Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Rat der Stadt Rheine beauftragt die Verwaltung, einen neuen integrierten, strategischen Planungsprozess für die Stadt Rheine zu initiieren, die methodische Umsetzung des Prozesses vorzubereiten und in dem Zeitraum vom II. Quartal 2019 bis zum II. Quartal 2020 durchzuführen.
Begründung:
Ein erstes integriertes
Entwicklungs- und Handlungskonzept der Stadt Rheine wurde zunächst in den
Jahren 2005/2006 im Rahmen eines
umfassenden Partizipationsprozesses entwickelt und im Dezember 2006 als
zukünftige Grundlage einer strategischen Stadtentwicklung mit dem Titel „IEHK 2020“ beschlossen.
In den Jahren 2013/2014 erfolgte eine Fortschreibung
des bestehenden integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes mit der
strategischen Zielrichtung „IEHK 2025“.
Bereits in den beiden bestehenden
Planungsphasen des IEHK ist deutlich geworden und entsprechend herausgestellt
worden, dass ein IEHK nur dann strategisch gut wirksam ist, wenn dessen Ziel-
und Maßnahmenpositionierungen in Abständen evaluiert, fortgeschrieben und
politisch „untermauert“ werden.
Vor diesem Hintergrund steht nach
der letzten Vorlage und Fixierung des IEHK aus 2014 eine Fortschreibung in 2019/2020 an.
Strategische
Planungsprozesse und die anschließende Festlegung von strategisch
ausgerichteten Zielen sollten die Grundlage für nachfolgende Entscheidungen auf
der Ebene von Maßnahmen und konkreten Handlungen bilden.
Daraus lassen sich
Indikatoren als Belege für eine Zielerreichung und für Ansätze von
Fachcontrollingverfahren ableiten. Gesamtgesellschaftliche und kommunale
Entwicklungen machen es notwendig einen integrierten, strategischen
Planungsprozess in bestimmten Zeitabständen fortzuschreiben oder neu zu
initiieren, um aktuell und differenziert bzw. „auf Kurs“ zu bleiben.
Die Mitglieder des
Verwaltungsvorstandes haben sich im März 2019 im Rahmen einer
Klausurtagung mit dem Thema einer Fortschreibung des integrierten Entwicklungs-
und Handlungsprozesses befasst.
Als Ergebnis
werden als zunächst zu bearbeitende Bereiche nachfolgende Themen vorgeschlagen:
§ Bildung Rheine,
die bildungsorientierte Stadt
§ Wohnen Rheine,
eine Stadt mit hoher Wohn- und Lebensqualität
§ Arbeit und Wirtschaft Rheine als starker Wirtschaftsstandort in der Region
§ Mobilität
§ Verwaltung
§ Kultur
§ Freizeit
§ Sport
Als Querschnittsthemen,
die in den o. g. Planungsbereichen jeweils gesondert behandelt und abgebildet
werden sollen, sind weitere Bereiche festgelegt worden:
§ Digitalisierung
§ Beteiligung
§ Nachhaltigkeit
§ Generationengerechter Haushalt
§ Teilhabe
§ „Gesunde Stadt“
Für den anstehenden Prozess ist
geplant, aktuelle Bevölkerungs- und Sozialdaten aufzubereiten, die über die
Publikationen von IT-NRW hinausgehen, weil sie nicht auf Hochrechnungen des
Zensus zurückgreifen. Dazu laufen bereits Vorbereitungen zur Ergänzung von
Analysesoftware über die Nutzung von interkommunalen Verbünden.
Die in den letzten beiden
IEHK-Planungsprozessen zur Verfügung stehende interne Infrastruktur zur
Organisation und Umsetzung des IEHK steht personell seit 2014 nicht mehr zur
Verfügung.
Verwaltungsintern ist aber ein
solcher Prozess mit der notwendigen Organisation strukturell „anzubinden“ und
personell zu besetzen.
Die Projektleitung und -steuerung
des neuen integrierten, strategischen Planungsprozesses wird der Leitung der
Stabsstelle im Verwaltungsvorstandsbereichs II (Herr Stefan Jüttner-von der
Gathen) übertragen.
Er wird unterstützt durch einen
weiteren Mitarbeiter in dieser Stabsstelle (Herr Schmitz) und im Rahmen
interner Prozessschritte durch die gesamte
Verwaltung. Grundsätzlich wird
angestrebt, den Prozess mit „Bordmitteln zu stemmen“, d.h. auf eine „breit
angelegte“ externe Begleitung zu verzichten.
Gleichwohl sollte zu einzelnen
Veranstaltungstypen, insbesondere bei größeren Foren mit breiterer Beteiligung,
durchaus der Einsatz einer externen Moderation mit methodischen Alternativen
zur Durchführung von solchen Veranstaltungen möglich sein. Da die Kommunikation
mit der Bürgerschaft mehr und mehr auch über digitale Medien stattfindet, ist
zudem geplant Modelle der e-partizipation einzusetzen und für deren regelhaften
Einsatz zu erproben. Auch hier kann punktuell eine externe Begleitung sinnvoll
sein.
Für diese Aufwendungen zum
methodischen, organisatorischen und digitalen Support ist ein Budget von zunächst 20.000 € vorgesehen. Eine Deckung dieser in der
Haushaltplanung für 2019 nicht berücksichtigten Aufwendungen kann derzeit aus
den Budgets im Verwaltungsvorstandsbereich II gesichert werden.
Der neue Fortschreibungsprozess
des integrierten, strategischen Planungsprozesses soll im II. Quartal 2019 starten und im II. Quartal 2020 mit seinen
Ergebnissen vorgestellt und beschlossen werden. Im Ergebnis soll dann ein
kompakteres und im Volumen kürzeres strategisches Zukunftskonzept für Rheine
mit der Blickrichtung 2030 vorliegen.
In der Ratssitzung
wird eine vorläufige Zeit- und methodische Planung zur Umsetzung des Prozesses
vorgestellt werden.
Anlagen: