Betreff
2. Fortschreibung des Migrations- und Integrationskonzeptes der Stadt Rheine
Vorlage
074/17
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Sozialausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur 2. Fortschreibung des städtischen Migrations- und Integrationskonzeptes zur Kenntnis.


Begründung:

 

Der Rat der Stadt Rheine hat die Verwaltung im Frühjahr 2016 mit der 2. Fortschreibung des Migrations- und Integrationskonzeptes der Stadt Rheine beauftragt. Unmittelbar nach Einrichtung der neuen Fachstelle Migration und Integration am 01.05.2016 wurde mit der Vorbereitung des Fortschreibungsprozesses begonnen und ein entsprechender Projektplan festgelegt.

 

Der Sozialausschuss wurde in seinen Sitzungen am

-      14.06.16, Vorlage 209/16 sowie

-      13.09.16, Vorlage 284/16

über Einzelheiten des Fortschreibungsprozesses informiert.

 

 

Projektorganisation:

 

Organigramm 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Zeitplan

 

Der Zeitplan für die Projektumsetzung hinterlegt mit wesentlichen Meilensteinen ist dieser Vorlage als Anlage 1 beigefügt.

 

 

Struktur und Inhalte des fortgeschriebenen Migrations- und Integrationskonzeptes

 

Der Fortschreibungsprozess steht unter der Maßgabe, ein praxisorientiertes und übersichtliches Konzept mit einer klaren Festlegung von Zuständigkeiten für die Steuerung und Kommunikation der einzelnen Handlungsfelder zu entwickeln. Das fortgeschriebene Konzept ist wie folgt strukturiert:

 

Teil A: Grundlagen

1)      Einleitung, Präambel

2)      Prozessschritte

3)      Integrationsverständnis

4)      Rechtliche Grundlagen, Datenbasis

5)      Handlungsfelder und übergreifende Themen (Überblick):

a)      Handlungsfelder (s.u.)

b)      Übergreifende Themen:

·         Zielgruppenorientierung

·         Sozialraumorientierung und dezentrale Beratung

·         Potenziale der Zugewanderten einbinden und Kompetenzen feststellen

6)      Steuerung und Kommunikation, Netzwerkstrukturen

7)      Arbeitsfelder Fachstelle Migration und Integration: Unterbringung, Orientierung, Beratung und Begleitung nach einheitlichen Qualitätsstandards, sozialraumorientierte offene Beratung und Projektentwicklung, Netzwerkmanagement für die Handlungsfelder des Migrations- und Integrationskonzeptes

Teil B: Handlungsfelder

Handlungsfelder:

1)      Sprachförderung

2)      Kita, Schule, Bildung

3)      Ausbildung, Arbeitsmarktzugang, Wirtschaft

4)      Wohnen und dezentrales Unterbringungskonzept

5)      Bürgerschaftliches Engagement und Partizipation

a.       Freizeit, Kultur, Sport

b.      Begegnung und Dialog

c.       Digitale Medien

d.      Politische Partizipation

e.      Aktivierung und Beteiligung

6)      Gesundheit, Prävention, psychologische Unterstützung

7)      Interkulturelle Öffnung von Verwaltung und Organisationen

8)      Interreligiöser Dialog

Für jedes Handlungsfeld wird dargestellt:

a)      Vernetzungsstruktur: Verantwortliche Akteure und Partner

b)      Ziele

c)       Maßnahmen

d)      Indikatoren zur Zielerreichung

e)      Ressourcen

 

 

Kommunikations- und Steuerungsstruktur (Teil A, Ziffer 6)

 

 

 

Die handlungsfeldbezogenen Netzwerke setzen sich zusammen aus haupt- und ehrenamtlichen Akteuren und Multiplikatoren.

 

Die Steuerung und Organisation der Netzwerke wird verbindlich festgelegt, und zwar jeweils in Tandems bestehend aus 1 Vertreter/in der Fachstelle Migration und Integration sowie 1 Vertreter/in aus dem jeweiligen Handlungsfeld. Diese Form der Verbindlichkeit und Verantwortungsteilung ist neu und sichert eine kontinuierliche Bearbeitung und Weiterentwicklung der in den Handlungsfeldern festgelegten Ziele und Maßnahmen.

 

Die Gesamtsteuerung obliegt weiterhin einer Steuerungsgruppe, die aus einem Leitungstandem bestehend aus der Stadt Rheine, Fachstelle Migration und Integration, sowie dem Caritasverband Rheine, Fachdienst Migration und Integration.

 

 

Weiterentwicklung Ehrenamtliche/r Migrationsbeauftragte/r, Forum Migration, Netzwerk Migration

 

Ehrenamtliche/r Migrationsbeauftragte/r

 

Die Bestellung des derzeit amtierenden ehrenamtlichen Migrationsbeauftragte/n und Vorsitzenden des Integrationsrates, Herrn Kamal Kassem, erfolgte interimsweise bis zur Verabschiedung der 2. Fortschreibung des Migrations- und Integrationskonzeptes. Diese ist lt. dem als Anlage 1 beigefügten Zeitplan für die Sitzung des Rates der Stadt Rheine am 23. Mai 2017 vorgesehen.

 

Dann soll auch ein/e neue/r ehrenamtliche/r Migrationsbeauftragte/r bestellt werden.

 

Ein Initiativkreis bestehend aus dem amtierenden und früheren Migrationsbeauftragten, dem zuständigen Beigeordneten sowie Vertretern der Fachstelle Migration und Integration hat eine klarere Definition von Rollen und Aufgaben für die Funktion der/des ehrenamtlichen Migrationsbeauftragte/n vorgenommen. Da der Rat der Stadt Rheine die/den ehrenamtliche/n Migrationsbeauftragte/n ernennt soll diese neue Definition zunächst im Kreise der Vorsitzenden der Ratsfraktionen vorgestellt und beraten werden.

Es ist geplant, in der Sitzung des Rates am 23.05.17 auch eine/n neue/n Migrationsbeauftragte/n zu bestellen.

 

Forum Migration

 

Das bisherige Migrations- und Integrationskonzept sah einen regelmäßigen Austausch der Migrantenkulturvereine vor. Die Geschäftsführung für das Forum Migration oblag dem Fachdienst Migration und Integration des Caritasverbandes Rheine. In den vergangenen Jahren wurde seitens der Migrantenkulturvereine wenig bis kein Bedarf für einen Austausch untereinander angemeldet.

In einem Workshop mit den Migrantenkulturvereinen im Centro S. Antonio im Februar 2017 kamen die Vertreter der Vereine auf Einladung des Caritasverbandes und der Stadt Rheine noch einmal zusammen. Vereinbart wurde, statt eines Treffens der Vereine in Form des „Forums Migration“ zukünftig themenbezogen in den Handlungsfeldern des Migrations- und Integrationskonzeptes mitzuarbeiten. So sind die Moscheevereine z. B. im Handlungsfeld „Interreligiöser Dialog“ aktiv. Seitens des Caritasverbandes und der Stadt Rheine wird diese Entwicklung ausdrücklich begrüßt.

Zudem wurden die Kontaktdaten der Migrantenkulturvereine abgefragt damit die seitens der Fachstelle Bürgerengagement geführte, stadtweite Vereinsliste aktualisiert werden kann und die Migrantenkulturvereine vom Service der Fachstelle Bürgerengagement profitieren können.

 

Netzwerk Migration

 

Im Netzwerk Migration kamen bisher haupt- und ehrenamtliche Akteure aus der Migrations- und Integrationsarbeit, von Bildungsträgern, Vertretern der Freien Wohlfahrtspflege, Institutionen, Behörden, Vereinen etc. zusammen. Dieses Netzwerk wird ersetzt durch die neue Kommunikations- und Steuerungsstruktur und die geordnete Zusammenarbeit in handlungsfeldbezogenen Netzwerken.

 

 

Ausblick:

 

Im Dialogforum Teil II am 6. April 2017 ab 17:30 Uhr in der Stadthalle Rheine wird es einen umfangreichen Überblick zu den Zielen und Maßnahmen in den Handlungsfeldern geben. Ziel ist, die entwickelten Ziele und Schwerpunkte mit relevanten Akteuren zu reflektieren und weitere Anregungen aufzunehmen.

 

In der Sondersitzung des Sozialausschusses am 09.05.17 wird der Entwurf der 2. Fortschreibung des Migrations- und Integrationskonzeptes erstmals eingebracht. Am gleichen Tag ist eine Beratung im Haupt- und Finanzausschuss vorgesehen.

 

Der Rat soll die 2. Fortschreibung in seiner Sitzung am 23. Mai 2017 beraten und verabschieden sowie eine/n neue/n ehrenamtlichen Migrationsbeauftragte/n bestellen.


Anlagen:

 

Anlage 1: Zeitplan Fortschreibungsprozess 2016 und 2017