Betreff
Städtische Museen: Außendarstellung Falkenhof
Vorlage
037/12
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss nimmt das Konzept zur Außendarstellung des Falkenhof Museums zustimmend zur Kenntnis.


Begründung:

 

Der historische Falkenhof hat eine wechselvolle Geschichte, die eng mit der Stadtwerdung verbunden ist. Im Zuge der REGIONALE 2004 wurde er zum Stadtmuseum ausgebaut. Seitdem kann die Schausammlung zeitgemäß präsentiert werden. Im Grafikkabinett sowie im Wechselausstellungsbereich wurden zahlreiche überregional beachtete Ausstellungen gezeigt. Der Falkenhof ist außerschulischer Lernort und zieht mit seinen museumspädagogischen Veranstaltungen Bürgerinnen und Bürger aus Rheine und Touristen aus der nahen und weiten Umgebung an. Mit ungewöhnlichen Ideen konnten immer wieder neue Besuchergruppen erschlossen werden: Zur Eröffnung 2004 traten die „lebenden Bilder“ auf. Ihre Aufführungen sind noch immer ausgebucht. 2008 wurde erstmals der Falkenhof-Vorplatz für die Jedermann-Aufführung des Emslandgymnasiums genutzt. Falkenhof kulinarisch (seit 2009) und Thie-time (2011) mit dem Stadtgeburtstag und dem Nachbarschaftsfest folgten. Diese Veranstaltungen festigten den Ruf des Falkenhofes. Das zeigt unter anderem eine Umfrage, die die EWG, die Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Rheine, im Zuge der Vorbereitungen für ein Werkstattgespräch zur zukünftigen Entwicklung des Thies unter Anwohnern und Passanten im Sommer 2011 durchgeführt hat. Die Befragten waren sich einig, dass kulturelle Veranstaltungen und eine verbesserte Atmosphäre den Thie positiv verändert haben. Ihrer Einschätzung nach nimmt der Falkenhof unter den innerstädtischen Kulturstandorten den ersten Platz ein.

 

Auffällig ist, dass diese positive Einschätzung sich nicht im Außenbereich dokumentiert. Betritt man den Falkenhof, weist nichts darauf hin, dass der Falkenhof ein Museum ist. Der ortsunkundige Besucher kann das Gebäude auch für ein Privathaus oder eine Anwaltskanzlei halten. Die Bedeutung der wichtigsten Exponate, der archäologischen Funde aus dem unterirdischen Gangsystem, wird nicht deutlich. Dass beim Umbau des Falkenhofes 2004 das Erbe der Morriens gefunden wurde, wird erst klar, wenn der Besucher vor den Exponaten steht. Der Falkenhof verbirgt also seine Schätze, er wirbt nicht für sie. Diese Situation möchte die Verwaltung gerne ändern.

 

Um die Außendarstellung des Falkenhofes besucherfreundlicher zu gestalten wurde ein Konzept entwickelt, das folgende Anforderungen erfüllen musste:

 

-         die Stärken des Falkenhofes betonen

-         den Denkmalcharakter des Gebäudes beachten

-         die innerstädtischen Rahmenplanungen zur Entwicklung des Thies und des Emsquartiers berücksichtigen

-         die Möglichkeiten der neuen Medien nutzen

-         sich am schmalen Budget des Museums orientieren

 

Wegen der sensiblen denkmalpflegerischen und städtebaulichen Implikationen wurde das Konzept in enger Abstimmung mit dem Gestaltungsbeirat erarbeitet. Dieser hat das Konzept in der vorliegenden Form in seiner Sitzung am 19. Januar 2012 besprochen. Das Ergebnis wird dem Kulturausschuss in seiner Sitzung am 2. Februar 2012 in einer Powerpointpräsentation vorgestellt.

 

Um die finanziellen Möglichkeiten des Museums nicht zu sprengen, sollte die Umsetzung des Konzeptes schrittweise erfolgen.

 

-         Schritt 1: Anbringen des Museumsnamens an der Umfassungsmauer und am Treppenturm = sofort

-         Schritt 2: Ausschilderung am Mühlentörchen und Hinweise auf das Museum auf dem Thie im Rahmen der innerstädtischen Rahmenplanungen zur Entwicklung des Thies und des Emsquartiers = im Zeitraster dieses Projektes

-         Schritt 3: Plakatierung an der Garagenmauer, Banner, „Guerilla-marketing“ am Bahnhof, Internetpräsentation, T-Shirts, Taschen usw. erstmals zur Archäologieausstellung 2013/2014

 

Schritt 2 und 3 sind Bestandteil übergreifender Projekte, die sich beide noch im Planungsstadium befinden. In diesen Projekten sind Gelder für die Umsetzung der oben beschriebenen Teilelemente budgetiert. Sollte sich herausstellen, dass diese Projekte nicht wie angedacht umgesetzt werden können, wird ein konkretisierter Finanzierungsplan für die Teilschritte 2 und 3 mit den erforderlichen Aufwendungen und deren Finanzierung (Mittelherkunft) erstellt.