Beschlussvorschlag/Empfehlung:

Der Haupt- u. Finanzausschuss der Stadt Rheine beschließt, den Antrag der Beschicker des Rheiner Wochenmarktes auf dauerhafte Verlegung des Marktbetriebes auf den Borneplatz vom 26.06.2013 abzulehnen.

Begründung:

Mit Schreiben vom 26.06.2013 haben die Beschicker des Wochenmarktes Rheine beantragt, den Markt vom Marktplatz auf den Borneplatz dauerhaft zu verlegen (s. Anlage).

Die Stadt Rheine hat gem. § 67 der Gewerbeordnung mehrfach, zuletzt 1992, festgesetzt, dass auf dem Marktplatz sowie der Marktstraße und der Klosterstraße dreimal wöchentlich, dienstags, donnerstags und samstags, ein Wochenmarkt abgehalten wird. Nur in dringenden Fällen sowie bei terminlichen Kollisionen mit anderen Veranstaltungen ist ausnahmsweise eine Verlegung des Wochenmarktes (auf den Borneplatz) möglich. Diese Entscheidung ist der Bürgermeisterin der Stadt Rheine vorbehalten. Eine Verlegung bzw. Einschränkung des Wochenmarktbetriebes erfolgt zurzeit lediglich anlässlich der Kirmes, des Kinderflohmarktes, der Straßenparty sowie des Weihnachtsmarktes. Zum Kalten Markt fällt der Wochenmarkt aus.

Seit jeher ist der Wochenmarkt wie auch das sonstige Marktgeschehen in der Stadt charakteristisch für den Marktplatz und trägt zu einem positiven Erscheinungsbild der Innenstadt bei. Zu allen Zeiten fand der Warenverkauf wie heute auf dem Marktplatz statt. Der Wochenmarkt ermöglicht den Einkauf frischer und regional produzierter Waren und dient den Bürgerinnen und Bürgern zugleich als Treffpunkt und Ort reger Kommunikation. Mit der Kulisse der historischen Gebäude ermöglicht er ein besonderes Einkaufserlebnis.

Diese Tradition schließt selbstverständlich nicht aus, dass über Bemühungen zur weiteren Attraktivitätsgewinnung nachgedacht wird. Nur durch ständige Weiterentwicklung kann es gelingen, diese Traditionen fortzuführen. Ein Blick in viele andere Gemeinden, wo Wochenmärkte aufgegeben wurden, beweist, dass ein funktionierender Wochenmarkt keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist. Auch in Rheine hat der Wochenmarkt am Standort Marktplatz durchaus Probleme. Einige Händler haben in den vergangenen Jahren ihre Tätigkeit auf dem Wochenmarkt beendet. Da es keine Wartelisten gibt, sind die Lücken nur schwer zu füllen.

Aus diesem Grunde ist die Initiative der Marktbeschicker grds. zu begrüßen. Ziel ist es, den Wochenmarkt auch in Zukunft zu erhalten. Wirtschaftlicher Erfolg ist hierfür ohne Zweifel eine wesentliche Voraussetzung. Dafür ist es erforderlich, dass zum Einen bei der Örtlichkeit selbst notwendige Veränderungen erfolgen. Insbesondere stellen die im Pflaster eingebrachten Bodenwellen Barrieren dar, die ein ungetrübtes Markterlebnis und einen fachgerechten Marktaufbau erschweren. Dieses Thema wird zurzeit im Bereich der Rahmenplanung Innenstadt abgearbeitet. Die beabsichtigte Neugestaltung des Marktplatzes als „Herz der Innenstadt“ soll zur Belegung beitragen. Dieser soll insb. unter barrierefreien Aspekten neugestaltet werden. Hierzu wird der Fachbereich Recht und Ordnung im Rahmen der Beteiligung aus Sicht des Wochenmarktes entsprechend Stellung nehmen. In diesen Prozess sollen auch die Marktbeschicker als Akteure eingebunden werden.

Zum Anderen geht es aber auch nicht ohne ein von allen Marktbeschickern getragenes Vermarktungskonzept. Das Image des Wochenmarktes gilt es zu verbessern; dem Markt muss ein größerer Bekanntheitsgrad zukommen. Bisherige Initiativen der Marktmeister hierzu liefen leider aufgrund mangelnden Interesses einiger Marktbeschicker jedoch zum Teil ins Leere. Selbst die Unterstützung durch einige der Marktbeschicker bei kleineren Werbeaktionen zu besonderen Ereignissen (Eröffnung der Spargel/Erdbeersaison, Ostern) ließ durchaus zu wünschen übrig. Diese Aktionen wurden dennoch mit großem Erfolg durchgeführt und führen zu einer Kundenbindung.

Zurzeit haben die Marktmeister eine Diskussion unter den Marktbeschickern initiiert, ob es sinnvoll ist, unter Einbeziehung des bekannten städtischen Logos ein eigenes Logo für den Markt zu entwickeln, um den Bekanntheitsgrad und die Identität weiter zu steigern. Weiterhin ist es aus Sicht der Verwaltung erforderlich, den Standort Marktplatz noch weiter zu stärken, indem insb. das aufgrund der vorhandenen Außengastronomie vorhandene Potential einer Zusammenarbeit zwischen Markt und Gastronomie bisher kaum gehoben wurde.

Aus Sicht der Verwaltung ist es sinnvoll, weiter daran zu arbeiten, die konkrete Situation der Vermarktung sowie die räumlichen Gegebenheiten zu verbessern. Dies kann nur durch ein deutliches Bekenntnis zum Standort Marktplatz bei gleichzeitiger Unterstützung der Beschicker erfolgen. Eine dauerhafte Verlegung auf den Borneplatz, weg vom altbekannten und bewährten Standort sollte nicht erfolgen.

Anlagen:

Antrag der Marktbeschicker zur dauerhaften Verlegung des Wochenmarktes vom 26.06.2013