Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Sozialausschuss beschließt vorbehaltlich zur Verfügung
stehender Haushaltsmittel für das Haushaltsjahr 2014 auf der Grundlage der
durch die Arbeitsgruppe „Barrierefreiheit“ erstellten Prioritätenliste, die
Haushaltsmittel 2013 (Restmittel) und 2014 wie folgt einzusetzen:
1) Aufzug für die Annetteschule
Investitionsbedarf laut Planung FB 5 126.000,00
€
(Restmittel 2013 und Haushaltsmittel 2014)
2) Behinderten-WC Kultur-Etage Rathauszentrum
Investitionsbedarf laut grober Kostenschätzung FB 5 22.000,00 €
(Haushaltsmittel 2014)
Begründung:
Der Rat der Stadt Rheine hat am 3. April 2001 einen Grundsatzbeschluss zum behindertengerechten und barrierefreien Bauen gefasst.
Die fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe
„Barrierefreiheit“ hat sich am 18. Juli 2013 dafür ausgesprochen, die noch
zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel für das Jahr 2013 von ca. 50.00,00 €
und den entsprechend der Finanzplanungen 2014 und 2015 pro Jahr zur
Verfügung stehenden Betrag von 102.000,00 € für die nachfolgend benannten
baulichen Maßnahmen einzusetzen:
1) Aufzug für die Annetteschule
Investitionsbedarf laut Planung Fach-
bereich Planen und Bauen 126.000,00
€
(Restmittel 2013 und Haushaltsmittel
2014)
Die Annetteschule ist eine von zwei Grundschulen in Rheine, die seit Jahren den
Gemeinsamen-Unterricht (GU) von Kindern mit und ohne Behinderung praktiziert.
Die Schule ist räumlich geteilt in zwei Gebäude, jeweils links und rechts der
Siedlerstraße, sprich Annetteschule I und Annetteschule II.
Die vorhandene Aufzugsanlage erschließt lediglich das Gebäude der Annetteschule
I behindertengerecht. Das Gebäude Annetteschule II verfügt über keine
Aufzugsanlage oder alternative Hebe- oder Lifteinrichtung. Das Obergeschoss der
Annetteschule II, das neben 4 Klassenräumen ebenfalls noch die Räume des
Offenen Ganztags umfasst, ist somit nicht barrierefrei zugänglich.
Wie bereits eingangs dargestellt, bietet die Annetteschule in Rheine GU an.
Aktuell ist ein Kind mit einer Spastik auf einen Aufzug angewiesen. Der Antrag
der Annetteschule auf Errichtung eines Aufzuges für das Gebäude Annetteschule
II vom 30. Oktober 2012 ist der Verwaltung und den politischen Gremien bekannt
(Anlage 1).
Vertreter der Fachbereiche Bildung, Kultur und Sport, Jugend Familie und
Soziales sowie Planen und Bauen haben bei einem gemeinsamen Ortstermin
festgestellt, dass auch durch einen Tausch von Klassenräumen eine
behindertengerechte Nutzung nicht möglich ist, gleiches gilt für Fachräume, die
auch nicht verlegt werden können.
Seitens des Fachbereiches Planen und Bauen wurde für den Einbau eines behindertengerechten
Aufzuges eine Kostenschätzung erstellt. Die Kosten werden sich danach auf
126.000,00 € belaufen (Anlage 2).
2) Behinderten-WC „Kultur-Etage“ Rathauszentrum
Investitionsbedarf
laut Überschlags-Kosten-
schätzung Fachbereich Planen
und Bauen bis zu 22.000,00
€
(Haushaltsmittel 2014)
Die „Kultur-Etage“ des Rathauses verfügt über kein Behinderten-WC. Im Bereich
der Verwaltung existieren Büroarbeitsplätze für ca. 25 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter; zudem wird dieser Bereich der Verwaltung häufig von Bürgerinnen
und Bürgern frequentiert, und es befindet sich dort ein großer
Besprechungsraum, der seitens der Verwaltung für die unterschiedlichsten
Veranstaltungen und Besprechungen genutzt wird.
Eine direkte Anbindung an das neue Rathaus besteht nicht. Menschen, die auf ein
Behinderten-WC angewiesen sind, müssen folgenden Weg nehmen:
* Aufzug „Kultur-Etage“ in Erdgeschoss
* Gehweg Mathiasstraße bis zum Haupteingang Neues Rathaus
* Aufzug Neues Rathaus bis 2. Obergeschoss
* Südflügel 2. Obergeschoss – Behinderten-WC
* und zurück …
Diese umständliche und zeitraubende Möglichkeit, aber auch die vielschichtige
Nutzung der „Kultur-Etage“ machen deutlich, dass in dieser Etage ein
Behinderten-WC zwingend notwendig ist.
Der Fachbereich Planen und Bauen hat bislang noch keine Detailplanung vorgenommen,
schätzt die Kosten aufgrund vorliegender Erfahrungen auf bis zu 22.000,00 €.
Sollte die Politik dem Ansinnen der AG „Barrierefreiheit“ folgen und die
Priorisierung der Vorhaben beschließen, wird eine genaue Kostenplanung erfolgen
und dem Sozialausschuss dargelegt.
Soweit sich die Erstellung des Behinderten-WC günstiger gestaltet, könnten die
eingesparten Gelder für das nächste Projekt im Bereich „Barrierefreies Bauen“
entsprechend der Priorisierung durch die AG „Barrierefreiheit“ fließen.
3)
Pflasterung
– Bodenindikatoren und akustische Signalanlage für sehbe- einträchtigte Menschen im Kreuzungsbereich
Bahnhofstraße/Linden straße/Dutumer
Straße
(Restmittel 2014 und
Haushaltsmittel 2015)
Der Westausgang am Bahnhof erhält zukünftig eine taktile Führung bis zur Ampelanlage
(Mittel aus dem Projekt Bahnhofsumbau). An der Ampelanlage endet dann die
taktile Führung. Über ein akustisches Signal verfügt diese Kreuzung bereits auf
der Querung Lindenstraße in Richtung Agentur für Arbeit.
Der Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Lindenstraße/Dutumer Straße wird täglich
aufgrund der dort befindlichen Schulen, der Agentur für Arbeit, des Bahnhofs
und weiterer Anbieter von Nutzern mit und ohne Behinderung hoch frequentiert.
Die Arbeitgruppe „Barrierefreiheit“ hat die vorgestellten Projekte in der
vorgenannten Reihenfolge priorisiert, sodass eine Realisierung der Maßnahme 3
frühestens im Jahre 2015 in Betracht käme.
Aus arbeitsorganisatorischen Gründen konnte einen Detailplanung mit Kostenschätzung
zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht erstellt werden. Sobald diese vorliegt,
wird im Sozialausschuss berichtet.
Hauswirtschaftliche
Voraussetzung
Bei dem Produkt 5202 – Zentrales Gebäudemanagement – stehen für den barrierefreien Ausbau jährlich Haushaltsmittel in Höhe von 102.000,00 € zur Verfügung; hiervon wurden durch Beschluss des Sozialausschusses vom 13. November 2012 Haushaltsmittel zunächst für 3 Maßnahmen („Barrierefreie Schule“, Hebebühne und Bodenindikatoren Ampelanlage Kreuzung Osnabrücker Straße/Windmühlenstraße/Aloysiusstraße) für die Jahre 2012 und 2013 gebunden.
Nach derzeitigem Stand stehen für 2013 noch 50.000,00 € für Maßnahmen „barrierefreies Bauen“ zur Verfügung. Im Finanzplanungszeitraum 2014 sind Haushaltsmittel in Höhe von 102.000,00 € veranschlagt.
Die Restmittel 2013 in Höhe von 50.000,00 € reichen nicht
aus, um das Projekt
– Aufzug für die Annetteschule II –
in Höhe von 126.000,00 € zu finanzieren.
Aus diesem Grunde ist der noch vorhandene Teil der Haushaltsmittel 2013 in Höhe von 50.000,00 € in das Haushaltsjahr 2014 zu übertragen und mit den vorgesehenen Haushaltsmitteln 2014 aufzustocken.
2014 könnten damit die Projekte in der Priorisierung 1 und 2 realisiert werden.
Das Projekt 3 steht weiterhin auf der Priorisierungsliste für das Jahr 2015.
Anlagen:
Anlage 1: Antrag Annetteschule
Anlage 2: Kostenschätzung Aufzug Annetteschule II