- Antrag zum Projekt "Begegnungszentrum Dorenkamp" im Programmgebiet Soziale Stadt Dorenkamp
Beschlussvorschlag/Empfehlung:
1. Der Rat der Stadt Rheine befürwortet grundsätzlich die Einrichtung des Begegnungszentrums Dorenkamp und beauftragt die Verwaltung, über die Bezirksregierung Münster beim Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW einen vereinfachten Antrag auf Fördermittel aus dem Sonderprogramm des Landes NRW „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ für das Projekt „Begegnungszentrum Dorenkamp“ zu stellen.
2. Der Rat der Stadt Rheine beschließt, dass bei Bewilligung der Fördermittel der für das Sonderprojekt Soziale Stadt zuständige Stadtentwicklungsausschuss die weiteren Beschlüsse über das Konzept und die Umsetzung fasst.
Begründung:
I. Sonderprogramm
Im Rahmen des
Sonderprogramms „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von
Flüchtlingen“ stellt das Land eine schnelle Hilfe in Höhe von 72 Mio. € bereit.
Im Interesse der beschleunigten Umsetzung des Sonderprogramms wird auf eine
umfangreiche baufachliche Vorbereitung des Förderantrags verzichtet. In einem
vereinfachten Antragsverfahren können Gemeinden bis zum 19.2.2016 Projektvorschläge
bei der zuständigen Bezirksregierung einreichen. Ein ggf. notwendiger
Ratsbeschluss könnte noch bis zum 11.3.2016 nachgereicht werden.
Die Anträge werden
an das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr
weitergeleitet. Am 15.3.2016 wird im Ministerium eine Jury über die eingegangenen
vollständigen Anträge entscheiden und sich noch am selben Tag für die
überzeugendsten Anträge im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets entscheiden.
Die Bescheiderteilung soll noch im März erfolgen.
Die Projekte
sollen jeweils mit einer besonderen Wirkung auf den sozialen Zusammenhalt im
Quartier verbunden sein und deshalb für die Öffentlichkeit/der Allgemeinheit
zugänglich sein. Dazu zählt insbesondere die Integration von Jugendlichen,
Migrantinnen und Migranten, Flüchtlingen und sozial Schwächeren.
Die Besonderheit des Sonderprogramms
zur regulären Städtebauförderung ist, dass neben den investiven Maßnahmen der
Daseinsvorsorge auch investitionsbegleitende Maßnahmen gefördert werden können.
Investive
Maßnahmen in der Daseinsvorsorge
Förderfähig
sind investive Ausgaben für Quartiersanlagen- und Einrichtungen. Dazu
gehört insbesondere der Umbau von Wohn- und Nichtwohngebäuden für Zwecke
·
der
Bildung (z.B. Kindergärten, Kindertageseinrichtungen, Kinderkrippen, Schulen,
Einrichtungen der Weiterbildung, Büchereien),
·
der
Freizeit (z.B. Jugend-, Familien- und Seniorentreffs, Sportstätten, insbesondere
Turnhallen, Begegnungsstätten) und
·
der
Kultur (z.B. Musikschulen, Ausstellungsräume).
Investitionsbegleitende Maßnahmen
Förderfähig sind Ausgaben für die Quartiersbetreuung
bzw. das Quartiersmanagement. Dazu gehören die Ausgaben für die zeitlich
befristete Einstellung zusätzlichen Personals bzw. entsprechende Ausgaben für
die Beauftragung externer Dienstleister in folgenden Bereichen:
·
Installation eines Stadtteilmanagements, das mit Priorität
die Koordination und den Aufbau selbsttragender Bürgerorganisationen begleiten
soll,
·
Einrichtung von Stadtteilbüros,
·
Bildung von Stadtteilbeiräten,
·
Ausstattung der Stadtteilbüros mit kleinen Verfügungsfonds
und
·
Organisation des Ehrenamtes/des bürgerschaftlichen
Engagements in den Quartieren.
Wünschenswert ist
aus Sicht des Fördergebers eine Kombination von investiven und investitionsbegleitenden
Maßnahmen.
Für die Stadt
Rheine wird den im Rahmen des Sonderprogramms gestellten Anträgen ein Fördersatz
von 70 % (Fördersatz 2016 = 60 % + Aufschlag von 10 % im Sonderprogramm)
zugrunde gelegt.
Nach Prüfung der
Sachlage hält die Verwaltung zwei Projekte, die bereits teilweise in der Haushalts-
bzw. Investitionsplanung enthalten sind, für förderfähig im Sinne des
Sonderprogramms:
- Begegnungszentrum Dorenkamp im
Programmgebiet Soziale Stadt Dorenkamp (wird in dieser Vorlage näher
erläutert)
- Einrichtung eines Stadteilbüros in
Kooperation mit der Ludgerusschule im Stadtbezirk Schotthock (wird in der
Vorlage-Nr. 62/16 erläutert)
II. Begegnungszentrum
Dorenkamp
Mit
der Einrichtung einer großen Erstaufnahmeeinrichtung auf dem zentral mitten im
Stadtteil gelegenen – bislang brach liegendem - Kasernengeländes entstanden im
Verlauf des Jahres 2015 neue Herausforderungen für die integrierte Weiterentwicklung
des Stadtteils.
Die aktuell vorangetriebene
Wiedernutzung von einzelnen Kasernengebäuden als Wohnort für Flüchtlinge und
dem geplanten Neubau von geförderten Wohnungen, die auch für
Flüchtlingshaushalte mit einer Bleibeperspektive errichtet werden sollen, wird
nun angestrebt, die soziale Infrastruktur in enger Abstimmung mit den Trägern
und Akteuren im Stadtteil „für Alle“ zu betrachten und auf die Zukunft auszurichten.
In Zahlen ausgedrückt heißt das für den Stadtteil
Dorenkamp, dass seit dem Jahr 2015 zeitweise bis zu 525 Flüchtlinge auf dem
Kasernengelände der ehemaligen Damloup Kaserne untergebracht (Erstaufnahmeeinrichtung
des Landes NW) sind.
In zwei weiteren ehemaligen Kasernengebäuden werden im
Zuge von Umbaumaßnahmen aktuell Wohnungen für dauerhaft in Rheine lebende
Personen geschaffen (ca. 150).
Verteilt im Stadtteil Dorenkamp befinden sich noch
weitere Wohnungen für 176 Flüchtlinge.
Diese jüngsten Entwicklungstendenzen waren während der
Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzeptes (IHK) im Jahr 2012 und der
Entwicklung einer passgenauen Entwicklungsstrategie nicht absehbar.
Der hohe Anteil von Flüchtlingen im Stadtteil und die
vorhandene hohe Anzahl von älteren, einkommensschwachen und Menschen mit
Migrationshintergrund (darunter viele Spätaussiedler) im Stadtteil Dorenkamp in
Verbindung mit der Parallelität der veralteten Bausubstanz zwingen zu einem
Nachdenken über die Zukunft und die Anpassungsfähigkeit des Dorenkamps.
Für diese Herausforderungen bieten die zahlreichen
Potentiale des Stadtteils gute Chancen zur Bewältigung (u.a. Lagevorteile durch
die Nähe zur Stadt und Naherholungsgebieten, ÖPNV-Anbindung,
Versorgungsstrukturen, die aktiven Vereine, gewachsene Nachbarschaftsstrukturen).
Diese Potentiale gilt es zu nutzen, um dem Stadtteil Zukunftsperspektiven
aufzuzeigen und den Erneuerungsprozess aktiv voranzutreiben. Wirksamkeit
entsteht nur dann, wenn die Kommune und die verschiedenen gesellschaftlichen
und lokalen Kräfte wie Vereine, Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Seniorenzentren,
Schulen und die vielfältigen ehrenamtlichen und professionellen Akteure in der
Flüchtlingsarbeit u.v.a.m. miteinander vernetzt sind und aktiv zusammen arbeiten.
Zu den ursprünglich im IHK
benannten Projekten gehören:
·
Treffpunkt Jugendliche an der Elisabethkirche
·
Ehrenamtliche Angebote für einen familienfreundlichen
Dorenkamp
·
Intensivierung der Netzwerkzusammenarbeit sozialer Träger,
insbesondere zur Intensivierung der Hilfestellungen für Senioren im Alltag
(unterstützt durch die unabhängige Initiative für einen „Selbstbestimmten
Treff für Bürgerinnen und Bürger“)
·
Umnutzung der Triebwagenhalle als Bewohnerzentrum für alle
Altersklassen.
In der vorgesehenen Form
lassen sich diese Projekte zum Teil nicht mehr umsetzen. So wird der bisher
vorhandene Standort für die Jugendarbeit und die Seniorenbegegnung an der
Elisabethkirche nach den Plänen der Kirche neu strukturiert, da das Gebäude
nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht und die Gemeinde ihre zur Zeit
800 Quadratmeter umfassenden Gemeinderäumlichkeiten deutlich reduzieren muss.
Diese sollen nun abgerissen und durch einen deutlich kleineren Neubau ersetzt
werden. Die Triebwagenhalle am Bahnhof steht nicht mehr zur Verfügung, zudem
hat sich in den bisherigen Treffen mit Bürger/-innen und Akteuren immer wieder
herausgestellt, dass der Standort für eine Nutzung aus dem Stadtteil heraus
nicht geeignet erscheint.
Dies führte zu der
Notwendigkeit der Bewertung vorhandener und möglicherweise der Suche nach neuen
Räumlichkeiten bzw. nach Räumen in zentraler Lage am Dorenkamp für die
angedachten Projektinhalte.
Vorhandene Akteursnetzwerke
und Nutzungsideen:
- Initiative zum Aufbau eines selbstbestimmten
Bürgertreffs (Stadt Rheine, Caritas, Kirchengemeinde St. Dionysius und
zahlreiche Ehrenamtliche)
- Ehrenamtliche Flüchtlingsinitiativen
- JFD als Betreiber der Mensa (Öffnung der Mensa
als Veranstaltungsort mit „Gastronomie/Catering“)
- Vertreter/-innen und Aktive aus den Schulen (Musik-, Kultur-, Sport- und
Bildungsangebote und Veranstaltungen der Schule)
- Stadtteilbeirat Dorenkamp
- IG Dutum-Dorenkamp als Zusammenschluss aktiver
Unternehmen und Vereine
- Umzug der Stadtteilbüros der Fachstelle für
Migrations- und Integrationsberatung als städt. Beratungsangebot und
Anlaufstelle für einheimische und zugewanderte Menschen
- Städtische Jugendarbeit in enger Abstimmung mit
der Kirchengemeinde St. Dionysius (Träger der offenen Jugendarbeit)
- Fahrradwerkstatt der Kolpingfamilie
- Sportvereine aus dem Stadtteil
- Salzstreuer e.V. (lokaler Verein zur
Unterstützung von Personen in sozialen und finanziellen Notlagen)
- Usw.
Ein Ziel der geplanten
Maßnahmen ist es, durch die Bündelung und Erweiterung vorhandener Ansätze ein
vielfältiges und offenes Begegnungsangebot zu schaffen, eine bessere
Organisation, eine bessere räumliche Ausgestaltung und eine Vernetzung der
Akteure zur Schaffung eines Ortes für alle „neuen“ und „alten“ Dorenkämper zu
erreichen.
Deutlich wurde in der
bisherigen Arbeit, dass aus der Bewohnerschaft heraus der Wunsch nach einem Ort
der Begegnung (z. B. selbstbestimmter Treff für Bürgerinnen und Bürger)
besteht, die stadtteilbezogene Jugendarbeit einen neuen Standort sucht.
Außerdem gibt es Bedarfe seitens aktiver Stadtteilakteure.
Das Schulzentrum samt
Infrastruktur zielt darauf ab, sich stärker dem Stadtteil zu öffnen.
In der Schullandschaft am
Schulzentrum Dorenkamp hat sich in den vergangenen Jahren ein großer Wandel
vollzogen:
- Neubau und Inbetriebnahme einer zentralen Mensa, die vom JFD
betrieben wird und bereits jetzt punktuell als attraktiver Ort für
Veranstaltungen/Stadtteilforen des Stadtteilmanagements geöffnet werden
konnte,
- Schließung der Elisabethschule (Hauptschule) und
- Nutzung der ehem. Elisabethschule durch die Abendrealschule, die hier nach langer Unsicherheit einen dauerhaft abgesicherten Standort gefunden hat. Die Abendrealschule Rheine ist eine allgemeinbildende Schule des Zweiten Bildungsweges in städtischer Trägerschaft. Ihr Besuch ist kostenfrei und bietet jungen und jung gebliebenen Erwachsenen die Möglichkeit, qualifizierte Schulabschlüsse zu erwerben bzw. bereits erworbene Schulabschlüsse zu verbessern.
- Beschulung der 5. Klassen der Euregio-Gesamtschule am Standort Dorenkamp
- Wechsel der Trägerschaft in der Grüterschule (jetzt Hauptstandort
des Kreises Steinfurt als Förderschule mit Schwerpunkt Lernen)
- Umgestaltung und Aufwertung der Freiflächen am Schulzentrum mit
einem großen zentralen Spielplatz, der auch für den Stadtteil offen ist
(Projekt der Sozialen Stadt)
Dieser Standort eignet sich
besonders gut für die Entwicklung einer Begegnungsstätte für alle Zielgruppen
im Stadtteil. Die Zentrale Lage auch im Blick auf die zukünftigen Wohnstandorte
von Flüchtlingen bietet gute Voraussetzungen. Für eine Nutzung als
Begegnungsstätte ist vor allem die Aula an der Mittelstraße mit ihren
Nebenräumen und angrenzenden Bereichen im Schulgebäude geeignet (s. Anlage 1):
- Barrierefreier Zugang
- Räume mit unterschiedlichen Größen und Funktionen
- Unmittelbare Nähe zur Bushaltestelle
- Fußläufige Nähe der Damloup-Kaserne
- Möglicher Zugriff auf die neue Mensa und die Sporthallen des
Schulzentrums
- Am Standort schon tätige Akteure können leicht in das Konzept
eingebunden werden (Abendrealschule, Grüterschule, Emslandgymnasium,
Jugend- und Familiendienst, ETuS Rheine (Eisenbahner Turn- und
Sportverein) und weitere Sportvereine, …)
- Es entstehen Möglichkeiten für unterschiedliche Nutzungen
verschiedener Bereiche der Schulen:
- Sport für Alt und Jung, im Verein und in der Freizeit (unter
Einbeziehung der am Standort vorh. Sporthallen)
- Spielplatz und Aktivität für Kinder und Jugendliche
- Stadtteilbezogene Begegnungs-
und Veranstaltungsmöglichkeiten in der Aula und/ oder in der Mensa (auch
für zusätzliche Versorgungsangebote für ältere Menschen)
- Offene Angebote für unterschiedliche Zielgruppen
(Stadtteil-Werkstatt, Repair-Café, Fahrradwerkstatt, …) in bereits jetzt
vorhandenen Werkstätten
- Kleines Kiosk-/Gastronomieangebot im Zusammenhang mit der Mensa
- Schulgarten als Stadtteilgartenprojekt (die Grüterschule plant eine Reaktivierung
in Kooperation mit dem laufenden Projekt „Jugend stärken im Quartier“)
- Räume für Beratungs- und Informationsangebote
Der Förderantrag im
Sonderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen „Hilfen im Städtebau für Kommunen
zur Integration von Flüchtlingen“ http://www.brd.nrw.de/planen_bauen/staedtebaufoerderung/service/151214_Projektaufruf-Integration-Fluechtlinge.pdf
bietet nun die Möglichkeit
zur Förderung der notwendigen Investitionen am Schulstandort und in einem
weiteren Baustein die das Projekt begleitenden bzw. initiierenden nicht
investiven Anteile:
- Baumaßnahmen am Schulzentrum Dorenkamp (Begegnungsstätte investiv)
- städtische Personalmittel für den Aufbau der neuen Strukturen im
Hinblick auf Angebote zur Integration von Flüchtlingen (nicht investiv)
- Verstärkung und Verlängerung der Arbeit des vorhandenen
Stadtteil-Managements am Dorenkamp zur Konzeptentwicklung mit intensiver
Bürger- und Akteursbeteiligung (nicht investiv)
Alle Planungsprozesse werden
so gestaltet, dass sie kooperative Elemente und Bürgerbeteiligungsprozesse
beinhalten. Die Steuerung dieser Planungsprozesse wird bei der Stadt Rheine
liegen und im Rahmen der erweiterten Arbeit des Stadtteil-Managements
organisiert.
Förderung von Investitionen für neue Nutzungen
Die Investitionen, die mit
der Förderung umgesetzt werden sollen, beinhalten im Kern die Umnutzung der
vorhandenen Gebäude am Schulzentrum Dorenkamp (Aula und angrenzende
Schulbereiche). Dort soll die soziale Infrastruktur im Stadtteil einen neuen
(weiteren) Standort erhalten, der auf die Anforderungen aus der Situation im
Stadtteil allgemein und die Herausforderungen, die durch die Zuwanderung von
Geflüchteten entstehen, ausgerichtet wird.
Bislang sind folgende
Nutzungen vorgesehen:
- Schaffung von Räumen als Orte der Begegnung, für Veranstaltungen und
kulturelle Aktivitäten (Umbau der Aula und Nutzungen angrenzender Klassenräume
zu Gruppenräumen)
- Raum für Kurs- , Beratungsangebote und Bildungsangebote (bereits
jetzt finden Sprachkurse dort statt)
- Nutzung vorhandener Werkstätten als Orte für handwerkliches
Aktivwerden
- Nutzung der vorhandenen Küche (Aufbau von Mittagstischangeboten,
Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten)
- Öffnung der Mensa als Ort für Stadtteilfrühstücke oder auch
Mittagstisch für Senioren, etc.
- Integration von Turnhalle und dem neu gestalteten öffentlichen
Schulhof als Ort der Bewegung, Begegnung und Mobilität…
Da das genaue Nutzungsprofil
und damit das Raumprogramm noch nicht festgelegt wurden, sind Planungen für den
Umbau derzeit noch nicht im Detail abgeschlossen. Vorgaben für die Planung
werden sein:
- Barrierefreie Zugänglichkeit aller Bereiche (auch zur Verbesserung
der Zugänglichkeit weiterhin für schulische Zwecke genutzter Bereiche)
- Energetische Optimierung der Gebäudehülle
- Multifunktionalität der Begegnungsbereiche
- Öffnung der Begegnungsstätte zur Mittelstraße und in Richtung
Schulzentrum
- Bauliche/architektonische Akzentuierung einer neu zu schaffenden
Eingangssituation
Geplante weitere Arbeitsschritte
Für die einzelnen Ansätze
sind sowohl die inhaltliche Ausgestaltung (Nutzungen, Konzept,
Personalausstattung, Einbindung von Ehrenamt, Anbindung an vorh. Trägerstrukturen,
…) als auch die räumliche Verortung (Lage im Stadtteil, Nutzung vorh. Gebäude,
Umbau und/oder Neubaubedarf, …) als Themen zu bearbeiten.
Eine Finanzierung soll über
das Sonderprogramm des Landes NRW erfolgen.
Ein wichtiges Ziel der
Bearbeitung dieser Handlungsansätze ist ihre Konkretisierung und Zusammenführung
im Sinne des integrierten Handlungsansatzes für den Dorenkamp. Es ist
beabsichtigt ein externes Büro mit der Erstellung des baulichen und
inhaltlichen Konzeptes zu beauftragen. Die Beauftragung zur Konzepterstellung
soll noch im ersten Quartal 2016 erfolgen und ist im Rahmen des Sonderprogramms
nicht förderschädlich sondern erwünscht.
Die Konzepterstellung
erfolgt unter Federführung des Fachbereichs Planen und Bauen. Alle inhaltlichen
Faktoren zu den unterschiedlichen Aspekten der sozialen Infrastruktur werden
durch den Fachbereich Jugend, Familie und Soziales in das Verfahren
eingebracht.
Aspekte, die mit der Schulnutzung und dem Gebäudemanagement abzustimmen sind,
sollen durch die entsprechenden Fachbereiche vertreten werden.
Die Vertreter/-innen der
Kirchengemeinde St Dionysius und weitere Akteure / Vereine sind eng in die
Konzeptentwicklung einzubinden.
Die Ausgangslage und der
Zeitpunkt für die Durchführung dieses Projekts im Rahmen des Sonderprogramms
könnten optimaler nicht sein. Das lässt sich zusammenfassend anhand folgender
Aspekte verdeutlichen:
- Durch die Aufnahme des
Stadtteils in das Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt"
erfährt der Dorenkamp bereits viele Aufwertungs- und Entwicklungsimpulse.
- Der
Soziale-Stadt-Prozess führte bereits zu einer „Aufbruchsstimmung“ im
Stadtteil.
- Viele Akteure sind auf
der Suche nach einem geeigneten Ort für ihre Tätigkeiten, die in den
Stadtteil hineinwirken.
- Integrationsmöglichkeit
des Stadtteilbüros der Fachstelle Migrations- und Integrationsberatung
- Durch das signalisierte
Interesse Mitwirkender (Schulen, Vereine, Bürger/-innen, Jugendarbeit,
Stadtteilbüro der Fachstelle Migrations- und Integrationsberatung,
Stadtteilmanagement) können unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen von dem
Projekt erreicht werden und profitieren (Jugendliche, Ältere, Migranten,
Flüchtlinge).
- Es existieren bewährte
Strukturen, Kontakte und Netzwerke, die in ein Gesamtkonzept eingebettet
werden können.
- Die Rahmenbedingungen
ermöglichen die Umsetzung des Projektes innerhalb des Förderrahmens.
- Durch Realisierung
dieses Integrationsortes mitten im Stadtteil erfährt der Dorenkamp eine
nachhaltige und zukunftsfähige Aufwertung.
- Dieser Förderansatz
unterstützt/ergänzt die Gesamtstrategie des Stadterneuerungsprozesses.
- Das Projekt reagiert
auf Entwicklungen/Herausforderungen, die bei der Erstellung des IHK´s
nicht absehbar waren.
III. Finanzielle Auswirkungen
Von den o.g. Gesamtkosten könnten 705.000 € aus dem laufenden Förderprogramm
Soziale Stadt Dorenkamp finanziert werden und zwar: die Erstellung eines
Konzepts und Konzepterstellung für ein Begegnungszentrum von 75.000 € ist im
Förderprogramm Soziale Stadt Dorenkamp enthalten (beantragt und bewilligt) und
soll in Kürze nach Ausschreibung durch ein Planungsbüro erfolgen. Darüber
hinaus stehen im Förderprogramm Soziale Stadt insgesamt 630.000 € (441.000 € +
189.000 €) an ersparten Mitteln aus anderen Teilmaßnahmen z.B. Hof- und
Fassadenprogramm zur Verfügung.
Für die übrigen Kosten steht in der Haushaltsabwicklung eine in
Vorjahren gebildete Rückstellung zur Dachsanierung der Aula in Höhe von 95.000
€ zur Verfügung. Zum Einbau einer Aufzugsanlage, Einrichtung eines
BehindertenWC und zur Herstellung einer barrierefreien Zuwegung zum Eingang können
aus den jährlich zur Verfügung stehenden Mitteln für behindertengerechte
Umbauten von 90.000 € ein Betrag von 30.000 € und 24.000 € aus der Unterhaltung
von Schulgrundstücken verwendet werden . Des Weiteren sind im Haushaltsplan
2016 bereits Personalkosten für eine befristete Einstellung eine/s/r
Sozialarbeiter/s/in von 09/2016 – 12/2017 von insgesamt 75.000 € vorgesehen.
Bei Bewilligung der Fördermittel für das oben beschriebene Projekt ist – wie
aus der anliegenden Aufstellung (Anlage 2) ersichtlich - der von der Stadt
Rheine zu tragende Eigenanteil zu 100 % von den bereits im Haushalt zur
Verfügung stehenden Mitteln gedeckt.
Mit Umsetzung der erweiterten Maßnahme wird der Ergebnishaushalt mit
rund 367.200 € belastet und der Investitionshaushalt mit rd. 67.800 €. Vorher
waren im Ergebnishaushalt 435.000 € Verschlechterung geplant und der
Investitionshaushalt war nicht betroffen.
Fazit:
Mit der Förderung im Sonderprogramm stehen statt 800.000 € (705.000 €
aus Soziale Stadt + 95.000 € Rückstellung Dachsanierung) 1.150.000 € zur
Verfügung, die zusätzlich den Einbau einer Aufzugsanlage und die Sanierung der
an die Aula angrenzenden Räumlichkeiten im I. und II. Obergeschoss inklusive
Möblierung ermöglichen. Darüber hinaus kann ein/e Sozialarbeiter/in und das
Stadtteilmanagement Dorenkamp für ein weiteres Jahr bis Ende 2018 finanziert
werden, um den oben beschriebenen Herausforderungen gerecht zu werden.
Nach Vorliegen des baulichen und inhaltlichen Konzeptes wird der
Stadtentwicklungsausschuss über die Planungen und die weitere Umsetzung
entscheiden.
Anlagen:
Anlage 1 Grundrisse Elisabethschule
Anlage 2 Aufstellung der Gesamtkosten und der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel