Betreff
Städtische Museen - Eintrittspreise
Vorlage
083/16
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Kulturausschuss beauftragt die Städtischen Museen, ein Modell zur Stabilisierung der Einnahmen durch öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte zu entwickeln und im Sommer 2017 im Rahmen eines Pilotprojektes zu testen.

 


Begründung:

 

Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte = 35 TEUR

Im Haushaltsplan sind 35 TEUR als Einnahmeziel für die Städtischen Museen veranschlagt. Die Leistungsentgelte setzen sich zusammen aus Eintrittsgeldern für die Städtischen Museen und Erträgen aus Museumsführungen und museumspädagogischen Veranstaltungen.

 

Entwicklung der Einnahmen

Eine Analyse der Eintritts- und Führungsentgelte, die das örtliche Rechnungsprüfungsamt im Frühjahr 2015 erstellte (siehe Anlage 1) ergab eine positive Entwicklung der Eintritts- und Führungsgebühren zwischen 2008 und 2014. In einem Zeitraum von 6 Jahren war das erzielte Entgelt je Besucher von 1,64 € pro Besucher auf 3,26 € pro Besucher gestiegen.

 

Dieselbe Tabelle zeigt darüber hinaus starke Schwankungen in den Besucherzahlen. Vergleicht man sie mit den in der Besucherstatistik niedergelegten Zahlen (siehe Anlage 2) fällt auf, dass die Schwankungen offensichtlich abhängig von den Museumsaktivitäten sind: Museumsneubauten und –umbauten sowie überregional bedeutende Ausstellungsprojekte (Macke, Weischer, Kreuzherren, Morrien) lassen die Besucherzahlen steigen, Einschränkungen der Zugänglichkeit durch Umbaumaßnahmen und Reduzierungen der Öffnungszeiten lassen die Besucherzahlen sinken usw.

 

Haushaltsansatz 2016 f

Dieser Systematik folgt vermutlich auch das Besucheraufkommen in den nächsten Haushaltsjahren. Nach der Morrienausstellung und derem positiven „Nachwirken“ ist daher nun mit einem Rückgang bei den (zahlenden) Besuchern zu rechnen.

 

Neues Zugangsmodell für die Städtischen Museen

Um diesem Trend entgegenzuwirken möchte die Verwaltung ein in NRW vieldiskutiertes neues Zugangsmodell überprüfen. In diesem Modell wird jedem Bürger freier Zugang zum Museum gewährt. Dienstleistungen wie Ausstellungen, Führungen, Konzerte, Lesungen müssen extra honoriert werden.

 

Der Vorteil dieses Modells liegt auf der Hand: es lockt Menschen ins Museum und macht Appetit auf Kultur. Denn der freie Eintritt in die Schausammlungen hat für die Museen einen Werbeeffekt. Fahrradfahrer auf dem Emsradweg, Cafébesucher in Bentlage und am Falkenhof können „einen Blick riskieren“ ohne durch den Eintrittspreis abgeschreckt zu werden. Erst nach diesem „kurzen Blick“ in das Museum können sie erkennen, dass es sich lohnt bald wiederzukommen und einen Gästeführer in Anspruch zu nehmen. In der Konkurrenz der kulturtouristischen Angebote in der Region ist die Mund-zu-Mund-Propaganda, die dadurch entsteht, für Rheine von großem Vorteil.

 

Kompensation von Einnahmeverlusten

Finanztechnisch stellt sich die Frage, wie die Einnahmeausfälle durch die fehlenden Eintrittsgelder für die Schausammlung kompensiert werden können. Ein gangbarer Weg wäre es, die Führungsentgelte zu erhöhen. Wie und in welchem Maße dies möglich ist, soll in einem Pilotprojekt getestet werden, das die Städtischen Museen gemeinsam mit der Museumsstiftung im Sommer 2017 durchführen. Die Museumsstiftung bietet der Stadt Rheine an, sich mit einer Fördersumme von maximal 5.000 € an diesem zeitlich begrenzten Pilotprojekt zu beteiligen

 

Pilotprojekt „Museumssommer 2017“

Die Verwaltung geht davon aus, dass das Pilotprojekt gelingen kann, wenn ein attraktives Programm angeboten wird. Dies ist 2017 durch die Ausstellung des niederländischen Malers Jan van der Kooi gegeben (siehe Planung 2017). Darüber hinaus muss die Außendarstellung der Museen verbessert und ein attraktives museumspädagogisches Programm entwickelt werden. Eine nachhaltige Wirkung verspricht sich die Verwaltung von den Museumsprojekten im Rahmenplan Innenstadt und der Kooperation mit dem Salinenverein bzgl. der Salzsiedepfanne im Salinenpark.

 

 


Anlagen:

 

Anlage 1: