Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der
Sozialausschuss nimmt die Teilnahme der Stadt Rheine am Projekt „Gemeinsam
klappt`s“, einer Initiative des Landes NRW zur Verbesserung der
Integrationschancen für junge volljährige Geflüchtete im Alter von 18-27 Jahren
zur Kenntnis.
Der
Sozialausschuss beschließt für die Initiative die Bereitstellung eines Betrages
in Höhe von 20.000 € aus der Integrationspauschale (Budget 8101).
Begründung:
Projekt
Bei der
Initiative „Gemeinsam klappt`s“ steht die Zielgruppe der jungen volljährigen
Geflüchteten, im Alter von 18 bis 27 Jahren, unabhängig von der
Bleibeperspektive im Fokus.
Personen aus
der Zielgruppe, die keine bzw. schlechte Bildungs- oder Ausbildungschancen
haben oder deren Bildungs- oder Ausbildungsabschluss gefährdet ist, sollen
verbindliche Integrationsangebote erhalten. Die Angebote sollen darauf
abzielen, einen Schul- bzw. einen Berufsabschluss
zu erreichen. Hierbei richten sich zusätzliche Maßnahmen mit Landesförderung
überwiegend an Personen, die nicht Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II oder
SGB XII haben.
Landesweit
haben derzeit 73 Kreise und Kommunen eine Interessensbekundung für das Projekt
abgegeben. Neben der Stadt Rheine nimmt auch der Kreis Steinfurt an der
Initiative teil, wobei hier eine enge Vernetzung beider Stellen vorgesehen ist.
In Rheine
werden in einem ersten Schritt zunächst die aktuell ca. 100 Flüchtlinge des
entsprechenden Alters im Mittelpunkt stehen, die derzeit eine
Aufenthaltsgestattung oder eine Duldung besitzen. Integrationschancen sollen verbessert und Bleibeperspektiven
aufgezeigt werden. Das Projekt ist auf eine Dauer von 3 Jahren ausgelegt.
Informationen
zu den Förderrichtlinien und zur Mittelbeantragung sowie eine Darstellung der
förderfähigen Maßnahmen und zu deren Inhalten sind vom Land NRW für Mai 2019
angekündigt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es sich nicht um eine 100 %
Förderung der Maßnahmen handelt. Daher wird zunächst ein Betrag in Höhe von
20.000 € als Eigenanteil, deren Finanzierung über die Integrationspauschale
(Produkt 8101) sichergestellt ist, für neu zu schaffende Maßnahmen
veranschlagt.
Durchführung
Die
Initiative wird in enger Zusammenarbeit zwischen der Landesregierung
(Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration - MKFFI) und den
teilnehmenden Kommunen / Kreisen, unter
wissenschaftlicher Begleitung des IAQ (Institut
Arbeit und Qualifikation) der Universität Duisburg Essen durchgeführt.
Die
Geschäftsführung zur Umsetzung des Projektes in Rheine wird zunächst vom
Fachbereich Soziales, Migration und Integration aus vorhandenen personellen
Ressourcen übernommen. In einer sogenannten „Bündnis-Kerngruppe“ werden,
basierend auf bereits vorhandenen Netzwerken aus dem bereits laufenden Projekt
„Einwanderung gestalten NRW“ wichtige Akteure (z.B. Arbeitsagentur, Schulen,
Jugendamt, Jugendberatungsstellen, Jobcenter, Jugendmigrationsdienst,
Kommunales Integrationszentrum, Ehrenamtliche etc.) vor Ort gebündelt, um
vorhandene Ressourcen zu nutzen. Durch die Teilnahme der Stadt Rheine an dem
zurzeit noch laufenden Modellprogramm „Einwanderung gestalten NRW“ werden
derzeit rechtskreisübergreifende strukturelle Verbesserungen zu den
Themenschwerpunkten Sprache und Arbeitsmarktzugang/Qualifizierung erarbeitet.
Mit der
Initiative „Gemeinsam klappt`s“ sieht die Stadt Rheine die Chance, die bereits
erprobten Ansätze auf die Zielgruppe junger Geflüchteter zu übertragen, deren
Chancen auf einen Schulabschluss und eine berufliche Ausbildung zu erhöhen
sowie letztlich deren Aufenthaltsperspektiven zu verbessern.
Als Auftakt fand am 26.02.2019 ein Starterworkshop unter Beteiligung des MKFFI statt. In weiteren Schritten geht es nun darum, einen aussagekräftigen Datenbestand zur Zielgruppe zu erstellen, Bedarfe zu analysieren, vorhandene Angebote zu analysieren und letztlich Förderlücken zu schließen, in dem neue zielgerichtete Maßnahmen geschaffen werden. Hierüber wird in kommenden Sitzungen entsprechend berichtet.
Anlagen:
Anlage 1: Handreichung „Gemeinsam klappt`s“