Beschlussvorschlag/Empfehlung:
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Der Kulturausschuss nimmt den Bericht zum Gesamtarbeitskonzept 2011 und die
Planung 2012 der städtischen Musikschule zustimmend zur Kenntnis
Begründung:
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1.     Bericht
zum Gesamtarbeitskonzept der Musikschule
Die Musikschule der Stadt Rheine, Mitglied im
Verband deutscher Musikschulen, ist eine offene Bildungseinrichtung in
kommunaler Trägerschaft. Sie hat einen Bildungsauftrag zu erfüllen und ist ein
unverzichtbarer Bestandteil der Kulturlandschaft in Rheine.
Im Leitbild der Musikschule heißt es: „Grundlage
ihrer Arbeit sind die Beschlüsse des Rates und seiner Ausschüsse.“ Auf diese
Weise wird ein wichtiger Teil der kulturellen Grundversorgung in der Stadt
Rheine gesichert. Zugleich fördert die Musikschule musikalisch besonders
befähigte Kinder und Jugendliche, um ihnen den erfolgreichen Weg in eine
berufliche Laufbahn zu ermöglichen.
Ebenso engagiert wendet sich die Musikschule der
Stadt Rheine aktuellen Musikrichtungen und Musizierformen in Bereichen wie Pop,
Rock, Jazz, Folklore, Musicals und Theateraufführungen, in enger Kooperation
mit vielen Schulen in Rheine, zu.
Im Jahr 2011
besuchten 1.500 SchülerInnen (inkl. „Musikzwerge“) den Unterricht der Musikschule
der Stadt Rheine (Anlage 1: „Schülerzahlen“, Stand 31.03.2011).
Steigende Schülerzahlen, obwohl der demografische
Wandel eine andere Entwicklung vermuten ließe, beweisen die Akzeptanz und das
hohe Ansehen, das die Musikschule der Stadt Rheine in der Bevölkerung genießt.
Zurzeit
beschäftigt die Musikschule 24 Lehrkräfte nach TVöD mit unterschiedlichen
Stundendeputaten, die insgesamt 13,4 Stellen ergeben. Um einen Überblick über
die momentane personelle Situation und die zukünftigen Arbeitsausscheidungszeiten
bezüglich der TVöD-Lehrkräfte zu erhalten, sei hier auf die Anlage 2
(„Stundendeputate und Arbeitsausscheidungszeiten der nach TVöD beschäftigten
Musikschullehrkräfte“) verwiesen.
                                                                   Â
Zusätzlich wird
ein Teil der Unterrichtsstunden von 14 Honorarkräften mit unterschiedlichen Stundenanteilen
erteilt.
1.1.
Kooperation der
Musikschule mit anderen Schulen der Stadt Rheine
Seit Jahren reagiert die Musikschule auf die
Entwicklungen im Schulsystem und erarbeitet in enger Zusammenarbeit mit den
allgemein bildenden Schulen und Kindergärten neue Konzepte, die auf die
jeweiligen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zugeschnitten sind. Mit
Fertigstellung der Aula im Josef-Winckler-Zentrum ist es nun auch möglich,
Schülerkonzerte, Musicals und Workshops vor Ort in guter Qualität aufzuführen.Â
Musikalische Bildung ist eine wesentliche
Voraussetzung für die Teilhabe des Menschen an Kunst und Kultur. Das Erlernen
eines Instrumentes und die Kompetenz im Singen sind Teil der Allgemeinbildung,
in der die musikalische Bildung mit ihrem Eigenwert und mit ihren
persönlichkeitsbildenden Eigenschaften einen festen Platz hat. Es ist
wissenschaftlich belegt und allgemein anerkannt, dass die praktische und
theoretische Auseinandersetzung mit Musik den ganzen Menschen in seiner Persönlichkeitsentwicklung
positiv prägt. Besonders wirkungsvoll ist musikalische Bildung, wenn sie im Kinder-
und Jugendalter stattfindet. Modelle wie JeKi („Jedem Kind ein Instrument“),
Jekiss („Jedem Kind seine Stimme“) und ähnliche Ansätze belegen dies.
Die Veränderung des Schulsystems durch die
Ganztagsentwicklung und durch die Verkürzung der Schulzeit (G8) machen es
dringend erforderlich, dass Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen
wie die Musikschule in enger Zusammenarbeit eine gemeinsame Struktur schaffen, die auch weiterhin allen Kindern und Jugendlichen die
Möglichkeit bietet, einen Instrumental- bzw. Vokalunterricht in der Musikschule
zu besuchen. Die Musikschule der Stadt Rheine hat dies frühzeitig erkannt und
kooperiert mit verschiedenen allgemein bildenden Schulen (Anlage 3:
„Kooperationen mit anderen Schulen“).
1.2. Musikschulveranstaltungen 2011
Auch im öffentlichen Leben der Stadt Rheine sind
die vielfältigen Konzerte, musikalischen Begleitungen und Unterstützungen der
Musikschule bei vielen Veranstaltungen zu einem wichtigen Teil des kulturellen
Lebens in Rheine geworden. Die Termine im Jahr 2011 seien hier auszugsweise in
der Anlage 4 („Musikschulveranstaltungen 2011“) genannt.
1.3.
Ausblick 2012
Auch im kommenden Jahr wird die Musikschule eine
wichtige Rolle im kulturellen Leben der Stadt spielen. Etwa 150 Vorspiele,
musikalische Umrahmungen, Wettbewerbsteilnahmen, Schulfeste, Musicals, offene
Singen u.ä. werden 2012 von den Kolleginnen und Kollegen mit hohem Engagement
vorbereitet und durchgeführt werden, vieles davon freiwillig und ohne
Vergütung. (Anlage 5: „Planung 2012“)
Wie viele andere kulturelle Einrichtungen muss sich
heute auch die Musikschule der Stadt Rheine veränderten gesellschaftlichen,
politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen stellen. Gerade in der Öffnung
der Musikschule, der Fusion mit der Volkshochschule und der Vernetzung mit
anderen Einrichtungen liegt die Chance für eine erfolgreiche Weiterentwicklung
der kommunalen Musikschularbeit.
Dass dieser Wandel durch die Fusion erfolgreich
umgesetzt wurde, insbesondere unter dem Aspekt der Kostenreduzierung, belegt
die Kosteneinsparung seit der räumlichen Zusammenlegung der VHS und Musikschule
von 144,000.00 € jährlich (Vorlage 373/07).
Dieser von allen unterstützte Wandel braucht
verlässliche Rahmenbedingungen, die Planungs- und Finanzsicherheit geben.
Musikschulen öffentlichen Charakters sind grundsätzlich gemeinnützig und nicht
auf Gewinn ausgerichtet.
1.3.1.
Zukünftige Schwerpunkte
Die Schwerpunkte der zukünftigen Musikschularbeit
liegen in
·
einer starken Vernetzung zwischen allgemein
bildender Schule und Musikschule
·
der Erhaltung und Sicherung des Kernbereichs, d.h.
des Elementar- und Instrumentalunterrichts, in seiner jetzigen Form
·
der Entwicklung neuer Konzepte, die im Schulalltag
der Kinder und Jugendlichen integriert werden können
·
der Fortbildung von Erzieherinnen und Lehrkräften,
um die Zusammenarbeit zu intensivieren und Nachhaltigkeit zu gewährleisten
·
einer flexiblen Unterrichtsgestaltung, um auch
weiterhin möglichst allen Kindern und Jugendlichen ein Unterrichtsangebot
machen zu können, z.B. Ferienkurse, musische Freizeiten, „Drehtürmodell“
(Schüler werden aus dem regulären Unterricht geholt und erhalten vor Ort ihren
Musikschulunterricht. Die Stunde variiert, sodass der Schüler zu
unterschiedlichen Zeiten Unterricht erhält), 14-tägiger Unterricht
1.3.2.        Â
Singen in der Grundschule
Das Rheiner
Konzept „Singen in der Grundschule“ (Antrag
der CDU- und FDP-Fraktion vom 25. Oktober 2010), entwickelt von Lehrkräften der
Musikschule der Stadt Rheine, bietet zudem beste Voraussetzungen, auch in
Zukunft allen Kindern den Weg zur Musik
zu ermöglichen.
Singen als
natürliches Ausdrucksmittel des Kindes bietet die unmittelbarste Form der
Musikalisierung. Unabhängig von Bildung, Herkunft und sozialem Hintergrund
fördert es die Sprachkompetenz und damit die Integration und den kulturellen Dialog.
Die
Elementarlehrkräfte der Musikschule der Stadt Rheine verfügen über entsprechende
Qualifikationen und wären bei freier Kapazität in der Lage, dieses Konzept zu
verwirklichen. Ein fester Lehrerstamm bietet zudem die Möglichkeit, Fortbildungsmaßnahmen
kontinuierlich durchzuführen. Erfahrungen fließen ein und führen im Laufe der
Zeit zu einem ausgereiften, auf die Schulen gut abgestimmten Konzept.
Bei Einschnitten
im personellen Bereich wird ein solches Modell jedoch Zukunftsmusik bleiben, da
schon jetzt alle Kapazitäten voll ausgeschöpft sind und nicht alle Anfragen von
Schulen zur Zusammenarbeit berücksichtigt werden konnten.
2.   Wirtschaftlichkeit
Die Musikschule orientiert sich in allen
Leistungsbereichen an hohen Qualitätsmaßstäben. Sie richtet sorgfältig ihre
Angebote an den Interessen der Kunden aus, garantiert qualifizierte Lehrkräfte,
insbesondere im Kernbereich „Unterricht“ für fortlaufende Verbesserungen, führt
Fortbildungsmaßnahmen durch und arbeitet mit zahlreichen anderen Institutionen
der Stadt und der Region zusammen. Darüber hinaus wird die Gesamtarbeit an den
Grundsätzen moderner Betriebsführung ausgerichtet: Wirtschaftlichkeit,
Kundenzufriedenheit, konstruktives Betriebsklima, effiziente Verwaltung, Qualitätsmanagement.
In der folgenden Tabelle verdeutlichen einige
markante Kennzahlen aus dem Produkt 1304/Musikschule die positive Entwicklung
im Ergebnis der Jahre 2008-2010/11. Die nachfolgenden Berechnungen (Städtischer
Zuschussanteil in Prozent, Kosten je Jahreswochenstunde, Städtischer
Zuschussanteil in Prozent, wenn Ermäßigung erstattet würde) erfolgten ohne
Abschreibung und interne Leistungsverrechnung, da sonst eine Vergleichbarkeit
mit anderen Musikschulen (NKF wird nicht in allen Musikschulen angewandt) nicht
möglich ist.
Produkt 1304 /
Musikschule
Produktumfang |
Ergebnis 2008 |
Ergebnis 2009 |
Ergebnis 2010 |
Ergebnis 2011 |
Anzahl
Gesamtschüler |
1.168,00 |
1.367,00 |
1.294,00 |
1.462,00 |
Anzahl
Elementarschüler |
297,00 |
235,00 |
142,00 |
142,00 |
Anzahl Ergänzungsschüler |
144,00 |
146,00 |
127,00 |
137,00 |
Anzahl
Jahreswochenstunden |
418,00 |
432,00 |
514,00 |
560,00 |
|
|
|
|
|
Städtischer
Zuschussanteil in Prozent |
54,79% |
54,34%* |
52,13% |
|
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|
Gesamteinnahmen |
398.669,00 € |
429.594,00 €* |
442.556,00 € |
|
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|
|
|
Kosten je
Jahreswochenstunde |
2.186,00 € |
2.200,00 € |
1.923,00 € |
|
|
|
|
|
|
Gewährte
Ermäßigungen |
32.425,03 € |
40.237,10 € |
42.320,78 € |
45.280,23 € |
|
|
|
|
|
Städtischer
Zuschussanteil in Prozent, wenn Ermäßigung erstattet würde |
51,25% |
49,89%* |
47,85% |
|
* Zahlen wurden aktuell angepasst und stimmen
somit nicht mit dem Ergebnis 2009 überein.
Im Jahr 2010 wurde zum ersten Mal das vorgegebene
Haushaltssoll erreicht, obwohl die Ermäßigungen
die Summe von 42.320,78 € ausmachten.
Die Musikschule
der Stadt Rheine hat in den letzten Jahren die Anzahl der Gesamtschüler von
1168 aus dem Jahre 2008 auf aktuell 1462 aus dem Jahre 2011 erhöht. Das ergibt
eine Steigerung der Schülerzahlen um insgesamt 25,17% innerhalb von vier
Jahren.
Bei der Anzahl der
Jahreswochenstunden ergibt sich sogar eine Steigerung um 33,97% im gleichen
Zeitraum. Während die Anzahl der Jahreswochenstunden im Jahre 2008 noch 418
betrugen, sind es im Jahre 2011 bereits 560.
Die
Gebühreneinnahmen der Musikschule sind im Zeitraum 2008 - 2010 (Stand 19.12.
2011, Gebühreneinnahmen 2011 liegen aktuell noch nicht vor) um 11% gestiegen.
Konkret heißt das, dass im Jahre 2010 43.887,00 € mehr Gebühren eingenommen
wurden als im Jahr 2008. Das hat zur Folge, dass die Jahreswochenstunde der
Musikschule in 2010 nur noch 1.923,00 € gekostet hat, anstatt 2.186,00 € im
Jahre 2008.
Gemäß der
Schulgeldordnung für die Musikschule der Stadt Rheine vom 24. April 1979
(zuletzt geändert am 29. Juli 2003, wird derzeit vom Rechtsamt auf Aktualität
geprüft) sind gemäß § 4 Ermäßigungen vom Rat beschlossen. Geschwisterermäßigung,
Mehrfachermäßigung, Sozialbefreiung und sonstige Ermäßigungen zählen ebenso
dazu wie die Erstattung von Unterrichtsausfall, den die Musikschule zu vertreten
hat. Ab 2009 ist auch hier die Tendenz der gewährten Ermäßigungen steigend.
Während es im Jahre 2009 noch 40.237,10 € waren, sind es aktuell im Jahre 2011
(hochgerechnet bis Ende des Jahres) schon 45.280,23 €. Das ergibt eine Steigerung
von 12,53%. Diese Mindererträge führen dazu, dass der städtische Zuschussanteil
im Jahre 2010 bei 52,13% liegt und nicht bei 47,85%.
Die politische Entscheidung für eine kommunale
Musikschule und den damit verbundenen Ermäßigungen geben jedem Kind in Rheine
die Möglichkeit, an einem Musikschulunterricht teilzunehmen – unabhängig vom
Einkommen der Eltern. Darum kann eine kommunal geführte Musikschule auch nicht
mit einem privaten Anbieter verglichen werden. Hier sind nicht nur die
Parameter nicht zu vergleichen, sondern vor allem die politische
Willensbekundung auf eine „chancengerechte Teilhabe aller Kinder, unabhängig
von ihrer sozialen oder ethnischen Herkunft auf ein breit angelegtes Angebot
musikalischer Bildung“ wäre nicht umsetzbar.
Anlagen:
1.
Schülerzahlen
2.
Stundendeputate und Arbeitsausscheidungszeiten der
nach TVöD
       beschäftigten
Musikschullehrkräfte
3.
Kooperationen mit anderen Schulen
4.
Musikschulveranstaltungen 2011
5.
Planung 2012