Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Bauausschuss nimmt
die durch das Büro sds_utku, Dortmund, dokumentierten Ergebnisse der
Bürgerwerkstatt zum Bereich „Bernburgplatz inkl. Umfeld“ vom 06.02.2018 zur
Kenntnis. Diese sind in das weitere Verfahren zur Entwicklung des Bereiches einzubinden.
Begründung:
1. Grundlagen
und Hintergründe
Die „Gestaltung des
Bernburgplatzes und des Grünbereiches sowie die Öffnung zur Ems“ ist eine
Maßnahme im Handlungsfeld A „Besondere Orte in der Innenstadt“ des Rahmenplanes
Innenstadt von 2014.
Die mit dem Bereich
verbundenen strukturellen Fragestellungen und sich daraus ergebenden
Entwicklungsmöglichkeiten und –grenzen sind in Rheine bereits seit Jahren ein
kontrovers diskutiertes Thema.
Der Bauausschuss der
Stadt Rheine hat vor diesem Hintergrund in seiner Sitzung am 27.04.2017
(Vorlage Nr. 142/17) beschlossen, als Grundlage für die weitere Entwicklung des
Bernburgplatzes und seines Umfeldes, eine Entwicklungsstudie erstellen zu
lassen, welche die verschiedenen Szenarien möglicher Nutzungs- und
Gestaltungsperspektiven ermittelt und bewertet. Die Verwaltung wurde
beauftragt, ein fachkundiges Planungsbüro mit der Aufgabe zu betrauen.
Durch Beschluss des
Bauausschusses am 29.06.2017 (Vorlage Nr. 222/17) wurde das Büro sds_utku mit
den Leistungen zunächst der 1. Bearbeitungsphase – Erfassung und Bewertung der vorhandenen
Strukturen und Rahmenbedingungen und darauf aufbauend Erarbeitung möglicher
Szenarien und Varianten einer Entwicklung – beauftragt. Für die einzubindenden
freiraum- und landschaftsplanerischen Leistungen wird sds_utku vom Büro dtp
Landschaftsarchitekten GmbH, Essen, unterstützt.
Die Ergebnisse der 1.
Bearbeitungsstufe wurden vom beauftragten Büro im Bauausschuss am 15.11.2017 vorgestellt
und zur Kenntnis genommen. Auf dieser Grundlage wurde ein Beschluss für die weitere
Bearbeitung in einer 2. Bearbeitungsphase gefasst (Vorlage Nr. 398/17).
2. 2.
Bearbeitungsstufe – 1. Arbeitsschritt „Bürgerwerkstatt“
Die Ergebnisse der 1.
Bearbeitungsstufe der Entwicklungsstudie gliedern sich in drei Teilbereiche:
- Umfassende Bestandsaufnahme
für den Kernbereich Bernburgplatz und die angrenzenden Bereiche (Timmermanufer,
Humboldtplatz und Bültstiege) inkl. gesamtinnerstädtische Betrachtung vorhandenen
Freiraumstrukturen und Verkehrsbeziehungen, der historischen Entwicklungen
sowie der Nutzungs-, Eigentümer- und detaillierten Freiraumstrukturen
- Bestandsbewertung - Stärken/Chancen- und Schwächen-/Risikenanalyse
(„SWOT“) – Feststellung eines Handlungsbedarfes aufgrund der
strukturellen, gestalterischen und
funktionalen Defizite, aber auch der vorhandenen Potentiale
- Erarbeitung von drei
Entwicklungsoptionen als Varianten mit skizzenhaft grafischer Darstellung
und jeweiligen Qualitäten und Entwicklungsschwerpunkten – aber: keine Bewertung
oder Priorisierung der Optionen untereinander
- „Im Park“ - Freiraumqualifizierung ohne weitere bauliche Entwicklungen
- „Am Anger“ - differenzierte Grün-/Freiraumentwicklung mit baulichen Arrondierungen
- „Zum Platz“ - klare Gliederung mit Konzentration der Grün-/Freiraumqualitäten im Uferbereich und städtischer Platzgestaltung und baulicher Entwicklung am Bernburgplatz
Aufgrund des großen und
auch vielschichtigen öffentlichen Interesses wurde auf dieser Grundlage als
erster Schritt der 2. Bearbeitungsstufe – vor einer Bewertung der
Optionen oder weiteren fachlichen Erörterungen und Detaillierungen der
Entwicklungsmöglichkeiten – am 06.02.2018 eine Bürgerwerkstatt durchgeführt,
bei der die Studienergebnisse vorgestellt und ergebnisoffen mit rd. 80 interessierten
Anliegern, Bürgerinnen und Bürgern diskutiert wurden.
Die Grundlagen,
Vorgehensweisen/Abläufe und Ergebnisse dieser Werkstatt wurden durch das Büro
sds_utku in einem Werkstattbericht ausführlich dokumentiert. Die Dokumentation beinhaltet
auch die an diesem Abend kontrovers diskutierten Inhalte und Standpunkte der
unterschiedlichen Interessenslagen und ist dieser Beschlussvorlage als Anlage
beigefügt. Auf sie wird verwiesen.
Im Ergebnis stellt das
Büro fest, dass sich – neben einer Dokumentation der unterschiedlichen Positionen
und des Diskurses zur Entwicklung in den vorgestellten Varianten –
grundsätzliche Leitlinien für ein weiteres Vorgehen ergeben haben, die in den
weiteren Bearbeitungs- und Erörterungsprozess einzustellen sind. Diese
betreffen folgende Aspekte:
- Gesamtkonzept aufstellen und Bestandspotentiale einbeziehen
- Bebauung verhandeln
- Freizeit- und Erholungsort an der Ems gestalten
- Erschließungskonzept entwickeln
3. Weiteres
Vorgehen in der 2. Bearbeitungsstufe
Die Ergebnisse der
Bürgerwerkstatt und ihre Dokumentation werden Bestandteil des Inputs für den weiteren
Entwicklungsprozess rund um den Bernburgplatz.
Als nächster Schritt ist
vorgesehen, eine Fachwerkstatt zur
Entwicklungsstudie des Büros, den darin enthaltenen Vorschlägen und
Perspektiven und den Ergebnissen und Fragestellungen der Bürgerwerkstatt durchzuführen,
bei der das Büro Utku gemeinsam mit Vertretern der betroffenen Fachämter der
Stadt, den Technischen Betrieben (TBR), Stadtwerken (SWR) und der EWG eine
fachliche Erörterung der mit einer Entwicklung verbundenen Erfordernisse und
Fragestellungen vornimmt.
Nach Einschätzung des
Büros werden die zu behandelnden Themenfelder in dieser Fachwerkstatt u. a.
folgende sein:
- Umsetzbarkeit (Verfügbarkeit von Flächen)
- Synergieeffekte mit angrenzenden Nutzungen
- Beitrag zur „Erholungslandschaft“
- Ökologische Aspekte
- Finanzierung (Kosten für die öffentliche Hand: Herstellung und
Unterhaltung)
Die dort ermittelten
Ergebnisse sollen dann – gemeinsam mit den Ergebnissen der Bürgerwerkstatt –
vom Büro Utku ausgewertet werden, mit dem Ziel, konkrete Handlungsempfehlungen
und –optionen für die Entwicklung des Bereiches um den Bernburgplatz herauszuarbeiten
und diese in ein Handlungskonzept zu überführen, das dem Bauausschuss zur
Beschlussfassung vorgelegt wird.
Es ist beabsichtigt, die
weiteren Schritte der 2. Bearbeitungsphase in der 1. Jahreshälfte 2018
durchzuführen.
Anlagen:
Anlage 1: Dokumentation der Bürgerwerkstatt „Umfeld
Bernburgplatz Rheine“ –
06.02.2018, Büro
sds_utku, Dortmund
Anlage 2: Teilnehmerliste Bürgerwerkstatt
06.02.2018