Betreff
Sozialplan Alter - Konzept zur Umsetzung des Sozialplans Alter - Pilotprojekt
Vorlage
421/11
Aktenzeichen
II-hf
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

 

  1. Der Sozialausschuss nimmt die dargestellten Anpassungen zur Umsetzung des Sozialplans Alter zur Kenntnis.

  2. Der Sozialausschuss stimmt der von der Verwaltung vorgeschlagenen Standortfrage im Basilikaforum der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz zu.

  3. Der Sozialausschuss stimmt dem Vorschlag der Verwaltung zu, die notwendige hauptamtliche Unterstützung durch Verlagerung der Arbeitsschwerpunkte der Stabsstelle Bürgerengagement der Stadt Rheine, des Pastoralreferenten des Kooperationspartners Heilig Kreuz und der Seniorenkoordinierungsstelle sicherzustellen.

  4. Der Sozialausschuss stimmt dem Vorschlag der Verwaltung zu, die notwendigen einmaligen Projektmittel für Öffentlichkeitsarbeit, Qualifizierung und Sachkosten aus einer Mittelumschichtung in Höhe von 5.000,00 € aus dem Produkt 2211 – Sonstige soziale Betreuung –  zu finanzieren und darüber hinaus Drittmittel zu akquirieren.

 


Begründung:

 

Der Sozialausschuss hat am 5. Juli 2011 das Konzept zur Umsetzung des Sozialplans Alter einstimmig zur Kenntnis genommen. Insofern wird inhaltlich auf die Vorlage 281/11 verwiesen.

 

Gleichzeitig wurde die Verwaltung beauftragt, für das Pilotprojekt die Standortfrage in einer der bestehenden Seniorenbegegnungsstätten zu klären sowie eine Umsetzung des Konzepts ohne eine Erhöhung der personellen Ressourcen zu prüfen.

 

 

Standortfrage

Das Pilotprojekt wird räumlich dem Basilikaforum der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz zugeordnet. Herr Dechant Winzeler sowie Pastoralreferent Tobias Plien stimmen dem Konzeptansatz vorbehaltlos zu. Dem noch zu findenden ehrenamtlichen Bürgerteam wird ein eigener Raum innerhalb der Seniorenbegegnungsstätte zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus können, soweit die Kapazitäten ausreichen, alle anderen Räumlichkeiten von sich neu bildenden Initiativen und Veranstaltungsformaten genutzt werden.

 

 

Hauptamtliche Unterstützung

Das Pilotprojekt zur Bildung eines selbstbestimmten Bürgertreffs stellt alle Beteiligten vor eine besondere Herausforderung. Denn hier wird mit der gemeinwesenorientierten aktivierenden Seniorenarbeit ein neuer Weg gegangen, um die im Sozialplan Alter aufgeführten Handlungsempfehlungen der Fortentwicklung der Begegnungsstätten

 

§           zu Bildungs- und Kultureinrichtungen,

§           zu stadtteilorientierten Partizipationsknotenpunkten sowie

§           zu Orten einer gelebten Demokratie im Alter (und generationsübergreifend)

 

zu erfüllen.

 

Die hauptamtliche Unterstützung ist daher als ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Pilotprojekt zu sehen und beinhaltet

 

§           die inhaltliche Konzeptentwicklung und Beratung,

§           die Steuerung der Öffentlichkeitsarbeit,

§           die Gewinnung und Qualifizierung der Freiwilligen,

§           die Sicherstellung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen,

§           die Moderation der unterschiedlichen Projektveranstaltungen,

§           die Unterstützung bei administrativen Fragen,

§           den Aufbau von Netzwerken sowie

§           die Evaluation zum Ende des Projektes.

 

Wie in der Vorlage 281/11 dargestellt, kann die Seniorenkoordinierungsstelle der Stadt Rheine dies mit dem vorhanden Stellenanteilen allein nicht leisten. Die Projektbeteiligten einigten sich jetzt auf die nachfolgend dargestellte Aufgabenverteilung, die dann nicht mit einer Erhöhung personeller Ressourcen verbunden wäre:

 

§           Die Stabsstelle Bürgerengagement der Stadt definiert das Pilotprojekt für sich als einen Arbeitsschwerpunkt im Jahr 2012 und übernimmt die Federführung zur Organisation der Startphase mit einem Stellenanteil von ca. 20% (Organisation der Startveranstaltung, Moderation der „Werkstattveranstaltung“, Teambildungsprozess für die interessierten Ehrenamtlichen, …)

§           Seitens der Pfarrgemeinde Heilig-Kreuz wird Pastoralreferent Tobias Plien die Aktivitäten ebenfalls als Arbeitsschwerpunkt im Jahr 2012 inhaltlich begleiten und organisatorisch unterstützen. 

§           Nach der Startphase begleiten die Seniorenkoordinierungsstelle sowie die Pfarrgemeinde Heilig Kreuz den weiteren Prozess und stehen als erste Ansprechpartner zur Verfügung.

§           Darüber hinaus wird der Einsatz eines Bundesfreiwilligendienstlers geprüft.

 

 

Fahrplan zur Umsetzung

Inhaltlicher Träger des Bürgertreffs sollen weder die Stadt Rheine noch die katholische Kirchengemeinde sein, sondern die Bürgerinnen und Bürger selbst. Sie bestimmen das Tempo der Umsetzung. Auf Stadt und Kirche fallen somit primär die Rollen einer Ermöglicherin und Moderatorin zu. 

 

Die folgenden praktischen Schritte sind geplant:

 

Januar 2012:       „Transparenz herstellen – um Mitwirkung werben“

                           Runder Tisch der relevanten gesellschaftlichen Stadtteilakteure (Vereine, Wohlfahrt, Kirche, Schulen, Kindergärten, Politik, …)

 

März 2012:         „Mitbestimmen und Mitgestalten in meinem Stadtteil“

                           Bürgerversammlung als Auftaktveranstaltung

 

bis Juli 2012:       „Engagiert Gestalten – Eigenverantwortlich Entscheiden“

                           Mehrere Werkstatttreffen des Bürgerteams (sich Kennenlernen, Ideenschmiede, Strukturen für den Bürgertreff erarbeiten, Qualifizierungen, …)

 

Herbst 2012:       „Nachbarschaft (er)leben“

                           Der neue Bürgertreff stellt sich im Rahmen eines Tages der offenen Tür der Bevölkerung vor.

 

 

Finanzierung

In der mittelfristigen Finanzplanung stehen Projektmittel in Höhe von 5.000 € innerhalb des Produktes 2211 zur Verfügung.  

 

Darüber hinaus ist beim Bundesfamilienministerium ein Antrag auf Zuwendung gestellt worden. Das Ministerium hat im Zuge der Ausrufung des Jahres 2012 zum Europäisches Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen durch die Europäische Kommission ein eigenes Förderprogramm aufgelegt und zur Einreichung von Anträgen aufgefordert.

 

 

Geplante Ergebnisse (Ziele)

Das ergebnisoffene Pilotprojekt hat Modellcharakter und soll:

 

§           Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Seniorenbegegnungsstätten hin zu selbstbestimmten und trägerunabhängigen Anlaufstellen im Stadtteil/im Quartier liefern,

§           die vielfältigen Potentiale älterer Menschen zur stadtteilorientierten Selbstorganisation sichtbar machen und fördern,

§           Transfermöglichkeiten zu anderen Begegnungsstätten im Stadtgebiet aufzeigen,

§           Impulse für ein generationsübergreifendes Miteinander im Wohnumfeld setzen sowie

§           eine neue Rollenverteilung zwischen Verwaltung, Trägern von Seniorenbegegnungsstätten, Politik und Bürgerschaft etablieren.

 

 

Herr Siegmar Schridde von der Stabsstelle Bürgerengagement der Stadt Rheine und der Pastoralreferent Herr Tobias Plien von der Pfarrgemeinde Heilig-Kreuz werden in der Sozialausschusssitzung anhand einer PowerPoint-Präsentation den praktischen Teil der Umsetzung erläutern.