Betreff
Städtische Museen: Bericht 2014 und Planungen 2015
Vorlage
121/15
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

Der Kulturausschuss stimmt dem Bericht 2014 zu und nimmt die Planungen 2015 zustimmend zur Kenntnis.

 


 Begründung:

 

Bericht der Städtischen Museen Rheine für das Jahr 2014

 

Der Bericht behandelt die Haupttätigkeitsbereiche der Städtischen Museen:

1. Fachaufgaben

- Sammeln

- Bewahren

- Forschen

- Vermitteln

 

2. Veröffentlichungen

3. Fördermittel

4. Planungen 2015 ff

5. Besucherstatistik

 

 

1. Fachaufgaben

1.1 Sammeln

Seit dem Sensationsfund vom Falkenhof bildet die Keramik einen Sammelschwerpunkt unseres Hauses. Mit der Schenkung eines Steinzeugkruges aus Privatbesitz konnte der Bestand historischer Keramik im Falkenhof Museum erweitert werden. Der Krug aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Stadtlohn oder Vreden hergestellt und ist typisch für den Gefäßbestand hiesiger Haushalte der damaligen Zeit.

 

Die graphische Sammlung des Museums gehört zu den wichtigen Grafiksammlungen in Westfalen und ist ein Schwerpunkt im Sammlungskonzept des Museums.

Aus dem Bereich der zeitgenössischen Druckgraphik wurden im Jahr 2014 angekauft:

1. „TWASCH“ – Grafikedition mit Fotos von Hermann Willers, Rheine, Linolschnitten von Cees Andriessen und Musik von Tobias Sudhoff, Greven. Signierte Sonderedition in kleiner Auflage.

2. „Tandem“ – Mappe mit fünf  Holzschnitten von Cees Andriessen.  

 

Schenkungen:

Ofenschirm mit Familienwappen aus dem Privatbesitz der Familie von Looz-Corswarem

Dokumente und Fotos aus dem Nachlass der Prinzessin Marie-Louise von Looz-Corswarem

Sieben Acyrlarbeiten aus den Jahren 1996-2006 der Rheinenser Künstlerin Gisela Heermann, die in Rheine durch die Ausstellung „Und leise rührt dich an ein alter Stein“, eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Funden aus dem unterirdischen Kanalsystem am Falkenhof, einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde. 

 

 

1.2. Bewahren

Schwierig gestaltet sich, wie bereits mehrfach beraten, die Magazinsituation. Trotz aller Bemühungen ist es nicht gelungen, eine Verbesserung der besorgniserregenden klimatischen und konservatorischen Bedingungen in den Museumsmagazinen zu erreichen. Da eine stadtinterne Lösung zurzeit nicht umsetzbar erscheint, hat die Verwaltung Gespräche mit dem LWL aufgenommen, um die Chancen und Risiken eines externen Zentralmagazins auszuloten. Angedacht ist ein interkommunales Modell, das in den beteiligten Städten und in der Landschaftsversammlung vorberaten werden muss. Dafür sind noch einige Vorarbeiten zu leisten. Sollten sich die Pläne verdichten, sollen sie dem Rat vorgestellt werden.

 

 

1.3. Forschen

Nach der Veröffentlichung des ersten Bestandskataloges zu den archäologischen Glas-Funden des Falkenhofs wurden im vergangenen Jahr sowohl deutsche als auch niederländische Glasexperten auf das Forschungsprojekt in Rheine aufmerksam. Die Tagung des renommierten „Westfälischen Glasforums“ wurde daraufhin 2014 im Falkenhof Museum abgehalten und das Projekt konnte sogar bei der Tagung der „Deutschen Glastechnischen Gesellschaft“ in Coburg den Experten vorgestellt werden.

 

 

1.4. Vermitteln

 

1.4.1. Ausstellung: „Das Erbe der Morrien“

Im Mittelpunkt der Arbeit des Museums stand die Durchführung der MorrienAusstellung im Falkenhof Museum, die Dank privater Sponsoren bis zum 1. Februar 2015 um drei Monate verlängert werden konnte. Als Ergebnis des Forschungsprojektes zu den Funden aus dem unterirdischen Gangsystem am Falkenhof konzipiert, wurde die Ausstellung mit ihrer ungewöhnlichen Inszenierung zu einem großen Anziehungspunkt für die Rheinenser und für zahlreiche Besucher und Besuchergruppen aus einem weiten Umkreis. von der auch die örtliche Gastronomie profitierte. Meterhohe bebilderte Lichtwände ließen die fast 25.000 Besucher in die barocke Lebenswelt der Familie von Morrien am Originalschauplatz eintauchen. Diese Art der Vermittlung stieß auf große Begeisterung, wie unter anderem aus den Einträgen im Gästebuch hervorgeht. Die MorrienAusstellung ist die bisher erfolgreichste Ausstellung der Städtischen Museen und wurde am 1. Februar 2015 mit einer festlichen Finissage beendet.

 

Zur Finissage konnte die Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelder gut hundert Besucher im Morriensaal begrüßen. Ebenso wie Museumsleiterin Dr. Mechthild BeilmannSchöner und der Vorsitzende der Museumsstiftung Helmut Lechte nutzte sie die Gelegenheit, allen Mitwirkenden sowie den zwanzig institutionellen und privaten Förderern dieses Ausstellungsprojektes für Ihr Engagement für unsere Stadt herzlich zu danken.

 

 

Allianz von Kultur und Wirtschaft

Besonders zu erwähnen ist die Resonanz örtlicher Geschäftsleute und Gastronomiebetriebe, die ihre Kundenzuwächse während der Laufzeit direkt auf die Ausstellung „Das Erbe der Morrien“ zurückführen und die ihrerseits für den Besuch der Ausstellung geworben haben.

 

      Das umfangreiche Begleitprogramm während der gesamten Ausstellungsdauer war breit gefächert und sprach alle Zielgruppen an. Rund 10.600 Teilnehmer ließen sich durch 340 museumspädagogische Programme und öffentliche Führungen inspirieren. 466 Gruppen haben private Führungen durch die Ausstellung gebucht. Diese Zahl hat alle Erwartungen übertroffen.

 

      Lesungen und Konzerte wurden mit verschiedenen Kooperationspartnern durchgeführt. Die Gesellschaft für westfälische Kulturarbeit Münster (GWK) beteiligte sich mit einem Konzert im Rahmen des Festivals „Summerwind“ und vergab Schreibaufträge an drei zeitgenössische Autoren, die sich mit den archäologischen Funden am Falkenhof auseinandersetzten. Die Texte wurden in einer Literarischen Performance mit Percussion vorgetragen und in einem Heft und auf CD veröffentlicht. Der Kulturservice hat seine im Falkenhof durchgeführten Konzerte extra auf das Ausstellungsthema abgestimmt. Die Literarische Bühne, das Duo Recitour und die Musikschule ließen sich vom besonderen Ambiente des Morriensaales inspirieren. Das Gitarrenlernstudio Rheine lud den weltweit bekannten Gitarristen Evgeni Finkelstein in den Falkenhof ein und der Zonta Verein befasste sich in einer szenischen Lesung mit Casanova. Alle Durchführenden konnten durch ihr besonderes Programm die Besucher überzeugen.

 

      Schulklassen und Schülergruppen konnten unter mehreren Programmen wählen, die in das Leben der Familie von Morrien am Falkenhof einführen. Mit 124 Schulklassen bzw. Schülergruppen nutzen insgesamt knapp 3.000 Schüler und Schülerinnen dieses Angebot,  das mit Hilfe der Fördermittel des Landes NRW realisiert werden konnte.

 

      Familien mit Kindern kamen gerne in die Sonderausstellung, wenn das Programm auch durch Kinder gestaltet wurde. In zehn Führungen stellte die Altersgruppe der 4 16jährigen Szenen aus dem Leben am Falkenhof im Zeitalter des Barock dar oder erklärten den Besuchern je nach persönlichem Mut die Funde aus dem Gangsystem.

    

Schauspiel gehört inzwischen zum festen Konzept der Museumspädagogik der Städtischen Museen. Zur MorrienAusstellung wurden neue Programme entwickelt, die sich bei den Besuchern großer Beliebtheit erfreuen. An insgesamt zehn Abenden konnten Gäste bei einem barocken Festmahl im Falkenhof des Jahres 1667 einen unvergesslichen Abend erleben, gestaltet als Schauspieldinner mit den Gastgebern „Wilhelm und Margarethe von Morrien“ und ihrer Dienerschaft. Ausgebucht waren bei jedem Termin die Veranstaltungen „Dialog im Treppenturm“ - ein amüsantes Schauspiel, bei dem der Hausherr des Falkenhofes aus dem 17. Jahrhundert auf einen  jungen Erwachsenen aus unserer Zeit trifft - und die Schauspielführungen mit „Frau von Morrien“, die im Morriensaal die Schätze ihres Haushaltes vorführte und ganz zwanglos über das Zeitalter des Barock plauderte.

 

      Vorträge: Der Landeshistoriker Dr. Gerd Dethlefs gab an zwei Abenden in kurzweiligen Vorträgen, in Kombination mit Musik und Schauspiel Einblicke in die Musikkultur adeliger Familien in Westfalen. Mit dem „Tafelverzeichnis des Bischofs von Münster“ befasste sich der Historiker und Sprachforscher Dr. Leopold Schütte im Rahmen eines Vortrages und einer Buchvorstellung, die in Kooperation mit der Historischen Kommission Münster durchgeführt wurde.

Die Forschungsergebnisse zu den Funden vom Falkenhof und zur Familie von Morrien wurden durch drei Vorträge von Dr. Lothar Kurz (Historiker), Norma Sukup M.A. (Kunsthistorikerin) und der Kuratorin Gaby Hülsmann, M.A. (Archäologin) der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

      Berufskolleg Rheine: Junge Erwachsene sind für Museen eine besonders schwer zu erreichende Zielgruppe. In einem Kooperationsprojekt mit dem Berufskolleg Rheine konnten die Schüler jedoch erfolgreich und mit viel Spaß an die Geschichte ihrer eigenen Stadt herangeführt werden. Nach mehreren Ortsterminen im Museum haben die Auszubildenden der verschiedensten Handwerke mit ihren Lehrkräften ein barockes Mahl im Falkenhof gestaltet. Rund 50 junge Leute nahmen an den aufwendigen Vorbereitungen und an dem Essen selbst teil. Es wurde mit wachsender Begeisterung gekocht, gebacken, gebraten, frisiert, geschminkt, für stilechte Kleidung mit barocken Kostümen gesorgt und ein Unterhaltungsprogramm auf die Beine gestellt. Der Abend selbst wurde für die Schülerinnen und Schüler zu einem Erlebnis, das sich ganz deutlich von ihrem üblichen Alltag abhob. Filmisch festgehalten wurde der Abend durch Heinz Schulte, Metropoli Rheine.

 

      Regionale Kooperation: Da sich unter den archäologischen Funden am Falkenhof viele Keramikgefäße aus dem ehemaligen Töpferort Ochtrup befinden, wurde eine Zusammenarbeit mit dem dortigen Töpfereimuseum initiiert. Organisiert wurden zwei gemeinsame Fahrradtouren mit Aktionen für alle Teilnehmer und ein Gemeinschaftsflyer, der auch zukünftig dazu einlädt, Ochtruper Keramik am Ort der Herstellung (Ochtrup) und am Ort der Nutzung (Falkenhof mit großer Sammlung von Ochtruper Töferwaren des 17./18. Jahrhunderts) zu besichtigen.

 

      Imagegewinn

Gestützt durch eine umfangreiche Kampagne zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit haben die Ausstellung und das Begleitprogramm aus Sicht des Museums zu einem positiven Image der Stadt Rheine beigetragen. Neben dem Engagement der Münsterländischen Volkszeitung, die die gesamte Laufzeit sehr gut redaktionell begleitet hat, erschienen auch 2014 zahlreiche überregionale Berichte über die Ausstellung und die Begleitveranstaltungen. Ein mehrminütiger Beitrag des WDR wurde im Sommer gleich in fünf Ausgaben der WDR-Lokalzeit als Ausflugstipp ausgestrahlt. Insgesamt 334 Artikel sind über die Morrienausstellung erschienen.

 

 

Salzwerkstatt

In bewährter Weise wurde die museumspädagogische Arbeit der Salzwerkstatt fortgesetzt. 3.800 Teilnehmer besuchten die vielfältigen Programme und Angebote. Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der Schulklassen gegenüber dem Vorjahr stark zugenommen hat.

 

 

Jugendkulturelle Bildung

 

Mit dem Projekt „Kinder-Kulturpass“ betreuen die Städtischen Museen eine Iniative zur Förderung der kulturellen Bildung, in der sich die Grundschulen mit fünfzehn Kultureinrichtungen in städtischer und freier Trägerschaft zusammengeschlossen haben. Das Projekt wurde mit einem neuen Jahrgang von Zweitklässlern forgesetzt, entfallen musste allerdings aufgrund der Haushaltssperre der Stadt Rheine in der zweiten Jahreshälfte die sonst übliche Theateraufführung als Auftaktveranstaltung.

Mit zwei Programmangeboten beteiligten sich die Städtischen Museen an dem Förderprogramm „Kulturrucksack NRW“, das seit diesem Jahr in Rheine in Kooperation mit dem Kreis und 13 weiteren Kommunen des Kreises Steinfurt durchgeführt sind. Zielgruppe dieses Förderprogramms sind Kinder und Jugendliche im Alter von 10 – 14 Jahren.

 

 

2. Veröffentlichungen

 

Sveva Gai und Gaby Hülsmann: Das Erbe der Morrien Glasfunde aus einem Kanalsystem am Falkenhof in Rheine, In: Archäologie in WestfalenLippe 2013, herausgegeben von: LWLArchäologie für Westfalen, Altertumskommission für Westfalen, Beier & Beran, Langenweißbach 2014.

 

Christiane Kerrutt: Klösterliche Stille und viel neues Leben im historischen Gemäuer. Das Museum Kloster Bentlage in Rheine. In: Jahrbuch Westfalen 2015, herausgegeben vom Westfälischen Heimatbund, Münster 2014, S. 187-194.

 

 

3. Fördermittel

Die Morrienausstellung ist ein Förderprojekt, das sich über die Jahre 2013 bis 2015 erstreckt. Im Jahr 2014 wurden folgende Fördermittel bereit gestellt:

10.000,00 € Gesellschaft für gemeinnützige Zwecke im Kreis Steinfurt

25.000,00 € Land NRW

40.000,00 € NRW-Stiftung

 

Für die Verlängerung der Ausstellung vom 02.11.14 bis 01.02.2015 konnte die Museumstiftung Rheine insgesamt 11.000,- € an Sponsormitteln einwerben.

 

4. Planungen für das Jahr 2015

 

1.   Museum Kloster Bentlage

2.   Falkenhof Museum

3.   Salzwerkstatt

4.   Bestandskatalog Keramik

5.   EMA/BMA

6.   Orgauntersuchung

 

 

4.1. Museum Kloster Bentlage

Eine wichtige Infrastrukturmaßnahme, eine neue Sonderausstellung und vielfältige museumspädagogische Angebote sind für 2015 geplant. Bereits am 8. März wird die Ausstellung „Der Faden des Lebens“ eröffnet. Aktuelle Textilkunst der Bochumerin Silke Felchner wird in dieser Ausstellung den Kunstschätzen der Kreuzherren gegenübergestellt. Es ist die erste Museumsausstellung  der in Bayern geborenen Künstlerin, die Glaubenstraditionen auf ganz ungewöhnliche Weise aufgreift. Ihre Arbeiten entstehen vielfach in Situationen meditativer Konzentration, herausgelöst aus dem Alltag, und sind damit der Tätigkeit der Klosterfrauen verwandt, die vor mehr als 500 Jahren die Reliquien der Bentlager Kreuzherren schmückten. Zur Ausstellung werden Führungen, ein Workshop und ein Künstlergespräch angeboten. Die Klostergeschichte steht ebenfalls im Mittelpunkt der Schauspielführungen mit „Frau Trude“ und „Hofrat Piton“ sowie bei dem Kriminalspiel „Tatort Paradies“ für Erwachsene und bei dem in der Vergangenheit bereits äußerst beliebten Schulprogramm „Haben die Kreuzherren auch Pizza gegessen“, das in diesem Jahr eine Neuauflage erfährt. Weitere Akzente werden durch Führungsangebote zu den Bentlager Familiensonntagen und zur Nacht der Museen gesetzt.

 

4.2. Falkenhof Museum

Für den Mai 2015 plant die Theater-AG „Lampenfieber“ des Emsland-Gymnasiums die Aufführung des Stückes „Nathan der Weise“ von G. E. Lessing auf dem Vorplatz des Falkenhofes. Als Kooperationsprojekt zwischen dem Emsland-Gymnasium und dem Falkenhof Museum laufen seit Oktober 2014 die vorbereitenden Arbeiten zur Durchführung. Als Aufführungszeitraum dieser Open-Air-Veranstaltung  wurde die Zeit zwischen dem 18. und 28. Mai ins Auge gefasst. Mit dieser Aufführung feiert die Theater–AG ihr zwanzigjähriges Bestehen. 

 

Zu den weiteren Planungen des Falkenhof-Museums: siehe gesonderte Vorlage

 

4.3. Salzwerkstatt

Die Salzwerkstatt für museumspädagogische Mitmachprojekte wurde in Folge der „REGIONALE links und rechts der Ems“ im März 2005 als neuer Standort der Städtischen Museen eröffnet. Sie feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Für viele überraschend, entwickelte sich die Einrichtung durch unterschiedliche Programmangebote rund um die Salinengeschichte und die Salzgewinnung zu einem Publikumsmagneten. Schwerpunkte sind dabei die Schulklassenprogramme, die Angebote für Kindergruppen, das Badesalzprogramm für Erwachsene und die Tage der offenen Tür, bei denen das historische Salzsiedehaus aktiv entdeckt und erlebt werden kann. Jahr für Jahr nehmen mehrere Tausend Menschen an den Programmen der Salzwerkstatt teil. Spezielle Veranstaltungen zum zehnjährigen Bestehen sind für August (Nacht der Museen) und September (Tag des offenen Denkmals) geplant.

 

4.4. Bestandskatalog Keramik

Das nächste wichtige Ziel ist die Veröffentlichung des Bestandskataloges zu den keramischen Funden im Falkenhof (Gefäßkeramik). Hiermit soll eine weitere Forschungslücke in der Stadtgeschichte Rheines und der Region geschlossen werden. Die im Jahr 2014 und zurzeit andauernden Arbeiten sind für Forscher in ganz Westfalen und darüber hinaus relevant, da erstmalig das gesamte Spektrum eines neuzeitlichen Keramikbestandes an einem westfälischen Adelshof publiziert werden kann. Ohne diese Veröffentlichung sind die Bestandskataloge zu den Funden vom Falkenhof nicht vollständig. Das Projekt könnte nicht korrekt abgeschlossen werden und die bereits investierten Mittel nicht optimal genutzt werden. Der Museumsstiftung Rheine ist es gelungen, Fördermittel aus privater Hand einzuwerben, so dass das Projekt budgetneutral realisiert werden kann.

 

4.5. Organisationsuntersuchung

Bereits seit langem wird mit einem kleinen Museumsteam der Betrieb aller drei Häuser sichergestellt, werden wechselnde Ausstellungen und neue museumspädagogische Angebote entwickelt sowie überregional beachtete Großprojekte („Erbe der Morrien“, „800 Jahre Kreuzherrenorden“) durchgeführt. Bedingt durch das Aussetzen der Volontärstelle und durch das Ausscheiden der für die Buchhaltung zuständigen Mitarbeiterin und des Ausstellungstechnikers und Magazinverwalters hat sich die Personalsituation weiter verschlechtert. Dieses gab Anlass in einer 2014 begonnenen Organisationsuntersuchung die Organisationsstruktur des Museums kritisch zu hinterfragen. Ziel ist eine Prozess- und Personalanalyse für die verschiedensten Aufgaben der Städtischen Museen. Der Abschluss der Untersuchung, die vom FB7 vorgenommen wird, wird für Ende 2015 anvisiert. Über die Ergebnisse wird die Verwaltung nach Abschluss der Untersuchung berichten.

 

4.6. Ausstellungsplanung 2015 ff

Stand: 07. März 2015 - Änderungen vorbehalten

 

2015

Silke Felchner Der Faden des Lebens

Museum Kloster Bentlage vom 8. März bis 17. Mai 2015k

 

2016

Zwanzig Jahre Museum Kloster Bentlage

Kooperationsprojekt mit dem Landesmuseum und den Bentlager Akteuren

April/Mai oder Herbst 2016

 

Vierhundert Jahre Schützenverein 1616

Falkenhof Museum

Sommer 2016

 

Welbergener Kreis Gruppenausstellung

Falkenhof im Spätherbst 2016

 

2017

Jan van der Kooi, Zeichnungen

Museum Kloster Bentlage im Sommer 2017

 

René Carcan, Graphische Blätter

Falkenhof Museum im Winter 2017

 

Ausstellung mit dem Landesmuseum

Museum Kloster Bentlage

 

 

5. Besucherstatistik

 

Jahr

Besuche Falkenhof

Besuche Museum Kloster Bentlage

Besuche Josef Winckler Haus

Besuche Salzwerk-

statt

Total

Anmerkungen

1995

9.160

 

 

 

9.160

 

1996

14.500

20.019

 

 

34.519

Museum Bentlage

1997

8.209

10.832

 

 

19.041

 

1998

10.417

6.379

 

 

16.796

 

1999

9.374

13.061

 

 

22.435

500 J. Schädelschrein

2000

7.966

15.092

 

 

23.058

Eröff. Gesamt Bentlage

2001

10.253

16.940

 

 

27.193

Picasso Ausstellung

2002

6.781

10.715

 

 

17.496

 

2003

1.694

11.057

 

 

12.751

Umbau Falkenhof

2004

18.946

13.469

 

 

32.415

REGIONALE 2004

2005

11.405

9.773

593

3.720

25.491

Salzwerkstatt (Mai), Winckler-Haus (Nov.)

2006

7.913

11.980

3.762

3.708

27.363

Macke - Krautwald

2007

8.931

8.751

1.176

4.036

22.894

Krautwald, Natur im Blick, Charlier

2008

6.428

14.651

1.945

3.923

26.947

Weischer, Schumacher, Rohlfs, Assaulenko

2009

7.947

12.160

1.278

3.315

24.700

 

2010

6.580

12.321

1.340

3.300

23.541

Ab Sept. montags und dienstags geschlossen.

2011

9.015

11.637

1.142

3.945

25.739

Kreuzherrenausstellung. Museen montags und dienstags geschlossen.

2012

5.502

8.146

1.063

4.297

19.008

Neue Öffnungszeiten:

Vormittags geschlossen

2013

7.762

4.593

715

4.100

17.170

Falkenhof 3 Monate geschlossen wegen Ausstellungsaufbau

2014

16.797

4.628

919

3.800

26.144

Morrienausstellung