Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Schulausschuss nimmt die vorliegende Entwurfsplanung für die Erweiterung der Paul-Gerhardt-Schule im Rahmen der Grundschuloffensive zur Kenntnis und empfiehlt dem Bauausschuss die Durchführung der Maßnahme zu beschließen.

Der Bauausschuss nimmt die vorliegende Entwurfsplanung für die Erweiterung der Paul-Gerhardt-Schule im Rahmen der Grundschuloffensive zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung mit der Durchführung der Maßnahme.

 


Begründung:

 

Im April 2017 wurden im Schulausschuss die Mindeststandards für die Raumsituation an den Grundschulen in Rheine festgelegt. Für die 6 Grundschulen mit dem größten Raumbedarf wurden bauliche Machbarkeitsstudien erstellt.

Zusammen mit der Erweiterung der räumlichen Situation soll auch der Medienentwicklungsplan umgesetzt werden.

Beide Maßnahmen werden mit Mitteln aus den Förderprogrammen Gute Schule 2020 und dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz – Teil II (KInvFG II) zum Teil gegenfinanziert. Die Zuordnungen der Fördermittel aus den beiden Förderprogrammen werden im Haushaltsplanentwurf 2020 entsprechend veranschlagt und basieren auf Grundlage der Machbarkeitsstudien.

Die aus dem Medienentwicklungsplan resultierenden baulichen Maßnahmen werden durch die Zentrale Gebäudewirtschaft umgesetzt. 

 

Paul-Gerhardt-Schule:

 

Das 1960 erbaute Gebäude der Paul-Gerhardt-Schule und der Anbau aus dem Jahr 2001 sollen im Rahmen der Grundschuloffensive erweitert werden. Die Schule ist 2-zügig und wird entsprechend den Vorgaben des Beschlusses vom Schulausschuss um Räumlichkeiten für die Differenzierung, der Mehrzwecknutzung, ein Selbstlernzentrum, eine Mensa, eine Aula sowie einen neuen Bereich für die OGS ergänzt.

 

Die Paul-Gerhardt-Schule stellt sich im älteren Bestand als einbündiges Gebäude dar. Für die Erweiterung des Gebäudes an dieser Stelle bietet es sich an, an den zum Schulhof gelegenen Fluren „anzudocken“. Es ergibt sich eine effiziente Nutzung der vorhandenen Infrastruktur.

 

Im Bereich der ehem. Hausmeisterwohnung befinden sich Unterschiede in den Höhen der Fußböden zwischen Schulbereich und Wohnung von drei Stufen. Um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, ist unter der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit vom Büro Terhechte & Höfker untersucht worden, inwieweit im Bestand eingegriffen werden muss, um den Höhenunterschied auszugleichen. Als Ergebnis der Untersuchung steht fest, dass ein Rückbau der ehem. Hausmeisterwohnung inkl. der Unterkellerung in diesem Bereich kostengünstiger ist, als unter größtem Aufwand im Bestand die bestehende Kellerdecke auszubauen und eine neue Decke in Höhe des Schulniveaus einzubauen. Aus diesem Grund wird der zur Schulhofseite geplante Baukörper bis auf den Bereich der Hausmeisterwohnung ausgedehnt und ist so Teil des neuen Gesichtes der Paul-Gerhardt-Schule.

 

Der jetzige Eingangsbereich der Schule erfährt ebenfalls eine Aufwertung. Hier entsteht in prominenter Lage das neue Selbstlernzentrum, das durch seine großzügige Verglasung die Blicke auf sich ziehen wird.

Im aktuellen Bestand prägen die WC-Anlagen das Eingangsbild. Sie werden durch den Umbau nun Teil des inneren Schulgebäudes und haben somit keine direkte Außenwirkung mehr.

 

Das Architekturbüro Terhechte & Höfker hat ebenfalls eine Erweiterung an der rechten Giebelseite der Schule geplant. Hier entstehen im Obergeschoss neue Klassenzimmer und im Erdgeschoss öffnet eine neue Aula ihre Türen.

 

 

Klimaschutz:

Seit Errichtung der Schule sind die bestehenden Heizungsleitungen und Heizkreise nicht erneuert worden und entsprechen somit nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Eine Sanierung während der laufenden Baumaßnahme ist somit empfehlenswert.

Aufgrund der umfassenden Eingriffe in den Bestand ist aus baulicher Sicht nicht nur sinnvoll, eine Fußbodenheizung in den Neubaubereichen, sondern auch nachträglich im Bestand zu realisieren. Aus wirtschaftlicher Sicht ist es somit sinnvoll, die gesamte Schule mit einer Fußbodenheizung auszustatten, da der Betrieb von Hochtemperatur-Heizkörpern im Bestand neben einem Niedertemperatur-Heizsystem (Fußbodenheizung) im Erweiterungsbereich energetisch eine geringere Effizienz hat.

 

Die vorhandene Heizungsanlage wird für das Gebäude einschl. Erweiterung nicht ausreichen. Daher soll die bestehende Heizungsanlage durch regenerative Energien nach dem Erneuerbare–Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) unterstützt und aufgewertet werden:

Eine Pellet-Anlage, bzw. Holzhackschnitzel-Anlage ist räumlich nicht realisierbar. Daher wurde der Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe dem Einsatz einer Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden (Geothermie) gegenübergestellt. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe liegt in den Kosten zwar etwas günstiger, arbeitet aber nicht so effizient wie die Sole-Wasser-Wärmepumpe. Außerdem kann die Luft-Wasser-Wärmepumpe im Winter ausfallen, so dass für diesen Fall die Gesamtanlage ausgelegt werden müsste.

 

Die Wahl in der Entwurfsplanung fiel daher nach Abwägung der verschiedenen Aspekte auf die Sole-Wasser-Wärmepumpe. Diese wurde in den vorliegenden Kosten berücksichtigt.

 

 

Auch die elektrischen Leitungen werden aufgrund der erforderlichen Leitungsquerschnitte in wesentlichen Teilen zu erneuern sein.

 

Durch das Architekturbüro Terhechte & Höfker wurde die Planung in enger Abstimmung mit der Schule, der Schulverwaltung, dem Hochbau und den eingeschalteten Fachplanern weiter bearbeitet. In dem politischen Arbeitsgremium, das die Maßnahmen der Grundschuloffensive begleitet, wurde die Planung am 21. Februar 2019 vorgestellt. Anregungen aus dem Gremium wurden aufgenommen.

 

In der aktuell vorliegenden Planungsstufe der Entwurfsplanung wurden die Kosten differenziert ermittelt, gemäß dem fortschreitenden Erkenntnisstand. Insbesondere für die Maßnahmen im Bestand sind die Kosten jedoch nur schwer zu erfassen. Laut der Kostenberechnung der Entwurfsplanung liegen die Kosten für die Maßnahme bei ca. 4.041.000 €. Die Mittel werden bei den Haushaltsplanungen für das Jahr 2020 entsprechend angemeldet.

 

Im Rahmen der Bauplanung ist festgestellt worden, dass während des Umbaus der Schule parallel kein Unterricht im Gebäude der Paul-Gerhardt-Schule stattfinden kann. Der Schulausschuss hat in der Sitzung vom 19.06.2019 der Auslagerung an die Overbergschule seine Zustimmung erteilt (siehe Vorlage Nr. 238/19).

 

Die Ausschreibungen sollen zum Jahresende 2019 erfolgen. Der Baubeginn ist für die Sommerferien 2020/21 geplant.

 

 

 


Anlagen:

 

Anlage 1: Erläuterungsbericht Entwurfsplanung

Anlage 2: Lageplan

Anlage 3: Grundrisse

Anlage 4: Schnitte

Anlage 5: Ansichten

Anlage 6: Kostenberechnung

Anlage 7: Bauzeitenplan

Anlage 8: Soll-Ist-Vergleich