Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt die Informationen zur Arbeits- und Projektplanung der Stabsstelle Bürgerengagement zur Kenntnis.

Begründung:

 

Status quo

Die zum 1. Oktober 2005 eingerichtete Stabsstelle Bürgerengagement hat ihr damals gesetztes Ziel, die Entwicklung zu einem trägerunabhängigen Kontakt-, Beratungs- und Förderbüro, erreicht.

Die kontinuierliche Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements in Rheine durch

§        die Beratung von Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten,

§        die Unterstützung von gemeinnützigen Einrichtungen bei ihrer Suche nach Freiwilligen,

§        die Mithilfe bei der Entwicklung neuer bürgerschaftlich getragener Projekte und Netzwerke und deren Begleitung,

§        den Wissenstransfer zum Thema Bürgerschaftliches Engagement sowie

§        die Anwendung von Wertschätzungs- und Anerkennungsinstrumenten

ist etabliert, wird angenommen und trägt zu einer positiven Engagementkultur innerhalb der Bürgerschaft bei. Gemeinsam mit den Serviceangeboten der unterschiedlichen Fachabteilungen der Verwaltung motiviert diese Unterstützung zum eigenverantwortlichen Handeln im bürgerschaftlichen Engagement.

Und die Gemeinschaft erhält dadurch einen „Mehrwert“ zurück. Den Mehrwert in Euro hat im Jahr 2008 eine Studie im Auftrag des Bayerischen Sozialministeriums beziffert. Demnach erbringt jeder in bürgerschaftliches Engagement investierte Euro einen Nutzen in Höhe von sieben Euro.

Genauso wichtig ist aber der nichtmonetäre Mehrwert zu sehen, wozu der „Aufbau eines neuen Vertrauensverhältnisses“ ebenso wie die „Stärkung des Gemeinsinns“ zählt.

Dass die Stadt Rheine vor 6 Jahren die Zeichen der Zeit erkannt hat, zeigt mittlerweile die Einrichtung von immer mehr kommunalen Anlaufstellen in Nordrhein-Westfalen sowie die landesweite Diskussion, die Förderung bürgerschaftlichen Engagements als Pflichtaufgabe anzuerkennen.

Das Land NRW hat das Politikfeld „Bürgerengagement“ seit einigen Jahren verstärkt  in sein Blickfeld genommen. Ende 2011 startete zum Beispiel eine landesweite Ausschreibung des Familienministeriums, bei der sich Städte und Gemeinden als Pilotkommune bewerben konnten, um in einer Entwicklungswerkstatt kommunale Engagementstrategien zu entwickeln. Aus 40 Bewerbungen wurden 10 ausgewählt. Eine Bewerbung der Stadt Rheine war ausgeschlossen, da sich das Angebot ausschließlich an Kommunen richtete, die noch am Anfang einer kommunalen Engagementförderung stehen. Wohl aber wurde die Stadt Rheine als Expertin im Vorfeld am Planungsprozess der Ausschreibung beteiligt.      

Perspektive

Wie gezeigt, konnte in den vergangenen 6 Jahren viel erreicht werden. Für die Zukunft bietet die Stabsstelle Bürgerengagement ihre Mitarbeit an, um die Zusammenarbeit aller Engagement fördernden Einrichtungen in Rheine zu intensivieren. Durch ein optimiertes abgestimmtes Handeln

§        könnte das lokale bürgerschaftliche Engagement mittels praktischer Impulse ziel- und bedarfsgerechter unterstützt werden,

§        könnten aufgrund neuer Kooperationen und Partnerschaften Synergien mit einem Gewinn für alle Beteiligten entstehen, 

§        könnte in einem kontinuierlichen Dialogprozess das vertrauensvolle Miteinander innerhalb der Bürgerschaft gestärkt werden,

§        könnten Lösungsansätze zu den Herausforderungen des demografischen Wandels mit neuen Beteiligungsformen gefunden werden,

§        …

Denkbare Strukturen dazu wären beispielsweise

§        der Aufbau eines Bündnisses aus Bürgerschaft, Verwaltung/Politik und Wirtschaft, wie zum Beispiel in Augsburg (www.buendnis.augsburg.de)

oder

§        ein Vereinszusammenschluss von Privatpersonen, gemeinnützigen Einrichtungen und Unternehmern, wie z. B. beim Centrum für Bürgerschaftliches Engagement in Mülheim (www.cbe-mh.de)

Die dargestellte Perspektive ist zum jetzigen Zeitpunkt als Denkanstoß zu sehen. Schon jetzt allerdings sind dazu Meinungen, Anregungen und Hinweise ausdrücklich erwünscht, um dadurch einen Diskussionsprozess anzustoßen.

 

Projekt- und Aufgabenübersicht

Informationen zu den wesentlichen Projekten und Aufgaben sowie die dazugehörigen geplanten Aktivitäten für das Jahr 2012 können der als Anlage beigefügte Arbeits- und Projektplanung entnommen werden.

Anlagen:

Anlage 1:     Übersicht Arbeits- und Projektplanung der Stabsstelle Bürgerengagement