Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Schulausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt Rheine, folgenden Beschluss zu fassen:
Der Rat der Stadt Rheine beschließt gemäß § 41 Abs. 1 Buchstabe l der Gemeindeordnung für das Land NRW (GO NRW) in Verbindung mit § 79 Schulgesetz für das Land NRW (SchulG NRW) und der Zuständigkeitsordnung der Stadt Rheine, dass die beiden auslaufenden Hauptschulen Don-Bosco- Schule und Overbergschule am Standort der Overbergschule zum Schuljahr 2016/17 zusammengeführt und eigenständig nebeneinander in enger Kooperation weiter bestehen werden.
Begründung:
Mit Errichtung der beiden Sekundarschule in Rheine zum Schuljahr 2013/14 sind gleichzeitig sowohl die Overbergschule, städtische katholische Hauptschule, als auch die Don-Bosco-Schule, städtische Gemeinschaftshauptschule, auslaufend gestellt worden. Seitdem werden dort keine neuen Eingangsklassen mehr gebildet.
Wie aus der nachstehend aufgeführten Übersicht zu ersehen ist, ergeben sich für die Overbergschule und die Don-Bosco-Schule folgende aktuelle Schüler/innen- und Klassenzahlen (aus der Oktoberstatistik 2015):
Hauptschulen |
Schüler |
Klassen |
Klasse 8 |
|
Klasse 9 |
|
Klasse 10 |
|
gesamt |
gesamt |
Bez. |
Schüler |
Bez. |
Schüler |
Bez. |
Schüler |
|
Don-Bosco-Schule |
|
|
8a |
20 |
9a |
23 |
10a |
26 |
|
|
|
8b |
19 |
9b |
24 |
10b |
23 |
gesamt |
135 |
6 |
2 |
39 |
2 |
47 |
3 |
49 |
Overbergschule |
|
|
8a |
26 |
9a |
24 |
10a |
21 |
|
|
|
8b |
26 |
9b |
26 |
10b |
20 |
|
|
|
|
|
|
|
10c |
23 |
|
|
|
|
|
|
|
10d |
24 |
gesamt |
281 |
13 |
52 |
|
50 |
88 |
||
Insgesamt : |
416 |
|
91 |
97 |
|
137 |
Ausgehend von den
derzeitigen Schüler/innen der Klassen 8 und 9 der Overbergschule und
Don-Bosco-Schule werden im Schuljahr 2016/17 in den beiden auslaufenden Schulen
jeweils ca. 90 – 100 Schüler/innen in den verbleibenden Jahrgangsstufen 9 und 10
unterrichtet werden.
Für das kommende
Schuljahr wurden 3 Varianten für die Don-Bosco Schule durch die Schulverwaltung
geprüft:
-
die
Don-Bosco- Schule verbleibt am Standort Mesum
-
die
Don-Bosco Schule und Overbergschule werden am Standort der Overbergschule
zusammengelegt bei schulorganisatorischer Auflösung der Don-Bosco-Schule
-
die
Don-Bosco-Schule verlagert sich örtlich/räumlich zwar an den Standort der Overbergschule, bleibt
aber organisatorisch bestehen (zwei Schulen in einem Gebäude)
Der Verbleib der
Don-Bosco-Schule am Standort Mesum hätte ein stark eingeschränktes Raum- und
Kursangebot zur Folge. Die Sekundarschule am Hassenbrock benötigt im kommenden
Schuljahr für die Bildung von drei Eingangsklassen fünf Klassenräume (inkl.
Übermittagsbetreuung und integrativer Lerngruppe). Bei einem Verbleib der Don-Bosco-Schule
am Standort Mesum würden lediglich zwei Klassenräume zur Verfügung stehen. Eine
parallele Unterrichtung der Schüler/innen beider Schulen im Gebäudeverbund ist
mit den bestehenden Ressourcen ab dem Schuljahr 2016/17 damit nicht mehr
möglich. Um den Schulbetrieb der Sekundarschule und der Don-Bosco-Schule allein räumlich weiter
gewährleisten zu können, wäre die Unterbringung im mobilen Raumsystem notwendig. Die Kosten für die
Anschaffung solcher Raumsysteme (3 Räume) betragen zur Zeit ca. 200.000,00 €.
In der Hauptschule können alle Abschlüsse der Sekundarstufe I erworben werden: der Hauptschulabschluss (nach Klasse 9), der Hauptschulabschluss nach Klasse 10 (Typ A) und bei erfolgreichem Besuch der Klasse 10 Typ B der mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife). Mit diesem kann gegebenenfalls auch die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erlangt werden.
Ab Klasse 7 wird der Unterricht in den Fächern Mathematik
und Englisch leistungsbezogen differenziert in Grund- und Erweiterungskursen
erteilt. Ab der gleichen Jahrgangsstufe erhalten die Schüler auch Unterricht in
den Teilfächern der Arbeitslehre (Technik, Wirtschaftslehre und Hauswirtschaft)
sowie interessenbezogenen Wahlpflichtunterricht. Ein Übergang vom Grund- in den
Erweiterungskurs wird häufig durch einen angebotenen Förderunterricht
unterstützt. In Klasse 10 bietet die
Hauptschule zwei verschiedene Bildungsgänge an, denen auch zwei unterschiedliche
Abschlüsse entsprechen.
Der Klassentyp 10 A basiert weiter auf den Schwerpunkten Arbeitslehre und Naturwissenschaften.
Der Besuch des Klassentyps 10 B erfordert den qualifizierten
Hauptschulabschluss. Er schließt mit der Fachoberschulreife ab und vermittelt
den Schülern/innen daher erstrangig das notwendige Wissen und die
erforderlichen Fertigkeiten für eine weiterführende Schullaufbahn in den verschiedenen
Schultypen der Sekundarstufe II.
Die Vielfalt des Wahlpflichtunterrichts (Arbeitslehre, Naturwissenschaften, musische Fächer) ist von der Anzahl der Schüler/innen anhängig. Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Schüler/innen werden Fächer nicht unterrichtet werden können, da sich keine ausreichende Schülerzahl findet. Es werden ebenfalls nicht für die ansonsten mögliche Vielfalt von Fächern Fachlehrer zur Verfügung stehen können. Im kommenden Schuljahr würde aufgrund der Schülerzahlen der Don Bosco Schule eine Lehrerzuweisung von sieben Lehrerstellen erfolgen. Ein vielfältiger Unterricht erscheint als nicht umsetzbar. Auch der zusätzlich angebotene Förderunterricht wird nicht mehr erfolgen können. Es ist fraglich, ob jedem Kind mit der Fächerauswahl ermöglicht werden kann, den für sich höchstmöglichen Schulabschluss zu erreichen.
Nach Aussage der
zuständigen Schulaufsichtsbeamtin wäre bei einer Zusammenführung beider Schulen
die Versorgung mit Lehrerstellen und die Fachversorgung bedeutend entspannter.
Die knappe Lehrersituation bei der Don-Bosco-Schule könnte lediglich durch
entsprechende Kooperation mit der Sekundarschule in Mesum aufgefangen werden.
Bei der Overbergschule dürften durch die Sprach- und Vorbereitungsklassen,
durch das BuS-Projekt und eine evtl. Kooperation mit der Sekundarschule Rheine
Stadt genügend Lehrkräfte bis zum Schuljahr 2017/18 vorhanden sein.
Insoweit
befürwortet die zuständige Schulaufsichtsbehörde ebenfalls diese Zusammenlegung
der beiden auslaufenden Hauptschulen. Sowohl bei einer örtlichen als auch
vollständig organisatorischen Zusammenlegung wäre die Lehrerversorgung und das Fächerangebot gleichermaßen gut
gewährleistet.
Zur Zeit wird die Don Bosco Schule in der Jahrgangsstufe 8 von 25 (davon 15 aus Mesum) und in der Jahrgangsstufe 9 von 36 (davon 30 aus Mesum) Schüler/innen aus dem Rheiner Südraum besucht. Der Schulweg würde sich für diesen Teil der insgesamt 100 Schüler verlängern. Im Rahmen Schulwegüberwachung ist es denkbar, dass ein Schulspezialverkehr eingerichtet wird, der die Schüler/innen morgens nach Eschendorf und nachmittags zurück in den Südraum bringt. Eine Erstattung der monatlichen Kosten für den regulären öffentlichen Personen- Nahverkehr entsprechend der Regelungen der Schülerfahrtkostenverordnung ist ebenfalls möglich. Hierdurch wird den Schülern/innen eine gewisse Flexibilität geboten. Sie könnten nach Schulschluss individuell nach Hause fahren und wären nicht auf die festen Zeiten des Spezialverkehrs angewiesen. Die dadurch entstehenden Mehrkosten für die Stadt Rheine für beide aufgezeigten Möglichkeiten belaufen sich je Alternative auf ca. 50.000 €/ p.a..
Die Overbergschule
in Rheine ist räumlich für einen durchgängig dreizügigen Schulbetrieb
ausgelegt. Aufgrund des Raumangebotes, werden derzeit Räume gesondert für die
Förderung von Schüler/innen im Rahmen des Projekts BuS (Beruf und Schule), sowie eine Sprach-/Vorbereitungsklasse
DaZ (Deutsch als Zweitsprache) genutzt.
Mit dem
vorhandenen Raumpotential wäre es ohne Weiteres möglich, dass sowohl für die
Don-Bosco- Schüler/innen nach Auflösung der Don-Bosco-Schule in die
Overberg-Hauptschule aufgehen als auch die Don-Bosco-Schule ihren Standort nach
Eschendorf verlagert, organisatorisch aber bestehen bleibt. Entsprechend den Vorstellungen
und Wünschen der betroffenen Schüler/innen und Eltern würde so in der zweiten
Konstellation der Schulname weiter erhalten bleiben. Diese Variante ist jedoch
mit einem höheren organisatorischen Aufwand versehen. An einem Standort wären
parallel zwei eigenständige Schulen zu führen. Mehrkosten hierfür würden für den Schulträger
voraussichtlich nicht im erheblichen Maße anfallen.
Die gem. §§ 62, 65
i.V.m. § 76 SchulG NRW vorgegebene Mitwirkung der beteiligten Schulen ist bereits
erfolgt. Am 03.09.2015 fand eine Informationsveranstaltung mit den Vertretern
der Klassenpflegschaft, den Schülervertretern und den SV-Lehrern der jetzigen
Jahrgänge 8 und 9 der Overbergschule statt. Seitens der Overbergschule bestehen
keine Bedenken bezüglich einer Zusammenlegung beider Hauptschulen. Dieses wurde
im Folgenden auch durch die Schulkonferenz bestätigt.
Eine entsprechende
Veranstaltung fand mit den Vertretern der Klassenpflegschaft, den
Schülervertretern und den SV-Lehrern der jetzigen Jahrgangsstufen 8 und 9 der
Don Bosco Schule am 01.09.2015 statt. Desweiteren fand eine Informationsveranstaltung
für alle betroffenen Eltern der Don-Bosco- Schule am 01.10.2015 statt. Die
Elternschaft der Don-Bosco- Schule steht ablehnend dem Vorschlag der Zusammenlegung
gegenüber. Eine entsprechend Unterschriftenliste mit ca. 90 Unterschriften von
Eltern und Schülern/innen aus Mesum wurde der Schulverwaltung im Rahmen der
Veranstaltung am 01.10.2015 übergeben. Die Schulverwaltung nutzte diese
Veranstaltung zusammen mit der zuständigen Schulaufsichtsbeamtin des Schulamtes für den Kreis Steinfurt die
Gelegenheit die Eltern über den Sachverhalt mit den entstehenden bzw. zu
erwartenden schulfachlichen und organisatorischen Facetten zu informieren.
Aus dieser vor Ort
geführten Diskussion erwuchs aus dem Plenum die folgende weitere Alternative:
Zusammenlegung
beider Hauptschulen an den Standort der Overbergschule und lediglich Weiterführung
des Schulnamens der Don-Bosco-Schule, so dass der Schulname Don-Bosco-Schule
weiterhin auf den Zeugnissen stehen könne.
Die daraufhin angestoßene
schulrechtliche Prüfung hatte jedoch zum Ergebnis, dass eine örtliche/räumliche
Verlagerung der Don-Bosco-Schule und organisatorische Auflösung der Don-Bosco
Schule mit Weiternutzung des Schulnamens (Briefkopf, Zeugnisse, etc.) nach dem
Schulgesetz nicht vorgesehen ist und daher nach Abstimmung mit der fachlichen
Schulaufsicht als nicht umsetzbar angesehen wird. Eine entsprechende
Rückmeldung an die Eltern erfolgte durch die Schulleitung der Don-Bosco-Schule.
Die Schulkonferenz
der Don-Bosco-Schule hat dann in seiner Sitzung vom 12.11.2015 folgenden
Beschluss gefasst: „Da eine weitere Beschulung am Standort Mesum aus mehreren
Gründen wenig sinnvoll erscheint (schulfachliche Gründe,
Lehrer/Fächerversorgung, Raumkapazität, schulische Perspektiven), spricht sich
die Schulkonferenz für eine Weiterführung der Don-Bosco-Schule mit enger
Kooperation mit der Overbergschule am Standort der Overbergschule aus; hierbei
sollten die neuen Klassenverbände möglichst bestehen bleiben und möglichst
viele Fachlehrer der verbleibenden Klassen mit zum Standort Overbergschule
wechseln.“