Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt den vorzeitigen
Beginn des Teilprojektes „Machbarkeitsstudie Darbrookstraße“ im Rahmen der Maßnahme Soziale Stadt Dorenkamp.
Begründung:
Die Darbrookstraße
ist geprägt durch traufständige und langgestreckte Mehrfamilienhäuser, von
denen jeweils einige gleichen Bautyps sind. Dies gilt für den Abschnitt
zwischen Mittelstraße und Bühnertstraße sowie für den westlichen Straßenabschnitt
zwischen der Windthorststraße und der Mittelstraße. Die Geschossigkeit liegt
bei zwei bis drei. Durch die Anordnung der Gebäude und ihre ähnliche Gestaltung
entsteht zum Straßenraum hin eine markante städtebauliche Struktur mit dem
Charakter einer kleindimensionierten Magistrale, die von Süden zur „Neuen
Mitte“ Dorenkamp mit der St. Elisabeth-Kirche hinführt. Die Gebäude rahmen den
Straßenraum und bilden eine prägnante Raumkante.
Zum heutigen
Zeitpunkt wird dieser Charakter und die Bedeutung der Straße durch die Lage
zwischen den angrenzenden städtebaulichen „Inseln“, dem Schulzentrum Dorenkamp
und dem Kasernenareal, ohne querende und verbindende Wegebeziehungen abgeschwächt.
In baulicher
Hinsicht sind (teilweise) fehlende Investitionen in den Bestand offensichtlich
und führen zu einem tristen Erscheinungsbild dieses Straßenzugs. Rückwärtig
sind Grünflächen angelagert, die jedoch, wie auch in den übrigen Mehrfamilienhausquartieren,
wenig Nutzungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten bieten.
Der Eigentümer der Gebäude
in dem Abschnitt westlich der Darbrookstraße zwischen Windthorststraße und
Mittelstraße, eine ortsansässige Wohnungsbaugesellschaft, plant für diesen
Bereich einen kompletten Abriss seiner Gebäude und eine Neubebauung in Form von
modernen zweigeschossigen Gebäuden.
Nach und nach sollen
hier 45 neue, barrierefreie Wohnungen entstehen.
Der diesem Bereich gegenüberliegende
Abschnitt der Darbrookstraße (hier prägen auch Leerstände im Erdgeschoss das
Straßenbild) sowie der nördliche Teil des Abschnitts zwischen Mittelstraße und
Bühnertstraße (beidseitig) sind im Eigentum zahlreicher Privateigentümer. Der
südwestliche und der südöstliche Bereich des Abschnitts zwischen Mittel- und
Bühnertstraße sind im Eigentum von Wohnungsbaugesellschaften. Der südöstliche
Bereich wurde bereits sukzessive umstrukturiert und erneuert.
Über die Planungen
der Privateigentümer liegen noch keine konkreten Informationen vor.
Die dargestellte Situation
zeigt, dass akuter Handlungsbedarf im Quartier Darbrookstraße besteht. Vor
diesem Hintergrund will sich daher die betroffene Wohnungsbaugesellschaft mit
hohem Engagement im Bereich Darbrookstraße zwischen Windthorststraße und
Mittelstraße den Problemen stellen.
Die vorgesehene Machbarkeitsstudie
(MBS) bezieht sich auf den gesamten Straßenraum an der Darbrookstraße zwischen
Windthorststraße und Bühnertstraße und soll die Stärken und die Mängel im
Erscheinungsbild und in der Funktionalität aufzeigen.
Ein weiterer
wichtiger Bestandteil dieser MBS sollen die Handlungsempfehlungen für die
Eigentümer, aber auch für die Entwicklung des öffentlichen Raumes darstellen.
Des Weiteren soll
unter Berücksichtung der planungsrechtlichen und zeitlichen Rahmenbedingungen
ein vertiefender Entwurf für den Abriss und Neubau der abgängigen Gebäude zwischen
Mittelstraße und Windthorststraße erstellt werden.
Für das Teilprojekt
„Machbarkeitsstudie Darbrookstraße“ wurde jedoch noch kein Förderantrag
gestellt, weil bisher, aufgrund der noch nicht gesicherten Finanzierung der
Neubauprojekte der maßgeblichen Wohnungsbaugesellschaft, eine Umsetzung der Baumaßnahmen
entlang der Darbrookstraße /Mittelstraße nicht umsetzbar erschien. Diese
Situation hat sich in jüngerer Zeit allerdings bekanntlich geändert.
Die Verwaltung und
auch das Stadtteil Management sehen hier aber einen dringenden Handlungsbedarf,
gerade auch in Bezug auf die Lage bzw. die Nähe zur Neuen Mitte Dorenkamp und
empfehlen daher den vorzeitigen Projektbeginn.
Die benötigte
Finanzierung würde aus dem bereits beantragten und genehmigten Teilprojekt
„Machbarkeitsstudie Waldenburger Weg/Hirschberger Weg“ erfolgen. Der Beginn des
Teilprojektes „Machbarkeitsstudie Waldenburger Weg/Hirschberger Weg“ wird entgegen
der ursprünglichen Planung aufgrund der geringeren Priorität erst für das Jahr
2016 eingeplant.
Ein Antrag auf
vorzeitigen Projektbeginn kann bei der Bezirksregierung gestellt werden, wenn
hierfür ein Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Rheine
vorliegt.
In 2014 sind
folgende Arbeitsschritte geplant:
1. Antrag auf
vorzeitigen Projektbeginn bei der Bezirksregierung Münster
2. Vergabe eines
Planungsauftrages zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie gemäß den Vorgaben
des öffentlichen Vergaberechts
3. Durchführung
einer Planungswerkstatt mit den betroffenen Anliegern. Erarbeitung von
Handlungsempfehlungen für die Eigentümer und für die weitere Arbeit des Stadtteil-Managements
in diesem Bereich.