Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Kulturausschuss
stimmt einer Beteiligung der Stadt Rheine im Rahmen eines interkommunalen
Projektes des Kreises Steinfurt am Kulturrucksack NRW 2014 zu. Er nimmt den als
Anlage beigefügten Entwurf des Projektantrages zur Kenntnis.
Die für die
Teilnahme am Projekt erforderlichen Eigenmittel der Stadt Rheine in Höhe von
ca. 2.158,75 € werden aus den im Fachbereich 1 bereits veranschlagten
Haushaltsmitteln zur Förderung der jugendkulturellen Bildung in Rheine
finanziert.
Begründung:
Die Kulturelle
Bildung von Kindern und Jugendlichen ist ein zentrales Handlungsfeld der
Kulturpolitik in der Stadt Rheine. Dies spiegelt sich auch in den in den Jahren
2007 und 2010 erarbeiteten Kommunalen Gesamtkonzepten für Kulturelle Bildung
der Stadt Rheine wieder. Beide Konzepte wurden seinerzeit vom Land NRW ausgezeichnet.
Im Rahmen seiner
Kultur- und Jugendpolitik fördert das Land Nordhein-Westfalen die kulturelle
Bildung von Kindern und Jugendlichen. Im Jahr 2012 startete das Land im Rahmen
seiner Kultur- und Jugendpolitik das Programm Kulturrucksack NRW, das
kulturelle Bildungsangebote an außerschulischen Lernorten fördert. Es unterstützt
Städte und Gemeinden darin, speziell für 10- bis 14-jährige attraktive und
altersgemäße Kulturangebote zu entwickeln. Ziel ist es, insbesondere
Jugendliche mit wenig Kontakten zu Kunst und Kultur die Teilhabemöglichkeit am
kulturellen Leben zu erleichtern.
Die Kommunen sollen
gemeinsam mit Partnern wie Theatern, Museen, Jugendzentren und
Jugendkunstschulen die Inhalte für den Kulturrucksack vor Ort gestalten. Die
Angebote können dabei von einmaligen Workshops, über Ausflüge, regelmäßigen
Kursen bis hin zu Aufführungen und Festivals reichen. Die Nutzung soll sowohl
Einzelnen als auch Gruppen offen stehen. Die Angebote des Kulturrucksacks
sollen kostenlos oder deutlich kostenreduziert sein und alle Kunst- und
Kultursparten sowie kreative Bereiche der Jugendkultur abdecken.
Kommunen können sich
um Teilnahme an diesem Landesprogramm bewerben. Voraussetzung für eine
Bewerbung ist, dass mindestens 3.500 junge Menschen zwischen 10 und 14 Jahren
in der Kommune leben. Kommunen, die diese Zahl nicht erreichen, können Verbünde
mit anderen Kommunen bilden. Der Antrag ist beim Ministerium für Familie,
Kinder, Jugend, Kultur und Sport (MFKJKS) zu stellen. Die zu erwartende
Förderung beträgt 4,40 pro „Kind“, dazu ist ein Eigenanteil von 1,10 € zu
erbringen. Die Förderung wird für ein Jahr bewilligt, ein Verlängerungsantrag
für das folgende Jahr kann gestellt werden.
Aktuell beteiligen
sich mehr als 130 Städte und Gemeinden als Einzelantragsteller oder in
Verbünden am Kulturrucksack NRW. In unmittelbarer Nachbarschaft sind dies u.a
der Kreis Coesfeld mit allen Städten und Gemeinden, sowie die Städte Ibbenbüren
und Hörstel als Verbund.
Anlässlich einer
Besprechung des Netzwerkes „Tourismus, Öffentlichkeit und Kultur“ des Kreises
Steinfurt am 25. April 2013 wurde auch das Thema Kulturrucksack NRW
angesprochen. In diesem Treffen wurde deutlich, dass mit Ausnahme der Stadt
Rheine keine Kommune im Kreis alleine einen Antrag stellen kann, aber bei mehreren
Kommunen Interesse an einer Beteiligung am Kulturrucksack besteht. Aus diesem
Grunde fanden auf Initiative des Kreises Steinfurt und der Stadt Rheine weitere
Termine statt, in denen die Voraussetzungen und Möglichkeiten für einen gemeinsamen
Antrag diskutiert wurden. Außerdem wurde ein gemeinsames Antragsthema
erarbeitetet.
Als Ergebnis dieser
Besprechungen konnten folgende Eckpunkte festgehalten werden:
- Zwölf Kommunen im Kreis Steinfurt mit
ca. 12.000 Menschen in der Altersgruppe zehn bis vierzehn sind als Verbund
an einer Teilnahme am Kulturrucksack interessiert. (Altenberge, Emsdetten,
Horstmar, Laer, Lengerich, Lienen, Metelen, Nordwalde, Ochtrup, Rheine,
Saerbeck, Steinfurt)
- Weitere Kommunen des Kreises können bis
zur Antragsabgabe dem Verbund beitreten
- Der Kreis Steinfurt ist bereit, als
Antragsteller für die Kommunen des Kreises aufzutreten.
- Bei Bewilligung des Antrages sichert der
Kreis die Hälfte der von den Kommunen aufzubringenden Mittel ab.
- Die 12 interessierten Kommunen bilden
eine Projektgruppe, die die Eckdaten für den Kulturrucksackantrag unter
der Überschrift „Connected – der Kreis ist rund“ erarbeitet haben.
- Die Projektgruppe hat eine
Lenkungsgruppe beauftragt, eine Projektbeschreibung als Grundlage eines
Antrages für den Kulturrucksack NRW zu erarbeiten.
- Sollten Landesmittel bewilligt werden,
entscheidet die Projektgruppe über den Einsatz und die Verteilung der
Mittel.
Verfahren zu Antragsstellung
Wie oben ausgeführt,
wurde zwischenzeitlich eine Lenkungsgruppe bestehend aus je einem Vertreter aus
Rheine, Horstmar, Saerbeck und 2 Vertretern des Kreises Steinfurt gebildet. Die
Lenkungsgruppe hat den als Anlage 1 beigefügten Entwurf einer
Projektbeschreibung erarbeitet und zwischenzeitlich allen beteiligten Kommunen
vorgelegt. Gleichzeitig wurde der Projektentwurf im Rahmen eines Fachtages zum
Kulturrucksack mit Vertretern des MFKJKS und der Koordinierungsstelle Kulturrucksack
NRW am 5. September in Herford diskutiert. Unter Berücksichtigung der mit dem
Ministerium und der Koordinierungsstelle geführten Gespräche und den Anregungen
aus den Kommunen fand eine Endredaktion der Projektbeschreibung am 12.
September statt.
Die formelle
Antragsbewerbung mit der dazugehörigen Projektbeschreibung ist bis zum 27.
September 2013 beim Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport
einzureichen. Das Ministerium wird dann im Laufe des IV. Quartals 2013 darüber
entscheiden, welchen Antragstellern die Möglichkeit gegeben wird am Kulturrucksack
NRW 2014 teilzunehmen.
Finanzielle Umsetzung
Das Land bewilligt
je Teilnehmer eine Förderung von 4,40 €, berechnet nach dem Bevölkerungsstand
am 31.12.2012. Ausgehend von den Veröffentlichungen des statistischen Landesamtes
NRW ergibt sich die als Anlage 2 beigefügte Berechnung des Bevölkerungsstandes
im Kreis Steinfurt. (Diese Tabelle berücksichtigt noch nicht die Ergebnisse des
Zensus 2011 und ist deshalb noch Veränderungen unterworfen.)
Legt man allerdings
die in dieser Tabelle aufgeführten Zahlen zu Grunde, könnten bei erfolgreicher
Antragsstellung ca. 60.700 € an Landesmitteln eingeworben werden. Unter
Einrechnung des kommunalen Eigenanteiles erhöht sich diese Summe auf 75.000 €
die innerhalb des Kreises für die jugendkulturelle Bildung im Jahr 2014
eingesetzt werden kann.
Der Rat der Stadt
hat im Zusammenhang mit der Erarbeitung der kommunalen Gesamtkonzepte im Budget
des FB 1 einen jährlichen Betrag in Höhe von 10.000 € zur Förderung der
kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen bereitgestellt. Es ist
beabsichtigt, aus diesem Ansatz den von der Stadt Rheine für den Kulturrucksack
NRW aufzubringenden kommunalen Eigenanteil in Höhe von ca. 2.158,75 € zu finanzieren.
Im Gegenzug könnte die Stadt zusätzliche Fördermittel aus dem Kulturrucksack
NRW erhalten um neue Projekte zur Förderung der kulturellen Bildung in Rheine
zu initiieren.
Anlagen:
Anlage 1: Projektbeschreibung Kulturrucksack NRW im Kreis Steinfurt
Anlage 2: Bevölkerungsstand der 10 bis 14-jährigen im Kreis Steinfurt (Berechnung der möglichen Fördermittel)