Betreff
Neugestaltung Humboldtplatz
Vorlage
124/07
Aktenzeichen
FB 5.3-fo
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Stadtentwicklungsausschuss „Planung und Umwelt“ nimmt die Ausführungen bezüglich der Neugestaltung des Humboldtplatzes zur Kenntnis.


Begründung:

 

Ausgangslage

 

Durch die geplante Überbauung der Tiefgarage Stadthalle/Humboldtplatz ergeben sich die Möglichkeit und die bauliche Notwendigkeit, diesen Platz mit den angrenzenden Gebäuden neu zu gestalten. Im Februar 2007 erhielt der Stadtplaner, Herr Professor Stahl, den Auftrag, einen Vorentwurf zu erstellen.

 

 

Grundidee

 

Die planerische Grundidee zur Neugestaltung des Humboldtplatzes basiert auf den Festlegungen des Masterplanes für die Innenstadt von 1993. Die im stadträumlichen Zusammenhang konzipierten Maßnahmen dieser Planung haben zum Ziel, die Ostseite der Ems insgesamt aufzuwerten. Es gilt, zur westseitigen historisch geprägten Atmosphäre der Altstadtquartiere ein Pendant mit eigenen Qualitäten zu entwickeln und mit vielfältigen Gestaltungsmaßnahmen das gesamte Stadtbild neu zu positionieren.

 

 

Stadtraum

 

Die Neugestaltung des Humboldtplatzes bildet unter Einbeziehung des näheren Umfeldes einen wesentlichen Baustein der Masterplanung. Durch bauliche Arrondierungen mit unterschiedlich nutzbaren Gebäuden entstehen verschiedenartige neu gefasste Stadträume die als Abfolge von klar gegliederten Plätzen, Strassen, Wegen und Promenaden ein spannungsreiches Miteinander bilden. Die Fassung des Humboldtplatzes wird zunächst durch die bereits geplante Überbauung der Tiefgarage eingeleitet und soll dann durch Ergänzungsgebäude vor dem Hotel sowie einer Eckbebauung der Bültstiege/Dionysbrücke weiterentwickelt werden.

 

 

Gestaltungsmaßnahmen

 

Die durch die Höhenlagen und Geometrien der Bestandbauten (Tiefgarage, Stadthalle, Hotel etc.) fixierten planerischen Vorgaben prägen die Gestaltungsmaßnahmen der einzelnen Platzteile. Als zentrales und verbindendes Platzelement wird zwischen Bültstiege und Stadtloggia ein promenadenartig angelegter steinerner Teppich vorgeschlagen, der als belebte Fläche den Stadthallenvorplatz in das Gesamtensemble einbindet. Das lineare Band soll nicht zuletzt aufgrund der funktionalen Ansprüche in Asphalt ausgeführt werden. Zur Betonung der Fläche wird eine mit dem Ort auf spezielle Weise identifizierbare Oberflächenveredelung in Form einer zickzackförmigen hell abgesetzten Linie vorgeschlagen. Dieser so genannte „Rheiner Zeitstrahl“ verweist durch in Abständen eingelegte Schrifttafeln auf wichtige historische Ereignisse. Sowohl das Textilmuseum als auch die geplanten und heute bereits zum Teil ausgestellten historischen Relikte der Textilindustrie im Außenraum (Freiluftmuseum) erhalten damit eine sinnvolle inhaltliche Ergänzung.

 

Das Begehen der Linie richtet sich dabei bewusst vor allem auch an Kinder und Jugendliche, die somit einen spielerischen Einstieg in das Geschichtsbuch der Stadt Rheine erfahren können.

 

Die Oberflächen der übrigen angrenzenden Platzflächen werden in rotem Pflasterklinker ergänzt. Vor der geplanten Seniorenwohnanlage entsteht ein höher gelegener Terrassenplatz, der sich als Aussichtsplattform und Ruhezone anbietet und durch eine großzügig angelegte Freitreppe von der übrigen Platzfläche absetzt. Sowohl die Stufen als auch die Platzoberfläche werden in diesem Teil mit grauem Betonstein besonders betont. Ein keilförmig eingeschnittenes dreieckiges Wasserbecken vermittelt die auslaufenden Höhen der Treppen und Rampenanlage in Richtung Stadtloggia/Paseo.

 

Im gesamten Platzbereich werden vorhandene Baumreihen ergänz, neu geordnet oder neu angelegt (Lingener Str.). Die Beleuchtung und Möblierung erfolgt in Abstimmung auf die in der Stadt Rheine gebräuchliche Produkte. Das Promenadenband  wird mit Stelenleuchten besonders akzentuiert.

 

 

Baustufen

 

Die zeitliche Abfolge weiterer Baustufen richtet sich vor allem nach den Investitionsabsichten zu weiteren Gebäuden. Hier ergeben sich weitere Platzteile, die in Anlehnung an die dann bereits ausgeführten Elemente mit den entsprechenden Materialien ergänzt werden. Der Hotelvorplatz wird neu geordnet, ruhender Verkehr soweit wie möglich reduziert. Der südliche Stadthallenvorplatz wird in die Neugestaltung der Emsterrassen einbezogen und mit einem Platanenhain sowie einem den Geschichtsteppich abschließenden Brunnen betont.

 

Die detaillierte Planung wird Herr Professor Stahl in der Sitzung vorstellen.


Anlagen:

 

Anlage 1:     Lageplan