Beschlussvorschlag/Empfehlung:
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Der Sozialausschuss nimmt die
Informationen des Leiters der Psychosozialen Beratungsstelle des
Caritasverbandes Rheine, Herrn Baur-Mainka, zur Kenntnis.
Begründung:
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Die Stadt Rheine fördert seit
1982 drei Stellen der Psychosozialen Beratungsstelle des Caritasverbandes
Rheine (PSB) zu je 50 %. Hierbei handelt es sich um eine freiwillige Leistung
der Stadt Rheine. Der Zuschuss für 2011 belief sich auf 94.767,34 €. Neuenkirchen und Wettringen beteiligen sich ebenfalls
anteilig nach ihrer Einwohnerzahl an der Personalkostenbezuschussung.
Die PSB hat im Jahre 1978 die
Arbeit aufgenommen. Die PSB ist erste Anlaufstelle Teil des Netzwerkes
Gemeindepsychiatrische Dienste der Caritas Rheine für psychisch erkrankte
Menschen. Zu diesem ambulanten Hilfenetz gehören auch das Tageszentrum (TAZE)
mit dem Zuverdienst, das ambulante Betreute Wohnen, das Integrationsprojekte
WAF (Ambulantes Betreutes Wohnen für junge psychisch erkrankte Menschen
zwischen 18 und 27 Jahren) und die Tagesstätte (TASt).
Das übergreifende Ziel dieser
Fachdienste ist es, die gleichberechtigte Teilhabe psychisch erkrankter und
behinderter Menschen am Leben in ihren Gemeinden zu fördern. Neben der
bedarfsgerechten Hilfestellung für Betroffene und Angehörige geht es auch um
die Unterstützung der Kommune, mit ihren psychisch erkrankten Bürgern zusammen
zu leben.
Der Personalkostenzuschuss
der Stadt Rheine wird für den Fachdienst Psychosoziale Beratungsstelle gewährt.
- Angebot,
Zielgruppe und Ziele der Psychosozialen Beratungsstelle:
Kurzbeschreibung des
Angebotes der PSB
Beratungs-, Therapie- und
Betreuungsangebot für Erwachsene mit psychischen Störungen und psychiatrischen
Erkrankungen/Behinderungen sowie deren Familien und Bezugspersonen.
Zielgruppe
Ø
psychisch
gefährdete und erkrankte Menschen
Ø
Menschen in
seelischen Krisen und Notsituationen
Ø
Menschen, die im
Vorfeld oder in der Nachsorge nach stationärer psychiatrischer Behandlung Hilfe
im persönlichen, familiären und/oder beruflichen Bereich benötigen
Ø
deren Angehörige,
Nachbarn, Freunde und Arbeitskollegen
Ziele
Ø
Bedarfsgerechte
Unterstützung bei der Bewältigung der psychischen      Störungen, Krankheit und Behinderung sowie
deren Folgen
Ø
Hilfe bei der Alltagsbewältigung
und der Gestaltung der sozialen Beziehungen
Ø
Hilfe bei der
Teilhabe am Leben in der Gemeinde
- Gegenstand
sowie Umfang und Höhe der Förderung laut Vertrag vom 01.09.1995
geschlossen zwischen der Stadt Rheine und dem Caritasverband Rheine
a. Gegenstand:
Psychosoziale
und sozialpsychotherapeutische Beratung und Betreuung von:
Ø
psychisch
gefährdeten und erkrankten Erwachsenen und deren Angehörige, Nachbarn, Freunde
und Arbeitskollegen
Ø
Menschen, die im
Vorfeld oder in der Nachsorge nach stationärer Behandlung Hilfe im
persönlichen, familiären und/oder beruflichen Bereich benötigen
Ø
Beratung von
Menschen in seelischen Krisen und Notsituationen
Ø
Angebote zu
tagesstrukturierenden Hilfen
b. Umfang und Höhe:
Die Förderung beinhaltet 50%
der als förderungsfähig anerkannten Personalkosten für 2 Psychologenstellen und
1 Sozialarbeiter/-pädagenstelle
Zuschuss und Klientenentwicklung
der PSB seit 1999 für Rheine:
Psychosoziale
Beratungsstelle - CV |
|
|
||
Jahr |
Personalkosten |
Sachkosten
|
Gesamt |
Klienten |
1999 |
61.930,44 € |
5.057,47 € |
66.987,91 € |
|
2000 |
61.598,08 € |
5.035,62 € |
66.633,70 € |
318 |
2001 |
71.133,86 € |
6.550,54 € |
77.684,40 € |
328 |
2002 |
74.533,76 € |
6.152,22 € |
80.685,98 € |
356 |
2003 |
76.421,69 € |
5.914,79 € |
82.336,48 € |
383 |
2004 |
79.602,53 € |
6.005,13 € |
85.607,66 € |
378 |
2005 |
78.602,53 € |
6.000,56 € |
84.603,09 € |
417 |
2006 |
80.796,85 € |
5.867,80 € |
86.664,65 € |
450 |
2007 |
80.070,59 € |
5.698,08 € |
85.768,67 € |
481 |
2008 |
82.841,98 € |
5.897,67 € |
88.739,65 € |
468 |
2009 |
85.920,15 € |
6.403,58 € |
92.323,73 € |
418 |
2010 |
86.119,62 € |
6.574,44 € |
92.694,06 € |
470 |
2011 |
88.109,62 € |
6.657,72 € |
94.767,34 € |
|
|
1.007.681,70 € |
77.815,62 € |
1.085.497,32 € |
|
durchschn.jährl. |
77.513,98 € |
5.985,82 € |
83.499,79 € |
|
- Psychiatrische
Versorgung im Erwachsenenbereich im Kreis Steinfurt:
§
Vollstationäre
Einrichtungen z. B. LWL-Klinik
§
Tageskliniken
§
niedergelassene
Ärzte/Ärztinnen in den Bereichen Nervenheilkunde, Psychiatrie, Psychotherapie,
Psychotherapeutische Medizin, Psychosomatische Medizin usw.Â
§
Sozialpsychiatrischer
Dienst des Kreises Steinfurt als Bindeglied zwischen ambulanten,
teilstationären und stationären Versorgungsformen
§
Komplementäre
Versorgungsstrukturen
hierzu zählen u.a.:
Kontakt- und Beratungsstellen, Zuverdienstarbeitsplätze, Tagesstätten, Sucht-
und Drogenberatungsstellen, Patientenclubs und Angehörigengruppen, Netzwerk
Selbsthilfe und Ehrenamt
Die beispielhafte Aufzählung
der Akteure im Bereich psychiatrischen Versorgung im Kreis Steinfurt zeigt die
Vielfalt der bestehenden Leistungsangebote. Fachspezifische Arbeitskreise wie
z. B. die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaften (PSAG`s) bilden Netzwerke, die
die regionale Zusammenarbeit der Fachleute und die verbindliche Vernetzung der
Angebote im Interesse psychisch erkrankter Menschen sicherstellen.
Feststellen lässt sich, dass
die psychiatrische Pflichtversorgung im Kreis Steinfurt von den v. g. genannten
Kliniken, Ärzten und dem Sozialpsychiatrischen Dienst sichergestellt wird, aber
notwendigerweise von den komplementären Diensten und Beratungsstellen ergänzt
wird. Deutlich wird diese Ergänzung der Grundversorgung u. a. bei der Beratung
und Unterstützung der Menschen, die im Vorfeld oder in der Nachsorge nach
stationärer Behandlung Hilfe im persönlichen, familiären und/oder beruflichen
Bereich benötigen.
Die Beratungsstelle des
Caritasverbandes übernimmt ferner überbrückungsweise Aufgaben, die
grundsätzlich krankenkassenfinanzierbar sind, aber aufgrund der im Kreis
Steinfurt vorhandenen langen Wartezeiten von 8 – 12 Monate bei den
niedergelassenen Psychotherapeuten eine nahezu unüberwindbare Hürde darstellt.