Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Kulturausschuss
beauftragt die Städtischen Museen, ein Modell zur Stabilisierung der Einnahmen
durch öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte zu entwickeln und im Sommer 2017
im Rahmen eines Pilotprojektes zu testen.
Öffentlich-rechtliche
Leistungsentgelte = 35 TEUR
Im Haushaltsplan sind 35 TEUR als
Einnahmeziel für die Städtischen Museen veranschlagt. Die Leistungsentgelte
setzen sich zusammen aus Eintrittsgeldern für die Städtischen Museen und
Erträgen aus Museumsführungen und museumspädagogischen Veranstaltungen.
Entwicklung
der Einnahmen
Eine Analyse der Eintritts- und
Führungsentgelte, die das örtliche Rechnungsprüfungsamt im Frühjahr 2015
erstellte (siehe Anlage 1) ergab eine positive Entwicklung der Eintritts- und
Führungsgebühren zwischen 2008 und 2014. In einem Zeitraum von 6 Jahren war das
erzielte Entgelt je Besucher von 1,64 € pro Besucher auf 3,26 € pro Besucher gestiegen.
Dieselbe Tabelle zeigt darüber hinaus starke
Schwankungen in den Besucherzahlen. Vergleicht man sie mit den in der
Besucherstatistik niedergelegten Zahlen (siehe Anlage 2) fällt auf, dass die
Schwankungen offensichtlich abhängig von den Museumsaktivitäten sind:
Museumsneubauten und –umbauten sowie überregional bedeutende
Ausstellungsprojekte (Macke, Weischer, Kreuzherren, Morrien) lassen die Besucherzahlen
steigen, Einschränkungen der Zugänglichkeit durch Umbaumaßnahmen und
Reduzierungen der Öffnungszeiten lassen die Besucherzahlen sinken usw.
Haushaltsansatz
2016 f
Dieser Systematik folgt vermutlich auch das
Besucheraufkommen in den nächsten Haushaltsjahren. Nach der Morrienausstellung
und derem positiven „Nachwirken“ ist daher nun mit einem Rückgang bei den
(zahlenden) Besuchern zu rechnen.
Neues
Zugangsmodell für die Städtischen Museen
Um diesem Trend entgegenzuwirken möchte die
Verwaltung ein in NRW vieldiskutiertes neues Zugangsmodell überprüfen. In
diesem Modell wird jedem Bürger freier Zugang zum Museum gewährt.
Dienstleistungen wie Ausstellungen, Führungen, Konzerte, Lesungen müssen extra
honoriert werden.
Der Vorteil dieses Modells liegt auf der
Hand: es lockt Menschen ins Museum und macht Appetit auf Kultur. Denn der freie
Eintritt in die Schausammlungen hat für die Museen einen Werbeeffekt.
Fahrradfahrer auf dem Emsradweg, Cafébesucher in Bentlage und am Falkenhof
können „einen Blick riskieren“ ohne durch den Eintrittspreis abgeschreckt zu
werden. Erst nach diesem „kurzen Blick“ in das Museum können sie erkennen, dass
es sich lohnt bald wiederzukommen und einen Gästeführer in Anspruch zu nehmen.
In der Konkurrenz der kulturtouristischen Angebote in der Region ist die
Mund-zu-Mund-Propaganda, die dadurch entsteht, für Rheine von großem Vorteil.
Kompensation
von Einnahmeverlusten
Finanztechnisch stellt sich die Frage, wie
die Einnahmeausfälle durch die fehlenden Eintrittsgelder für die Schausammlung
kompensiert werden können. Ein gangbarer Weg wäre es, die Führungsentgelte zu erhöhen.
Wie und in welchem Maße dies möglich ist, soll in einem Pilotprojekt getestet
werden, das die Städtischen Museen gemeinsam mit der Museumsstiftung im Sommer
2017 durchführen. Die Museumsstiftung bietet der Stadt Rheine an, sich mit
einer Fördersumme von maximal 5.000 € an diesem zeitlich begrenzten
Pilotprojekt zu beteiligen
Pilotprojekt
„Museumssommer 2017“
Die Verwaltung geht davon aus, dass das
Pilotprojekt gelingen kann, wenn ein attraktives Programm angeboten wird. Dies
ist 2017 durch die Ausstellung des niederländischen Malers Jan van der Kooi
gegeben (siehe Planung 2017). Darüber hinaus muss die Außendarstellung der
Museen verbessert und ein attraktives museumspädagogisches Programm entwickelt
werden. Eine nachhaltige Wirkung verspricht sich die Verwaltung von den
Museumsprojekten im Rahmenplan Innenstadt und der Kooperation mit dem
Salinenverein bzgl. der Salzsiedepfanne im Salinenpark.
Anlagen:
Anlage 1: