Beschlussvorschlag/Empfehlung:
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- Der Sozialausschuss nimmt die
dargestellten Anpassungen zur Umsetzung des Sozialplans Alter zur
Kenntnis.
- Der Sozialausschuss stimmt der von
der Verwaltung vorgeschlagenen Standortfrage im Basilikaforum der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz zu.
- Der
Sozialausschuss stimmt dem Vorschlag der Verwaltung zu, die notwendige
hauptamtliche Unterstützung durch Verlagerung der Arbeitsschwerpunkte der
Stabsstelle Bürgerengagement der Stadt Rheine, des Pastoralreferenten des
Kooperationspartners Heilig Kreuz und der Seniorenkoordinierungsstelle
sicherzustellen.
- Der Sozialausschuss stimmt dem Vorschlag der Verwaltung zu, die notwendigen einmaligen Projektmittel für Öffentlichkeitsarbeit, Qualifizierung und Sachkosten aus einer Mittelumschichtung in Höhe von 5.000,00 € aus dem Produkt 2211 – Sonstige soziale Betreuung – zu finanzieren und darüber hinaus Drittmittel zu akquirieren.
Begründung:
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Der Sozialausschuss hat am 5. Juli 2011 das
Konzept zur Umsetzung des Sozialplans Alter einstimmig zur Kenntnis genommen.
Insofern wird inhaltlich auf die Vorlage 281/11 verwiesen.
Gleichzeitig wurde die Verwaltung
beauftragt, für das Pilotprojekt die Standortfrage in einer der
bestehenden Seniorenbegegnungsstätten
zu klären sowie eine Umsetzung des Konzepts ohne eine Erhöhung der
personellen Ressourcen zu prüfen.
Standortfrage
Das Pilotprojekt wird räumlich dem Basilikaforum der Pfarrgemeinde
Heilig Kreuz zugeordnet. Herr Dechant Winzeler sowie Pastoralreferent Tobias
Plien stimmen dem Konzeptansatz vorbehaltlos zu. Dem noch zu findenden
ehrenamtlichen Bürgerteam wird ein eigener Raum innerhalb der
Seniorenbegegnungsstätte zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus können, soweit
die Kapazitäten ausreichen, alle anderen Räumlichkeiten von sich neu bildenden
Initiativen und Veranstaltungsformaten genutzt werden.
Hauptamtliche Unterstützung
Das Pilotprojekt zur Bildung eines selbstbestimmten Bürgertreffs stellt
alle Beteiligten vor eine besondere Herausforderung. Denn hier wird mit der gemeinwesenorientierten aktivierenden
Seniorenarbeit ein neuer Weg gegangen, um die im Sozialplan Alter aufgeführten
Handlungsempfehlungen der Fortentwicklung der Begegnungsstätten
§
zu
Bildungs- und Kultureinrichtungen,
§
zu
stadtteilorientierten Partizipationsknotenpunkten sowie
§
zu Orten
einer gelebten Demokratie im Alter (und generationsübergreifend)
zu erfüllen.
Die hauptamtliche
Unterstützung ist daher als ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Pilotprojekt
zu sehen und beinhaltet
§
die
inhaltliche Konzeptentwicklung und Beratung,
§
die
Steuerung der Öffentlichkeitsarbeit,
§
die Gewinnung
und Qualifizierung der Freiwilligen,
§
die Sicherstellung
der infrastrukturellen Rahmenbedingungen,
§
die Moderation
der unterschiedlichen Projektveranstaltungen,
§
die
Unterstützung bei administrativen Fragen,
§
den
Aufbau von Netzwerken sowie
§
die
Evaluation zum Ende des Projektes.
Wie in der Vorlage 281/11 dargestellt, kann
die Seniorenkoordinierungsstelle der Stadt Rheine dies mit dem vorhanden
Stellenanteilen allein nicht leisten. Die Projektbeteiligten einigten sich
jetzt auf die nachfolgend dargestellte Aufgabenverteilung, die dann nicht mit
einer Erhöhung personeller Ressourcen verbunden wäre:
§
Die
Stabsstelle Bürgerengagement der Stadt definiert das Pilotprojekt für sich als
einen Arbeitsschwerpunkt im Jahr 2012 und übernimmt die Federführung zur
Organisation der Startphase mit einem Stellenanteil von ca. 20% (Organisation der
Startveranstaltung, Moderation der „Werkstattveranstaltung“, Teambildungsprozess
für die interessierten Ehrenamtlichen, …)
§
Seitens
der Pfarrgemeinde Heilig-Kreuz wird Pastoralreferent Tobias Plien die
Aktivitäten ebenfalls als Arbeitsschwerpunkt im Jahr 2012 inhaltlich begleiten
und organisatorisch unterstützen.Â
§
Nach der
Startphase begleiten die Seniorenkoordinierungsstelle sowie die Pfarrgemeinde
Heilig Kreuz den weiteren Prozess und stehen als erste Ansprechpartner zur
Verfügung.
§
Darüber
hinaus wird der Einsatz eines Bundesfreiwilligendienstlers geprüft.
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Fahrplan zur Umsetzung
Inhaltlicher Träger des Bürgertreffs sollen
weder die Stadt Rheine noch die katholische Kirchengemeinde sein, sondern die
Bürgerinnen und Bürger selbst. Sie bestimmen das Tempo der Umsetzung. Auf Stadt
und Kirche fallen somit primär die Rollen einer Ermöglicherin und Moderatorin
zu.Â
Die folgenden praktischen Schritte sind
geplant:
Januar 2012:      „Transparenz herstellen – um Mitwirkung
werben“
                          Runder Tisch der relevanten
gesellschaftlichen Stadtteilakteure (Vereine, Wohlfahrt, Kirche, Schulen,
Kindergärten, Politik, …)
März 2012:        „Mitbestimmen und Mitgestalten in
meinem Stadtteil“
                          Bürgerversammlung als Auftaktveranstaltung
bis Juli 2012:      „Engagiert Gestalten – Eigenverantwortlich
Entscheiden“
                          Mehrere Werkstatttreffen des Bürgerteams
(sich Kennenlernen, Ideenschmiede, Strukturen für den Bürgertreff erarbeiten,
Qualifizierungen, …)
Herbst 2012:      „Nachbarschaft (er)leben“
                          Der neue Bürgertreff stellt sich im Rahmen
eines Tages der offenen Tür der Bevölkerung vor.
Finanzierung
In der mittelfristigen Finanzplanung stehen
Projektmittel in Höhe von 5.000 € innerhalb des Produktes 2211 zur Verfügung. Â
Darüber hinaus ist beim Bundesfamilienministerium
ein Antrag auf Zuwendung gestellt worden. Das Ministerium hat im Zuge der Ausrufung
des Jahres 2012 zum Europäisches Jahr für
aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen durch die Europäische
Kommission ein eigenes Förderprogramm aufgelegt und zur Einreichung von Anträgen
aufgefordert.
Geplante Ergebnisse (Ziele)
Das ergebnisoffene Pilotprojekt hat
Modellcharakter und soll:
§
Erkenntnisse
zur Weiterentwicklung der Seniorenbegegnungsstätten hin zu selbstbestimmten
und trägerunabhängigen Anlaufstellen im Stadtteil/im Quartier liefern,
§
die
vielfältigen Potentiale älterer Menschen zur stadtteilorientierten Selbstorganisation
sichtbar machen und fördern,
§
Transfermöglichkeiten
zu anderen Begegnungsstätten im Stadtgebiet aufzeigen,
§
Impulse
für ein generationsübergreifendes Miteinander im Wohnumfeld setzen sowie
§
eine
neue Rollenverteilung zwischen Verwaltung, Trägern von Seniorenbegegnungsstätten,
Politik und Bürgerschaft etablieren.
Herr Siegmar
Schridde von der Stabsstelle
Bürgerengagement der Stadt Rheine und der Pastoralreferent Herr Tobias Plien
von der Pfarrgemeinde Heilig-Kreuz werden in der Sozialausschusssitzung anhand
einer PowerPoint-Präsentation den praktischen Teil der Umsetzung erläutern.