Beschlussvorschlag/Empfehlung:
1. Der Schulausschuss nimmt das
Ergebnis der Anmeldungen zu den städtischen Real- und Sekundarschulen,
Gymnasien sowie der Euregio Gesamtschule zur Kenntnis.
2. Die Verwaltung wird
beauftragt, die in der Begründung aufgeführten Optionen einer veränderten Schulstruktur
im Sek. I Bereich der Stadt Rheine unter folgenden Aspekten bis Juni 2016 zu
prüfen:
● Zügigkeitsfestlegung
der unterschiedlichen Schulformen
● Festlegung von
Schuleinzugsbereichen
● Auswirkung auf die Infrastruktur
der Schulgebäude
● Genehmigungsfähigkeit
der genannten Optionen durch die zuständige Schulaufsichtsbehörde
(Bezirksregierung Münster)
Begründung:
Das vorgezogene
Anmeldeverfahren zur Klasse 5 und der gymnasialen Oberstufe an der Euregio
Gesamtschule wurde in der Zeit vom 1. bis 5. Februar 2016 durchgeführt.
Das allgemeine Anmeldeverfahren
zu den weiterführenden Schulen der Stadt Rheine wurde in der Zeit vom 15. bis
19. Februar 2016 durchgeführt.
Das Anmeldeverfahren der gymnasialen Oberstufe der Gymnasien fand ebenfalls in der Zeit vom 15. bis 19. Februar 2016 statt.
Bei Auswertung der Anmeldesituation bleibt zunächst folgendes festzuhalten:
1. Die Euregio Gesamtschule konnte 66 Anmeldungen nicht berücksichtigen.
2. Die Elsa-Brändström-Realschule musste 36 Anmeldungen absagen.
3. Nach Abschluss des regulären Anmeldeverfahrens (19. Februar 2016) hatte die Sekundarschule am Hassenbrockweg nicht die Mindestanmeldezahl von 60 erreicht.
Die nachfolgende Graphik zeigt die Verteilung der Anmeldungen, incl. der Absagen auf die unterschiedlichen Schulen. Dabei ist zum einen die Gesamtzahl der Anmeldungen (787) als auch die Gesamtzahl der Schulabgänger (695) abgebildet. Ebenso abgebildet ist eine Entwicklung der Anmeldesituation vom Schuljahr 2013/2014 (Gründung der Sekundarschulen) und der aktuellen Anmeldesituation (2016/2017):
Die prozentuale Entwicklung der jeweiligen Anmeldezeiträume bildet sich dabei wie folgt ab:
Bei einer relativen
stabilen Anmeldesituation des Kopernikus-Gymnasiums und des Emsland-Gymnasiums
ist auffällig, dass das Gymnasium Dionysianum eine signifikant abweichende
Anmeldesituation im Jahre 2016/2017 aufweist. Gleiches gilt für die
Elsa-Brändström-Realschule und die Euregio Gesamtschule, wobei da eine
deutliche höhere Anmeldesituation incl. der dann notwendigen Ablehnungen erkennbar
ist.
Neben den reinen
statistischen Darstellungen bleibt festzuhalten, dass Eltern für ihre Kinder
lediglich nur den Zweit- in Einzelfällen sogar nur den Dritt-Wunsch realisieren
konnten.
Auf die Auswirkungen der
letztlich betroffenen Kindern soll an dieser Stelle nicht näher eingegangen
werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt
spiegelt sich die Anmeldesituation wie folgt dar:
Dabei sind in diesen Zahlen
auch Anmeldungen von Kindern berücksichtigt, die zum Stichtag 19. Februar 2016
noch in keiner Schulform angemeldet
worden waren.
Mit Ausnahme des
Schuljahres 2018/2019 zeichnet sich ab, dass, bei derzeitiger Kinderzahl,
jährlich rund 650 Kinder aus der Klasse 4 in eine weiterführende Schule
wechseln werden. Das sind ca. 45 Kinder weniger als der derzeitige Jahrgang.
Wie sich dann die „fehlenden“ Kinder auf die einzelnen Schulformen verteilen
werden, kann jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher vorhergesagt werden.
Ebenso kann auch nicht vorhergesagt werden, ob die zukünftige Zuwanderung dazu
führen wird, dass zusätzliche Kinder beschult werden müssen, da eine Prognose
der zu erwartenden Zuweisungen derzeit unmöglich ist.
Neben des Überganges von
der Primar- zur Sekundarstufe zeichnet sich ebenfalls ab, dass es auch
zukünftig ein Problem bezüglich des Schulformwechsels während oder nach der
Erprobungsstufe (Klasse 5/6) geben wird. Ebenso gilt es zu überprüfen, ob die
gymnasialen Oberstufen so in ihren Kursbildungen mit den notwendigen
Differenzierungsmöglichkeiten groß genug sein werden.
Um eine zukunftsfähige Schulstruktur in der Stadt Rheine vorzuhalten, schlägt die Verwaltung vor, folgende Fragen, bzw. Optionen zu überprüfen und im Juni die Ergebnisse vorzulegen. Dabei sollte diese Klärung ergebnisoffen durchgeführt werden:
1. Kann es gelingen, durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit die Akzeptanz der Sekundarschulen zu erhöhen und dadurch deutlich zu machen, dass die Sekundarschulen letztlich Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufen sind?
2. Kann die Bildung eines Teilstandortes einer Sekundarschule oder der Gesamtschule am Standort Mesum die Zukunftsfähigkeit der Schulstruktur und den Erhalt des Standortes Mesum gewährleisten?
3. Kann eine Bildung eines Teilstandortes der Elsa-Brändström-Realschule mit integrierten Hauptschulbildungsgang ab Klasse 7 am Standort Mesum die oben beschrieben Problemlagen lösen?
4. Welche Chancen und welche Gefahren liegen in der Gründung/Errich-tung einer zweiten Gesamtschule?
5. Kann eine Lösung der Problematik auch in der Zügigkeitsbegrenzung einzelner Schulformen incl. der Einziehung von Schulbezirksgrenzen liegen?
Die Verwaltung plant, zu diesen Fragestellungen kurzfristig auch Gespräche mit der Schulaufsicht zu führen, um auch alle schulrechtlichen Problematiken in die Erörterung und Abwägung der möglichen Optionen einfließen zu lassen.
Seitens der
Verwaltung wir an dieser Stelle betont, dass oben genannte Fragestellungen
bewusst ergebnisoffen geprüft werden sollen und noch keine Vorentscheidung zum
jetzigen Zeitpunkt gefällt worden ist.