachsenenpädagogik, vertreten durch Prof. Dr. Brödel,
entwickelt haben.
3.4.  Sozialkompetenz
im Beruf
Mit der Sprecherzieherin
Sabine Schardelmann ist eine Kurskonzeption zum Erlernen und Vertiefen von
Sprechkompetenzen im Beruf erarbeitet vor.
Wenn die Stimme stimmt ist ein
neuartiger Wochenendlehrgang mit den Komponenten
- Informationsabend
- Gruppentraining 1
- Einzelberatung / Coaching
- Gruppentraining 2.
Die Trainerin schult
Körperhaltung, Sprechstimme, Atmung, Sprechausdruck in Fallbeispielen.
Davon ausgehend,
dass die Stimme zu Dreiviertel die Gesamt-Kommunikationssituation bestimmt, ist
das Training der Stimme und des Sprechausdrucks von herausragender Bedeutung
für den beruflichen Erfolg.
Überblick über weitere Weiterbildungen in
Sozialkompetenz
Simone Berkmann,
Rheine, leitet zwei Wochenendseminare „Umgangsformen in der beruflichen
Erstausbildung“.
Angelika Roelofs,
Lingen, vermittelt Kenntnisse in der Konfliktlösung.
„Konfliktlösung in
drei Lektionen“ vermittelt das Kommunikationskonzept von M.B. Rosenberg. Die
Schritte in der GfK –Gewaltfreie Kommunikation – helfen schwierige Gespräche am
Arbeitsplatz und in der Familie zum Gelingen zu bringen.
3.5.  Volkshochschule
in den Oster- und Herbstferien 2012
Speziell für
Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 12 Jahre werden Computerkurse in
den Oster- und Herbstferien angeboten. Neben dem sehr gut angenommen Kursen
„10-Finger-Tastschreiben“ wird erstmals ein Kursus „FACEBOOK für Jugendliche“ angeboten.
Kursleiterin Simone Korbanek, Rheine, vermittelt den Schülerinnen und Schülern
die schönen und „bösen“ Seiten in digitalen Sozialen Netzwerken. Die Kurskonzeption
beinhaltet, dass die Eltern der Schülerinnen und Schüler zur letzten
Unterrichtsstunde eingeladen und informiert werden.
Digitale Soziale
Netzwerke wie SchülerVZ, StudiVZ, FACEBOOK etc. kennzeichnen eine
generationsbezogene Kommunikationsart, die im Fall des Missbrauchs für Mobbing
– Cybermobbing – dann auch Opfer hervorbringt.
4.     Deutsch
als Fremdsprache, Deutsch, Literatur, Rhetorik
Mensch und Tier
4.1.  Deutsch
als Fremdsprache (DaF)
Die VHS Rheine setzt
sich intensiv und nachhaltig für die Sprachförderung ein. Das Angebot umfasst,
neben den Integrationskursen nach Integrationskursverordnung (IntV) des
Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, ein differenziertes stadtteilnahes
Angebot im Rahmen der Sprachoffensive der Stadt Rheine und Deutschkurse nach
dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen vom Sprachniveau A1 bis C1.
Die Sprachförderung
ist auch im Hinblick auf den Arbeitsmarkt weiterhin das bedeutendste
Handlungsfeld in der Weiterbildung von MigrantInnen.
Neben den Angeboten
zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt, steigt die Nachfrage nach Kursangeboten
für Fachkräfte.
Die Mathias-Stiftung
Rheine und auch umliegende Krankenhäuser stellen zunehmend internationales Krankenhauspersonal
ein, das einen fachspezifischen Sprachbedarf hat. Die Arbeit in deutschen
Kliniken und Praxen erfordert von internationalen Ärzten und Ärztinnen eine
fachbezogene Ausdrucksweise und den Umgang mit den kulturellen Besonderheiten
der Sprache. Nach einer Bedarfsanalyse reagiert die VHS darauf mit einem
passgenauen Deutschangebot für Ärzte und Ärztinnen, sowie einem Angebot für
Pflegepersonal.
Die VHS ist in
Rheine die einzige Anbieterin für Einbürgerungstests, die Prüfung „Deutsch-Test für Zuwanderer“
(Einbürgerungsvoraussetzung) und Integrationskurse. Kreisweit als einzige
Anbieterin wird sie auch zukünftig die aufenthaltsrelevante Prüfung „Start Deutsch 1“ durchführen.
4.2.  Deutsch,
Literatur, Kommunikation
Kommunikative Kompetenz bedeutet die
Fähigkeit den Anforderungen von Kommunikationssituationen gewachsen zu sein.
Die VHS Rheine bietet verschiedene Veranstaltungen zu sprachlichen,
thematischen und darstellenden Kommunikationssituationen an.
Im Rahmen der
UN-Wochen gegen Rassismus veranstaltet sie für Jugendliche und junge Erwachsene
ein Argumentationstraining gegen rechte Parolen. In dem Workshop „Parolen gegen
Rechts“ werden häufige "Statements" aufgegriffen, sachliche
Informationen und psychologische Hintergründe erläutert, sowie Analysemethoden
und Gegenstrategien vermittelt.
Aufgrund der
Globalisierung wird auch die interkulturelle Kommunikation immer bedeutender,
um auf internationaler Ebene agieren zu können.
Das Beherrschen
einer gemeinsamen Sprache ist für eine gelingende interkulturelle Kommunikation
oft nicht ausreichend. Selbst die
nonverbale Kommunikation, die fälschlicherweise oft als universales
Kommunikationsmittel verstanden wird, ist sehr stark von der jeweiligen Kultur
geprägt.
In dem
Seminar „Interkulturelle Kommunikation“ werden unterschiedlichste Wertvorstellungen
und Kommunikationsmuster (Umgangssprache, Sitten, Gebräuche, Gesten), deren
Kenntnis für eine gute berufliche und private Kommunikationsebene hilfreich
sind, vermittelt.
Im Bereich Rhetorik
und Gesprächsführung steigt die Nachfrage aufgrund beruflicher Anforderungen,
sowie dem Wunsch nach konstruktiver Kommunikationsfähigkeit im privaten
Bereich.
Rhetorikseminare für
Jugendliche und Erwachsene, Gesprächsführung und Kurse für
Kommunikationsstrategien in unterschiedlichen Situationen sind Beispiele für
ein breitgefächertes Kursprogramm zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit.
Die
Informationsveranstaltung zur Mehrsprachigkeit bei Kindern richtet sich als
Fortbildungsangebot an LehrerInnen, ErzieherInnen, DozentInnen und
interessierte Eltern, um eine frühkindliche Kommunikationskompetenz zu fördern.
Der Theater-Workshop
mit dem Theaterpädagogen und Regisseur Roland Busch, in dem Jugendliche und
Erwachsene generationsübergreifend szenisch arbeiten,
wird auf einen Einstiegskurs und einen fortlaufenden Kurs ausgeweitet. Die
Kursmodule schließen 2x jährlich mit einer öffentlichen Theateraufführung in
der Aula ab.
Kurse zu
verschiedenen Schreib-Genres (z.B. Kreatives Schreiben, Pressetexte, Biografisches
Schreiben, Lyrik) sind weitere Angebote, die aufgrund einer individuellen,
handelnden Auseinandersetzung mit Sprache und Literatur, die kulturelle Bildung
fördern.
4.3.  Mensch
und Garten
Neu im VHS Programm wird der Themenbereich Mensch und Garten sein.
Gärten
haben in der Geschichte des Menschen schon immer eine große Rolle gespielt.
Die Begeisterung für Gärten reicht historisch
weit zurück und ist bis in die Gegenwart ungebrochen. Gärten erfüllen die
elementaren Bedürfnisse des modernen sozialen Lebens ebenso wie sie
Experimentierfelder für die Naturwissenschaften darstellen können.
Das Naturerlebnis Garten ist ein komplexes
Wechselspiel vielfältigster natürlicher Phänomene, das alle Sinne anspricht,
ohne dass es zu einer Reizüberflutung kommt.
Faszinierend
ist die Gartentradition aber auch, weil Gärten genau so viele verschiedene
Gesichter haben, wie Motivationen, aus denen sie entstanden sind. Diese unterschiedlichen
Aspekte werden durch das breitgefächerte Programmangebot angesprochen.
Idealerweise
begleitet uns der Garten ein ganzes Leben. Die Beziehung zum Garten ändert sich
mit dem Lebensalter, so wie sich auch die Ansprüche und Bedürfnisse an den
Garten ändern.
Ilse Copak, Dipl. Ing. Landschaftsplanung,
gibt Anregungen zu einer altersgerechten Umgestaltung des Gartens und erläutert
die Bedeutung des Gartens im Alter und im Bereich Therapie und Pflege,
insbesondere auch bei Demenzerkrankungen.
Ulrike Lindner hat
viele Jahre als Moderatorin für den Fernsehratgeber „Heim & Garten“ vor der
Kamera gestanden und die unterschiedlichsten Gartenthemen präsentiert.
Als Dipl. Ing. für
den Gartenbau hat sie zudem 30 Jahre lang eine Versuchsanstalt für Ökogemüsebau
bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen geleitet.
In der VHS Rheine bietet
sie mehrere Vorträge zu verschiedenen Gewürz- und Gemüseraritäten an.
Das Wissen über gesundheitsgefährdende
Pflanzen und Tiere, wie z.B. den Riesenbärenklau,
Eichenprozessionsspinner oder
Ambrosia, ist allgemein rückläufig. Till Andrzejewski, Polizeibeamter,
Forstwirt und Rettungssanitäter, ist Leiter des Informations- und Gesundheitsschutzprojekts Tatort Natur.
Er wird in seinen Vorträgen „Tatort Natur“ einen Überblick über gefährliche
Tiere und Pflanzen in unseren heimischen Gärten und Parks geben, über neueste
Forschungsergebnisse sprechen und sinnvolle Präventionsmöglichkeiten aufzeigen.
Früher fast
ausschließlich in Klostergärten angesiedelt, haben Arzneipflanzen heute auch
ihren Weg in Privatgärten gefunden. Birgit Bölker, pharmazeutisch-technische
Assistentin, betreut den Apothekergarten in Borken-Weseke und gibt in ihrem Vortrag
einen Überblick über Art, Verwendungsmöglichkeiten und den Anbau von Arzneipflanzen
im eigenen Garten.
Christian
Westkemper, staatlich geprüfter Gartenbautechniker, ist ein Gartenexperte mit
langjähriger Erfahrung in vielen Fachsparten des Gartenbaus. Er berät Funk und
Fernsehen in Gartenfragen, hat als fachlicher Berater am Kindergartenbuch „Waldemar“
mitgearbeitet und schreibt eine regelmäßige Zeitungskolumne zum Thema Garten.
Für die VHS gibt er in mehreren Veranstaltungen sein Insiderwissen zu den
Themen Rasen, Teiche, Stauden, Obst- und Gemüse auf kleinstem Raum und
Mini-Wassergärten an die Teilnehmenden weiter.
Zu den
praxisbezogenen Angeboten gehören auch der Baum- und Strauchschnitt und die
individuelle Gartenplanung und -gestaltung.
Neben den
anwendungsorientierten Aspekten, wird der kulturhistorische Bereich mit
verschiedenen Veranstaltungen abgedeckt.
In Deutschland gibt
es so viele Schrebergärten wie sonst nirgends auf der Welt. Immer mehr werden
sie zu Grünflächen in den Städten, die an Vielfalt, soziokultureller und
mitunter sogar an ökologischer Wirkung nicht zu unterschätzen sind. Stefan
Leppert, Autor des Buches „Paradies mit Laube“, stellt in seinem Vortrag die
Bandbreite des Kleingartenwesens in Deutschlands vor.
Weiterhin hat er ein
Buch über eine der eindrucksvollsten Gestalten der Gartenbranche geschrieben.
Der Deutschamerikaner Wolfgang Oehme ist zum „Gräserpapst“ geworden und hat in
Amerika Gartengeschichte geschrieben. Stefan Leppert, der Oehme seit vielen
Jahren kennt, gibt Einblicke in sein Leben und seine grandiosen Gärten in der
Neuen Welt.
In ihren Vortrag
Rosenrausch und Tulpenfieber widmen sich Susanne Paus und Peter Zweil einem der
schönsten Gärten am Niederrhein, dem Garten Imig-Gerold, und stellen damit
gleichzeitig ihr Gartenbuch vor, das in Zusammenhang mit dem prominenten
Fotografen Jürgen Becker entstanden ist.
Die Garten-
Kunsthistorikerin Elisabeth Harting gibt in ihrer Veranstaltung Duftkultur und
Heilwirkung der Rose einen kulturhistorischen Ãœberblick zur Rose und zeigt anhand
praktischer Beispiele, wie man Rosenblüten für unterschiedlichste Zwecke nutzen
kann.
4.4.  Mensch
und Tier
Aufgrund zunehmender Bissunfälle bedarf es einer Unfallprävention von Kindern
im Umgang mit Hunden. In
dem Seminar Kind und Hund werden Reaktionsmuster erläutert, die sich aus der
arteigenen Natur des Hundes ergeben und Ursprung der meisten Bissunfälle sind.
Dabei ist eine Lektion zur "Hundesprache" sinnvoll, durch die Kinder,
Eltern und HundehalterInnen lernen, die Warnsignale des Hundes zu verstehen und
ernst zu nehmen.
Es wird zunehmend
erkannt, wie fördernd der Umgang mit Tieren für kranke oder behinderte Menschen
sein kann. In der Veranstaltung Tiergestützte Therapie erfahren die
Teilnehmenden durch viele Beispiele aus der Praxis, warum Tiere eine positive
Wirkung auf Menschen haben, welche Tiere eingesetzt werden können und wer von
der tiergestützten Therapie profitieren kann.
Weitere Angebote beschäftigen sich u. a. mit den Themen: Therapiehunde,
Erste-Hilfe am Hund, Übungen zum Sachkundenachweis, unerwünschtes
Jagdverhalten, Tiere im Gartenteich, Meerwasser- und Nano-Aquaristik.
5.
Gesundheit und Kreativität
5.1.
 Bewegungsförderung in Lebenswelten
Der Zusammenhang
zwischen körperlichem Aktivitätsverhalten und Gesundheit ist sehr gut
erforscht: Regelmäßige körperliche Aktivität ist nachweislich gesundheitsfördernd
und gilt als integraler Bestandteil eines gesunden Lebensstils.
Ãœber alle
Bevölkerungsgruppen hinweg bewegt sich die Bevölkerung in Deutschland zu wenig
und schöpft das gesundheitsförderliche Potential körperlicher Aktivität nicht
aus. Viele Menschen werden von den Bewegungsempfehlungen für die Gesundheit
nicht erreicht. Körperliche Inaktivität hat sich zu einem öffentlichen Gesundheitsproblem entwickelt.
Ziel der VHS – Kurse
ist es, alltagsnahe und lebensweltbezogene Bewegungsressourcen zu
identifizieren und nachhaltig zu stärken.
Hierzu werden differenzierte
Bewegungskurse angeboten aus den Bereichen:
- Entspannung und Körperarbeit
- Ausgleichsgymnastik
- Bewegung und Musik
- Rückenfitness
- Pilates
- Gymnastik Spiele –Tanz
- Nordic-Walking
- Orientalischer Bauchtanz
- Beckenbodentraining
Dadurch werden der
Stoffwechsel und der Kalorienverbrauch angekurbelt. Dies wiederum stärkt das
Immunsystem und die Abwehr und verbessert folgerichtig das körperliche
Wohlbefinden durch die Förderung von
Bewegung.
5.2.  Gesundheit
In diesem Jahr wird
sich der Gesundheitsbereich der VHS mit dem Schwerpunktthema „Der Darmkrebs und
seine Prävention“ beschäftigen.
Hierzu bietet die
VHS im Programmjahr 2012 einen wissenschaftlichen Vortrag von Priv. Doz. Dr.
med. R. Keller, Chefarzt der Medizinischen Klinik I im Mathias Spital Rheine,
an. Permanenter Stress, Ärger, Anspannung und Trauer sind Gift für unsere
Verdauung und die Immunabwehr. Da Kopf und Bauch eng miteinander verknüpft
sind, haben viele Magendarmerkrankungen psychische Ursachen. Es ist wichtig stets Sorge zu tragen für
einen ausreichenden Ausgleich zum hektischen Alltag - zum Beispiel durch
das Erlernen von Entspannungstechniken
wie Yoga, Meditation oder Autogenes
Training, Muskelentspannung nach
Jakobson, Hatha Yoga, Power Yoga.
Der ganzheitliche
Blick auf den Menschen spiegelt sich somit in unterschiedlich ausgerichteten
Angeboten, von medizinischen Vorträgen über Entspannungstechniken, aus dem
Bereich Gesundheit wieder.
5.2.  Ernährung
Die 2008 neu
eingerichtete VHS-Lehrküche zeichnet sich im Veranstaltungsjahr 2012 durch eine
Vielzahl und Vielfalt an bewährten und neuen Weiterbildungsveranstaltungen aus.
Die sehr guten Rahmenbedingungen einer funktionalen Lehrküche fördern einen
innovativen Konzeptrahmen. Zur Umsetzung dieses Konzeptrahmens wurden folgende
Programmschwerpunkte als Entwicklungswegweiser entwickelt:
·
Junge
VHS-Linie: Junge Lebensstile und junge Zielgruppen erleben „Küche“ als
Kommunikationsplattform für den Beruf, das Studium, den Auszug aus dem „Hotel
Mama“; im Rahmen einer spannenden Freizeitgestaltung der Kinder- und Jugenduni;
in Verbindung mit dem Thema Gesundheit, Bewegung und Ernährung – Stichwort:
„Übergewichtige Kinder und Jugendliche“.
·
Projektkunden
werden gezielt mit Kurskonzepten beworben (Schulen/Firmen etc.).
·
Der
Trend Küche verbindet sich mit VHS-Fachbereichen (z. B. „Sprache trifft Küche“.
Französischer Sprachkurs kocht ein französisches Menü - Unterrichtssprache im
Kochkurs ist Französisch)
·
Die VHS
- KundInnen haben die Möglichkeit, sich mit eigenen Wünschen oder Kurskonzepten
in die aktuellen Planungen einzubringen (Kundenorientierung).
·
Die
VHS-KundInnen werden gezielt nach weiterem Lernbedarf, nach Ausstattungsqualität
mittels eines Feedbackbogens zur Kundenbefragung im Rahmen einer
lernerorientierten Qualitätstestierung in der Weiterbildung – LQW befragt.
·
Personalentwicklung
für Firmen, Gruppen, Vereine durch spezielle Kochkurskonzeptionen auf die
Kunden passgenau zugeschnitten.
Um neue
Teilnehmerschichten anzusprechen werden auch Kochkurse im niedrigen Preisniveau
als Komplettangebot ausgearbeitet, die mit fester Lebensmittelumlage und
Kursgebühr kalkuliert sind.
Weiterhin ist ein
Mittagstisch in dem Zeitfenster 12.15- 13.00 Uhr mit 5,00 EUR
angedacht mit dem
Titel: „Rezept probieren – nachkochen“.
Die vorgestellten
Rezepte werden im Show Kochen präsentiert. Der ganzheitliche Lernansatz
beinhaltet das Anfassen der Speisen, das Reichen und Schmecken der Zutaten, so
wie das Erleben einzelner Kochsequenzen.
Der Kurs spricht
insbesondere intensiv eingebundene BürgerInnen oder andere ArbeitnehmerInnen an,
die nur über eine kurze Mittagspause verfügen. Die TeilnehmerInnen erhalten die
Rezepte in einer „VHS-Kursmappe - Gesundes Mittagessen“ und werden zu einem
ausführlichen Informationsabend eingeladen.
In einem anderen
Zeitfenster 15.00 – 18.00 Uhr werden TeilnehmerInnen zur gesunden Ernährung
eingeladen mit der Frage: Was koche ich morgen?
Regelmäßig 2 x in
der Woche soll hier ein über Wochen fortlaufendes Angebot aufgebaut werden.
Auch Schichtarbeiter- oder ArbeitnehmerInnen, die vormittags arbeiten haben
hier die Möglichkeit sich in Sachen „Gesunde Ernährung“ weiterzubilden und für
Familienangehörige vorzukochen. Das fertige Essen kann nach der Herstellung im
Kurs mit nach Hause genommen werden.
Die Lehrküche zeigt
sich als Markenwert der VHS Rheine, wird nachhaltig die Angebotsfrage bedienen
können und zur Weiterbildungsqualität des VHS-Programmangebotes beitragen.
5.4.  Kreativität
Kulturelle Bildung
ist ein wichtiges Element allgemeiner Bildung.
Durch bewährte und
innovative Kursangebote der Volkshochschule können die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer künstlerische Ideen umsetzen um:
- künstlerische Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten
zu erproben,
- ihre sozialen, emotionalen, ästhetischen
und motorischen Fähigkeiten zu stärken,
- aktiv am gesellschaftlichen Leben
teilzunehmen,
- eigene ästhetische
Qualitätskriterien zu entwickeln.
Darüber hinaus
fördern die Angebote im Bereich der kulturellen Bildung Schlüsselkompetenzen
wie z. B. Kreativität, Kommunikations- und Teamfähigkeit.
Die Umsetzung lässt
sich für viele TeilnehmerInnen in einem breit aufgestelltem Kreativangebot
verwirklichen.
Die TeilnehmerInnen
lernen verschiedene Verarbeitungsmöglichkeiten von wassermischbaren Ölfarben
und Aquarellfarben kennen. Die Verwendung von Terpentin, von Farbmitteln, Pinselstrichen
von Schwammtechniken und Strukturpasten werden in den VHS-Kursen von erfahrenen
ReferentInnen professionell vermittelt. Manche Kurse münden sogar in einer
Ausstellungsgruppe.
Die isolierte
Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten tritt zurück hinter dem Qualifizierungssiegel
„Kompetenzentwicklung“. Die
KursteilnehmerInnen lernen, komplexe Probleme in der Praxis kreativ und
selbstorganisiert zu lösen, ihre Fachkompetenz kooperativ anzuwenden und in der
Umsetzung systematisch vorzugehen. Eine Kompetenzerweiterung ist ein aktiver,
selbstverantwortlicher Prozess der Lernenden. Unsere Kursleitungen spielen
dabei die Rolle einer unterstützenden Lernberatung.
Es entsteht eine
neue Dimension der Regenerierung für Motivation, Lebensfreude, Sozial- und
Fachkompetenz, für Mündigkeit und Interesse an der Welt und ihrer Kultur mit
ihrer komplexen Formensprache.
6.     Weiterbildung
für alle
Der XIII. Deutsche
Volkshochschultag stand in diesem Jahr unter dem Motto „Weiterbildung für alle“. Auf diesem Kongress wurde die Wichtigkeit
von Volkshochschulen als Bildungseinrichtung in öffentlicher Verantwortung
betont. Professorin Dr. Rita Süssmuth stellte fest:“ Deutschlands Zukunft hängt
von einem offenen und chancengerechten Zugang zur Weiterbildung ab.“
In einer
Wissensgesellschaft spielt die Weiterbildung eine zunehmend wichtige Rolle.
Angesichts der rapiden Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse wird ein „Lernen
auf Vorrat“ immer weniger möglich, einmal erworbenes Wissen muss vielmehr
kontinuierlich aktualisiert werden.
Diesem
Weiterbildungsauftrag kommt die VHS der Stadt Rheine 2012 mit einem großen
Spektrum aus den Bereichen Weiterbildung im Beruf, Lern- und Arbeitstechniken,
politischer Bildung,
Besondere
Zielgruppen wie die „Junge VHS“, die Veranstaltungen für die Generationen 55+
und für Frauen gehören ebenso wie die Durchführung des Einbürgerungstests, die
Bildungsberatung, der Bildungsscheck und Serviceleistungen für Schulen und kleine
sowie mittlere Unternehmen zur Angebotspalette der VHS Rheine.
Bundespräsident
Christian Wulf fasste 2011 in Berlin beim alle fünf Jahre stattfindenden
Volkshochschultag zusammen: “Volkshochschulen sind auf der Höhe der Zeit, weil
sie ganz nahe bei den Bildungswünschen der Menschen sind. Sie haben sich um
unser Gemeinwesen hochverdient gemacht und sind ein Segen für unser Land.“
Anlagen:
Anlage 1: Ãœbersicht der Einzelveranstaltungen 2012
Anlage 2: Teil-Plan 2011 mit Ergebnis aus 2009